Extremer Jagdtrieb - hoffnungslos?

  • mein Neuzugang Maggy blieb beim ersten Ableinen super in der Nähe - und ich war so froh..
    Beim 2. Versuch ließ sie mich dann stehen und verschwand im nächsten Wäldchen auf dem feld - 15 bange Minuten.. Dann kam sie zwar wie4der aber nun traue ich mich nciht mehr..
    Sie scannt ständig die Gegend ab und wenn sie nur einen Vogel sieht ist sie außer Rand und Band - wenns dann gar ein Hase oder Reh ist und Murphy hinterher rennt (er kommt aber zügig wieder wenn er merkt mit seinen kurzen Beinen hat er eh keine Chance) ist sie völlig außer sich - nicht mehr ansprechbar...
    Ich geh jetzt nur mit Schleppe oder sie ist an der Flexi -
    zuhause und draußen ohne Ablenkung reagiert sie super - aber sobald was spannendes auftaucht: Absolut null Reaktion...
    Sie lebte 1,5 Jahre als Straßenhund auf Kreta - die Chance ist wohl eher bei Null, oder hat jemand einen Tipp?
    Ich würde ihr Freilauf wirklich gönnen aber das Risiko ist mir zu hoch...
    Sie möchte natürlich gerne draußen mit Murphy toben, ist anfangs schon frustriert wenn sie nicht so darf - nach einer Weile scheint es ihr dann weniger aus zu machen und sie schnuppert rechts und links - bis sie wieder was spannendes entdeckt...
    Sie ist ja noch nicht lange bei mir - aber ein ganzes Leben an der Leine - ich fänds schrecklich...

  • Zitat

    Sie ist ja noch nicht lange bei mir - aber ein ganzes Leben an der Leine - ich fänds schrecklich


    und warum findest du das jetzt bereits schrecklich, wo sie doch erst seit ein paar Tagen bei dir lebt :???: :???:


    Gib dem Hund doch erstmal Zeit sich einzugewöhnen und wenn das ok ist, kannst du mit dem richtigen Schleppleinentraining anfangen. Bis dahin genießt sie halt das Leben an einer langen Leine und bei Möglichkeit im eingezäunten Gelände. Davon wird sie nicht sterben


    Und je nach Hund wird sie eines Tages offline laufen dürfen und wenn nicht muß sie eben in solchen wildreichen Gebieten angeleint bleiben.

  • unser Artax ist 9 und hat 6 davon auf der Straße gelebt. Er ist nun 4 Monate bei uns. Wie lange hast du sie? Ich finde es erschreckend wenn du sie erst ein paar Tage hast das du sie nun schon ableinst. Was hat sie für eine Rasse?

  • Wie arbeitest du denn am umlenken des Jagdtriebes?
    Den Hund einfach an die Schleppe zu packen ohne ernsthaft am Jagdtrieb gearbeitet zu haben, hilft dir und dem Tier ja Dauer nicht weiter.


    Schau mal den Link an. Ich würde es immer zu erst nach dieser Methode probieren.
    http://www.antijagdtraining.de/

  • Zitat

    wenns dann gar ein Hase oder Reh ist und Murphy hinterher rennt (er kommt aber zügig wieder wenn er merkt mit seinen kurzen Beinen hat er eh keine Chance) ist sie völlig außer sich - nicht mehr ansprechbar...


    Solange du den Ersthund diesbezüglich nicht im Griff hast wirst du bei deinem Neuzugang nicht erwarten können, daß sie auf Abruf reagiert !


    Wie stellst du dir das vor, einer darf und der andere soll das Reh ignorieren ?


    Gruß, staffy

  • Moin,


    das ist wohl vom Typ des Hundes und von seinem Charakter abhängig.... mein Diego, Straßenhund aus Andalusien, hat seinen Jagdtrieb absolutnicht im Griff bzw. ich seinen nicht.


    Vielleicht würde es klappen, wenn ich ihm sein Futter nur auf den Spaziergängen aus der Hand geben würde, aber im Umgang mit einer großen Familie ist das leider nicht machbar.


    Er geht an der Leine, das kann er sogar ordentlich, aber sobald er einen Vogel sieht, ist er auf und davon und hängt in der Luft...... das tat er in der HuSchu überhaupt nicht, da war er derjenige, der am besten mitarbeitete, bis wir vom Platz waren.... oder wenn wir im Ort unterwegs sind, dann kann der einfach vorbildlich gehen, so dass andere staunen, aber wehe, es geht an den Ortsrand..... vergessen, alles was er vorher konnte.


    Er läuft super ohne Leine in unbekanntem Gebiet.... das darf dann aber auch nur einmal im Jahr sein. Ansonsten, Mauern, Zäune und andere Absprerrungen unter 1,40 Höhe sind kein Hinderniss...... selbst in unserem Ferienhaus in Schweden ist er, nach einem halben Jahr auf und davon...... er kommt zuverlässig wieder - nach ca. zwei bis vier Stunden, aber ich sterb in der Zwischenzeit tausend kleine Tode..... von daher wird er an der Leine laufen müssen, es nutzt ja nichts.


    Immerhin verändert sich auch bei ihm etwas, mittlerweile kann ich am Spiel seiner Ohren merken, das er auf mich hört..... das war am Anfang nicht so, da konnt ich reden was ich wollte, heute hört er wenigstens mal hin. Und, wenn ich früh genug den Vogel sehe und ein scharfes "Nein" ertönen lassen, dann stürmt er nicht wie bescheuert in die Halsung. Ist aber stetige Arbeit, immer schneller sehen als der Hund, immer voraus schauend sein. Nie entspannt und zufrieden irgendwo lang gehen......


    Lasst Euch Zeit und probiert diese Dinge vorsichtig aus. Schleppe kann eine gute Idee sein, bei mir war sie es nicht.... wenn er davon raste, dann immer aus dem Stand von 0 auf 100 und ich hing dann am anderen Ende der Schleppe.... oder eben auch nicht mehr.


    Lasst Euch viel Zeit


    Liebe Grüße
    Sundri

  • Zitat

    ...... er kommt zuverlässig wieder - nach ca. zwei bis vier Stunden, aber ich sterb in der Zwischenzeit tausend kleine Tode..... von daher wird er an der Leine laufen müssen, es nutzt ja nichts.


    Sundri, du bescheibst hier meine Susi, gehst du mit der heimlich spazieren?


    Ansonsten kann ich nur den Anderen Zustimmen. Für ein sicheres Abrufen braucht es Zeit, das geht nicht von Heut auf Morgen. Wenn dann noch richtiger Jagdtrieb mit drin ist, dann kann das sehr lange dauern.


    Meine Susi ist sicher abrufbar, aber nur dann, wenn kein Wild ins Spiel kommt. Da geht es mir wie Sundri. Und wir trainieren schon zwei Jahre, mit eher kleinen Erfolgen. Von Spuren kann ich sie inzwischen abrufen, wenn sie das Wild sichtet ist es aus und vorbei.


    Der Fred Antijagdtraining wurde ja schon empfohlen, den studiere ich auch sehr aufmerksam, nur der Hund will es nicht begreifen.


    Und deswegen bleibt die Schleppe bis auf weiteres dran.


    Liebe Grüße Jan

  • Nöö,ich glaub,das ist meine Frieda,Sundri ! :roll:


    Und ganz ehrlich,ich bin momentan der Meinung,dass es weitaus Schlimmeres gibt als ein Leben in einem 10m-Radius,natürlich bei entsprechender Beschäftigung/Auslastung. Es nützt uns nichts,wenn ich mich und meinen Hund täglich dem Druck aussetze (über Monate oder gar Jahre hinweg),endlich leinenfrei laufen zu können,wenn dabei Spass und Freude auf der Strecke bleiben und ich trotzdem nur eine vielleicht 80prozentige Abrufbarkeit erreiche.

  • Also erstmal dürftest Du sie vorläufig noch gar nicht ableinen, wenn Du sie erst so kurz hast. Du weißt ja z.B. auch nicht, wovor die sich womöglich ängstigt. Die Gefahr, dass sie bei einem Schreck oder eben bei Wild auf und davon ist, die wäre mir dann doch viel zu groß.
    Dann wirst Du dran gehen müssen, einen gewissen Grundgehorsam aufzubauen und eben SL-Training zu machen. Das bedeutet aber, dass auch der andere nicht einfach machen darf, was er will, wenn Ihr zusammen unterwegs seid.

  • Moin,


    nein nein, ich beschreib meinen eigenen Hund..... aber ehrlich, ich höre das, von Menschen die Straßenhunde besitzen, sehr oft..... und eben auch, das diese Hunde dazu neigen, allein auf Achse zu gehen, wenn es ihnen gelingt. Eine offene Tür ist eine willkommene Gelegenheit.


    Als meine Mädchen auf die Idee kamen, ihm beizubringen, wie man Türen öffnet, weil sie das lustig fand, hab ich einen Tobsuchtsanfall bekommen, sehr zum Erschrecken von allen..... aber das ist genau das, was hier niemand braucht.


    Sie haben das ja gekonnt, als Straßenhund. Allein auf Achse... und, Straßenhund ist eben nicht gleich Straßenhund. Im Süden gibt es wohl auch sehr viele Hunde, die Herrenlos scheinen, es aber nicht sind. Die Tags streunen und sich ihr Futter suchen und Abends nach Hause hinter den Ofen kriechen.... meiner jedenfalls war wohl ein "echter", einer der Vögel und Mäuse fangen musste, um zu überleben.


    Am Anfang fraß er mit Begesiterung Pferdeäpfel..... davon hat er sicher einen Teil seines täglichen Bedarfs gedeckt, dort wo er her kommt. Heute weiß er, das es bei mit was Besseres gibt. Ist auch gut so. Aber der Trieb, allein auf die Reise gehen zu wollen, der ist ungebrochen und in Schweden, wo es bei uns ums Haus mehr Wild gibt, als hier in einem Wildpark - da bekommt Leinenführigkeit eine neue Bedeutung. :zensur:


    Wir arbeiten daran..... er ist jung, wir haben viele Jahre Zeit und ja, ich sehe es auch so, mit Ruhe und Weile - als mit Quälerei für alle Beteiligten bei unsicherem Ergebnis. Das stresst nur Mensch und Hund.


    Liebe Grüße
    Sundri

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