Uli Köppel oder einfach sachliche Diskussion
- Tiffany
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[...] Man bringt das Verhalten als erstes mal unter Signalkontrolle. Weil man ja sowieso mit den Babies "Sitz" übt, trainiert man sowieso gleichzeitig ein Alternativ-Verhalten - hat man beides unter Signalkontrolle und vernünftig generalisiert, kann man das eine durch das andere Verhalten ersetzen. Solange beides noch nicht unter Signalkontrolle und genügend weit generalisiert ist (besonders das "Sitz"), verhindert man mit kreativen Managementmaßnahmen, dass das Anspringen von Fremden sich als Lieblingsverhalten einprägt (indem man den Zwerg an der Leine hat, und nicht bis an die Leute heranläßt)....[...]
Kannst Du das bitte nochmal anders erklären? Ich verstehe das nur bedingt. Vor allem, was bedeutet "Signalkontrolle" genau? Und wie meinst Du kann man Anspringen durch Sitz ersetzen? Stell Dir vor, ich wäre 3 Jahre alt und erklär es mir nochmal mit Worten, die ein 3-Jähriger verstehen würde.Danke, Gruß
Fisch -
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Ich bin kein Köppeljünger!!! Aber ich habe die Tränen der glücklichen Besitzer gesehen, als sie nach langer Zeit mit einem aufgegebenen, weil agressiven Hund, das erste Mal und seither jede Woche wieder ohne Maulkorb, ohne Komplikationen und ohne Stress, aber mit einem glücklichen Hund an meinen Spielstunden teilnehmen können und das Dank der Köppel Methode. Das zählt für mich, denn es ist kein Einzellfall!!
Ich hätte da jetzt ein paar Fragen, und hoffe, dass sie nicht allzu provozierend klingen (wenn ja, is nicht so gemeint)
1.Thema Problemhund: Was ist mit Hunden, die agressiv wurden, WEIL sie geschlagen wurden, ist da der Nackengriff nicht kontraproduktiv (obwohl ich ihm prinzipiell als kontraproduktiv bezeichnen würde, aber ich versuch jetzt mal objektiv zu sein)???
Wird dann der Hund nicht noch ängstlicher und agressiver??? Oder arbeitet Koeppel mit denen anders?Meine Maus zB, vergeht schon, wem man nur streng mit ihr redet (war schon als Junghund so, hab sie von einem Bauernhof), die bekommt nen Herzschlag, wenn ich bei ihr nur andeutungsweise einen Nackengriff anwenden würde???
(Was ich GottseiDank nicht brauch, denn nach ein paar Tips u.A. von euch -> an dieser Stelle: Danke!, hört sie wirklich immer)
Hat Koeppel für solche Hunde einen andere Methode???2. Vorhin ist erwähnt worden, dass Koeppel NIE selbst Hand anlegt an Hunde in seinem Kurs, was ist zB. wenn ich jetzt sein Seminar besuche, und sage, okay die anderen Methoden find ich gut, nur den Nackengriff wende ich nicht an...gäbe es dann eine alternative, oder wird mir erklärt, wenn ich nicht konsequent genug bin soll ich gehen???
Ich Frage deshalb, weil ich mir denke, dass auch viele sein Seminar buchen, ohne wirklich zu wissen was da abgeht und mich interessieren würde ob, wenn sich jemand weigert den Nackengriff anzuwenden, das Seminar damit beendet ist???3. Ich höre immer wieder, dass keiner mit Hilfsmittel arbeitet und die NIE braucht, aber Leine und Spielzeug habt ihr, was ich so rausgelesen habe, sind das denn keine Hilfsmittel???
An dieser Stelle möchte ich kurz anmerken, dass viele gesagt haben, sie brauchen keinen Beißkorb und Leine mehr beim Gassi gehen, dazu möchte ich jetzt einmal sagen, dass zumind. in Österreich (keine Ahnung wie das in Deutschland geregelt ist) entweder Beißkorb oder Leinenpflicht ist.
Diese Regel hat Sinn!!!
Denn selbst wenn euer Hund brav ist, was ist wenn der andere Hund ein Rad ab hat und euren anfällt, ich glaube nicht, dass euer Hund sich nicht wehrt (und event. euch verteidigt), auch wenn ihr noch sooft Befehle gebt, wie wollt ihr die dann wieder auseinander bringen???
Wasser zwischen die Beiden stellen *fadschau* ->gibt leider keinen gähnenden Smile
(auch ich bin kein Fan von, die machen sich das schon aus)4. Ist auch vorhin erwähnt worden, dass Koeppel der Meinung ist, das Hunde nicht umbedingt unmittelbar nach der "Straftat" bestraft werden müssen, sonder den zusammenhang auch später noch erkennen können.
Kann mir wahrscheinlich keiner Beantworten, ABER: Woher hat er das???
Bzw. an welchen Verhalten merkt er, dass der Hund weiß: Aha, jetzt werd ich bestraft, weil ich (Hausnummer) vor einer halben Stunde was angestellt habe.lg
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Kannst Du das bitte nochmal anders erklären? Ich verstehe das nur bedingt. Vor allem, was bedeutet "Signalkontrolle" genau? Und wie meinst Du kann man Anspringen durch Sitz ersetzen? Stell Dir vor, ich wäre 3 Jahre alt und erklär es mir nochmal mit Worten, die ein 3-Jähriger verstehen würde.Danke, Gruß
FischChlor!
Signalkontrolle heißt, dass ein Hund ein Verhalten auf Signal (andere sagen Befehl oder Kommando, aber ich bitte meinen Hund um Mitarbeit und daher Signal...) ausführt.
Wenn das Junghundi mich also fleißig anspringt, informiere ich ihn, während er es tut, dass das was er tut "Anspringen" (oder so) heißt. Nach xundreißig wiederholungen hat Hundi dann verstanden, dass anspringen "Anspringen" heißt und führt es auch auf "Anspringen" aus - ab diesem Zeitpunkt bekommt er die Belohnung für das anspringen nur noch, wenn vorher das Signal gegeben wurde. Entweder "vernichtest" Du das Verhalten, indem Du das Signal nie wieder sagst und demzufolge auch nieee wieder belohnst (was aber ein klein wenig unrealistisch ist, weil das Verhalten dem Hund ja Spaß macht und daher selbstbelohnend ist) oder Du hast eben auch "Sitz" unter Signalkontrolle gebracht und forderst nun also in Situationen, wo Hund gerne anspringen möchte "Sitz". Ein sitzender Hund kann nicht gleichzeitig anspringen. Daher der Ausdruck Alternativ-Verhalten.
Es hat keinen Zweck, "Sitz" zu verlangen, wenn das noch nicht gekonnt wird - also jedenfalls noch nicht in extrem ablenkungsreichen Situationen. Solange das der Fall ist, kommt das Hunderl in eben diesen furchtbaren Momenten an die Leine. -
Hallo
Habe die ganze Zeit mitgelesen und habe lange mit mir gerungen ob ich meinen Senf :wink: auch dazugeben soll.
Der Mensch muss lernen, den Hund zu verstehen.Der Mensch muss lernen, das Verhalten des Hundes richtig zu interpretieren.
Der Mensch muss lernen, die Gesetze der Hunde, die die soziale Ordnung des Hundes bestimmen, zu erkennen und zu respektieren.
Der Mensch muss lernen, sich dem Hund gegenüber so auszudrücken, dass der Hund ihn auch versteht.
Ich denke darüber dürften wir uns alle einig sein oder???
Wir müssen einfühlsam die Verhaltensweisen lehren, die wir Menschen vom Hund fordern und die der Hund von sich aus niemals ausführen würde.
Mein ehrlicher Wunsch wäre es, dass wir Menschen lernen, unsere Hunde mit dem Verstand und positiver Zuwendung zu führen. Grobe Ignoranz und Überheblichkeit machen den Hund zum Objekt des Menschen statt zu seinem Partner.
So das ist meine Meinung und so habe ich auch meinen Hund ausgebildet und habe in ihm einen treuen zuverlässigen und freudig gehenden Hund.
LG Beate -
@beate-timmi: ganz genau!!!
aber eben, dazu braucht es einen gesunden menschenverstand und sehr viel einfühlungsvermögen!
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Möchte nur kurz etwas dazu sagen und bin dann schnell wieder weg :freude:
Ziemen, Trumler und Co sind bzw waren Verhaltensforscher und keine Hundetrainer!!!!!
Hier wird wild mit Namen rum geschmissen, die aber mit der Sache nichts zu tun haben.
Ich bin zB ein sehr grosser Fan von Eric Ziemens Seminaren gewesen, da man sooo viuel lernen konnte, über Verhaltensforschung, und mit dem Hintergrundwissen auch eine Ausbildung manchmal aus anderen Blickwinkeln sieht, aber ein Fan von seiner Art mit manchen Hunden um zu gehen, war ich def. nicht!
Sind zwei paar Schuhe!!!zu was anderem:
der Hund verknüpft zeitgleich, bzw. man hat 3 Sek. Reaktionszeit um Hundi für etwas zu loben oder zu tadeln, so dass er es mit der richtigen Handlung verknüpft, und das ist erwiesen.und der letzte Punkt:
die Tatsache das manche Hundebesitzer viele Hundetrainer oder Methoden ausprobieren liegt meiner Meinung nach in erster Linie in der Inkonsequenz etwas durchzu ziehen.
Wenn dann eine Methode, die anscheinend über genug Druck recht schnell funktioniert, aufkommt, nimmt man den einfachsten Weg. Ob das immer der sinnvolle Weg ist, muss jeder für sich selber rausfinden.LG Anika
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Zitat
Signalkontrolle heißt, dass ein Hund ein Verhalten auf Signal (andere sagen Befehl oder Kommando, aber ich bitte meinen Hund um Mitarbeit und daher Signal...) ausführt.
Wenn das Junghundi mich also fleißig anspringt, informiere ich ihn, während er es tut, dass das was er tut "Anspringen" (oder so) heißt. Nach xundreißig wiederholungen hat Hundi dann verstanden, dass anspringen "Anspringen" heißt und führt es auch auf "Anspringen" aus - ab diesem Zeitpunkt bekommt er die Belohnung für das anspringen nur noch, wenn vorher das Signal gegeben wurde. Entweder "vernichtest" Du das Verhalten, indem Du das Signal nie wieder sagst und demzufolge auch nieee wieder belohnst (was aber ein klein wenig unrealistisch ist, weil das Verhalten dem Hund ja Spaß macht und daher selbstbelohnend ist) oder Du hast eben auch "Sitz" unter Signalkontrolle gebracht und forderst nun also in Situationen, wo Hund gerne anspringen möchte "Sitz". Ein sitzender Hund kann nicht gleichzeitig anspringen. Daher der Ausdruck Alternativ-Verhalten.So machen wir es auch und Lucky ist sicherlich auch nicht der einfachste Hund...o nein
. Es dauert vielleicht etwas länger, dafür habe ich das Gefühl, dass es gefestigter ist und das die Bindung zwischen uns und sein Vetrauen in uns immer tiefer wird.
LG, Jani
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Beate und
BorderPepper.
Jede Art von Erziehungsmethode, die auf dem Markt ist oder neu hinzukommt ist gefärbt von der persönlichen Empfindung des Autors. Ebenso ist doch auch die Umsetzung und Wiedergabe der einzelnen Trainer. Deshalb ist es ja so schwer den richtigen Trainer mit der richtigen Erziehungsmethode zu finden.
Letztendlich sind unsere Hunde und auch wir individuell zu sehen und in den meisten Fällen ist doch ein Konzept allein nicht unbedingt das Richtige.
In der Partnerschaft Hund-Mensch passt sich doch jeder dem anderen ein wenig an und stellt sich auf die unterschiedlichen Reaktionen ein. Nur mit einer kleinen Einschränkung, der Mensch ist oft der, der seinen Willen versucht mit Druck und Gewalt durchzusetzen.
BorderPepper hat dies ganz toll beschrieben
Zitat
Wenn dann eine Methode, die anscheinend über genug Druck recht schnell funktioniert, aufkommt, nimmt man den einfachsten Weg.
LG AnikaWir sind oft zu ungeduldig in unseren Erwartungen und verlangen einfach zu viel und zu schnell, dass der Hund funktioniert. Ich habe bewusst das Wort funktioniert benutzt, da es doch bei den meisten darauf hinaus läuft.
Der Hund ist ein Lebewesen mit eigenständigem Charakter und mir ist es wichtig, dass er den auch behält. Ein Hund soll nicht funktionieren,
die Beziehung Hund-Mensch soll eine Partnerschaft sein und die baut man nicht über Druck und Gewalt auf sondern in einem gesunden Miteinander.
Und jetzt muss ich kurz Beate zitieren, die es in meinen Augen super erklärt hat:
ZitatDer Mensch muss lernen, den Hund zu verstehen.
Der Mensch muss lernen, das Verhalten des Hundes richtig zu interpretieren.
Der Mensch muss lernen, die Gesetze der Hunde, die die soziale Ordnung des Hundes bestimmen, zu erkennen und zu respektieren.
Der Mensch muss lernen, sich dem Hund gegenüber so auszudrücken, dass der Hund ihn auch versteht.
Ich denke darüber dürften wir uns alle einig sein oder???
Wir müssen einfühlsam die Verhaltensweisen lehren, die wir Menschen vom Hund fordern und die der Hund von sich aus niemals ausführen würde.
Mein ehrlicher Wunsch wäre es, dass wir Menschen lernen, unsere Hunde mit dem Verstand und positiver Zuwendung zu führen. Grobe Ignoranz und Überheblichkeit machen den Hund zum Objekt des Menschen statt zu seinem Partner.
So das ist meine Meinung und so habe ich auch meinen Hund ausgebildet und habe in ihm einen treuen zuverlässigen und freudig gehenden Hund.
LG BeateDanke Beate, Du sprichst mir aus der Seele. Die ganze Zeit habe ich versucht das zu schreiben aber irgendwie ist es immer anders rüber gekommen. Du hast es genau getroffen.
Ich bin gegen jegliche Gewalt in der Erziehung.
LG
agil -
hallo ihr!
hab ja auch lange überlegt, ob ich mich noch mal melde, aber... tata!!!! :freude:
meiner meinung nach, ist diese methode ein ganz ausgeklügeltes konzept den eher hilflosen hundehaltern zu vermitteln, wie konsequenz funktioniert! ich lasse meinen hund absitzen, die meisten hunde, die die übung nicht kennen, stehen auf und werden gemaßregelt. endlich reagiert der chef mal (dummerweise mit nackenschütteln). grundsätzlich ist es natürlich klasse, dass herr und hund sich aufeinander konzentrieren, aber muss es solche konseqeunzen haben? ok, weiter. die übung wird ausgeweitet, immer noch reagieren die chefs sofort auf falsches verhalten und der hund merkt das erste mal: "hey, der meint es ernst!"
ich glaube, dass dieses konzept genauso gut ohne körperliche strafen funktionieren würde, aber dann kann man ja nicht mehr behaupten, dass wölfe oder hunde sich auch gegenseitig so strafen!
ich glaube außerdem, dass der mann sich einfach gut verkaufen und menschen überzeugen kann (hab ihn mal im fernsehen gesehen) und seine trainingmethoden grad bei verzweifelten menschen gut verkaufen kann.hab mich hoffentlich einigermaßen verständlich ausgedrückt.
lg,
andrea und rudel
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Zitat
Deshalb ist es ja so schwer den richtigen Trainer mit der richtigen Erziehungsmethode zu finden.
Ich dreh das mal ganz frech rum: Der Trainer sollte... MUSS fähig sein, für den Hund UND den Besitzer das (gewaltfreie) Passende (aus einer großen Auswahl von Möglichkeiten) zu finden!
Meine bescheidene Meinung... und ganz ehrlich: Man muss als Trainer außerdem erkennen können, wann man nicht mehr weiter weiß und soviel Mumm besitzen das zu sagen! Sinnvoll kann es hierbei sein, einen andern Kollegen hinzuzuziehen oder an jemand zu verweisen, der fähig ist. Manchmal hakt es einfach an der Kommunikation Trainer-Hundebesitzer. Da kann ein "Wechsel" sinnvoll sein...
Viele Grüße
Corinna -
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