Mr. Big sein persönlicher Baustellenthread

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    :D Ich hab das Geheimnis der Leinenführigkeit + Ruhe bei Big gefunden :D


    Plan D = zurück schicken/Ampelsystem = Scheint für Big das Optimale zu sein. Überhaupt keine Aufregung und schon gar kein Streß mehr bei ihm. Er springt nicht rum, wie ein Flummi und er jiepelt nicht.


    Man könnte nun kritisieren, dass ich Plan A-C zu kurz probiert habe, um zu sehen, ob es was bringt. Gebracht hätte wohl jeder Weg was, dass Problem ist nur, dass Big "speziell" ist, da er sehr schnell hochdreht und ich möchte einen ausgeglichenen Hund beim Training haben. Wenn er also bei den Methoden mehr oder weniger hochdreht, dann ist das in seinem Fall ne schlechte Grundbasis, da er eh schon genug Streß hat mit allem Neuen.


    Wieso sollte das jemand kritisieren? Warum willst Du Dich und Big "aus Prinzip" mit irgendwelchen Methoden unnötig lang rumärgern? Ist doch super, wenn das so klappt! Und wenn erstmal die Leinenführigkeit (=Orientierung an Dir) da ist, wird´s auch mit der Leinenaggro bald besser.


    Machst Du was für die Frusttoleranz?


    LG Kerstin

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    Machst Du was für die Frusttoleranz?


    Sorry total verpeilt, dass du noch was geschrieben hattest :roll:


    Ja ... Frusttoleranz trainieren wir drinnen, wie draußen und das Gefiepe wird auch schon deutlich besser :gut:


    Warum ich aber heute schreibe ... es war ein guterrrrrrrrrrrrrr Tagggggggggg :gut:


    Leinenführigkeit wird kontinuierlich besser (über das zurückschicken) und was noch toller ist, wir sind 2 Hunden begegnet ... der eine andere Straßenseite, wo Big nicht durchgedreht ist. Er hat gezogen und hat nen bissel gejiepelt aber er ist nicht in der Leine hochgestiegen, hat nicht gekläfft und ist, wenn das die Situation auch falsch beschreibt, ruhig geblieben.


    Der zweite Hund war mal wieder ein Opferhund. Die Frau stand mit ihrer Freundin und unterhielt sich und ich bin gefühlte 100 x die Straße hoch und runter gelaufen (sie standen in so einem Abgang zu den Hauseingängen und ich war mit Big oben). Immer nach dem Motto "durch Spackoverhalten wird hier kein Hund vertrieben und Frauchen flüchtet schonmal gar nicht". Das hat zunehmend (logisch Gewöhnung) besser geklappt. Am Anfang habe ich noch mit Körperblocks gearbeitet und als er immer ansprechbarer wurde, habe ich ihm Alternativhandlungen angeboten (bissel UO, er kennt ja noch nicht soviel). Am Ende ging er fast locker an der Leine :D . So darf es weitergehen.


    Wichtig ist mir hierbei, dass er heute nicht total ausgeflippt ist, mir ist klar, dass es morgen schon wieder soweit sein kann/wird aber zumindest fruchtet jetzt mal die Vorgehensweise, dass war ein gutes Gefühl.


    Dafür hat er Max heute gefaltet, wegen irgendeinem Kauartikel der hier noch aufgetaucht ist ... man da war ich sauer .... er kann so ein Blödmann sein (ja ich weiß, dass es normal ist, trotzdem darf ich mich aufregen, bin auch nur ein Mensch :zensur: ). Max war danach mal wieder total eingeschüchtert und dann krieg ich natürlich ne Kriese, denn ich habe Big ja nicht dazugeholt, damit er Max schreddert... aber gut .. das war halt der blöde Kauartikel.

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    Max war danach mal wieder total eingeschüchtert und dann krieg ich natürlich ne Kriese, denn ich habe Big ja nicht dazugeholt, damit er Max schreddert... aber gut .. das war halt der blöde Kauartikel.


    Vielleicht empfiehlt es sich, deeskalierendes Verhalten an Ressourcen zu üben und belohnen. Solche kleinen Ressourcenkonflikte schaukeln sich irgendwie in Mehrhundhaushalten relativ schnell hoch, bis es richtig knallt.
    Und auch, wenn man alle möglichen Kauartikel aus dem Weg schafft, reicht manchmal ein "Kotzhaufen" um solche Situationen auszulösen.

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    Und auch, wenn man alle möglichen Kauartikel aus dem Weg schafft, reicht manchmal ein "Kotzhaufen" um solche Situationen auszulösen.


    kann ich nur bestätigen, hatten wir leider schon...madame ist einfach zu fressgeil....


    Fanta: es klingt großartig, was ihr bisher schon alles geschafft habt, einfach super!!!!!


    toll, dass mr. big jemanden gefunden hat, der sich auf seine macken einlässt.


    da sieht man wirklich wieder einmal, dass lösung a nicht unbedingt die lösung für hund b ist.


    bei uns z.b. ist das zurückschicken in kritischen situationen doch nicht so das gelbe vom ei. hat bei anouk anfangs sehr gut funktioniert, bei luca eher weniger (hatte kurz die zähnchen am oberschenkel).


    bei anouk funktionierte ja das hin und herlaufen (canisleinenführigkeit) so superklasse.


    da uns in der letzten zeit aber tausende von nicht freundlichen hunden so schnell in die leine rannten, das ich sie nicht mehr blocken konnte (und einer biss madame auch volle kanne in die nase), musste ich wieder ganz neu anfangen.


    das hieß dann wirklich hund anbinden und für ruhiges verhalten bestätigen. anouk mutierte wegen der ganzen vorfälle zwischenzeitlich zur völlig hysterischen, panischen hexe beim anblick von hunden, obwohl wir das vor kurzem noch so gut im griff hatten. das reine verlassen des hauses lies sie abends (denn da rannten uns die meisten hunde rein, zittern :/ .


    bei luca läuft es wiederum über uo sehr gut.


    so ist das eben. jeder muss seinen eigenen weg finden.

  • @ dragonwog
    Da sagst du was. Machen wir ja alles aber bei einem Hund der nix kann, ist das natürlich ein längeres Projekt, denn er hat ja sooooo viel zu lernen. Wird halt alles im täglichen Ablauf mit eingebunden. Rom wurde ja auch nicht an einem Tag erbaut.


    Lucanouk
    Selbe Geschichte hier. Bei Max war das zurückschicken nicht machbar ... und die Zahn-in-Wade-Problematik haben wir da auch kennenlernen dürfen :) . Bei Max hat das Canis-Leinenführigkeitstraining in einem 1,2,3 angeschlagen. Das ging so schnell, dass wir uns echt gewundert haben. Max lief innerhalb einer Woche so locker an der Leine, dass wir auch nen Bindfaden hätten nehmen können.


    Big ist da etwas lernresistenter. Ich laufe zwar, als hätte ich Beinprobleme aber wenn wir dadurch weiterkommen ist das doch in Ordnung.


    Tja das alte Problem mit den anderen HH+Hund die sich nicht an Trainingssituationen halten ... oder auch "das reale Leben", dass nicht so will, wie man es braucht.


    Auch sehr gerne genommen, der Hund der plötzlich vor dir steht, wenn du um die Ecke gehst :lachtot: . Der nächste Hunde wird nen Mops :lachtot:

  • Wir haben uns wieder darauf besonnen, wie gerne Max immer geclickert hat und haben heute auch mal mit Mr. Big geclickert ... ein schlaues Kerlchen und es macht ihm viel Spaß :) .

  • Seit Tagen wollte ich mal wieder hier reinschreiben und ein kurzes Resumé geben. Big ist jetzt 3 Monate bei uns und am Anfang - ich gestehe - hätte ich ihn täglich an die Wand klatschen können, jeder Spaziergang war ein einziger Horror und ich habe in den ersten 2 Wochen täglich überlegt, ob wir ihn behalten sollen. Ich schreibe das auch für mich, weil man wirklich sehr schnell vergißt wie alles mal war und wieviel man schon erreicht hat.


    Das waren unsere Probleme:


    Zitat

    1.) sein Leben besteht aus fiepen (im Auto, beim Gassi, wenn es Gassi geht, wenn es Futter gibt ... eigentlich alles was es gibt)


    Hat er zu 95% gelassen.



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    2.) Sitz, Platz, etc. kennt er nicht


    Ok das war ja kein Problem .. ist logisch, dass das vom Tisch ist.



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    3.) Er plündert Tisch/Küche, etc.


    Macht er nicht mehr.



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    4.) Er zieht wie ein Irrer


    Er ist jetzt leinenführig.


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    5.) Er ist draußen unheimlich hibbelig und überdreht .... schaut immer wieder nach einem, hüpft aber von links nach recht und ist insgesamt sehr nervös (nur draußen)


    Da 90% des Trainings mit ihm in der Vermittlung von Ruhe bestehen ist auch das besser geworden. Er ist immer noch bis zu einem bestimmten Grad nervös aber nicht mehr total hibbelig und überdreht. Ein Gassigang war ja vorher kaum möglich ... jetzt ist er immer sehr aufmerksam was alles so rundherum passiert aber er reagiert nicht mehr so massiv darauf. Seine Orientierung an mir ist deutlich besser geworden und er ist vom Erregungslevel um ca. 70% runtergefahren.


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    6.) Er springt einem in den Rücken und ins Gesicht ... dies geschieht verhältnismäßig unplanbar (also nicht auf bestimmte Vorfälle reduzierbar) ... sondern kann urplötzlich sein ... man geht im Freilauf und auf einmal hat man nen Hund im Nacken oder im Gesicht.


    Macht er auch nicht mehr. Bis ich ihm das abgewöhnt hatte bin ich öfters knapp an einem Nasenbruch vorbeigeschliddert.



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    7.) Er macht gern auf dicke Hose ... und wenn er auf einen Rüden trifft der ebenfalls meint er hätte die dicksten Eier, dann kann es ordentlich scheppern im Karton (sprich wegbeißen).


    Ist auch Geschichte. Wenn wir sehen, dass er mit einem Rüden nicht kompatibel ist, rufen wir ihn ab und das Thema ist durch. Er ist sehr viel toleranter gegenüber anderen Hunden geworden.


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    8.) Beißt im Übermut neben lecken in die Hände.


    Nachdem ich ihm vermittelt habe, dass ich kein Kaugummi bin, hat er das Händebeißen gelassen. Das Hände ablecken ist bei ihm wirklich schlimm. Das war nahezu hysterisch und ohne Unterlass. Er ist schon besser geworden. 2-3 x lass ich ihn und dann ist gut. So hat er diesen Wahnsinn (anders kann man es nicht bezeichnen) schon stark eingestellt.
    Beschwichtigung war das auch nicht, weil er ein absoluter Blender ist. Er klaut die Wurst, rennt mit ihr hocherhobenen Hauptes durch die Wohnung, man sieht ihn, sagt "Big du Verbrecher" ... zack gehen die Ohren nach unten, Wurst fällt aus dem Maul, Big kommt angerannt und leckt einem die Hände wund ... man ist geneigt zu glauben "armer Hund, wie er beschwichtigt, was muss er böses erlebt haben, dass er so massiv reagiert, wenn man normal was sagt" ... man dreht ihm den Rücken zu ... Wurst wird gepackt, Ohren hoch, Schwänzchen hoch .. mit stolzer Brust wird die Wurst wieder durch die Gegend geschlappt um sie zu verköstigen :D .


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    9.) Ansätze zur Leinenaggro. Scheinbar aber nur, wenn der andere Hund anfängt rumzukläffen. Er ist zum Glück keiner der in die Leine steigt.


    Leider war es kein Scheinbar sondern er macht bei jedem Hund Randale ... wir hatten zu dem Zeitpunkt nur noch nicht genug Testhunde probiert :D allerdings ist er nicht so massiv wie Max früher der aufrecht in der Leine stand. Big keift halt nur und zieht zu dem anderen Hund hin. Er macht auch nix, wenn die Hund zu ihm kommen.


    2 Monate habe ich daran gar nichts gemacht, weil ich etwas überfragt war, denn er hat auf alles überreagiert oder gar nicht reagiert. Bei Big gibt es keine Zwischentöne. Ich wollte ein Seminar bei Canis abwarten. Habe ich dann auch, war dann jedoch mit der vorgeschlagenen Vorgehensweise eher unglücklich und habe nun wieder meine eigene Nummer daraus gebastelt mit der wir jetzt seit einem Monat erfolgreich arbeiten. Er ist deutlich runtergefahren und nicht mehr so hysterisch. Hier setze ich primär auf Vermittlung von Ruhe und Sicherheit. Funktioniert auch.




    ABER ... was mich viel glücklicher macht als alles was wir erreicht haben (ok stimmt nicht, ich bin froh, dass vieles besser geworden ist) ist, dass ich nicht mehr ständig das weiße in seinen Augen sehe. Wo Big zu uns kam hat man ständig das weiße gesehen, weil er ständig irgendwie panisch und gestreßt war. Jetzt schauen mich seine braunen Augen an und füllen das Auge aus ... hört sich albern an aber das macht mich tatsächlich glücklich.


    Und was mich auch glücklich macht ist, dass Big und Max sich einfach nur super verstehen. OK Max geht Big manchmal auf die Nerven mit seiner Spielsucht aber alles in allem sind sie super Kumpel. Wir haben Big vermitteln können, dass Max nicht gefaltet wird - zumindest nicht in der massiven Form, wie er es gemacht hat - und das wir für das Rudelgefüge zuständig sind. Wenn er ihn jetzt faltet, dann ist das eine kurze, knackige Ansage in einem angemessenen Rahmen und dann ist das Thema durch.
    Sehr schön auch zu sehen, dass es keine Ressourcenkonflikte mehr gibt, weil da haben sie sich 1 x fast richtig massakriert.
    Ich habe grade ein sehr schönes Video aufgenommen (leider etwas dunkel) wo beide im Hundebett liegen, Max kaut auf einer Kopfhaut rum, Big liegt daneben und schaut sich das an ... Max nimmt die Kopfhaut und wirft sie Big hin, woraufhin er drauf rumkaut. Mir platzt bei sowas das Herz. Die beiden sind wie ein Ei füreinander. Mr. Big zu holen war die Beste Entscheidung die wir je getroffen haben und nun ist hier auch bald der Streß durch, weil wir dieses Wochenende endlich in unser Haus ziehen, so wird es auch ruhiger für die Jungs.


    Das wäre der Zwischenbericht nach 3 Monaten Aufenthalt :) ... falls es wen interessiert :D .

  • Das habt ihr ja super hinbekommen! Und innerhalb kurzer Zeit...
    Aber wenn ich auf Hundebett klicke, kommt das Hundebett bei Ebay, sollte da nicht das Video kommen, oder hab ich das falsch verstanden?
    Lg

  • Wow, Fanta, die ganzen Baustellen, die du mit Big abgearbeitest hast, hab ich ja nichtmal in dem Jahr, das ich Lucky jetzt habe, geschafft :gut:
    Zumal das Winseln immer noch da ist :roll:


    Also, Respekt, finde ich klasse, dass Big und Max sich so gut verstehen und ihr es nicht bereut.
    Hat Big denn jetzt noch Baustellen, und hat er sich schon eingelebt?

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