Der halterorientierte Hund

  • hui hier hat sich ja richtig was entwickelt aus der diskussion!

    da ich auch naijras beitrag unterschreibe, ist für mich der unterschied zwischen halterorientiert oder gut erzogen und nach "innen" gerichtet ein ganz klarer, deutlicher.

    wobei ich ja auch nur eine - wie war das ? - "hausfrau" bin, die ja "nur" 2 hunde führt........(an wen erinnert mich jetzt gleich nochmal der spruch? :lol: ach ja.......jetzt weiss ichs wieder! )

    ich bin gespannt, ob nicht doch noch eine erklärung kommt, wie sowas zustande kommt.

    jetzt geh ich erstmal mit meinen hausfrauenhunden gassi - die sind nämlich seit gut einen halben stunde auf "standby" ob ich nicht endlich den laptop ausmache und aufstehe.........

  • Zitat

    Ist das nicht zuuu menschlich gedacht? Wie entwickelt ein Hund Persönlichkeit? Doch gerade im Zusammenspiel mit seinem - vor allem nächsten - sozialen Umfeld, nämlich mir.

    Sicherlich spielt das Zusammenspiel mit seinem Menschen auch eine Rolle bei der Entwicklung der Persönlichkeit. Aber nicht nur und nicht ausschliesslich.
    Aber da spielen auch die Genetik und v.a. das weitere Umfeld jenseits des engen sozialen Umfelds "Familie" durchaus eine Rolle.

    Zitat

    Es hing und hängt (abgesehen von seinen Anlagen) von mir ab, ob er ein Schosshund oder ein selbstdenkender Such-, Sporthund oder sonst was wird.

    Prägt das die Persönlichkeit? Wie unterscheidet sich ein Schosshund von einem selbstdenkenden Such/Sporthund?

    Wenn ich mir meinen Gartenzwerg ansehe - sie erfüllt das Prädikat Schosshund zu 100%. Und sie findet fast immer und überall jemanden, den sie erfolgreich bearbeiten kann, damit sie zum Schosshund wird. Gleichzeitig aber ist sie ein äusserst selbständiger Arbeitshund. Ein genialer Sporthund mit einem extremen Hang zur Kreativität - nicht immer zur Freude ihrer HF :roll: .


    Und was die Verantwortung betrifft - natürlich kann ein Hund in einer "menschlichen Umwelt" nicht die gleiche Verantwortung übernehmen, wie ein Hund, der ohne Menschen überleben muss. Dazu werden ihm viel zu viele Verantwortlichkeiten "weggenommen".
    Trotzdem gibt es nach wie vor Verantwortlichkeiten, die Hund übernehmen kann/muss. Andere Sozialkontakte, speziell mit Artgenossen bsp.

    All das prägt seine Persönlichkeit.

  • Zitat

    Möcht Euch mal sehen wenn Ihr mehrere Hundeführen solltet- jeder darf machen was er will.

    Im Moment habe ich drei Hunde. Wir hatten aber in der Familie auch schon mehr Hunde.

    Zitat

    Leine brauchen sie nicht, in keiner Situation. Sie brauchen kein Geschrei, kein Gezeter, kein Leinengezerr, keine Nerven...man führt sie im Alltag- leise, freudlich.
    Sie fallen auf, dass sie nicht auffallen.

    Hmmm - brauchen meine auch alles nicht. Und ich bekomme oft genug von Passanten zu hören "oh wie gut die erzogen sind".


    Zitat

    Wenn der Hund nichtmal jederzei ansprechbar ist- wie soll er Blinde führen?

    Blindenführhunde haben ein Signal, ab wann die Führarbeit für sie beginnt und wann sie endet. Nämlich das Anlegen des Führgeschirrs. Davor und danach sind sie ganz normale Hunde.
    Wobei es wohl Untersuchungen gab, nach denen Blindenführhunde bsp. recht schnell "verbraucht" sind aufgrund ihres mental für Hunde sehr anstrengenden Jobs.
    Kommentar dabei "es ist gerade für solche Hunde wichtig, dass sie ausserhalb ihrer Arbeit Hund sein dürfen OHNE permanent auf Standby und Arbeit gepolt zu sein".

    Zitat

    wie soll er Schafe hüten?

    Auch Hütehunde arbeiten idR keine 24/7/52/365 im Jahr an Schafen. Dazwischen sind sie auch nur einfach Hund.


    Zitat

    oder auch nur: wie soll er seinen Job "bring mir den Ball zurück" in jeder Situation erledigen?

    Trainingssache.

  • Ach Yane, mal wieder Wortklaubereien. Lassen wir es dabei, ich erklär das nicht lange .... ich meine dasselbe wie Du ;)

  • Falbala

    das hat nichts mit Wortklauberei zu tun - nur kann ich als Mensch nicht allein die Persönlichkeit meines Hundes bestimmen. Ich kann in gewisser Weise die Persönlichkeit in eine Richtung fördern. Aber nur in den Grenzen, die Genetik und generelle Umwelterfahrung dies gestatten.

    Und wenn die Leute etwas mehr Wert auf "Wortklauberei" legen würden, dann wären solche Diskussionen wie diese hier entweder völlig überflüssig oder würden anders verlaufen.
    Denn letztendlich entstehen viele Missverständnisse gerade im Internet weil ein Mensch sich ungenau ausdrückt, ein anderer unter dem Geschriebenen etwas völlig anderes versteht und dann aneinander vorbeidiskutiert wird.

    Hätte bsp. flygoodspeed in seinem ersten Posting erst mal vernünftig definiert, was für ihn ein "halterorientierter" und ein "nach innen gerichteter" Hund ist - hätte dieser Thread evtl. ganz anders verlaufen können. Aber diese Definitionen fanden nicht statt - also kann sich jeder Diskussionsteilnehmer aussuchen, was er unter der jeweiligen Bezeichnung versteht.


    LaBellaStella

    ich glaube nicht, dass da noch eine Erklärung kommt. Flygoodspeed hat sich diesbezüglich ja schon aus der Affäre gezogen von wegen "bin nicht so gut in Rhetorik".

    Letztendlich läuft es doch darauf hinaus, dass hier wieder mal Schlagworte in die Runde geworfen werden, von denen nicht mal der Threadersteller wirklich weiss, was er damit meint. Wie soll dann eine ernsthafte Diskussion zustandekommen?

  • Flys Frage, wieso sie diesen Fred überhaupt eröffnet hat, schließe ich mich an.

    Das Ganze krankt schon daran, dass in der Headline vom "halterorientierten" Hund gesprochen wird und innerhalb des Beitrags der berühmte "nach innen gerichtete Hund" auftaucht.

    Wie bereits erwähnt, sind das 2 Paar Stiefel und die Erläuterung, wie diese beiden unterschiedlichen Deklarierungen zusammenpassen, kommt nicht.

    Ergo: Ein Fred für die Tonne

    cazcarra

  • Ich habe naijras Beitrag gelesen, der nebenbei bemerkt sehr gut formuliert war, stimme aber nicht in allen Teilen mit ihm überein.

    Z.B. diesen Teil finde ich überzogen.

    Zitat

    Und genau da unterscheidet sich der gut erzogene, normale halterorientierte Hund von dem von flygoodspeed beschriebenen und als Ideal dargestellten hörigen Hund. Denn wenn der Hund IMMER, 24 Stunden am Tag, auf das leiseste Zeichen des Halters reagieren muss, so muss er im Standby notgedrungen einen sehr grossen, wenn nicht den grössten Teil der Aufmerksamkeit auf den Halter richten - sonst kann er diese leisen Zeichen schlicht nicht wahrnehmen. Er darf sich nie 100% oder auch nur 98% auf etwas eigenes konzentrieren, er muss ständig maximal einsatzbereit sein. Das rennen und spielen können erhält so auch eine etwas andere Bedeutung, denn er darf ja nicht ausser der Reichweite eines Flüstertons geraten, und er darf sich schon gar nicht voll auf seinen Spielpartner einlassen. Er darf keine Leidenschaften haben, ausser der Erfüllung des Willens seines Herrn und Meisters. Er soll nicht nur ständig gesprächsbereit, sondern auch dienstfertig sein. Er soll nicht (bildlich gesprochen) auf das Klingeln des Telefons warten, sondern er soll ständig intensiv in die offene Leitung lauschen. Er wird nie selbständig arbeiten können, da es für ihn undenkbar ist, in intelligentem Ungehorsam die anderslautenden Zeichen seines Halters zu ignorieren. Sein Halter ist sein Nabel der Welt, ihm ordnet er sämtliche hündischen Instinkte unter und würde auf ein leises Zeichen freudig von der Klippe in den Tod springen.

    Ich sage nicht, dass solche Hunde keine Persönlichkeit haben. Aber sie wird ständig durch die immerwährende Dienstfertigkeit eingeschränkt - ein Hund, der immerzu seinen Halter nach leisen Signalen belauern muss, dürfte Mühe haben, seine Persönlichkeit zu entfalten.

    Jede hier anwesende Mutter, die schon mal mit der Obhut eines Säuglings betraut war, wird mit zustimmen, daß es durchaus möglich ist, 24/7 auf "stand by" zu sein, und nebenbei noch andere Dinge zu tun. Dies nur als Beispiel der Mulitaskingfähigkeit.
    Ich sage ja, ihr habt immer noch den hörigen, unselbstständigen Hund, der HH anhimmelt im Kopf. So wie ich den ET verstanden habe, ist aber genau das nicht gemeint.
    Ich denke, gemeint ist ein Hund, der zwar seinen Kopf im Maulwurfshügel hat, aber dem man nicht mit einem Signalhorn hinterhertröten muß, damit er sich mal wieder ins Gedächtnis ruft, daß er nicht allein unterwegs ist. Je unauffälliger das Signal, desto "halterorientierter" der Hund (ist das eigentlich neudeutsch?)
    Das "leise" Signal sehe ich hier an der Entfernung zum Hund angepasst.

    Beispiel: mein Mann läuft mit 2 Hunden durch den Wald. Ihm kommt ein Mann mit Labbi entgegen. Mein Mann nimmt die Hunde an die Leine (die zwar den anderen Mann/Hund schon gesehen haben, die Aufmerksamkeit ist trotzdem bei Herrchen) und stellt sich artig an den Wegesrand. Beide Hunde sind so "halterorientiert" (da wars wieder), daß sie sich am Verhalten meines Mannes orientieren und auf coole Socke machen.
    Der entgegenkommende Mann wird vom Labbi in Richtung meines Mannes gezogen (Labbi eindeutig nicht "halterorientiert".). Labbihalter: "SIT...SIT...DOWN"...keine Reaktion....Das Ganze wiederholte sich gute 12 mal, bis der Labbihalter den Hund endlich an meinem Mann vorbeigeschleift hatte. Dem Labbi wars wurscht, ob Herrchen da war oder nicht. Der störte eher nur. und DAS sehe ich als NICHT "halterorientiert".

    LG
    Anja, die mittlerweile schwer genervt von jeder Form von neudeutsch ist

  • Zitat

    Jede hier anwesende Mutter, die schon mal mit der Obhut eines Säuglings betraut war, wird mit zustimmen, daß es durchaus möglich ist, 24/7 auf "stand by" zu sein, und nebenbei noch andere Dinge zu tun.

    Wie lange hält eine Mutter dies durch?

    Und die meisten Mütter haben den Vater des Kindes an ihrer Seite, der zumindest teilweise/zeitweise die Betreuung des Säuglings übernimmt, so daß die Mutter mal abschalten kann....


  • Wer Toleranz erwartet sollte besser selbst mal anfangen Toleranz gegenüber anderen Sichtweisen walten zu lassen.

  • Zitat

    Wie lange hält eine Mutter dies durch?

    Und die meisten Mütter haben den Vater des Kindes an ihrer Seite, der zumindest teilweise/zeitweise die Betreuung des Säuglings übernimmt, so daß die Mutter mal abschalten kann....

    Oh, kann ich Dir sagen: Ungefähr eine Woche. Dann kommt der Mann nach Hause und die frischgebackene Mam drückt ihm nur das schreieende Bündel in die Hand, wankt ins Bett, heult eine Stunde und schläft die nächsten 24 stunden durch.

    So, mich interessiert immer noch die Frage, wie erreich ich es, dass mein Hund ein halterorientierter und nach innengerichteter Hund wird und mit welchen Mitteln wird da gearbeitet?

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!