Rückrufkommando mit Hilfe von Flexileine durchsetzen

  • Zitat


    Ich bin für jede Hilfestellung dankbar!!! :gut:
    Aber wie mache ich das?! Aktiv kommt sie, wenn sie dazu Lust hat :roll: Aber ich will ja erreichen, dass sie immer kommt, wenn ich sie rufe. Wenn ich z.B. HIER rufe und sie macht was anderes (schnuppern, anderes beobachten, was auch immer) soll heißen...sie kommt halt NICHT, darf ich dann die Schlepp gar nicht bewegen?! Dann versau ich mir das neue Kommando doch auch, oder nicht :???: Sie erfährt ja "Frauchen ruft HIER, ich muss aber jetzt erst mal dies und jenes machen und will da nicht hin, ist aber auch egal, weil passiert ja nix!" Was kann ich denn dann genau machen?! :hilfe:


    Schnauzermädel hat Recht. Ihr steigert die Schwierigkeit zu schnell, überfordert den Hund. Man ruft nur, wenn man zu 95% sicher ist, dass der Hund kommt. Hat er sich gerade an einem Mauseloch festgeschnuppert, lässt man es bleiben, geht lieber hin. Ist es eine Distanzfrage, halbiert man die Distanz - tut man das sehr schnell, kriegt man dabei meist die Aufmerksamkeit des Hundes und kann sofort stoppen und ein einladendes Hier! (evt. sogar mit wegrennen) versuchen. Ist der Hund völlig in seiner Schnupperwelt, trample ich kommentarlos über seine Schnupperstelle und nehme ihn mit. Beobachtet er was intensiv, warte ich auf den Moment, wo die Aufmerksamkeit sich kurz zu mir wendet (das muss kein Blickkontakt sein) und rufe dann, oder ich gehe zu ihm, lasse mir zeigen, was so interessant ist und fordere ihn dann zum Mitkommen auf. Abruf ist eine komplexe Sache: der Hund muss seine aktuelle Handlung abbrechen (und dabei oft Blickkontakt zu etwas gaaanz Wichtigem abbrechen), sich umorientieren, meist seine Richtung wechseln und dann schnell und ohne Umwege zum Halter kommen - nicht immer so easy.

    Ich habe bei meinem freilaufenden Welpen oft minutenlang auf den Moment zum Abrufen gewartet. Oder bin stumm hingegangen und habe mir Welpi abgeholt. Bin lange nur an ablenkungsarme Orte gegangen zum üben. Bei viel Ablenkung habe ich nix verlangt, bloss Situationen gemanagt, notfalls an langer Leine gesichert. Das ist beim erwachsenen Hund mit Nachholbedarf im Abruf (oder bei andern Kommandos) nicht anders.

  • Ich glaube ich verstehe so langsam.... Wenn nicht korrigiert mich bitte!
    Ich "rufe" sie erst mal, wenn sie eh grad auf dem Weg zu mir ist und ich mir sicher bin, sie kommt auch. Das verstärke ich dann mit Lob/Lecker/Spieli.... Oder halt kein Rückruf und Hund abholen, z.B. wenn sie im Spiel mit anderen Hunden ist. Jetzt hab ich dazu noch 2 Fragen... Wenn sie grad mal freiwillig zu mir kommt, ich gebe mein Signalwort und feier ne Party, und dann findet sie auf dem Weg zu mir DOCH noch irgendwas das spannender ist als ich und die von mir geschwenkten Fleischwurstkringel. WAS mach ich dann? Zuckeln an der SL? Oder total wild weiter freuen? Mit Signalwort oder ohne? Weglaufen? :???:
    Andere Situation. Hund ist im Spiel mir anderen Hunden. ICh weiß ja nun, dass ich mir mein Abrufkommando verderbe wenn ich es benutze und sie da eh nicht drauf hört, wie z.B. bei so starker Ablenkung. Also geh ich hin und will sie holen. Meine Madame nimmt dann gern die Haxen in die Pfoten und gibt Fersengeld. Da komm ich NIE hinterher. Vorschläge?!
    Und schon mal DANKE :gut:

  • Hallo, da ist ja inzwischen viel zusammengekommen. Vielen Dank dafür.

    Meine Hündin hat heute jede Art von Rückruf (Kommando HIER und Pfeife)super befolgt. Selbst von einem anderen Hund ließ sie sich abpfeifen! Stolz bin! Allerdings war sie an der SL, damit sie nicht doch durchstarten kann. Lola wollte nicht sofort zu dem Hund hin, sie blieb stehen, dann legte sie sich hin, ich habe ihr SITZ gesagt, sie sich gesetzt, Hund kam immer näher, dann habe ich gepfiffen und ..... SIE KAM SOFORT! Da gabs natürlich den SuperJackPot.
    Ich versuche, sie nicht an der Leine heranzuziehen, da ich die Leine irgendwann nicht mehr habe und da muss es auch funktionieren. Von einem Mauseloch ließ sie sich abrufen, beim anderen habe ich sie geholt.

    LG Marion

  • Zum Abholen und Fangenspielen:
    Platz :D
    Dann kann man auch bequem abholen.
    Und eben wirklich ein Gefühl dafür bekommen, wann man den Hund auch wirklich sicher zu sich bekommt. ;)

    Ich versuche es mal anders zu erklären und möchte damit niemanden angreifen oder seine Erziehung schlechtreden. Nur zur Vorsicht gesagt. ;)

    Die meisten Hunde hören als eines der meist genutzen Kommandos das Sitz. Es ist auch meist das erste, was sie bereits ab Welpenbeinen lernen und es wird im Alltag ständig genutzt.
    Trotz der häufigen Anwendung und obwohl es meist auch durchgesetzt wird, hat kaum ein Hund das Sitz generalisiert.
    Hand aufs Herz: Wessen Hund macht in jeder Lebenslage immer sofort Sitz?
    Wer kann irgendwo mitten im Gehen oder Joggen Sitz sagen und Hund sitzt wie angenagelt?
    Wer kann seinen freilaufenden Hund mit einem Sitz irgendwo auf dem Acker platzieren?
    Wer kann seinen mit Artgenossen spielenden Hund mit einem Sitz einfrieren?
    Es wird bei kaum einem so klappen.
    Denn die Hunde haben normalerweise gelernt, dass sie in der direkten Umgebung ihres stehenden Menschen Sitz machen. Also können sie bei Bewegung, größerer Entfernung oder gar direkter Ablenkung in ihrer Nähe und gleichzeitiger Entfernung zum Besitzer mit dem Kommando nichts anfangen. Also wird das Kommando ignoriert oder der Hund kommt erst angelaufen und setzt sich dann, denn so kennt er es.
    Und das bei einem Kommado, das eigentlich von fast jedem Hundehalter sehr gut aufgebaut wird.

    Das "Hier" ist ungleich schwerer, denn die Übungssitation ist immer variabel. Dazu neigt man dazu Fehlverknüpfungen einzubauen. Entweder wird das Hier zu einem unverbindlichen Angebot "Komm, wenn du gerade nichts besseres zu tun hast" oder es führt zu einem Abscannen des Horizonts, weil der Hund gelernt hat, wenn ich gerufen werden, dann kommt etwas interessantes. ;)
    Auch ein Hier muss so sorgfältig langsam und in kleinen Schritten aufgebaut werden wie ein Sitz.

    LG
    das Schnauzermädel

  • Haha, das mit dem Sitz stimmt, mein Hund läuft auch immer erst zu mir um sich zu setzen. Ich versuch meinen Fehler im Moment zu korrigieren :lol:

    Wir würdest du das Abrufommando denn konkret aufbauen? Mein Hund ignoriert den Abruf nicht, aber er schnüffelt oft noch zu Ende oder markiert schnell. Es handelt sich sicher nie um mehr als zehn Sekunden, aber das möchte ich einfach nicht.

    Ich übe das prompte Befolgen jetzt indem ich ihn in der Wohnung und im Garten ohne Ablenkung abrufe, was zu 100 Prozent funkioniert und hoffe einfach dass sich das Gehorchen dann auch draußen irgendwann automatisiert. Wobei er recht gut hört, aber eben nicht perfekt. Wenigstens den Abruf möchte ich perfekt haben.

    Ich glaube ich habe auch einen Fehler wegen eines Kommandowechsels gemacht. Ich habe als er noch ganz klein war "hierher" benutzt, aber das Kommando dann gewechselt, weil mein Mann ihn auch immer mit "hierher" ruft, es aber wie ein "komm" benutzt (komm ist bei uns die berühmte Aufforderung a la komm irgendwann mal so in annähernd meine Richtung). Dann bin ich auf ein anderes Abrufwort ausgewichen, ob das so schlau war? Anfangs hab ich dann beide gleichzeitig gerufen und dann nur noch das Neue. Ob ich mir damit die Arbeit der ersten sechs Monate kaputt gemacht habe? Wobei er wie gesagt recht gut hört.

  • Hihi, die Theorie ist einfach, die Praxis sieht anders aus. ;)
    Meine können das Sitz übrigens auch nicht "perfekt" immer, sie können es nur in den erlernten Situationen.
    Es sollte nur Verdeutlichen wie schwer das "Hier" eigenlich ist.

    Wenn ich ältere Hunde übernehme, dann übe ich ablenkunsfrei. Das kann nachts um 3 auf dem Acker oder auf einem Parkplatz eines Einkaufszentrums sein (wenn ich wegen Jagdtrieb auf dem Feld Angst haben muss).
    Ich lasse den Hund ewig nur laufen, er soll sich austoben. Erst wenn ihm langweilig wird und ich damit deutlich interessanter, dann beginne ich zu rufen. Und fürs Kommen gibts was ganz Tolles und eine Freigabe zum Weiterrennen.
    Das behalte ich so lange bei, bis ich den Hund aus dem Lossprinten nach dem ersten Ableinen abrufen kann.
    Dann steigere ich erst die Ablenkungen.

    Für Schnüffeln oder solche Dinge nutze ich ein einfaches "Komm mit", das ist bei uns eine Aufforderung jetzt aber mal fertig zu werden. Es muss nicht so unmittelbar wie ein "Hier" befolgt werden. Ansonsten würde ich wohl auch irgendwann öfter warten müssen. ;)

    Und was bei mir und meinen Hunden viel ausmacht, das ist der Tonfall. Es gibt das nette "Hier" und das "Jetzt aber ganz schnell-Hier" und alle Nuancen dazwischen.

    LG
    das Schnauzermädel

  • Schnauzermädel - wie mache ich mich denn beim Rückruf so unheimlich spannend für meinen Hund, dass er umbedingt zu mir kommen will???
    Wie baue ich den Rückruf genau auf?

    Liebe Grüße

    Heike

  • Zitat

    Wir trainieren das zuverlässige Kommen auf Ruf in der Hundeschule mit der "Tschüß-Übung". Dazu brauchst du allerdings anfangs eine weitere Person. Diese Person hält deinen Hund an der Leine. Du hälst deinem Hund ein absolut leckeres Leckerchen unter die Nase, rufst seinen Namen und laut "Tschüß" und rennst einige Meter weg. Der Hund sollte versuchen, hinter dir her zu kommen. Dabei sollte derjenige, der den Hund an der Leine hat, diesem Drang LEICHT nachgeben, damit der Hund eine Bestätigung in deine Richtung bekommt. Dann drehst du dich nach eineigen Metern Rennen um und gehst in die Hocke. In diesem Moment lässt der Partner die Leine los und de rHund sollte im gestreckten Galopp zu dir kommen.
    Diese Übung solltet ihr konditionieren. Es funktioniert garantiert. Wenn ich mit meiner Betty ohne Leine unterwegs bin und sie nicht hört, rufe ich laut Tschüß und renne. Du kannst dir nicht vorstellen, wie schnell sie bei mir ist. Und dann folgt natürlich die ultimative Belohnung, die Fleischwurst oder so. Aber es muss ein super Leckerchen sein.
    ;)

    finde ich ja lustig :lol: ich mache das auch so...allerdings aus dem baugefühl heraus(wie locke ich hundi am besten)...bin in keiner hundeschule..............habe immer ne kleine tüte mit wurst dabei und wenn ich weggehe mit Tschüß,na da kommt er angerannt und dann gibt es ein kleines stückchen Wurst............. :gut:

  • @ Sleipnir: Wie sah denn bei dir die "negative Absicherung" aus?


    Edit: Sorry, hab irgendwie nur die erste Seite gelesen und gar nicht gesehen, dass schon viel mehr geschrieben wurde... :hust:

  • zillibilly
    Wieso macht man das denn mit "Tschüss" und nicht gleich mit "Komm" oder "hier" oder sowas??
    Also ich meine, so wie ihr das Tschüss in der Huschu aufbaut, kann man doch auch einfach gleich das Kommando fürs Herkommen (oder ist das dann Tschüss??) aufbauen?! Oder versteh ich grad was falsch?? :???:

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