Der halterorientierte Hund

  • Zitat

    Die Eckpfeiler - also die Grenzen - werden dafür in der Welpenzeit gelegt. D.h. der Welpe wird konsequenter erzogen, an der Bindung wird mehr gearbeitet, damit der erwachsene Hund sich innen an den Grenzen orientiert und nicht aussen. Er orientiert sich also nur mittelbar am HH, primär an den Eckpfeilern.

    Dann kann ein Hund, der erst als erwachsenes Tier in die Familie kommt, niemals so werden. Na dann :-) Dann brauch ich mir ja keine Sorgen machen, denn nen Welpen nehm ich eh nie *ggg*.

    Dennoch: Für mich klingt das einfach so, als würde ein Hund von Welpenbeinen an richtig erzogen :???:

    Danke übrigens für die Erklärung, denn die Aussagen des TS finde ich nur niveaulos und beleidigend :-/ Aber Hauptsache, die Kommunikation mit den Hunden ist 1A .. ehm, die der Hunde mit dem TS meine ich *lol*.

  • Zitat

    Dann kann ein Hund, der erst als erwachsenes Tier in die Familie kommt, niemals so werden. Na dann :-) Dann brauch ich mir ja keine Sorgen machen, denn nen Welpen nehm ich eh nie *ggg*.

    Dennoch: Für mich klingt das einfach so, als würde ein Hund von Welpenbeinen an richtig erzogen :???:

    Danke übrigens für die Erklärung, denn die Aussagen des TS finde ich nur niveaulos und beleidigend :-/ Aber Hauptsache, die Kommunikation mit den Hunden ist 1A .. ehm, die der Hunde mit dem TS meine ich *lol*.

    Gern geschehen! :smile:
    Ich kann Dir dazu nicht mehr sagen, denke aber nicht, dass dieses Modell nur im Welpenalter funktioniert. Es geht viel um Frustrationstoleranz und Konsequenz bei Baumann und um Lernen durch "Try and Error".

  • Huhu,

    also ich kann von Woodstock behaupten, dass er so ist, wie im Eröffnungspost beschrieben...

    Er ist ein permanent gut gelaunter Hund, hat Freude an dem, was er tut und ist jederzeit bereit, um mit mir zu kommunizieren!
    Er orientiert sich an mir und meinem Verhalten (was aber auch bedeutet: bin ich aufgeregt, ist er auch aufgeregt... bin ich nur geringfügig motiviert, arbeitet er auch ebenso)

    Woods hört und arbeitet verlässlich, unabhängig davon, wie die Situation grade aussieht - dementsprechend hat er dafür auch seine Freiheiten!
    Ich kann mich auf ihn verlassen - er verlässt sich auf mich!

    Und charakterlos ist mein Hund sicherlich nicht!

    Wenn ich daran erinnern darf: Woodstock kam im Alter von 8 Monaten zu mir und hate vorher in Spanien kaum etwas kennengelernt.
    Er war am Anfang fürchterlich unsicher im Umgang mit Hunden und ist nun mit mir in ganz DE auf sämtlichen Messen und Events unterwegs, ohne, dass es ihm Schwierigkeiten bereitet!

    Für mich ist es also nicht unrealistisch oder abartig, einen Hund zu haben, der allzeit bereit ist, das auszuführen, was ich ihm auftrage bzw. dann und dort mit mir zu arbeiten, wo ich es einforder!
    Woods reagiert dabei weder mit Furcht, übermäßigem Respekt oder Meideverhalten - er geht freudig und motiviert darauf ein... egal ob ich mit Futter arbeite oder ohne...
    Mein Hund ist aktiv (sogar sehr) und wird in einigen Sparten gearbeitet (Dummy, Trickdogging, Frisbee, Shapen, allg. Grundgehorsam...).
    Er zeigt bei allem die wünschenswerte Initiative - wer Woods schonmal kennengelernt und ihn beim arbeiten gesehen hat, wird dies bestätigen können...

    Was ich dabei allerdings auch nicht außer Acht lasse ist, dass man so eine Verhaltens- und Arbeitsweise nicht von jedem Hund erwarten kann (bestes Beispiel sind z. B. Herdenschutzhunde...).
    Grundvoraussetzung ist letztlich auch, dass der Hund auch in seiner Mentalität bereit ist, um GEMEINSAM mit dem Menschen zu arbeiten!
    Weiterer Faktor ist, dass man dann für den Hund auch die Person sein kann, an der er sich auch wirklich so orientieren kann, wie beschrieben - der Mensch muss dementsprechend auch auf den Hund eingehen und auf ihn einwirken! Soetwas beruht nämlich auf Gegenseitigkeit... man muss genauso bereit sein, auf die Kommunikationsanfrage einzugehen, die VOM Hund ausgeht - dann kann man auch erwarten, dass der Hund selbiges gerne für uns tut...

    Ich würde von niemandem erwarten oder anraten, dass er und sein Hund genauso miteinander funktionieren müssen, wie Woods & ich es tun - ich finde es viel wichtiger, dass Hund und Halter "einfach" gut auskommen, harmonisch und stressfrei miteinander agieren...

    Ich bin mit meiner Situation mehr als zufrieden, mein Hund vermittelt mir selbiges - was will ich also mehr?

    LG

  • Zitat


    Ich kann Dir dazu nicht mehr sagen, denke aber nicht, dass dieses Modell nur im Welpenalter funktioniert. Es geht viel um Frustrationstoleranz und Konsequenz bei Baumann und um Lernen durch "Try and Error".

    :ops: kann doch noch was sagen.... :D

    Baumann's Weise entwickelte sich ja aus der Suchhunde-Arbeit - also einem Paradebeispiel des selbstständig arbeitenden Hundes.

    Und er wie auch mein Trainer sind spezialisiert auf Problemhunde, die das als Welpen bestimmt nicht so mitgekriegt haben. Insofern denke ich wirklich nicht, dass es nur im Welpenalter klappt, Schlaubi.

    Es ist nur so, dass Beide schon die vielen "unerzogenen" Hunde bemängeln..... und nach Alternativen suchen und ich denke auch, mit ihren Methoden finden: LaKoKo, ZOS, Longiertraining etc.

  • Ich habe mich jetzt durch 17 Seiten Missverständnis geackert!

    Ich glaube, das was fly eigentlich sagen wollte ist, daß bei "halterorientierten" Hund ein Nicken, ein Räuspern oder ein Handzeichen genügt, damit der Hund weiß, was er tun soll. Right? Dieses Verhalten erreicht man nicht durch Kadavergehorsam, sondern durch eine tiefe Bindung zum Hund und schließt ja nicht aus, daß der Hund Spaß hat. Er tut es, weil er es gern für den HH tut.

    Der Unterschied zum grunderzogenen Hund ist, daß es für Außenstehende aussieht, als könne der Hund Gedanken lesen. Das "Sitz" ist soweit verfeinert, daß ein kurzes Kopfnicken reicht. Dazu muß man sich als Hund-Halter-Gespann sehr gut kennen und sich aufeinander einlassen. Denn im Gegenzug ist ein "hundeorientierter" Halter so aufmerksam, daß er schon am Barthaarzittern (Zitat Ende) merkt, was im Hund vorgeht.

    Mit einem Hund als Maschine hat das nichts zu tun, sondern mit Interesse aneinander und inwieweit man aufeinander eingespielt ist.

    Also ist eigentlich ein grunderzogener Hund schon ein halterorientierter Hund, bei dem verfeinert werden kann. Ich schließe hierbei Hunde aus, die aufgrund von Meideverhalten folgen.

    Diesen Ausdruck "nach innen gerichtet" finde ich mehr als verwirrend! Ich würde diesen Ausdruck für einen Hund benutzen, der z.B. aufgrund starker Schmerzen lethargisch ist. Vielleicht wäre "bindungswillig" passender? Das Gegenteil wäre ja dann wohl ein Hund, dem völlig egal ist, ob da jemand an der Leine hängt, hauptsache derjenige macht die Tür auf und füllt den Futternapf.

    So, hab ich jetzt alle Klarheiten beseitigt? :D

  • Zitat

    mir reichts völlig, wenn die jungs dann, wenns drauf ankommt (sprich, wenn ichs ihnen sage) ganz "bei mir" sind.

    den rest der zeit dürfen sie gern ihr ding machen.

    ich hab sie auch lieber als "hirnträger" und selbstständig. gern auch mit dezentem dickschädel.

    und vorallem, ich guck einfach zu gern zu, wenn die beiden treiben, was sie eben so treiben, wenn grad nix (wichtiges) ansteht.

    Geht mir ähnlich. Wenn ich sehe, mit welcher Begeisterung meine drei Damen gestern im Wald rumgeschnüffelt haben ..... wozu sollen sie da ständig an mir hängen?

    Es reicht mir, wenn ich in einen anderen Weg abbiege und Hundis dann mal wahrnehmen "Oh Frauchen ist abgebogen, also gehen wir da hinterher". Oder auch, wenn ich dann selbst ein Signal gebe von wegen "hey, hier geht's lang".

  • Zitat

    "Halterorientiert" und "nach innen gerichtet" sind für meine Begriffe sowieso 2 Paar Stiefel. Erklärung von Fly dazu - keine.

    Halterorientiert ist für mich ein gut erzogener Hund, der sich bspw. abrufen lässt, obwohl da drüben jetzt was Spannenderes auftaucht. Der ansonsten aber durchaus eigene Ideen HAT und auch verfolgt, lösungsorientiert arbeitet, ohne dass ich irgendwelche Anweisungen geben muss.

    Ein nach innen gerichteter Hund hat für mich automatisch was Spaßfreies, nahezu Authistisches. Denn ein solcher kommuniziert nicht mit der Außenwelt und ist von mir abhängig.

    cazcarra - diese Definitionen passen meines Erachtens recht gut.

    Demzufolge sind meine Hunde zwar halterorientiert aber zum Glück nicht nach innen gerichtet.

  • Auch da sehe ich eine "Halterorientierung", denn sie merken ja, wenn Frauchen abbiegt.

    Ihr habt alle immer noch den rockzippelklebenden Anhimmler im Kopfkino.

    Für mich ist "Halterorientierung", wenn der Hund daran interessiert ist, ob der Halter noch da ist und ggf etwas vom Hund will. Der Grad dieser "Halterorientierung" ist da fließend. Wichtig ist das Interesse des Hundes. Oder hab ich das falsch verstanden?

  • Knautschgesicht

    ich habe es ja inzwischen schon geschrieben - cazcarra's Definition von Halterorientierung ist für mich ok. Meine Hunde bekommen beim Spazierengehen meistens mit, wenn ich bsp. abbiege - aber manchmal eben nicht. Wenn ich dann mal kurz rufe und sie daraufhin kommen, reicht mir das.

    Aber das, was flygoodspeed darunter versteht -> nämlich dass Hund IMMER und JEDERZEIT nur auf seinen Halter fixiert ist - das ist für mich nicht normal.

    naijra hat auf S. 12 um 24.10.2010 00:01 einen Beitrag geschrieben, den ich nur zu 100% unterschreiben kann :2thumbs:

    naijra - der Beitrag - einfach Klasse!!!!

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