Hund kehrt von Jagd zurück - richtige Reaktion?

  • Interessantes Thema. Kann ja jedem mal passieren das der Hund Wild hinterherjagdt.


    Meine Hündin hats nur einmal getan mit ner ganzen Meute Hundefreunde. Sie kam als erste zurück, der Sinn sie zu Bestrafen wär mir in der Situation irgendwie garnicht gekommen, genauso wie Ignorieren. Hatte ja die anderen HH und ihre Hunde als Beispiel, wie es auch anders Laufen kann. Trotzdem wurd jeder Hund fürs zurückkommen gelobt, die Jagdtrassen danach aber angeleint.


    Auch bei meinen Rüden als Jagdthund Mix, würd ich nicht Strafen, eher Gott tausendmal danken, das der heile wieder zurück ist. Danach eben wieder zurück zum Schleppleinen Training.


    SeinMädchen Erziehung ist nicht dafür da, dass ein Hund wie eine Maschine auf Knopfdruck Funktioniert. Sondern die Angezüchteten/ oder natürlichen Triebe lediglich Kontrollierbar zu machen.


    Mein Jagdthund Mix wird niemals ein Hund sein, der an einer Interessanten Fährte gelangweilt vorbei geht, oder einem sich schnell Bewegenden Tier nicht hinterher Hetzen würde. Er bleibt immer ein Jagdthund, wenn auch Kontrollierbar.

  • ICH hab meinen Hund freudig gelobt als er vor einer Woche zum ersten mal (!) 20 m mehr schlecht als recht hinter was her ist und dann zurückgekommen ist.


    Danach gabs Leinenpflicht und gut war.
    Pacco jagt nicht, aber wenn 10m weiter ein Reh hochschreckt,... shit happens - da geht der jadgdfaulste Hund hinterher.
    Der nächste Tag war wieder so entspannt wie eh und jeh!

  • Hi nochmal,


    schön, wie lang das hier tatsächlich schon geworden ist.


    Meinen Hund beim Zurückkommen zu bestrafen, würde mir im Traum nicht einfallen. Der Fehler liegt immer beim Menschen, wenn ein Hund jagen geht, das liegt schließlich in seiner Natur. Wer seinen Hund per Anschiss vom Jagen abhalten kann, hat keinen jagdtriebigen Hund.


    Jagdliche Auslastung ist das eine, ein echter Wildreiz das andere. Meine Freundin macht mit ihrer Hündin viel jagdliche Ersatzübungen, aber diesem Hasen, der ja wirklich nur einen knappen Meter vor ihrer Nase hochgegangen ist, wäre die auch noch nach einer Stunde Fährtentraining hinterhergegangen. Diese Hündin ist aus Griechenland, vermutlich mit jagdlicher Vorerfahrung, möglicherweise von einem Jäger ausgemustert wegen Nicht-Tauglichkeit, jedenfalls ordentlich triebig und der Epagneul Breton ist sowieso eine Jagdarbeitsrasse. Nicht umsonst werden die in Deutschland vorwiegend in Jagdgebrauch abgegeben. Aber den Hund deswegen überhaupt nicht mehr von der Leine lassen? Das ist eine kontroverse Sache. Das Gebiet war relativ sicher, wie gesagt am Deich, das ganze Umland war gut überschaubar und ist eigentlich sehr wildarm. Aber ein Hase ist in so einer Situation eben ein Hase zu viel. Ich will das auch nicht grundsätzlich verteidigen, sie hätte ihre Hündin sicherlich früher anleinen müssen, aber in diesem Thread wollte ich ja eben deswegen nach der richtigen Reaktion fragen, wenn das Kind eben doch mal in den Brunnen gefallen ist.


    Und zum Thema abgucken: Das Wort ist vielleicht ungünstig, aber meine Kleine ist sowieso leicht jagdorientiert. Wenn wir alleine unterwegs sind, habe ich das recht gut im Griff, bzw. ich kann recht sicher einschätzen, wann und wo ich sie frei laufen lassen kann und wo besser nicht.
    In Gesellschaft von dieser "Profi-Hündin" meiner Freundin entdeckt meine Lütte aber ihr gesamtes Potential, was sie sonst nie ausschöpft (ich denke mal, ihr fehlt ohne Jagdfreundin einfach der Anreiz). Wenn also die Bretonin so richtig schön stöbert und vorsteht, kriegt meine sich vor Begeisterung gar nicht mehr ein und macht mit - einfach weils so schön ist. Und da ich das weiß, habe ich sie angeleint. Und ich kann mir dazu schön auf die Schulter klopfen, denn sie ist immerhin nicht zum Hetzen gekommen.


    Und sich hier anzumelden, nur im damit Drohen zu können, Hunde abzuknallen die ausnahmsweise mal aus dem Gehorsam laufen - ich bin kein Freund von Häme, aber in diesem Fall meinen herzlichen Glückwunsch zu so viel blasierter Überheblichkeit.

  • Ich hab hier ja auch eine Hündin die leidenschaftlich gerne jagt. Seien es Vögel (aktuell gaaaaaaanz furchtbar interessant) oder irgendwas anderes (vorzugsweise natürlich Kaninchen)....


    Wir hatten es gut im Griff bis sie einmal hinter Enten her ist. Seit dem ist vorbei mit lustig. Sie interessiert sich draußen weder für Futterbeutel, Spielzeug, Futter oder Reizangel. Arbeiten gestaltet sich also schwierig.


    Vor einer Woche ist sie mir leider auch nochmal ab. Ich hatte noch schön rumgeschaut ob auch nichts zu sehen ist, leine sie ab, wir laufen paar meter und schwups rennt auf dem Feld eine Katze vor uns weg. Mein Hund also hinterher, ich noch gerufen. Warum auch immer, aber sie ist noch 1-2m hinter der Katze her und hat dann umgedreht. Ich hab sie gelobt und angeleint. Das Feld hat sie nicht mehr aus den Augen gelassen.


    Würde ich bei der Rückkehr schimpfen oder sie strafen würde sie das nächste mal gar nicht mehr kommen. Normalerweise sollte ich auch versuchen mir das rufen zu verkneifen wenn sie durchstartet da sie es dann sowieso nicht mehr mitbekommt.


    Wenn sie auf dem Feld nach Mäusen buddelt und ich rufe reagiert sie null. Das dringt irgendwie nicht wirklich zu ihr durch. Pfeife ich allerdings (normaler Rückpfiff) dann kommt sie meist angeflitzt. Aber Mäuse buddeln ist halt auch nochmal was anderes wie hinter Wild herhetzen.

  • was haltet ihr davon?


    Zitat

    Martin Pietralla schrieb:
    Dieser Rudelausschluss ist eine sehr harte strafe aus dem sozialen bereich (und funktioniert deswegen auch nur wirklich bei zusammegehörigen rudeln/gemeinschaften)und deswegen so wirksam. Allerdings sollte man wissen wann, wo und wie.
    Ich habe das einigen ausgesuchten leuten für das jagdproblem erklärt und sie haben durchweg gute erfahrungen damit gemacht. Allerdings sollte man es in meiner version nur anwenden, wenn der hund nach signal (was auch immer) nicht zurückkommt innernhalb eines zeitfenster. Ich scheuche den hund weg. Er darf sich mir für ein oder zwei minuten nicht näher als vielleicht auf 10m nähern. Es ist also nicht der übliche versuch, den hund für das kommen zu "bestrafen" (ihn also zu erwischen versuchen). Der hund wird ignoriert, wenn er die distanz einhält und verscheucht, wenn er näher kommt.
    Mental werden damit viele hundler große probleme haben, aber es ist sehr wirksam. Im kontrast wird natürlich das kommen innerhalb des zeitfensters großzügig und mit großer freude bestärkt. Ich wedel dann immer schon eifrig mit meiner hand während der hund kommt. Damit kann ich unserm oldie, der sonst nur noch trottet, heute immer noch beine machen. Kommen war immer schön.
    Wenn man einmal ein rudel, das sich öfter trifft (also mehr als ein haufen zusammengewürfelter hunde ist), beobachtet, dann wird man feststellen, dass diejenigen, die sich entfernen und auf eigenen faust einem hasen nachhetzen, obwohl zurückgepfiffen wurde, von einem odere mehreren der anderen äußerst unfreundlich "begrüßt" werden. Sie werden nämlich genau so eine gewisse zeit nicht mehr in das rudel zurückgelassen.

  • Zitat


    2. Fall:
    Wir kommen aus einem etwas unwegsamen Dickicht wieder Richtung Wiese. Kalle war schon unruhig und hatte offenkundig Witterung. Nur hab ich nicht schnell genug reagiert. Und schon startet Kalle durch. Dann seh ich ihn wieder hinter 2 Rehen (sind die eigentlich immer zu zweit? :???: ) her laufen. Dieses Mal hatte ich die Pfeife mit. Also Pfiff - und juhuuuu, Kalle bricht sofort ab und kommt angerannt. :gut: Meine Reaktion: Party und eine Dose Katzenfutter ;)


    Dazu muss ich sagen, dass ich ihn bei richtigem Timing immer von der Jagd abhalten kann. Er ist jetzt 5 Jahre alt und das waren die ersten Jagdausflüge überhaupt. Ich gehe jetzt auch nur noch mit Pfeife los.


    Mit dem trainierten Super-Pfiff + Mega-Belohnung kann ich Charly und Emma im Notfall auch zurückholen, jedoch frage ich mich immer warum sie auf den Pfiff hören, aber nicht auf meine Stimme?
    Leider vergesse ich auch ab und zu meine Pfeife daheim, daher wäre es besser, wenn sie auf meine Stimme reagieren würden statt nur auf Pfiff. Die kann ich nicht Zuhause vergessen! :p

  • Zitat

    was haltet ihr davon?


    wende ich bei meinem hund an. sein gehorsam ist dadurch besser geworden.


    es ist wirklich eine sehr harte strafe für einen hund, der eine gute beziehung zu seinem hundeführer hat.

  • Das "ignorieren" als solches leuchtet mir ein. Ich befürchte nur, dass das bei UNS nicht funtionieren würde! ICh behaupte jetzt mal, Betty und ich haben eine gute Bindung. Wenn ich sie aber weg schicken würde, würde die Prinzessin denken "Ok, geh ich halt noch mla in die Büsche Hasen trainieren :D " Von daher.... Bei einigen Hunden wird es mit Sicherheit gut funktionieren, bei anderen vielleicht nach Hinten losgehen :???:

  • Ich kenn das so nicht.. Ich kenne dieses weniger nette begrüssen nur, wenn der "Ausbrecher" wie King Käs zurück kommt und meint, er wär super wichtig. :ka:

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