Hund nicht kontrollierbar???
-
-
Also ich muss sagen, ich bin echt froh über das, was ich hier lese. Wir haben von einem Bekannten eine Husky-Mix-Hündin ursprünglich nur in Pflege genommen, jetzt kann er den Hund aber aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zurücknehmen und es stellte sich die Frage, was aus der Hündin wird. Sie hat als Welpe keine Regeln kennen gelernt, wurde dann zu anstrengend, als sie größer wurde und landete im Tierheim. Dort hat unser Bekannter sie gesehen und mitgenommen, aber er hatte sie auch noch nicht so sehr lange und als er ins Krankenhaus kam, war der Hund erstmal eine Woche bei guten Freunden von ihm, aber als die wieder arbeiten mussten, kam der Hund in eine Hundepension, falls man es so nennen möchte. Ein Innenzwinger mit Futter und Wasser, Spaziergänge waren extra zu bezahlen und sie zu Spaziergängen abholen war auch nur eine Stunde täglich möglich, auch wenn die Freunde des Mannes sich alle Mühe gegeben haben.
Wenn ich sie mir jetzt, nach knapp 2 Monaten angucke, hat sie schon ziemlich viel gelernt. Ob ich sie jemals ableinen kann, weiß ich nicht, aber ich lese mich gerade durch's Forum und durch Bücher und mir ist klar, daß es nicht einfach wird. Die Hündin ist jetzt 1,5 bis 2 Jahre alt, ziemlich stur und sie hat Jagdtrieb ohne Ende. Aber auch ohne Hasen oder ähnliches hat sie schonmal 'ne Stunde im Feld verbracht, auf der Suche nach mehr oder weniger aktuellen Spuren, bis wir sie wieder bei uns hatten. Da ist die nächsten Monate/Jahre wohl viel Gegenkonditionierung, AJT usw. gefragt, bevor sie ganz ohne Leine laufen kann. Ich hoffe aber, daß wir das packen, denn ohne Leine scheint sie viel glücklicher zu sein, sie reagiert auch auf "Hier" 20mal und beim 21mal scheint sie mir gedanklich den Mittelfinger zu zeigen.
Gestern hatte ich auf 'nem Spaziergang eine ähnliche Diskussion mit einer anderen Hundehalterin, die dann meinte, daß sie schon der Meinung wäre, jedem Welpe könne das Jagen abgewöhnt werden, aber ein Hund mit 2 Jahren wäre dafür definitiv zu alt. Ich dagegen glaube, daß es natürlich deutlich schwieriger ist, solche Dinge zu lernen, wenn der Hund in der Prägephase keine Regeln kennen gelernt hat, aber ich halte es nicht für unmöglich. Und selbst, wenn sie nicht "erst" zwei, sondern 10 Jahre alt wäre, würde ich es noch versuchen, denn wir können ja beide nur gewinnen. Entweder, wir arbeiten dran und im schlechtesten Fall muss der Hund doch sein Leben an der Schleppe verbringen oder ich arbeite dran und irgendwann klappt es! Und eigentlich bin ich recht optimistisch! Denn mein Hund ist zwar zeitweise etwas stur, aber nicht dumm!
LG Silke
- Vor einem Moment
- Neu
Hi,
Interessiert dich dieses Thema ? Dann schau doch mal hier *.
-
-
Zitat
....Und selbst, wenn sie nicht "erst" zwei, sondern 10 Jahre alt wäre, würde ich es noch versuchen, denn wir können ja beide nur gewinnen. Entweder, wir arbeiten dran und im schlechtesten Fall muss der Hund doch sein Leben an der Schleppe verbringen oder ich arbeite dran und irgendwann klappt es! Und eigentlich bin ich recht optimistisch! Denn mein Hund ist zwar zeitweise etwas stur, aber nicht dumm!
LG Silke
Tolle Einstellung.
Ich wünsche Dir und deinem Hund viel Erfolg.
-
Zitat
In den meisten Fällen denke ich aber, liegt es einfach an einer ungünstigen Hund-Halter-Kombinitation bzw. daran, dass der Mensch nicht "gut genug" ist, genau diesen Hund zu erziehen.
Für mich trifft das vor allen auf Rassen zu, welche selbständig agieren müssen (damit auch auf die Nordischen).Diese Hunde wollen überzeugt werden. Überzeugt werden das der Mensch in der Lage ist den Alltag zu meistern. Dann können sie sich zurücknehmen (freiwillig) und den Menschen lediglich unterstützen. Damit sind sie dann auch bereit zu sagen "na ja, ich hätte das anders geregelt aber mach du mal".
Eine Kundin wunderte sich das Barry als KangalMix frei im Wald laufen kann und nicht Wildern geht. Ihr sind wohl mehrere Halter bekannt mit KangalMixen welche Wild auch reißen. Können also nicht frei laufen und werden dann oft auch in Zwingern gehalten.
In Berlin begegnete mir vor den GropiusPassagen (großes Einkaufszentrum) an der U-Bahn öfter ein HH mit einem riesen Kangal(Mix?). Herrchen klein und schmächtig, mein Barry gegen diesen Hund ein Zwerg. Dieser Hund lief immer ohne Leine. Als sie einem Hund begegneten, schob Herrchen zwei Finger locker unter das Halsband und gingen ruhig und gelassen an dem anderen Hund vorbei. Heute ärgere ich mich ein wenig das ich mich mit diesem HH nicht mal unterhalten habe um ein wenig mehr über die Beziehung (die ja eindeutig ist) zu erfahren, nämlich seinen Weg dahin.
-
Zu den Straßenhunden s.... Da hat jeder seine eigene Meinung. Meine Meinung dazu ist, daß wir genug arme Hunde/Tiere haben und uns nicht noch die von anderen Ländern anlachen müssen. Da ist die Aufklärung vor Ort gefragt. Zu meinen Quellen: Fernsehreportagen, Dokumentationen, verschiedene Zeitschriften, desweiteren kenne ich viele Leute der unterschiedlichen Organisationen persönlich, die immer wieder Pflegehunde bei sich haben zum Weitervermitteln. Ich könnte Euch ein Liedchen singen, wieviel Geldmacherei da wirklich dahinter steckt... Aber viele sehen ja nur, was sie sehen wollen: Ach so arme verwahrloste "STRASSEN"Hunde, die in Wirklichkeit gar keine sind.
Ja, die echten Straßenhunde gibt es auch, aber die kämen mit unserer Gesellschaft und unserem Leben hier gar nicht klar. Die wären total überfordert und kennen den Menschen als Sozialpartner doch gar nicht.. In meinen Augen ist es Quälerei solche Hunde hierherzubringen und ihnen unser ach so tolles (überreiztes) Leben aufzuzwingen.
Egal: Kontrolle von Hunden und Rassen. Ja, sicherlich wissen viele Leute nicht, was sie sich da anschaffen, wie sie dieses etwas ordentlich auslasten müßten und könnten und sollten. Und ja, Staffy: Alle Rassen hatten einmal eine Aufgabe und sind erziehbar. Aber nicht jedes Individuum hat seine Triebe unter Kontrolle, nicht jedes Individuum ist geeignet, seine Arbeit auch auszuführen. Das war schon immer so und das wird immer so sein. Es gibt die Border Collies, die nie am Vieh arbeiten könnten, weil sie sich selbst nicht unter Kontrolle haben und einfach durch drehen vor lauter Trieb. Es gibt die jagdhunde, die selbst mit Teletakt nicht mehr zu kontrollieren sind, wenn sie denn mal im Trieb hinter dem Wild her sind. Es gibt den Hovawart, der seine eigene Familie nicht mehr auf die Couch läßt, weil er zu sehr kontrollieren möchte.. Klar, an allem kann man arbeiten, aber mal ist es schwieriger, mal leichter und manchmal sind die Umweltbedingungen, bzw. die gesamte Konstellation an Reizen, Trieben, Hundehalter und Hund so mies, daß der Erfolg sich nie einstellen kann. Klar, man könnte den Hund vermitteln in ein reizärmeres Umfeld, zu einer anderen Person, die anders arbeitet, usw... Aber ist das wirklich nötig? Kann ich einen Hund nicht auch an Schleppleine und eingezäunten Bereichen auslasten? Muß jeder, der seinen Hund nicht innerhalb kürzester Zeit Training ohne Leine lassen kann, diesen abgeben, ein neues zu Hause für ihn suchen?
Soll jetzt jeder seinen Hund ohne Leine laufen lassen, auch wenn er selbst Panik schiebt? Kein Hund ist jemals 100 % zuverlässig.
Ich bin kurzsichtig ohne Ende. Dürfte ich jetzt keinen Hund haben, weil ich Wild nicht vor Jabba sehe und er momentan deswegen an der Schleppe läuft? -
Tja, und was mach ich nun? Ich habe einen Schäferhund-Labrador-Mix, den ich im Freilauf (noch) nicht immer kontrollieren kann. Ich denke, damit bin ich dann wohl ein Totalversager.
So einfache Rassen sollten doch wirklich kein Problem darstellen, zumal ich den Hund nicht einmal aus dem Tierheim habe oder er sich jahrelang auf der Straße selbst versorgen musste. Ich hab ihn sogar mit 8 Wochen schon übernommen.
Nun hab ich gar keine Entschuldigung. -
-
Arme Jana. Sowas blödes aber auch....
Dann sind wir ja schon 2.
-
Ja warum habt ihr zwei euch auch keinen Mops gekauft !!!
Gruß, staffy - selber unerziehbar
-
Na ja, es ist doch aber ein Unterschied ob ich behaupte "einen Hund kann man nicht erziehen weil z.B. die Rasse so und so ist oder weil er eine doofe Vorgeschichte hat" und es dann bleiben lasse, oder aber ob man soviel wie möglich mit seinem Hund zusammen wächst und sich einem Ziel langsam nähert.
Es gibt Momente da traue ich mir die Führung von Barry nicht so zu dann bleibt Barry in dem Moment an der Leine. Das Gleiche bei Ashkii. Jedesmal wenn ich merke ich bin nicht gut drauf und ich kann nicht genug Führung bieten werden meine Hunde dementsprechend abgesichert. Tja, und dann gibt es noch die Tage wo man sich einfach in einer Situation irrt. Die Momente nehme ich dann zum Anlass wieder mal zu Überdenken wo ich vielleicht noch ein wenig meine Einstellung leicht ändern müsste.
-
so, nachdem ich jetzt dies alles lesen durfte( ich finde eure äußerungen im übrigen sehr interessant.... im positiven
)hier mal kurz mein senf:
wie einige ja vllt wissen, habe ich einen parson jack russell terrier.... nein, ich lege wert darauf das es ein parson jack und kein parson oder jack ist. dies ist der tatsache geschuldet, dass er einer englischen arbeitslinie entspringt.... entsprechend habe ich das im haus, was viele als schwer erziehbar deklariert haben: einen hochspezialisierten hund, besser jagdhund,, der absolut das tut wofür er da ist: jagen! weswegen ich dieses thema für so interessant erachte: ich bin der felsenfesten überzeugung das man jeden hund kontrollieren kann, sofern man seine aufgabe kennt und sein eigenes verhalten darauf abstimmen kann. ich lasse meinen auch gerne mal seine 500meter ins feld, gern auch wenn ich sehe das er unter strom steht, einfach nur weil ich weiß(!) das er kommt wenn ich ihn rufe. ich habe vollstes vertrauen in ChaOz. ich habe eine entsprechende situation hier im forum schon mal geschilder: herbstabend, mein pjrt und fraule ihr schäfer-labbi-? mix und beide gehen in der dämmerung durch.... kaninchen. meinen konnte ich stoppen, ihren nicht. fazit meinerseits: ich denke das nur die hunde schwer bis gar nicht zu kontrollieren sind, wo HH nicht weiß wie sie ticken. bei tierschutz-,-heim oä -hunden.... danke, dafür kann keiner was. aber wer sich einen spezialisierten hund ins haus holt und keine kontrolle hat.... sry aber da ist was schief gelaufen. wie hier schon mal erwähnt wurde. warum sollte mensch sich einen hund als gehilfen züchten, den er nicht halten kann?
-
Also ehrlich gesagt laufen die meisten Windhunde die ich kenne (und ich kenne ne Menge) täglich frei.
Die meisten sind NICHT zuverlässig abrufbar WENN sie einmal am hetzen sind, aber das weiß man als Halter ja vorher, das kriegt man nur wirklich oft genug gesagt.
Da passt man dann auf, guckt wo und wann man ableint und so wieter und so fort.
Und baut ansonsten einen gründlichen, handelsüblichen Rückruf auf, der meist auch einigermaßen funktioniert, obwohl die windige gesellschaft schon mal eine etwas längere leitung hat und ne Extraeinladung braucht (ich denk mal so ähnlich wie die Chows von brush).immer wieder ne heiß diskutierte Frage ist, ob man so einen ursprüngliche, selbstständigen Jäger nicht vielleicht doch mit ganz viel Arbeit so weit bekommen könnte, dass er auch aus der begonnenen Hetze heraus abrufbar ist.
Nun, ich kann meinen zuverlässigsten Hund (der auch schon diverse Erfoglserlebnisse mit Kill hatte - aber nicht bei mir...) durchaus von katzen und Kaninchen abrufen und ich hab auch schon beide Greys von nem Waschbären abgerufen.
Aber bei Fuchs, Reh oder Feldhase wär ich abgesagt.Natürlich könnt ich mich jetzt reinhängen und sagen: Ich mach jetzt 5 Jahre Schlepplentraining, der Hund kriegt nur noch aus der Hand zu fressen, der Rückpfiff wird eisern einkonditioniert.
Wer weiß, vielleicht würde das dann funktionieren.
Aber ehrlich gesagt hab ich da keinen Bock drauf. Ich geh lieber ein paar Kompromisse ein. In Abwesenheit von Wild, oder wenn ich rufe bevor die starte, hören sie so gut wie jeder andere x-belibige Hund auch. Und da, wo ich denke das Viehzeug unterwegs ist, da bleiben sie halt am Strick und fertig.
Sie können sich jeden Tag frei bewegen, und ich brauch (von meinem persönlichen Wohlfühl-Anspruch her) nicht umbedingt einen Hund, der nie an der Leine und immer abrufbar ist.Bei Leuten, die ihre Windhunde absolut nie ausserhalb von eingezäuntem Gelände ableinen können, weil der Hund sofort und ohne Rücksicht auf Verluste stiften geht, auch wenn kein Wild in der Nähe ist.... die haben mMn irgendwas grundlegendes falschgemacht.
Jagen, ja gut, das ist nicht verwunderlich, dafür sind die gedacht!!!
Bei vielen Windhundrassen sicher auch auf Fährte, nicht nur auf Sicht....
Große Eigenständigkeit/ mangelder Kooperationswillen und damit verbunden ein mäßiger Rückruf - meinetwegen!
Ein riesengroßer Radius - jawohl, ist mir nicht fremd!Aber einfach so abdampfen als gäbs kein morgen? Das fänd ich nicht normal...
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!