Sokahass unter Hundehaltern

  • liebe foris,


    heute hab ich was erlebt, was mich sehr ärgert.


    ich bin heute mit einer freundin von mir und einem jungen riesenschnauzerbesitzer (ca. anfang zwanzig) spazieren gewesen.


    irgendwie fing der schnauzibesitzer dann an zu erzählen, dass ihm letztens doch ein hh mit zwei bullterriern begegnet wär. ja, und die hätten dann an der leine gekläfft und so (seiner übrigens auch). diese hunde seien sowieso unberechenbar usw. (jeder hund ist nicht komplett berechenbar.)


    ich sagte ihm, dass diese hunde eine sehr hohe reizschwelle gegenüber dem menschen haben und sie darauf selektiert werden. ich erzählte ihm von schnauzermädels beispiel, was hunde im kampfring anging (früher kamen mal leute auf idee, hundekämpfe mit schnauzern zu machen - ging nicht: zu viele verletzte zuschauer).


    ich versuchte ihn mit beißstatistischen zahlen zu überzeugen, hat ihn nicht interessiert.


    aber nein, er beharrte darauf, dass diese hunde gefährlich seien usw.


    mich ärgert das wirklich. und vor allen dingen kam das ganze von einem riesenschnauzerhalter, dem der eigene hund aufgrund von leinenaggressionen schon mal im arm hing und der gerne mal "schon mal vorläuft" und leute stellt.


    und dieser hund ist eigentlich für nen schnauzer leicht zu beeindrucken. ein blick von luca reichte und er benahm sich tadellos (für den besitzer auch ganz verblüffend).


    ich verstehe gar nicht, wieso sogar unter jungen hundehaltern solche vorurteile herrschen.

  • weil viele junge menschen nunmal leicht beeinflussbar sind. mich ärgert sowas auch immer
    hab letztens auch ne sokahalterin getroffen die ganz verblüfft war, dass ich mit meinen 3 wadenbeißer keine angst hatte und sogar kontakt erlaubte :roll:

  • Bei uns hier in der Gegend läuft ein Mann mit seinem Rotti, ohne MK und offline, im Wald. Hat sich sehr gewundert, dass ich nicht sofort Reissaus genommen habe und meine Dicke nicht gleich in Sicherheit gebracht habe. Haben uns dann kurz unterhalten, er erzählte, dass sein Hund die Befreiung hatte und dennoch alle direkt Panik bekamen, wenn er mit ihm kam.


    Ich LIIEEEBE Rottis!! So als ein Beispiel für SoKas. Ich bin da allerdings auch sehr locker drin, da ich die Meinung vertrete, dass Hund nicht "böse" SIND sondern vom Menschen gemacht werden. Daher finde ich auch diese tolle Liste im LHundG völligen Schwachsinn. Hätte ich es mir zugetraut, mein Vermieter zugestimmt und der Zufall ein wenig mitgespielt, hätte ich jetzt wahrscheinlich einen Staff unter meinen Füßen liegen, ausgesucht war sie schon. Aus dem duisburger TH.


    Die Medien machen einfach viel zu viel Panik gegen SoKas. Und die "Dummerheit" der Leute, die Berichte jeglicher Art ohne Nachdenken glauben und für bare Münze nehmen tun ihr übriges. Rein meine persönliche Meinung.

  • Marika, leider gibt es Rassenhass auch unter den Hundehaltern. Genauso wie die Ammenmärchen in Puncto Soka......


    Ich kenne einige sokas, die ein Traum von einem Hund sind. Eben weil sie vernünftige Besitzer haben.


    Es gibt nur einen, den ich wirklich fürchte und da weiß der Besi nicht, was er an der Leine hat bzw. will diesen Hund nicht adäquat führen, hat den Hund versaut.


    Was mich wirklich ärgert ist die Tatsache, dass diese Hundehalter, die ja sooo gegen Sokas sind, in ihrer Dummdusseligkeit nicht sehen, dass ihr Schäfi, Goldie, Labbi or whatever ganz schnell sich auch auf der Liste der gefährlichen Hunde wiederfinden kann wenn die Stimmung im Volk dementsprechend ist.


    Birgit, die sich teilweise da wie Don Quichotte fühlt und einen Methusalembart von gegenargumentieren hat.

  • Eigentlich ist es egal, wohin man blickt, jedes Grüppchen hat allgemein gesehen so sein Feindbild.
    Sei es die Unterschicht, die Oberschicht, die Kinder, die Alten, die Ausländer, die Hundehalter, die Sokahalter, die Moslems, die Christen, die Kapitalisten - mir geht die Puste aus.


    Ich will mich davon absolut nicht freisprechen, ich spreche mir spontan sogar relativ vielfältige Feindbilder zu und denke, niemand kann sich vollends von Vorurteilen befreien.
    Was nicht heißen soll, dass man deshalb jedes Individuum dieses Feindbildes ablehnt, ich denke auch der Halter des Riesenschnauzers würde mit einem Pitti spazieren gehen, wenn der sich als wundervolles Tier herausstellt, nur wäre das für ihn eine Ausnahme.


    Es ist in unserer Gesellschaft verankert und wird von allen Seiten fleißig geschürt, dass man jemanden zum Hassen brauchen muss.
    Und ich finde es sogar nicht allzu schlimm, denn es ist nachvollziehbar; um sich von solchen Dingen freisprechen zu können, muss man nämlich jeden Fall, jedes Ereigniss einzeln aufrollen.
    Doch bei der Anzahl an Informationen, mit der wir uns überflutet sehen, ist das realistisch gesehen nicht möglich.


    Kritisch wird es erst, wenn ein Feindbild zu stark wächst, so dass der Teil der Objektiven und/oder Befürworter das Gleichgewicht nicht mehr erhalten kann.
    So ja leider bei den Sokas schon geschehen, von daher haben wir nun Rasselisten.


    Doch wenigstens die Prognose ist positiv, denn schaut man zurück, entstehen Feindbilder ebenso schnell, wie sie als unzumutbar eingestuft und wieder abgeschwächt werden.


    Oder seht ihr das so anders?


    Liebe Grüße

  • Ja, dieses Thema kenne ich auch. Eine Freundin von mir hat eine Staff-Mix-Hündin und wie oft habe ich schon gehört: "Ach wenn die mitkommt ... ne, ich glaub dann gehen wir woanders ..." Es nervt! Zumal ihre Hündin super hört! Dagegen sind meine megaunerzogen (sind sie ja auch ;) )


    Es wundern sich auch viele, dass ich meine Hunde mit ihrer Hündin spielen lasse.


    Gestern abend hatte ich eine nette Begegnung mit einem Soka-Halter. Er hat einen Rüden und hatte ihn schon ein bisschen panisch zurückgerufen, als sein Hund auf uns zukam. Da hab ich nur gesagt, dass er ihn ruhig laufen lassen kann. Fjari hat den Dicken makiert und der große Rüde hat sich davon überhaupt nicht beeindrucken lassen. Der fand Jess auch viel interessanter. Wir haben uns dann unterhalten und er meinte auch, dass viele halt echt ätzend reagieren, wenn er mit seinem Hund kommt.


    Als ich mit meiner Freundin unterwegs war, haben wir auch öfter mal so Kommentare gehört wie: "Der Hund muss doch einen MK tragen, der darf so gar nicht rumlaufen!" Da hab ich immer nur gesagt:"Wenn einer hier MK tragen muss, dann meine Hündin!" (tut Jess ja auch in manchen Situationen) Aber das nehmen die dann gar nicht für voll. Dabei hat Jess wirklich eine viel geringere Reizschwelle als die Hündin meiner Freundin. Aber die ist ja "klein und süß" in den Augen der Leute ...


    So, nun hab ich mich genug ausgelassen .... Da reg ich mich immer nur auf bei dem Thema.

  • Zitat

    :ops: Lisa, das Feindbild Soka existiert nunmehr schon seit 10 Jahren.....
    äußerst beharrlich.


    Naja, 10 Jahre sehe ich nun auch nicht als "lange Zeit" an.
    Das wären bei mir eher 50-100 Jahre.
    Und ab da an würde bei mir "beharrlich" anfangen.


    Ich wollte mit meinem Beitrag auch wahrlich nicht sagen, dass ich es begrüße - es ist bedauerlich, denn ein Feindbild gegenüber Tieren macht nun wirklich so gar keinen Sinn.
    Aber die Sache an sich ist leider auch nachvollziehbar.

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