Jadghund auch für Anfänger?
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Hallo lieber Forumler!
mich würde wirklich mal interessieren was ihr davon haltet wenn Jagdhunde (also alles was unter Vorsteh-, Stöber-, Schweißhund fällt wie z.B. Weimaraner, Setter, Pointer, Wachtlhund, Deutsch Drahthaar, Bracken etc.) nicht jagdlich geführt werden? Zumutung oder Herausforderung? Kann man solche "Vollblutjagdhunde" eurer Meinung nach 3x täglich normal gassiführen oder brauchen diese Hunde immer eine sinnvolle Beschäftigung?
Und wenn ja: nur für Fortgeschrittene oder auch für Anfänger?Ich persönlich habe dazu eine eigenen Meinung, aber mich interessiert es wirklich wie ihr das seht!
Vielen Dank schon mal für eure Antworten! - Vor einem Moment
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Hi,
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Meine Meinung:
Jeder sollte sich die Rasse anschaffen, die zu einem passt. Das dies in den seltesten Fällen ein Spezialist ist sieht man doch daran, daß das Jagden auf Platz Eins der Problemliste steht.Hätte jeder den passenden Hund - und damit meine ich nicht von der Optik her passend - dann gäbs viel weniger Probleme.
Gruß, staffy
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Schau mal hier in den Thread. Da siehst du, wieviel Arbeit ein Hund der jagt bedeutet. Es ist möglich, mit diesen Hunden zusammen zu leben, aber sicher nicht mit 3x täglich nur Gassi gehen. Sie wollen schon gefordert werden und viel Arbeit und Konsequenz brauchen sie.
https://www.dogforum.de/ftopic64175.html
Ich finde es schwer zu sagen ob Anfänger oder Fortgeschrittener, mein Hund ist kein klassischer Jagthund (keiner wie du ihn jetzt meinst, auch Labradore sind ja irgendwann mal zur Jagt gezüchtet worden, wie eigentlich jeder Hund mal ein Gebrauchshund war), aber dennoch genügend Jagttrieb um mich auf Trab zu halten. Und ich war Anfänger und habe es geschafft. Allerdings war hat es schon viel Zeit, Kraft und Konsequenz erfordert. Wenn man die nicht aufbringt, sollte man die Finger davon lassen.
Ansonsten gibts nur noch zu sagen, dass es Hunderassen gibt, die von guten Züchtern nicht in Nicht-Jägerhände vermittelt werden. Die bekommt man also im Prinzip als Otto-Normal-Verbraucher nicht. Ich meine, der deutsche Drahthaar gehört dazu, genauso wie die Münsterländer.
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Niemals würde ich mir einen Vollgebrauchsjagdhund vom Züchter holen, wo er die Möglichkeit hat noch zu jemanden zu gelangen, der seiner Passion gerecht wird.
Ich selber habe zwei Jagdhunde aus dem Tierschutz. Eine BGS-Hündin und einen Pointer-Mischling. Meine BGS ist mein erster Hund (bin aber mit Hunden aufgewachsen) und trotz vieler Unkenrufe ganz gut geraten
. Sie kann fast immer freilaufen und ist auch sonst umgänglich. Der Pointer ist da schon ein anderes Kaliber...
Es gibt ja unter allen Hunden immer solche und solche. Meine zwei wären mit Gassi gehen alleine nicht zufrieden und brauchen eine Beschäftigung. Das gilt wohl für die meisten Jagdhunde (und auch viele andere).
Fazit: Kommt auf den Hund und den Menschen an. Meine BGS wäre als wirklicher Jagdhund wohl ungeignet und ist glaube ich sehr zufrieden wie es so ist. Glaube nicht, dass ihr was fehlt. Dem Pointer-Mix werde ich wohl nie wirklich gerecht werden. Ich gebe mir größte Mühe - aber was wäre seine Alternative?Meine Eltern hatten einen französischen Vorsteher. Der war mit Leben im Hundekleinrudel und Spaziergängen (wohl sehr ausgiebig) ohne weitere Beschäftigung total ausgeglichen und zufrieden. Das ist aber wohl eher die absolute Ausnahme.
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Ich denke, einige Rassen kann man auch ohne jagdliche Führung gut halten, wenn man sie entsprechend auslastet und sie nicht als reine Schoßhunde hält.
Einen Blut- oder Schweißhund kann ich mir als Familienhund allerdings kaum vorstellen.
Und ja, ich denke auch Anfänger können einige Jagdhunderassen halten. JEDER hat ja mal angefangen und bei dem heutigen Angebot an Hundeschulen und Hundesport finde ich es sogar "leichter", einen Hund zu halten als früher.
Ich persönlich finde Vorstehhunde toll.
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Hmm... Bei manchen Rassen (oder Individuen), kann ich mir das vorstellen. Bei anderen hingegen nicht..
Ob das nicht jagdliche führen aber so gut für eine Rasse ist, ist ein anderes Thema..Ob Anfänger oder nicht, finde ich da eigentlich egal. Wenn man weiß, was man da hat, was man dem Hund bieten/geben muß, kann das auch ein Anfänger.
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Hey die ersten Antworten find ich echt super!
Wie staffy schon gesagt hat suchen sich leider immer öfters Leute einen Hund zwecks Optik aus! Ich hab allen ernstes schon mal Leute erlebt die sich einen Weimaraner oder Vizsla anschafften weil (wortwörtlich) "sie ihn so schön finden" - da sind die probleme leider vorprogrammiert!
Dazu muss man aber auch sagen, das es auch Züchter gibt die Jagdhunde "nicht jagdlich züchten"??? Der Sinn dabei ist für mich nicht ersichtlich...
Amy: deine Erfahrung mit dem Pointer und dem Schweißhund find ich sehr interessant! Meine Eltern hatten in ihren jungen Jahren einen Pudelpointer (nicht von Zühcter) - das ging nicht gut, auch wenn sie ihn bis zum Schluss behalten haben. Und BGS hab ich dafür schon öfters in Familien erlebt.... -
mir fällt dazu noch was ein
wenn man sich die vermittlung vom auslandtierschutz mal näher betrachtet,werden dort viele jagdhunde o. mischlinge derer vermittelt.
gerade aus den südlichen ländern,aber auch aus osteuropa.und ich denke
nicht jeder der einen hund von dort aufnimmt ist jagdhunderfahren.bekommt aber trotzdem ohne probleme solch einen hund ausgehändigt.gerade in spanien werden jagdhunde "am laufenden band" gezüchtet ,immer in der hoffnung das DER super hund dabei ist.
alles andere ist dann ausschuß und landet meist bei uns als notfall,damit nicht auf der strasse o.in einem der städtischen tierheime dort.da scheint mit zweierlei maß gemseen zu werden was jagdhunde angeht.
auf der einens eite wird hier in deutschland viel tamtam darum gemacht wenn sich ein nichtjäger solch einen hund zulegt
auf der anderen werden ausländische jagdhunde durchaus an jedermann vermittelt.ähnlich ist es bei hütehunden wie border u. co
auch diese werden nicht nur an schäfer u.ä. gegeben,sondern jeder der möchte kann sich solche rasse anschaffen,auch ohne qualifikation.lg kirsten
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Da ich im Besitz von zwei Hunden bin, die in diese kategorie fallen, werde ich auch mal meinen Senf dazu geben:
Mein erster Hund war ein Jagdmix. Ich wußte, nachdem ich einige Hunde kennenlernen durfte, daß ich nicht für einen z. B. Shitzu gemacht bin.
Meine Wahl fiel auf den Setter, und so zog aber kein Welpe ein,sondern ein 10 Monate alter Setter, der nicht viel für die Jagd übrig hat- und der Trieb war dennoch merklich zu spüren. Nach 2 Jahren hatten wir das super im Griff.
Wir haben mit der Züchterin gesprochen, wg. 2. Hund und sie meinte, sie hätte da vielleicht einen für uns aus dem letzten Wurf. Der sei den Besitzern zu aufgedreht und zu lebhaft. Damals hab ich noch mit dem Kopf geschüttelt, Hund zu lebhaft- wie bitte???Tja, dann zog bei mir ein Welpe ein, den ich wg. einer Erkrankung nicht jährlich ausbilden konnte und ich hab manches Mal echt Mühe dem Hund gerecht zu werden. Nasenarbeit, lange Gassigänge, Fahrradfahren etc.
Aber letztlich meine ich, daß für ihn die Jagd das beste wäre.
Würden sich die Interessenten mehr über die Bedürfnisse und Anlagen dieser Hunde bzw. Jagdspezialisten informieren und dann schauen, was sie ihnen bieten können und ob der Hund überhaupt zu den Lebensumständen paße, dann würde es weniger Probleme geben.
Zugegeben darf man nicht jeden Vertreter einer Hunderasse über einen Kamm scheren, da jeder Hund verschieden ist, aber einen nicht jägdlic ambitionierten Weimaraner zu finden wird sicherlich nicht leicht.
Erst informieren, dann kaufen. In der heutigen Zeit gibt es genügend Möglichkeiten, dank Internet.
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Ich bin der Meinung, auch ein Jäger, der sich einen Jagdhund erstmalig zulegt, ist ein Anfänger....
Wenn man also weiß, was auf einen zukommt, sich ausreichend Infos über die Rasse, vom Züchter/Tierheim etc. einholt, mit Problemen in der Erziehung rechnet und bereit ist, an solchen zu arbeiten, auch bereit ist, die Zeit zu investieren - why not?
Ich bin mir sicher, daß mein Jagdi bei mir super aufgehoben ist. Wenn der regelmäßig 1-2 mal die Woche trailt: zeig mir EINEN Jäger, der wöchentlich zur Jagd geht..... Da ist mal Jagdsaison, und dann war´s das wieder....
Natürlich muß man am Jagdtrieb und besonders am Gehorsam arbeiten (besonders Abruf und beim HF bleiben), aber das muß ich mit JEDEM Hund, wenn ich ihm Freilauf gewähren möchte. Und ein Tick mehr Konsequenz kostet mich keine Extra-Zeit, hilft aber viel weiter.
Ok, würde ich in der Stadt wohnen und nur mit längeren Autofahrten ins Grüne kommen, wo er laufen kann, hätte ich dreimal überlegt, ob ich dem Hund das zu bieten bereit bin, daß ich jeden Tag mindestens einmal mit dem Auto zum Gassigehen fahre, damit er Freilauf bekommt. Aber ich wohne am "Kaff", und kaum zur Haustüre raus, kann ich ihn hier überall laufenlassen.
Wir sind inzwischen (ja, nach harter Arbeit, und nicht nur über ein paar Wochen hinweg...Hab ihn ja mit eineinhalb erst bekommen, und da hatte er bereits Jagderfahrung und hatte bereits gelernt, zu tun, was ER möchte, weil die Vorbesitzer sich nicht wirklich durchsetzen konnten) so weit, daß ich ihn auf dem Feld grundsätzlich frei laufen lasse, erst gestern Abend haben wir wieder 2 Stunden lang die frisch abgernteten Felder und Heuwiesen genossen, hier darf er rennen, Mäuschen suchen (die natürlich längst woanders sind...), buddeln (natürlich nur, wo nix angesät ist) etc. - aber wenn ich rufe (und das mache ich bei ihm deutlich öfter als bei der Kleinen, weil er doch recht weitläufig ist), kommt er SOFORT zu mir. Kurze Bestätigung, fertig, dann kann er wieder abdüsen (er liiiebt Zerrspielchen, das nutze ich unterwegs bei solchen Gelegenheiten, ist DIE Super-Bestätigung überhaupt, kommt bei ihm gleich nach Jagen... *gg). Zwischendurch ein Spieli über den Bach geworfen, tobt er durchs Wasser und holt sich das Teil, trägt es "stolz wie Oskar" in großen Kreisen rennend und hüpfend über die Wiesen...
Klar ist so ein Spaziergang anstrengender als wenn ich zB mit der Kleinen alleine unterwegs bin, weil ich eben mit ihm was tun muß (interessant sein muß) und die Augen IMMER bei ihm haben muß, damit ich ihn abrufen kann, wenn er auf eine Spur stößt - aber er läßt sich abrufen. Das ist eine Lösung, mit der ich super leben kann, und wenn ich mir das "Lachgesicht" von Bossi beim und nach dem Spaziergang ansehe, seine Reaktion beim Abruf sehe (er kommt blitzartig und fröhlich zu mir gerannt) dann weiß ich, daß auch er bei mir Nicht-Jäger glücklich ist.
Ich kann mir mein Leben ohne dieses Temperamentsbündel gar nicht mehr vorstellen!
LG,
BieBoss
die die Herausforderung einfach liebt... *gg - Vor einem Moment
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