"Wenn ich doch nur keinen Hund hätte..."

  • Ja, klar...hab ich auch hin und wieder. Als unser Alter gestorben ist, haben wir auch gedacht: so, jetzt Urlaub, Partys, Freiheit....was war: nix, sogar das "Genervtsein" vom Hund hat uns gefehlt, so dass wir 4 Monate später wieder nach einem Tierheimbesuch zu dritt waren :roll:


    Außerdem waren wir erstmal krank, da wir 4 Monate nicht mehr regelmäßig spazieren waren und überhaupt....ich möchte es nicht missen, aber klar nervt es manchmal, auf vieles zu verzichten.
    Da hilft mir dann mein auf alles anwendbares Liblingszitat:
    "was man liebt, macht Arbeit"

  • Also bei mir kommt der Gedanke auch hin und wieder auf.


    Der Kenny kann einfach (noch *fleh und bitte * ) absolut nicht alleine bleiben und deshalb heißt es:


    Klamotten kaufen gehen aber bitte im Eilverfahren, anprobieren geht auch daheim.


    Vielleicht findet sich irgendwann mal wer der bereit ist mal einen Tag oder so auf ihn aufzupassen, der Kenny wird furchtbar rumjaulen, selbst bei meinen Eltern bleibt er nicht ruhig liegen wenn ich kurz auf Toilette muss. Meine Eltern haben vorher gesagt sie passen nicht auf ihn auf.


    Mit meinem Freund einfach mal 4 Stunden ins Schwimmbad zu gehen, 4 Std. Hundegejammer kann man keinem Nachbarn antun.


    Sich mit ehemaligen Arbeitskolleginnen in Ruhe treffen, entweder bin ich zeitlich richtig eingeschränkt oder ich nehme ihn mit und habe dann dort keine ruhige Minute. Ich will auch nicht das alles an meinem Freund hängenbleibt, schließlich habe ich unbedingt einen Hund gewollt.


    Meine Großeltern besuchen ist schwer, Kenny darf zwar mit aber beide haben Angst vor Hunden, das wäre nicht so schlimm, aber dann reden sie ständig mit ihm wie mit einem Baby und wenn er dann kommen will laufen sie weg :headbash:


    Skifahren, meine Eltern fahren jedes zweite Wochenende in die Winterresistenz, früher bin ich immer mitgefahren, dass kann ich jetzt gar nicht mehr machen.


    Urlaub: Haben wir zur Zeit kein Geld, bei meinen Eltern mitfahren kann ich nicht da an vielen Stränden in Italien Hunde verboten sind, geht also auch nicht.


    Wenn der Paketbote am Samstag früh um 8 klingelt und der Hund dannach einfach keine Ruhe mehr gibt, aus mit Ausschlafen.
    en
    Wenn er mal wieder alle Leute anspringt, Zeitungen, Socken, Unterwäsche, Holz, und Vogelkörner frisst.


    Arbeit: Mittags schnell heim fahren statt mit Kolleginnen in die Kantine zu gehen, durch evtl. Stau und rote Ampeln zu lange Mittagspause zu machen. Darauf zu achten bloss nicht zu viele Überstunden am Abend zu machen damit der Hund noch rechtzeitig raus kommt. Parkplatzsuche nicht nur einmal, sonder ein zweites Mal nach der Mittagspause.


    Nach der Arbeit nicht mit Kolleginnen Essen zu gehen, ein Eis essen zu gehen oder sonstige Betriebsausflüge die den ganzen Tag dauern.


    Ich glaube das waren alle Momente wo ich mir manchmal denke "ohne Hund wäre es einfacher".


    Doch dann geht es mir wie allen hier, man rennt mit ihm rum wie eine 5 Jährige, freut sich wenn man begrüßt wird, sämtliche Nachbarn haben jetzt kontakt zu mir weil sie ihn alle so toll finden, ich gehe lange spazieren, hocke nicht so viel vor dem Fernsehr, freue mich über jeden Lernerfolg und finde es echt komisch wenn ich daran denke wie es ohne ihn wäre.

  • Nein, ich wünsche mir niemals, dass ich nie auf den Hund gekommen wäre. Aber ich verstehe was du meinst und finde das auch nicht verwerflich.


    Hauptsache, mann bekommt immer wieder den Kopf hoch. :smile:

  • Hin und Wieder habe ich diese Momente...
    ... vor ein paar Tagen, als ein Bekannter mich gefragt hat, ob ich Lust hätte für ein paar Wochen nach Pennsylvania zu kommen...
    ... oder vor ein paar Wochen als Freunde zu einem Spontantrip nach Amsterdam gefahren sind...
    ... oder wenn er bei dieser Eiskälte stundenlang auf unserer letzten Abendrunde braucht, um D E N perfekten Platz für einen Haufen zu finden...
    ... und manch andere Tage, wo er mich zur Weißglut bringt...


    Aber wenn er dann an solchen Tagen kommt, seinen Kopf auf mein Bein legt und mich mit diesen treuen, braunen, liebevollen Hundeaugen ansieht, dann weiß ich, das ich mich richtig entschieden habe als ich eine gewisse Spontanität aufgegeben und dafür Verantwortung für ein so tolles Wesen auf mich genommen habe. :wolke7:


    Hach, ich liebe ihn... :cuinlove:

  • Oh ja, diesen Gedanken hatte ich auch schon das ein oder andere Mal. Z.B. wenn man abends gemütlich auf dem Sofa liegt und dann nochmal los muss. Wenn man wie jeden Tag 8 Stunden arbeiten war, Haushalt noch machen muss, einkaufen und natürlich auch Hundi versorgen muss. Wenn andere nach der Arbeit nen Cocktail trinken gehen und man selber nach Hause muss....


    Es gibt viele Situationen wo ich ne Sekunde denke: Mist...


    ABER: Jedes Mal, wenn ich mich dann abends doch aufraffen konnte mit Hundi zu gehen, bin ich meistens nicht die geplanten 20 Minuten unterwegs, sondern 1-1,5 Stunden, sodass mein Freund sich jedes Mal Sorgen macht. Oder wenn man nach der Arbeit mit dem Hund unterwegs ist, ein wenig Unterordnung macht, spielt und ihn einfach nur beim Toben beobachtet. Wenn Hundi mal wieder während des Sauber machens Mist baut, Socken klaut und sich wie nen Seppel darüber freut. Da muss man doch selber lachen. Und richtig schön ist es, wenn man am Wochenende ausschlafen kann, Hundi auch und wir gemeinsam aufwachen und Hundi einen anschaut, leigen bleibt, aber der Schwanz anfängt zu wedeln und Hundi grinst ohne Ende, weil er sich freut das Frauchen heute zu Hause ist.


    So stressig es manchmal ist, hergeben würde ich sie nie-, niemals!

  • Jupp, diesen Gedanken habe ich schon ab und an, wenn auch eher selten...
    Was in Urlaub fliegen angeht, eher nicht, da ich selbst ungern fliege und somit immer mit dem Auto/Zug in den Urlaub fahre. Dann kommt Corey zu meinen Eltern (für ihn ist sowas nix) und mit Monty mache ich ne schöne Reise, mit Freundin :D


    Aber da ich alleine lebe, kam es schon vor, dass der flüchtige Gedanke durch mein Hirn schoss: "Was wäre jetzt ohne Hunde?" Wenn ich mal weggehen will, evtl woanders übernachten will, und die Hunde aus irgend einem Grund nicht mitkönnen. Ist es mir sehr wichtig, dort hinzugehen, lasse ich die Jungs schon alleine, klar. Aber der Gedanke: Ohne sie wärs sooo einfach gerad...schießt durch mein Hirn, dann seh ich die Jungs an und versteh schon wieder nicht, warum ich diesen Gedanken hatte :D
    :headbash:

  • Zitat

    Jupp, diesen Gedanken habe ich schon ab und an, wenn auch eher selten...


    Ich auch ... aber ich denke auch manchmal ... was wäre wenn


    "ich nicht geheiratet hätte" ... mein Mann nervt auch manchmal ... :headbash:


    "ichkeine Kinder bekommen hätte" ... es gibt Tage, da möchte ich die umtauschen ... :hust:



    aber das geht immer ganz schnell vorbei und alles ist genau richtig, wie es ist. :smile:

  • Code
    Also entweder flunkert Ihr fast alle ein wenig oder ich bin ein echtes Scheusal...


    Oder es geht dir einfach allgemein gut und du kommst deswegen hin und wieder auf Gedanken, wie es dir vielleicht noch besser gehen könnte. Wäre nur menschlich.


    Ich bin jeden Tag dankbar, dass ich Ginger habe und habe ehrlich gesagt Angst vor dem Tag, an dem es sie nicht mehr gibt. Sie hat meine Seele gerettet, als mich metaphorisch ausgedrückt eine Bombe traf, oder anders gesagt: Es geht mir schlecht genug, um zu wissen, dass es für mich undenkbar ist, sie wegzuwünschen.


    Ich denke, wir Menschen sind von Natur aus undankbar und wissen oft erst die Sachen richtig zu schätzen, wenn sie einmal weg sind oder wenn irgendetwas passiert, was uns wieder ein Gespür dafür gibt, was uns wirklich wichtig ist und was nicht.


    Liebe Grüße
    Kay

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