Tierheime in Not: Diskussion zur aktuellen Situation
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Hallo ihr Lieben,
unsere Tierheime und Tierschutzorganisationen geraten zunehmend in Not.
Detailliert berichtet der Deutsche Tierschutzbund darüber:
http://www.tierschutzbund.de/rettet-die-tierheime.htmlIch möchte die Diskussion auch hier anstreben, da mich interessiert, wie ihr darüber denkt und welche Lösungsmöglichkeiten hier Euch vorstellen könntet.
Wichtig ist, dass die Problematik auf zwei Ebenen gelöst werden muss. Dinge, die Kommunen tun müssen. Dinge, die jeder Einzelne tun kann.
Es kann jeder Einzelne gelegentlich ins Tierheim gehen und die Hunde ausführen, Patenschaften übernehmen, Geld- oder Sachspenden abliefern. An diesem Punkt denke ich aber häufig an die Erzählungen von Usern, die im Tierheim unfreundlich behandelt wurden. Auch ein Punkt der für Spender ein Hemmnis sein könnte. In den mir besser bekannten Tierheimen wäre es ein Unding unfreundlich zu sein - da ist auch eine einzelne Sprühflasche mit Glasreiniger jederzeit gern gesehen.
Ich möchte die Fragestellung aber gar nicht zu speziell werden lassen.
Was ist Eure Meinung?
Was ist Eure Erfahrung?
Was tut ihr? Was könntet ihr Euch vorstellen zu tun?
Was müsste sich für Euch vielleicht ändern?
Welche Lösungen gibt es aus Eurer Sicht?Freue mich auf eine rege Diskussion!
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Hi
hast du hier Tierheime in Not: Diskussion zur aktuellen Situation schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!*
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Was mich aufregt:
Vor einigen Tagen habe ich erfahren, dass ein TH Hunde einschläfern lassen muss/will, weil zu wenig Platz da ist, obwohl es erst ein großes neues "Heim" für Welpen und Junghunde gebaut hat. Sie sind völlig überfüllt. Da wohl u.a. derzeit deshalb viele der Kleinen ausgesetzt bzw. dort abgestellt werden.
Die Spenden gehen zurück, der Bau wurde durch eine hohe Spendensumme mitfinanziert. Ich finde es gut, wenn neue Bauten geschaffen werden, auch wenn ich es schade finde, dass soviele Tiere in THs gebracht werden.
Aber: Ich kann es nicht fassen, dass bis zu 40 Tiere eingeschläfert werden sollen, weil kein anderer Platz gefunden werden kann. Hier ist u.a. auch die verschärfte Kontrolle mitinvolviert. Ich selber hätte von dort einen Welpen haben können, dies wurde noch bevor ich das wirklich realisiert hatte abgelehnt, da ich 600 km entfernt wohne und keine Kontrolle hätte durchgeführt werden können. Sorry. Das ist für mich eine "dumme" Ausrede. Der TS, von dem ich letztendlich meine Hündin habe, hat einen Kontrolleur geschickt. Sie haben ein Netzwerk von verschiedenen THs und TKontrolleuren in ganz Deutschland. Da kann sich doch ein TH nicht davon abschrecken lassen. Zudem bekam ich einen guten Leumund von einem großen Spender des THs.
Ich habe meine Hündin aus dem TS vom Flughafen abgeholt (600 km einfache Fahrt!) und dort einen weiteren TS-Mitarbeiter getroffen, der mir sogar eine 2. Hündin anvertraut hat, die ich unterwegs an eine Pflegefamilie abgegeben habe.
Natürlich kann ich verstehen und bestehe auch darauf, dass so etwas, wie eine Vorkontrolle sehr wichtig ist. Auch der TSler, mit dem ich vorher oft telefonierte und Emails schrieb bestand darauf, obwohl ich so einen guten Eindruck auf ihn machte und er auch die HP meiner verstorbenen Hündin sah, meine Erzählungen anhörte etc.pp. Er erzählte mir da einige Horrorgeschichten, die ich erst gar nicht glauben konnte.
Ich bin darüber sehr froh und habe mich auch bereit erklärt, selbst Kontrollen durchzuführen.
Mein Kontrolleur war auch begeistert und seine Bewertung fiel sehr gut aus. Es gibt nunmal bestimmte Dinge, die da sein sollten. Ein gutes Gefühl gehört auch dazu und Vertrauen in die Mitarbeiter. Doch von TH zu TH und zum TS, da gibt es doch untereinander Austausch. Es wäre durchaus möglich zumindest ein paar dieser Welpen und Junghunde zu retten und es doch wird so ein Verfahren vehement vom TH abgelehnt.
Ach so: Die Tatsache des Einschläferns wurde nicht der Presse bekannt gegeben, wäre ja schlechte Publizity, wo doch gerade der Neubau eingeweiht wurde.Geldspenden sind für mich nicht möglich. Doch wenn es geht, dann bringe ich Spielzeug oder Decken oder so etwas ins hiesige TH. Als meine Hündin starb brachte ich fast die komplette "Ausstattung" hin, da ich nie wieder einen Hund haben wollte. Naja den Korb und ein paar Kleinigkeiten habe ich behalten, was auch letztendlich gut war
Auch Futterspenden - wenn sie mir möglich sind - landen dort.Der TSVerein hat von mir die Zusage als Kontrolleurin zu fungieren, wenn es in meiner Gegend und Umgebung einen Platz geben soll. Sobald meine Kleine etwas erwachsener ist und ich mit ihr einige Dinge besser unter Kontrolle habe, werde ich den einen oder anderen Pflegehund aufnehmen.
Etwas ändern, tja, ersteinmal sollten sich die Tierbesitzer ändern. Keine Weihnachtstiere verschenken, die beim nächsten Urlaub einfach ausgesetzt werden, oder schlagen/vernachlässigen oder was auch immer. Dann gäbe es wohl schon einige TH-Plätze mehr.
Von den Kommunen/Ländern/Bund mehr Unterstützung, ob nun finanziell oder auch von Grund und Boden, der eh brachliegt.VG
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Hallo,
...ein Tierheim ist immer nur so gut, wie die Leute, die es betreiben und
nur so erfolgreich, wie es von diesen Leuten vermarktet wird.Alleine die Berichte hier im Forum sprechen Bände.
Da werden Hilfswillige abgeblockt, Sachspenden ausgeschlagen.
Bewerber werden abgelehnt, weil sie arbeiten gehen, keinen Garten
haben oder kein Eigenheim.
Die Mitarbeiter sind oftmals unfreundlich oder uninteressiert, abweisend
und wenig kompetent.Nicht selten kann man hier lesen, dass sich Leute Hunde von Auslands-
Tierschutzorgas geholt haben, weil sie bei den örtlichen Tierheimen ab-
gewiesen, oder dort schlecht beraten wurden, oder, weil die Auswahl
hauptsächlich aus Alten-, oder Listenhunden bestand.Gerade die Auslands-Orgas verkaufen sich gut, haben ein reichhaltig ge-
mischtes Angebot aus verschiedensten Hunden und Schicksalen und
vermarkten das auch sehr geschickt. Ausserdem verfügen sie über en-
gagierte und 'verkaufsorientierte' Mitarbeiter.
Nicht selten bilden diese Orgas und die Leute, die bei ihnen ein Tier ge-
holt haben, eine langjährige Gemeinschaft. Man fühlt sich verbunden,
versucht zu helfen, trifft sich, unterhält sich auf der HP oder in social
communities mit Gleichgesinnten.Das grosse Problem der 'Örtlichen' ist oftmals die miserable 'Vermarktung'
und das Festhalten an Bestimmungen und gewissen Hierarchien, die zwar
eine gewisse 'Rangordnung' festigt, in Realitas aber nur den Ablauf stört
und die Attraktivität des TSV bzw. Tierheimes auf ein Minimum reduziert.Zusammengefasst, kann man durchaus erkennen, dass gut und engagiert
geführte Tierheime oder Orgas erfolgreich aggieren, die konventionell und
hierarchisch geführten hingegen zum Scheitern verurteilt sind. Und mit
ihnen auch ihre Schutzbefohlenen.So sehr ich auch ein Freund des Auslands-Tierschutzes bin, so schade und
befremdlich empfinde ich das Scheitern vieler lokaler Tierheime -auf Kos-
ten der 'Insassen'- aufgrund mangelnder Strategien und dem Festhalten
an eingefahrenen und uneffektiven Verhaltensweisen.liebe Grüsse ... Patrick
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danke jimmy..du sprichst genau das aus was ich denke und welche erfahrungen ich mit ths gemacht habe.
dem ist eigentlich nichts mehr zuzufügen. -
ich kann nur wiederholen was hier schon geschrieben wurde - leider, leider ist es bei dem tierheim hier auch so, dass die menschen dort sehr unfreundlich sind, alles mögliche ablehen auch wenn man helfen will etc. p.p.
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Zitat
Das grosse Problem der 'Örtlichen' ist oftmals die miserable 'Vermarktung'
und das Festhalten an Bestimmungen und gewissen Hierarchien, die zwar
eine gewisse 'Rangordnung' festigt, in Realitas aber nur den Ablauf stört
und die Attraktivität des TSV bzw. Tierheimes auf ein Minimum reduziert.Zusammengefasst, kann man durchaus erkennen, dass gut und engagiert
geführte Tierheime oder Orgas erfolgreich aggieren, die konventionell und
hierarchisch geführten hingegen zum Scheitern verurteilt sind. Und mit
ihnen auch ihre Schutzbefohlenen.So sehr ich auch ein Freund des Auslands-Tierschutzes bin, so schade und
befremdlich empfinde ich das Scheitern vieler lokaler Tierheime -auf Kos-
ten der 'Insassen'- aufgrund mangelnder Strategien und dem Festhalten
an eingefahrenen und uneffektiven Verhaltensweisen.jap. genauso isses noch oft.
auch unser örtliches tierheim war jahrelang so ein fall:
ungeheuer engagiert für den tierschutz, für die hunde, katzen und das andere getier wurde alles menschenmögliche getan - aber irgendwie brachten sie es nicht fertig, das nach "aussen" zu transportieren.
da hatten viele das gefühl, dass sie als intressenten eher "störten".
egal ob man spenden vorbeibrachte, gassigeher werden wollte, ein tier adoptieren wollte oder sonstwie helfen: die "mannschaft" des THs war ziemlich festgefahren in alten trittmustern und hierachien, im verein selber waren seit jahrzehnten die selben menschen im vorstand (man könnte sagen seit dem letzten krieg *G*) und jeder, der diese hierachien aufbrechen wollte, wurde "rausgebissen".
erst mit dem tod der ersten vorsitzenden (die - und das möchte ich keinesfalls schmälern - eine wunderbare frau und ungeheuer engagiert im TS war) wurde es besser.
ein neuer leiter kam ins TH, die mannschaft wurde erneuert, gassigänger waren herzlich willkommen, der verein gründetet einer sehr engagierte jugendgruppe, es gibt nun eine tierheimzeitschrift, jeder, der zu den üblichen besuchszeiten ins TH kommt, darf sich (in begleitung) umsehen und bekommt alles erklärt.
sie veranstalten tombolas, sommerfeste, weihnachtsbazare. tag der offenen tür ist 4x im jahr, in der örtlichen tageszeitung hat der leiter des THs eine eigene kolumne in der er geschichten über das tierheim erzählt, eine gute hompage wurde gemacht inkl. blog.....
kurz: der TSV und das angeschlossene TH igeln sich nicht mehr ein - sondern öffnen sich.
dann und wann veranstalten sie auch seminare für hundehalter (zwar sind die dazu engagierten vortragenden nicht immer mein fall - aber immerhin!)
möglich wurde das alles, nachdem sich der vorstand verjüngt hatte und es verstand, mehr und mehr die "öffentlichkeit" in den THalltag einzubinden aber gleichzeitig auch eng mit der stadtverwaltung zusammenzuarbeiten.
z.b. die tierbabyklappe am tierheim: da gehts ja nicht nur um die bauliche maßnahme und um das "wie" - sondern auch darum, wer denn die kosten für das auf diese weise "entsorgte" tier übernimmt.
die stadt zahlt pro tier und tag einen festen betrag an das tierheim. allerdings möchte die stadt dann auch wissen, woher das tier kam.
stadtgebiet oder aber umliegende gemeinde (denn dann muss diese zahlen)
war ein bisschen hin und her bis man sich da über die kosten einig war - nun teilen sich die stadt und die umliegenden gemeinden die kosten für die babyklappentiere. geht doch!
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Ich fände es toll, wenn die Hundesteuer an die Tierheime gehen würde, anstatt für was weiß ich nicht eingesäckelt wird.
Ich bin auch kein großer Freund von TH. Als mein erster Hund gestorben ist, hab ich in über 12 Tierheimen nach nen schwarzen Mischling bis 5 Jahren gefragt.
Fazit: Ich gehe arbeiten und da war es auch egal, das Männe den ganzen Tag daheim ist. Ich bekam kein Hund. Die waren alle noch nicht mal bereit ne Vorkontrolle zu machen und dann zu entscheiden.Beim 13. Tierheim hab ich den Hund gleich mitbekommen, da wurden auch keine größeren Fragen gestellt und eine Nachkontrolle gab's auch nie.
Leider hat Rocky nur 6 Tage bei mir gelebt, dann ist er 2 Infusionen täglich gestorben. Er hat blutigen Durchfall gehabt und immer nur gebrochen.
Als ich im TH dann gemeldet habe, das Rocky verstorben ist - kam nur zur Antwort: Dann holen Sie sich halt nen anderen Hund - das kostet dann aber nochmal 300 DM. Kein tut uns leid oder so....Die anderen 2 Dragoner waren dann von ner Pflegestelle, wo ich auch durchgecheckt wurde und es auch ne Nachkontrolle gab.
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Ich bin da ganz bei Euch.
Was ich nicht verstehe ist, warum das so sein und bleiben kann. Ich vermute auch die unfreundlichsten Tierheim-Mitarbeiter sind sehr engagiert für ihre Tiere, sonst könnte man diesen harten Job wohl nicht leisten. Warum also dann nicht über den eigenen Schatten springen und das Tierheim besser darstellen? Ich verstehs nicht.
In meinem Fall bedeutet das, dass ich die letzten Jahre regelmässig fast 100km in mein Heimat-Tierheim gefahren bin, weil ich im örtlichen Tierheim abgewimmelt wurde. Hier in Darmstadt gibt es zum Glück auch ein sehr nettes Tierheim, da haben wir ja auch unseren Hundeopa geholt.
Trotzdem empfinde ich die Situation insgesamt als unbefriedigend. Die vielen Tierschutzorganisationen die mit ausländischen Tieren arbeiten, heben sich da z.T. deutlich ab - da stimme ich Patrick zu.
Ich frage mich sogar, ob man soweit gehen kann und darf, die mangelnde Unterstützung der Kommunen auf diese Unzufriedenheit zurückzuführen? Ich denke nicht, dass das des Rätsels Lösung ist aber vielleicht ein Puzzlestein. Es wäre sehr viel schwieriger Tierheime mit breiter Unterstützung - eben weil populärer - nicht zu supporten.
Hmmm.
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Zitat
Ich fände es toll, wenn die Hundesteuer an die Tierheime gehen würde, anstatt für was weiß ich nicht eingesäckelt wird.
Ich bin auch kein großer Freund von TH. Als mein erster Hund gestorben ist, hab ich in über 12 Tierheimen nach nen schwarzen Mischling bis 5 Jahren gefragt.
Fazit: Ich gehe arbeiten und da war es auch egal, das Männe den ganzen Tag daheim ist. Ich bekam kein Hund. Die waren alle noch nicht mal bereit ne Vorkontrolle zu machen und dann zu entscheiden.
Puh, obwohl Dein Mann den ganzen Tag zu Hause ist?
Wer bekommt denn dann einen Hund?Leute zwischen 30 und 40 die finanziell ausgesorgt und sich deshalb zur Ruhe gesetzt haben, trotzdem schon vier Hunde vorher hatten, keine Kinder haben und in einer Dorfrand-Villa wohnen?
Ich denke das ist mal wieder ein schönes Beispiel für seltsame Kriterien. In einem TH haben wir keinen Hund bekommen, weil wir zu jung sind und in der Innenstadt lebten. Die beiden anderen Tierheime haben lediglich sehr intensiv nachgefragt, was für einen Plan wir wg. Berufstätigkeit und Hund haben - das ist ja aber sehr positiv, wie ich finde.
ZitatBeim 13. Tierheim hab ich den Hund gleich mitbekommen, da wurden auch keine größeren Fragen gestellt und eine Nachkontrolle gab's auch nie.
Leider hat Rocky nur 6 Tage bei mir gelebt, dann ist er 2 Infusionen täglich gestorben. Er hat blutigen Durchfall gehabt und immer nur gebrochen.
Als ich im TH dann gemeldet habe, das Rocky verstorben ist - kam nur zur Antwort: Dann holen Sie sich halt nen anderen Hund - das kostet dann aber nochmal 300 DM. Kein tut uns leid oder so....Uff, das find ich schon heftig
Armer Rocky ... aber wenigstens durfte er in einem warmen Zuhause sterben - auch wenn es für Euch Menschen sicherlich furchtbar war, sich so schnell wieder von ihm trennen zu müssen.
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Manchmal haben Tierheime wirklich seltsame Auswahlkriterien.
Als meine alte Hündin mit 17 Jahren an einem Schlaganfall gestorben war wolte ich einem neuen Hund aus dem Tierheim ein Zuhause geben.Ich wollte jetzt zur Abwechslung einen Welpen, da ich ja jahrelang meine Hundeoma gepflegt hatte. Trotz 3 Schwangerschaften mit den dazugehörigen Babies........mein Ältester war gerade 7........
In 2 Tierheimen der Region bekam ich zu hören das man einer Familie mit 3 kleinen Kindern auf gar keinen Fall einen Welpen geben würde.Bei einer Corgizüchterin war das kein Thema, die hatte selber 4 Kinder.
So kam unsere Pandy zu uns. Trotz der Kinder.
Das ist schon 20 Jahre her, aber es hat sich bei vielen Tierheimen offensichtlich nix geändert.......
Birgit
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- Vor einem Moment
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