Mr. Big sein persönlicher Baustellenthread
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Danke für dein ausführliches Posting.
Allerdings muss man hier einfach einen anderen Hintergrund sehen, der viel relativiert und die Dinge in einem anderen Licht erscheinen läßt.
Zum letzten Gassigang ... den macht mein Mann, deshalb habe ich emotional darauf gar keine Einfluss
... und beim Tagesgang ist Big bei meinem Mann genauso wie bei mir.
Max ist erst 2 Wochen bei uns und hat 9 Monate vorher im Wald gelebt. Das er nun überfordert ist mit den ganzen Reizen ist mehr als nachvollziehbar. Selbst bei der Pflegemutti war es sehr reizarm im Gegensatz zu Hamburg. Das ist sozusagen die volle Dosis.
Was die Leinenaggro betrifft ist es auch eher so, dass er zu den Hunden hin will und dadurch das er durch die Leine reglementiert, dies nicht kann, führt dazu dass er seinen Frust ausläßt indem er durchdreht. Halsband und Leine trägt ein Hund im Wald ja auch eher selten, deswegen ist das halt auch alles neu für ihn.
Also ich denke halt die Grundvoraussetzungen sind bei dir und mir einfach unterschiedlich. Ich sehe in Mr. Big durchaus jede Menge Potential, dass sich alles in einem adäquaten Zeitrahmen gibt. Wenn er einmal in der Leinenführigkeit ist, dann läuft er auch gut an der Leine, die Konfrontation in den Hundebegegnungen hatten wir auch erst ca. 6 x seit er bei uns ist und erst seit 3 Tagen gehe ich mit Körperblocks vor.
Big handelt ja nicht aus Angst, sondern aus Unsicherheit gegenüber neuen Dingen und das hochgerechnet auf die bisher fehlende Erziehung, fehlt ihm halt die Basis, um mit solchen Situationen umgehen zu können.
Mit unserem Ersthund - ebenfalls Dobermann-Mix - haben wir viele Fehler gemacht, grade dadurch, dass wir diese Unsicherheiten überbewertet haben und ihn mit Samthandschuhen angefaßt haben. Seit wir einem klaren Rahmen für ihn gesteckt haben in welchem er sich bewegen kann läuft er locker an der Leine, zeigt er keine Aggressionen mehr gegen Menschen und ist praktisch nicht mehr leinenaggressiv.
So ein Rahmen gibt halt auch Sicherheit, natürlich mit der entsprechenden Orientierung am Halter und die Sicherheit die dieser ausstrahlt.Worauf ich also zusammenfassend hinaus will ... ich sehe deine Situation anders als unsere und halte sie deshalb nicht für übertragbar. Da wir erst in 1,5 Wochen zum nachimpfen gehen werden wir uns seine weitere Entwicklung weiterhin anschauen (es hat sich ja schon unheimlich viel getan in den letzten 2 Wochen) und sollte es bis dahin keine nennenswerte Verbesserung geben, dann würden wir das Schildiprofil machen lassen. Momentan ist für mich sein Verhalten erklärlich durch fehlende Erziehung, fehlende Frusttoleranz und Reizüberflutung. Alles Dinge die zwar auch frusten aber an denen man arbeiten kann und wir sind ja noch nicht lange aus dem Training
... hätte uns zwar gefallen, nachdem Max aus dem gröbsten raus ist, es etwas ruhiger anzugehen aber dann hätten wir uns halt Mr. Big nicht holen sollen, denn das war ja - teilweise - schon vorher klar
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Hi
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Ich finde es trotzdem klasse, dass ihr euch drauf eingelassen habt und die Kopfnuss musst du dir nicht geben
Und zwei Wochen sind nun wirkich keine Zeit! Habt Geduld mit euch und mit Mr. Big (ich find den Namen ja immer noch cool)... Ansonsten kann man vielleicht unterstützen mit Bachblüten oder Baldrian und von Bayer Vivosed, Zyklene?
Habt ihr darüber schon nachgedacht? Einfach als Unterstützung/Ergänzung zum Training, damit Mr. Big leichter seine innere Mitte wieder findet....Oder noch Tellington Touch, das hat bei meinen beiden Mäusen schon viel geholfen und zum Teil die Grundlage fürs Training geschaffen...
Ansonsten: Tschaaaaka, das packt ihr!
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Tellington wäre was für ihn
das war ja das erste was wir an ihm festgestellt haben... er wäre der perfekte Hunde zur Vorführung von Tellington Touch... das sollte man nutzen.
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Siehst du, dann hast du doch einen Punkt, wo du ansetzen kannst und das ist viel, viel wert
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Erst mal vorweg: da die "Symptome" recht ähnlich sind, denke ich schon, dass Big und Josie vom Grundwesen her nicht allzu weit voneinander entfernt sind. Darüber, dass solche Hunde souveräne Führung brauchen, sind wir uns ja einig
Auch Josie ist sehr reizarm aufgewachsen, in einer ruhigen Einfamilienhausgegend 300m von Feldern entfernt - ich wohnte bei der Übernahme in Berlin-Friedrichshain. Josie hat dort innerhalb von 20min so viele Reize gehabt wie sonst in wahrscheinlich einem Monat. Ich hab Josies Verhalten anfangs auf die Reizüberflutung geschoben, die hat die Probleme aber nur verstärkt, nicht verursacht.
Das Potential habe ich Big nicht abgesprochen - das hatte Josie auch von Anfang an. Wie gut es ausgereizt werden kann und wie schnell die Fortschritte sind, hängt von Euch ab. Josie hat sich bei souveränen Personen mit Hundeerfahrung (Dobierfahrung) sofort angeschlossen und war dankbar für die Führung - hat aber auch Menschen mit 25 Jahren Schäfi-Erfahrung ganz flott an ihre Grenzen gebracht.
ZitatMomentan ist für mich sein Verhalten erklärlich durch fehlende Erziehung, fehlende Frusttoleranz und Reizüberflutung.
Jepp. Das kann, muss aber nicht mit der SD zusammenhängen - wie gesagt, Josie ist auch "einfach so" - drum schrieb ich ja: es ist bestimmt kein Fehler, die Werte zu nehmen, aber sie alleine sind nicht verantwortlich dafür, dass Big ist, wie er ist. Drum macht ihr es schon ganz richtig so, dass ihr ihn erstmal ankommen lasst und sein Verhalten nicht von Anfang an auf die SD schiebt.
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OT: Fanta hast du einen Fotothread von Max und Big???
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lena, das hast du super geschrieben. toll, dass du dich gemeldet hast
ZitatAuch Josie ist sehr reizarm aufgewachsen, in einer ruhigen Einfamilienhausgegend 300m von Feldern entfernt - ich wohnte bei der Übernahme in Berlin-Friedrichshain. Josie hat dort innerhalb von 20min so viele Reize gehabt wie sonst in wahrscheinlich einem Monat. Ich hab Josies Verhalten anfangs auf die Reizüberflutung geschoben, die hat die Probleme aber nur verstärkt, nicht verursacht.
meine hunde sind beide straßenhunde. anouk ist direkt aus griechenland hierher. sie kannte gar nix. sie hat zig baustellen, aber das thema "reizüberflutung" gehörte nicht einmal dazu.
wie ein hund mit den reizen in seiner umwelt umgeht hat sehr viel mit seinem gehirn, also den verarbeitungsmöglichkeiten zu tun.
und die sind eben je nach hund sehr verschieden.Fanta, ich finde es toll, dass du dich um big kümmerst. ihr werdet das schon schaffen.
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OT: Fanta hast du einen Fotothread von Max und Big???
Aber klar doch
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Ich hab das Geheimnis der Leinenführigkeit + Ruhe bei Big gefunden
Plan A der bei Max wunderbar geklappt hatte = Leinenimpuls = unbrauchbar, da er Big total aufgedreht hatte.
Plan B = Richtungswechsel = noch schlimmer als A, weil Big in totalen Streß gekommen ist.
Plan C = Stehenbleiben = war das Beste von den 3 Varianten aber hat immer noch Streß bei Big verursacht, vor allem im Bereich des fiepens.
Plan D = zurück schicken/Ampelsystem = Scheint für Big das Optimale zu sein. Überhaupt keine Aufregung und schon gar kein Streß mehr bei ihm. Er springt nicht rum, wie ein Flummi und er jiepelt nicht.
Man könnte nun kritisieren, dass ich Plan A-C zu kurz probiert habe, um zu sehen, ob es was bringt. Gebracht hätte wohl jeder Weg was, dass Problem ist nur, dass Big "speziell" ist, da er sehr schnell hochdreht und ich möchte einen ausgeglichenen Hund beim Training haben. Wenn er also bei den Methoden mehr oder weniger hochdreht, dann ist das in seinem Fall ne schlechte Grundbasis, da er eh schon genug Streß hat mit allem Neuen.
Irgendwie bin ich begeistert und finde mal wieder bestätigt, dass allgemeine Konzepte nicht über jeden Hund zu stülpen sind.
Zu seiner Leinenaggro gibt es nix neues. Hund begegnet ... er durchgedreht, ich ihn körperlich geblockt und Abbruchkommando genutzt, da er das Abbruchkommando noch nicht ausreichend gefestigt kennt, wird er es auch noch nicht in dem Maß annehmen, wie z.B. Max. Also nix neues.
Ansonsten klickern wir nen bissel mit Big, wobei er da nicht die hellste Kerze auf der Torte ist aber wenn er es erstmal begriffen hat, dann läuft das bestimmt auch rund. Max ist ja auch ein Clickermeister :) .
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Zitat
Plan D = zurück schicken/Ampelsystem = Scheint für Big das Optimale zu sein. Überhaupt keine Aufregung und schon gar kein Streß mehr bei ihm. Er springt nicht rum, wie ein Flummi und er jiepelt nicht..
Noch eine Parallele. Bei Lucky geht ebenfalls nichts anderes, aber seit ich das Ampelsystem ausprobiert habe und er ein paar Mal Rot bekommen hat, scheint er zumindest verstanden zu haben, was ich von ihm will.
Josies Beschreibung hört sich auch sehr interessant an, macht mir allerdings kaum Hoffnung, dass das bei Lucky nochmal besser wird.
(er ist auch so reizarm aufgewachsen) -
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