Wie viel Rücksicht sollte man nehmen…

  • …auf Hundehalter, die Probleme mit ihren Hunden haben?


    Wenn ihr mit euren Hunden unterwegs seit und ihr begegnet anderen HH, die irgendein Problem mit ihrem Hund haben (Hund hört nicht, ist aggressiv an der Leine, pöbelt, bellt, usw.)


    Nehmt ihr da Rücksicht, obwohl euer Hund gut hört?


    Hier mal ein Beispiel, um meine Frage zu verdeutlichen:


    Bei uns im Ort lebt ein älteres Ehepaar mit zwei großen, jüngeren Hunden (DSH und großer, dicker Labbi).
    Die fahren immer mit dem Auto ins Auslaufgebiet (Wiesen und Felder am Waldrand), um dort dann spazieren zu gehen (d.h., 200m vom Auto weg und wieder zurück)
    Beide Hunde verhalten sich aggressiv gegenüber anderen Hunden.
    Sehe ich die Beiden von weitem, gehe ich meistens in großem Bogen drum herum, da sonst das riesen Theater mit bellen usw. losgeht. (Meinen stört das nicht weiter)
    Nun war es letzte Woche so, dass die genau auf dem Weg standen, den ich gehen wollte (Ich habe wegen denen schon oft meine Wegpläne über den Haufen geworfen und bin dann eben woanders lang.)
    An diesem Tag wollte ich aber unbedingt unsere Waldrunde laufen, weil es noch hell war (hatte früher Feierabend) und mein Hund diese Strecke sehr gerne läuft, was eben wegen Dunkelheit sonst nicht geht.


    Habe mir dann gedacht: Jetzt gehst du denen nicht schon wieder aus dem Weg, schließlich haben die ein Problem mit ihren Hunden, nicht du mit deinem.
    Gesagt, getan. Ich habe meinen Hund angeleint und bin auf die 4 zugelaufen. Deren Hunde haben angefangen, sich in die Leine zu werfen und wie blöd zu bellen.
    Die hatten echt Probleme ihre Hunde zu halten, also bin ICH auf die Wiese im Bogen um die herum. Die haben sich keinen Meter auf die Seite bewegt. (Mich hat´s dann erst mal auf die Schnauze gehauen, weil bei uns Schnee liegt und man dementsprechend auf der gefrorenen Wiese nicht toll laufen kann, naja, egal).


    Bin normalerweise ein eher rücksichtsvoller Mensch, aber ich kann doch nicht immer zurückstecken, obwohl das „Problem“ bei anderen liegt, oder?!


    Würde gerne mal eure Meinung wissen und wie ihr das handhabt.
    (Das oben sollte nur ein Beispiel sein, es gibt noch ganz viele andere Situationen)


    Soll heißen, geht ihr solchen HH / Hunden z.B. aus dem Weg, um denen Stress und Ärger zu ersparen?
    (auch wenn ihr dadurch vielleicht Nachteile in Kauf nehmen müsst?)


    Oder denkt ihr: Nicht mein Problem?

  • Ganz unterschiedlich...
    Es gibt sehr nette Hundemenschen mit suboptimal erzogenen Hunden, die auch ihrerseits Rücksicht nehmen. Bei denen denke ich gerne mit und versuche ihnen das Leben zu erleichtern.


    Und dann gibt es die anderen. Die, denen alles egal ist. Dann ist es mir auch egal. :p


    LG
    das Schnauzermädel

  • Wenn wir unsere bekannten "Intimfeinde" sehen, versuche ich schon meistens, entweder zu warten, bis die vorbei oder ausser Sichtweite sind, oder weiche aus.


    Wenn die Begegnung aber nahezu unvermeidlich ist, muss halt einer "in die Büsche" - und das bin meistens ich, weil ich MEINEM Hund Stress ersparen möchte.


    Mit einigen Hundehaltern klappt das inzwischen ganz gut, dass die auch mal ausweichen. Andere sind unbelehrbar bzw. erstarren zur Salzsäule, wenn sie uns sehen - da hilft wirklich nur "Der Klügere gibt nach" und das sind dann wieder wir, die kurz umkehren, ins Gebüsch ausweichen oder einen anderen Weg wählen.


    In deinem Fall würde ich mal versuchen, mit dem Ehepaar zu sprechen. Möglicherweise sind die beiden sich gar nicht im Klaren darüber, was sie da von anderen verlangen (tun sie wohl eh nicht bewusst). Vielleicht gibt es ja auch die Chance, Zeitfenster abzusprechen (das haben wir seit einiger Zeit mit einer Nachbarin getan, deren Hunde so gar nicht mit Leika kompatibel sind....).


    Bei Hunden, die unberechenbar scheinen, würde ich immer versuchen, soviel Abstand zu halten, dass nichts passieren kann.


    Gruss
    Gudrun

  • Vorweg: ich weiche dann auch immer aus und habe damit kein "Identitäts-Problem".


    Aaaber: in unserer HS ist ein Hund, der ein Problem mit kleinen Weissen hat - also mit meinem auch :D Verbellt total aggressiv alles, was klein und weiss ist.


    Die Trainerin übt mit dem Aggressiven, dass er lernt, dass kleine Weisse nicht immer ausweichen ;) D.h. sie ist der Meinung, dass er lernen muss, dass er nicht andere Hunde verbellen kann. So üben wir das mit Abstand und natürlich angeleint. Ist schon viiiiiel besser geworden, denn meine Kleine ist ultracool und schert sich nicht um den Berserker. :D


    Aber klar, Du kannst jetzt nicht mit denen "üben". Insofern würde ich persönlich weiter ausweichen - um unseres Friedens willen.

  • Es ist ja auch blöd, da die beiden anscheinend nicht gewillt sind etwas zu ändern??? (wirkt nach deiner Schilderung so)
    Da bin ich wesentlich aufgebrachter und erwarte mehr und bin weniger hilfsbereit als bei welchen wo ich sehe die Trainieren oder bemühen sich sonst wie.



    Mir ist das im großen und ganzen Schnuppe, normalerweise darf Pacco mit jedem ne kurze Runde spielen, das sind dann die Hunde wo er es halt nicht darf.

  • meistens gehe ich solchen Leuten aus den weg um meine Ruhe zu haben :D
    Gerade wenn ich schon von weitem sehe, dass der HH seinen Hund kaum halten/bändigen kann, gehe ich lieber einen Bogen oder aber ich stelle mich hin und lasse die Leute passieren.


    Je nach Lust und Laune.


    würde ich allerdings eine feste Strecke laufen wollen, würde ich - genau wie du - auch einfach meines Weges gehen....

  • kommt auf die Situation an:


    - Max, der bissige Golden Retriever wird grossräumig umschifft wenn möglich, da ihn seine Besitzerin nicht kontrollieren und auch kaum halten kann.


    - der Eurasier hier im Quartier benimmt sich beim Herrchen, da gehe ich normal daran vorbei, bei Frauchen wird er zur Bestie, also zügig weiter mit möglichst viel Abstand.


    - der Settermischling ist neuerdings Leinenagro, der junge HH gibt sich grosse Mühe, also nehme ich auch Rücksicht.


    Und dann berücksichtige ich noch die Reaktion meines Hundes. Der zeigt nämlich schon früh an, womit man es gegenüber zu tun bekommen wird. Je nach dem bringe ich sehr viel Abstand zwischen die und uns...


    Naja, und rücksichtslose Vollpfosten gibt es überall, wenn möglich ignorieren und sonst mit Anlauf daran vorbei ;)

  • Ich kann das nur mit: 'es kommt immer auf die Situation/Hundehalter an' beantworten.


    Wenn ich aus dem Weg gehe, oder andere Wege einschlage als geplant, tue ich dies primär dem Schutze meiner Hunde ggü ;)


    Rücksichtnahme schadet m.M.n. nicht und nimmt meist nur wenige Minuten Zeit in Anspruch.

  • Kommt auf den Hundehalter an! Wenn ich merke, das der Halter sich wirklich bemüht das Problem in den Griff zu bekommen, geh ich auch gerne mal aus dem Weg oder warte bis der andere HH verschwunden ist!
    Oder wenn ich darum gebeten werde kurz stehen zu bleiben, anzuleinen etc. geh ich auch gerne der Bitte nach :-) Das selbe erwarte ich ja auch von anderen...


    Wenn es aber Halter sind die selbst überhaupt kein Problem im Verhalten ihres Hundes sehen oder sich einen dreck um andere scheren, geh ich einfach an denen vorbei und nimm Aika ins Fuß, oder warte bis sie endlich weiter gehen. Für meinen Hund ist das eine gute Übung die ich auch gerne nutze ;-)

  • Wenn ich das Gefühl habe, dass der andere an dem Problem sinnvoll arbeitet oder zumindest nett ist und es mir nicht zu viel Mühe bereitet, Rücksicht zu nehmen, weiche ich aus. Ebenso bei Leuten, bei denen ich mir nicht sicher bin, ob sie ihre Krakeeler halten können ... und natürlich, wenn ich mir nicht sicher bin, ob "mein" Hund nicht ebenfalls mitmachen würde.


    Wenn die Halter das Problem aussitzen wollen und keine Gefahr droht, mach ich mir nicht die Mühe, große Bogen zu gehen. Das häufigste Problem hier ist Leinenpöbelei und da ist bei denen, die nichts tun, der Leidensdruck anscheinend noch nicht groß genug.

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