Jadghund auch für Anfänger?
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Meine Hündin ist ein Mix aus Pointer und Großem Münsterländer und sie ist mein erster Hund, ich bin blutiger Anfänger. Ich hab mir im Vorfeld Gedanken gemacht, mich ausführlich informiert und bin zu dem Schluss gekommen, dass Jagdhunde einfach besser zu mir passen als Hüte-, Wach- oder Gesellschaftshunde (letztere Gruppe fand ich aus der Sicht von damals zu langweilig). Ich hatte mich letztlich für einen Beagle entschieden, es war auch fast alles in trockenen Tüchern und dann bin ich auf einer Tierschutzseite über meine Leni gestolpert. Ich hab dort angerufen, dann ging alles ratzfatz und keine Woche später ist sie bei mir eingezogen. Ganz ehrlich: ich hab mich in der kurzen Zeit NICHT ausreichend über die beiden Rassen, die in ihr stecken, informiert. Und ich hab auch erst nach ihrem Einzug erfahren, dass beide Elternteile aus jagdlichen Leistungslinien stammen und jagdlich geführt werden.
Trotzdem, wesentlich mehr Probleme als ihr Jagdtrieb macht mir ihr hyperaktives Temperament und die Tatsache, dass sie zu Hause kaum zu Ruhe und Entspannung findet. Ich glaube, einen Hund, der von den Rassen her schon so viel Nervosität und Hyperaktivität mitbringt, würde ich nicht unbedingt noch einmal nehmen. Aber wir kommen im Großen und Ganzen gut klar und sie charakterlich ein absolutes Herzchen :) Draußen reicht ihr normales Spazierengehen definitiv nicht und sie hat ein Bewegungsbedürfnis, das (für mein Empfinden) schon deutlich höher ist, als das anderer Hunde. Sind die Spaziergänge nicht interessant genug gestaltet und wird sie dabei nicht genug gefordert, verfällt sie ruckzuck in den "Wildsuchmodus" und ist auch schwer dort wieder heraus zu bekommen. Ansonsten (also so lange sie sich nicht langweilt) sind wir momentan auf einem Level, auf dem ich sie anprechen und ihr Interesse umlenken kann, wenn sie bereits Witterung aufgenommen hat und vorsteht, aber noch nicht hinter Häschen und Co durchgestartet ist. Ich finde das schon recht okay (wir stehen ja noch sehr am Anfang des Trainings), allerdings ist sie auch erst 9 Monate alt, war noch nicht läufig und ich gehe mal davon aus, dass der Trieb zunächst eher stärker werden wird in den nächsten Monaten/Jahren. Momentan sieht der Status aber so aus, dass ich sie in wildarmen Gebieten durchaus ohne Leine laufen lassen kann und ansonsten eben die Schleppleine dran kommt. Damit bin ich schon recht zufrieden für den Augenblick :)
Den Vorteil, einen solchen Hund als Anfänger zu bekommen, sehe ich übrigens darin, dass man nichts anderes kennt und somit auch nicht mit einer bestimmten Erwartungshaltung an den Hund heran trittSie ist hier eingezogen, ich habe mich auf ihre Bedürfnisse eingestellt, mich mit ihrem Charakter/ihren Eigenschaften arrangiert und versuche, ihr ein möglichst artgerechtes und zufriedenen Leben bei mir zu ermöglichen. Ich habe ja keine Vergleichsmöglichkeit, also ist sie für mich komplett "normal". Von anderen HH höre ich dagegen immer wieder "oh Gott, die wäre mir zu anstrengend", "na da haben Sie sich aber was ins Haus geholt", "mit der haben sie sicher Spaß", etc. ..mag alles sein, wenn man einen ruhigeren, anspruchsloseren Hund zu Hause hat und sie mit diesem vergleichen kann, aber ich kann das zum Glück nicht und wahrscheinlich ist genau das der Grund, wieso ich rundum zufrieden mit ihr bin (auch wenn natürlich noch nicht alles toll ist bei uns und wir unsere Problemchen haben, an denen wir arbeiten müssen)
Mein Fazit daher: Jagdhunde in Anfängerhänden geht durchaus, allerdings unter der Voraussetzung, dass die Bereitschaft vorhanden ist, den Hund entsprechend auszulasten, seine Bedürfnisse zu berücksichtigen und sich mit dem Jagdtrieb in irgendeiner Form von Antijagdtraining auseinander zu setzen. Als "Familiennebenbeihund" eignen sich sicher die wenigsten Hunde dieser Kategorie. - Vor einem Moment
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Hallo,
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hi!
also wir haben uns für einen deutsch kurzhaar entschieden. er wird auch jagdlich geführt.
persönlich bin ich der meinung dass, man unterscheiden sollte jagdhund is nicht gleich jagdhund.. mit sicherheit kann man einen jagdhund auch anders auslasten aber optimal ist es nicht...
einige rassen z.b. weimaraner gehören nur in jägerhände. die nehmen sich das was sie wollen wenn sie es nicht bekommen.
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Ob Anfänger oder nicht halte ich für sekundär. Aber wirklichen Vollblutjägern aus Leistungszucht wird der Nichtjäger nur in seltensten Fällen ein erfülltes Leben bieten können, und daher sage ich Hände weg. Ich halte es für unfair, sich einen Hund zu holen, dessen Eigenschaften voll auf Konfrontationskurs mit der angedachten Lebensweise stehen.
Es gibt aber durchaus Jagdhunderassen, die nicht so extrem auf Jagd selektiert sind, oder von denen neben den Arbeitslinien auch Showlinien gezüchtet werden (zB Setter, Viszla, Cocker, usw). Die sind dann nur ausnahmsweise so totale Jagdgranaten, und lassen sich meist mit vernünftigem Aufwand für Ersatzbeschäftigungen begeistern. Manche geben sich gezwungenermassen sogar mit 3x täglich Gassi zufrieden - wobei ich da nicht dafür garantieren möchte, was passiert, wenn sie freilaufend in Wildgebieten sind.
Grundsätzlich bin ich immer für rassgerechte Beschäftigung, und das ist bei einem Jagdhund nicht unbedingt Dogdance....
Ein engagierter Anfänger kann durchaus einen der "Teilzeitjagdhunde" oder Showlinienvertreter führen, wenn er Verständnis für das Wesen der Rasse hat und sich nicht nur in die schicke Optik verguckt hat.
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Zitat
Ein engagierter Anfänger kann durchaus einen der "Teilzeitjagdhunde" oder Showlinienvertreter führen, wenn er Verständnis für das Wesen der Rasse hat und sich nicht nur in die schicke Optik verguckt hat.und wie immer - man muss sich halt bewusst sein was man sich ins Haus holt!
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Hallo,
wenn ein "Anfänger" sich mit dem Thema "Jagdhund" intensiv befasst, bereit ist die nötige Zeit, Kraft und Geld zu investieren - warum nicht.
Jeder hat mal angefangen.
Aber einen Vollblutjagdhund nur halten, weil es grade "in" ist bzw. zum Lifestyle passt, geht schon mal gar nicht.
Mir hat mal "so" eine Weimihalterin gesagt "...Labbis sind ja soo gewöhnlich, überall sieht man welche. Es muss da schon was besonderes sein..."
Ohne Worte.
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Hm, ich würde sagen, das kommt darauf an, ob ein Anfänger sich ganz bewusst für einen Jagdhund entscheidet und mit ihm entsprechend arbeiten möchte ...
Ich war auch Hundeanfängerin, als im Mai meine Große aus dem spanischen TS hier einzog. Sie wurde als Boxer-Mix vermittelt, scheinbar >(laut DNA-Test) ist aber null Boxer in ihr, dafür aber zahlreiche andere Rassen, darunter einige mit enormem Jagdtrieb, wie Beagle und Cocker Spaniel.
Und JA: Meine Große hat einen enormen Jagdtrieb. Oft sieht man sie mit Nase in der Luft, wenn sie irgendein Tier wittert ... Dann wieder mit Nase am Boden ...Sie jagt gern alles, von Mäusen über Hasen bis hin zu Großwild. Ach ja, und auch Katzen.
Mehrmals hatte sie schon innerhalb von Sekunden einen Igen angeschleppt ...
Und NEIN: Wenn ich persönlich die Wahl hätte, hätte ich mir als Anfängerin KEINEN Jagdhund ausgesucht, und auch keinen Mischling mit so starkem Jagdtrieb ... Aber ich konnte nicht wissen, was in ihr steckt, die Orga wusste es nicht, und man sieht ihr die Rassen auch nicht an (nur der AmStaff schlägt optisch durch).Trotzdem muss ich sagen, dass meine Hündin recht zufrieden wirkt, auch wenn sie "nur" an der Schlepp läuft bislang (Freilauf hat sie im großen Garten) ... Sie läßt sich bislang auch vom Mäusejagen gut ablenken, indem ich sie z.B. Leckerlis jagen und suchen lasse ...
Ich glaube aber, das ist eine Typfrage. Ich habe mir keinen Hund gewünscht, mit dem man extrem viel arbeiten sollte ... Sondern eher einen gemütlichen, der nebenher läuft. Daher würde ich mich das nächste Mal vermutlich auch für eine andere Rasse entscheiden.
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Meine Hündin ist ja auch ein Mix aus Vollblutjagdrassen (BGS und zwei Bracken) und ich war auch noch ziemlicher Hunde Anfänger (hatte vorher durch meine Beziehung 2Jahre eine alte Dackeldame, wo aber nicht mehr so viel in der Erziehung zu tun war) und bin durch Zufall an diese Rasse gekommen.
Es ist verdammt viel Arbeit mit meiner Hündin und ja sie braucht auf jeden Fall Alternativbeschäftigung (in unserem Fall als Hauptaufgabe Mantrailing 2-3mal die Woche), sonst hat sie einen ziemlich Jagdtrieb. Seit wir aber so viel und regelmäßig trailen, ist ihr Jagdtrieb bei weitem nicht mehr so ausgeprägt wie vorher! Ist sie auf dem Trail lässt sie mitlerweile sogar Kanninchen stehen und arbeitet die Spur weiter aus! Sonst braucht sie auch sehr viel geistige Forderung und viel Auslauf! Auch muss man sehr stark auf ihren Charakter eingehen. Sie ist wie die meisten Vertreter ihrer Rassen sehr sensibel, aber braucht trotzdem eine sehr konsequente Erziehung. Kenne auch viele Jäger, die Probleme mit diesem Charakter haben (ist also bei weitem kein Nichtjäger Problem).
Bin übrigens durch sie so fasziniert von der ganzen Sache, dass ich nächstes Jahr den Jagdschein machen werde, aber ohne Hund. Sie wird beim trailen bleiben und vielleicht werde ich irgendwann mal einen Hund jagdlich führen, aber nicht in nächster Zeit :)
Naja, lange Rede kurzer Sinn: Es ist machbar, auf jeden Fall, doch es kostet einen sehr viel Zeit und ganz viel Gedult! Man muss sich wirklich viel mit dem Charakter des Hundes und seiner eigentlich Aufgabe auseinander setzen um ihn richtig zu verstehen! Antijagdtraining mit einem Jagdhund finde ich persönlich auch nicht sehr produtik, man muss einfach seine Fähigkeiten nutzen und für einen umlenken! Habe auch etwas gebraucht bis ich an den Punkt gekommen bin!
Doch ich bin total glücklich mit meiner Hündin, sie ist Alltagstauglich und läuft super ohne Leine! Und uns macht die Arbeit zusammen sehr viel Spaß! Kann mir keine anderen Rassen mehr für mich vorstellen!
Denke aber für einen Jagdhund ist die Jagd natürlich das größte! Ich sehe das aber trotzdem etwas anders als die meisten hier. Jagdhund aus dem Tierschutz ist ja schön und gut, aber gerade die aus dem Ausland haben alle schon ihre Erfahrungen im Jagdbereich gemacht und sind deshalb, weil sie schon wissen wie toll die Jagd ist, sehr schwer zu führen. Kenne soooo viele Bsp. wo der Hund niemals ableinbar sein wird. Habe ich den Hund jedoch von klein auf an oder weiß er wurde nie jagdlich geführt ist es meiner Meinung nach einfacher ihn umzuleiten! Was jetzt aber nciht heißen soll rennt alle zum Züchter und holt euch solche Hunde!
Auf keinen Fall!
Kann mir Jagdhunde auch gut in Nichtjägerhänden mit Alternativbeschäftigungen vorstellen, aber nur wenn der jenige sehr gut informiert ist und sonst kaum noch Hobbies hat außer den Hund, denn die Zeit wird man brauchen
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Ich bin selber kein Jagdhundhalter. Würde mich da aber auch so schnell nicht ran trauen. Einfach aus den bereits beschriebenen Gründen. So ein Hund braucht viel Zeit und rassegerechte Beschäftigung!
...ich kenne jemanden, der hat sich gerade nen Weimiwelpen als "Schutzhund" für nen Laden angeschafft!
...keineWorte!!!...... -
Joa da kenn ich auch wen, ist zwar ein Weimi-Mix aber egal.. Madame erfüllt die Aufgabe total, nur leider übertreibt sie dabei etwas
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Also ich hätte nicht gedacht dass sich da alle so einig sind! Ich kann mich einfach nur anschließen!
Es ist nicht das Problem ob man Anfänger ist oder nicht, sondern wie viel Zeit man investieren will und ob man sich ausreichend mit dem Thema "Jagdhund und Beschäftigung" auseinandersetzt.
Meiner Meinung nach haben aber gewisse Rassen wie z.B. ein Foxterrier nichts in der Hand einer alten Dame verloren die ihn als Schoßhund hält
Und sich einen Hund zu holen weil er "nicht so gewöhnlich ist" kann ich einfach nur so kommentieren :explodieren: (grad weil Weimaraner so selten sind *kopfschüttel*)
Aber eins muss man schon sagen: Solch ein Hund gehört nicht in die Stadt und solch einen Hund nur mit Fahrradfahren auslasten zu wollen, führt zu Problemen...
Jeder Hund braucht artgerechte Beschäftigung!
Einen ganz tollen Beitrag hat omrani geschrieben... Der hat mir einen richtigen Denkanstoss gegeben! - Vor einem Moment
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