Habt ihr einen "Einer unter Millionen"-Hund?

  • Zitat


    Geht es denn um Bindung? Ich kenne das Buch nicht und aus den Auszügen erschließt sich mir nicht automatisch, dass es hier um eine einzigartige Bindung geht.


    Ich hab' das Buch selbst noch nicht gelesen.....aus Rather's Ausgangsbeitrag hoert es sich fuer mich an als ginge es um die emotionelle Bindung.

  • Ich kann mich der Mehrheit hier voll und ganz anschließen.
    Es ist schon ein bisschen "abgehoben" und an der Realität vorbei, hier Maßstäbe ansetzen zu wollen. Etwas "Besonderes"? Ich weiß, man soll nicht vermenschlichen, aber ich finde an dieser Stelle den Vergleich treffend: wer kann es sich anmaßen, zu urteilen, dass einer (ob nun Tier oder Mensch) "besonderer" ist als ein anderer? Und wodurch definiert sich dieses "Besondere"? Beim Menschen: durch "besondere" Leistungen im Zwischenmenschlichen, oder aber auch im Sport, durch Hilfsbedürftigkeit, durch Kreativität oder Extravaganz, als Dichter oder Erfinder??? Für den einen ist es Gandhi, für den anderen Boris Becker - wo soll man da anfangen?
    Ähnlich so beim Tier. Worin zeigt sich dieses Besondere? In seiner Andersartigkeit (Optik, Verhalten) im Vergleich zu Artgenossen? Wäre genau das nicht eher bedenklich? Was macht ihn aus, den "Millionengewinn" - wo liegen die Kriterien? Im Gehorsam oder gar der Selbstständigkeit? Im Arbeitswillen oder der Genügsamkeit? In einer hohen Reizschwelle oder ausgeprägter Sensibilität?
    Die Medaille hat immer zwei Seiten und es kommt darauf an, was für den Halter, also den, der urteilt, wichtig ist. Was im entsprechenden Team funktioniert, welche Kombination. Der Sinn und Zweck der Haltung. Bei McConnell geht's da wahrscheinlich um andere Dinge als bei einem Fünfjährgen, den es nach einem "Seelentröster" verlangt, oder einem Blinden, der einen zuverlässigen Führhund als den 6er im Lotto sieht.
    Für mich ist mein Hund mein Lottogewinn, mein i-Tüpfelchen, meine Sonne im System. Er passt zu mir wie kein anderer Hund, wir sind das perfekte Duo. So hab ich ihn mir ausgesucht: quirlig, fröhlich, sensibel, mit eigenem Köpfchen, das alles hinterfragt. Wild und ein bisschen chaotisch. Für Patricia McConnell also die personifizierte Katastrophe :lol: - für mich: meine bessere Hälfte. Ich kenne auch andere Mensch-Hund-Teams, die das perfekte Duo sind! Die sich gesucht und gefunden haben. Ich kenne Menschen, die mit meinem Wayne null anfangen könnten, und ich kenne Hunde, da steig ich nicht durch, da hab ich keine Basis. Aber das ist okay, und kann anders auch gar nicht sein. So unterschiedlich wir Menschen sind, so unterschiedlich auch die Tiere, warum sollte man da pauschale Maßstäbe ansetzen, was ein "besonders" "Guter" ist. Immerhin handelt es sich bei unseren Hunden um Charaktere, und nicht um Digitalkameras, wo man mal kurz die Stiftung Warentest zu Rate zieht...
    Ach, ich glaube McConnell meint das in ihren Büchern immer subjektiver als es sich anhört - oder sie zugeben mag :D

  • Zitat

    Was macht dich an der Aussage traurig das manchen User hier einzelne Hunde als Seelenhunde betrachten zu denen sie eine engere emotionelle Bindung besassen/besessen als zu anderen individuellen Hunden?


    Nicht die Aussage der User, sondern die Auszüge aus dem Buch, die ich beim Lesen nicht so verstanden habe, dass sie hier eine einzigartige Bindung zu einem bestimmten Tier, welches dieses dann für einen selbst so einzigartig macht, beschreibt.
    Für mich klangen diese Sätze eher danach, als wenn die Einzigartigkeit eines Tieres eben erst diese Bindung begründet.


    Natürlich habe ich zu einigen meiner Tiere eine stärkere Bindung als zu anderen und auch nicht jedes Tier hat eine emotionelle Bindung zu mir. Ich glaube meinen Meerschweinchen bin ich so ziemlich egal. :lachtot:


    Für mich macht die Bindung zu einem Tier, dieses Tier für einen bestimmten Menschen einzigartiger und wichtiger als alle anderen und nicht anders herum.
    Zu manchen meiner Tiere gehe ich bewusst keine starke Bindung ein und immer wird die Bindung stärker, je vertrauter mir ein Tier wird. Für mich ist es aber eben auch häufig eine Frage, wie viel ich überhaupt zu lasse.


    Ich hatte z.B. einen "Seelenkater" und ihn leider verloren. Danach habe ich mir geschworen nie wieder eine so starke Bindung zu einer Katze einzugehen. Für mich ist dieser Kater heute noch etwas besonderes, er ist deswegen aber nicht einzigartiger gewesen als alle meine anderen Katzen.

  • Zitat

    Absolut...genau wie auch jeder Mensch einzigartig ist.


    Was macht dich an der Aussage traurig das manchen User hier einzelne Hunde als Seelenhunde betrachten zu denen sie eine engere emotionelle Bindung besassen/besessen als zu anderen individuellen Hunden?


    Traurig, weil es einfach schade ist, wenn Hund/Tier und Halter nicht zusammen passen. Denn jeder Hund könnte irgend jemandens "Seelenhund" sein - die beiden müssten sich nur finden...
    Weshalb es für mich persönlich immer wichtig wäre, einen Hund/ein Tier intensiv kennenzulernen, bevor ich mit ihm eine lebenslange WG gründe... :D - und schon allein deshalb würden für mich persönlich nur Tierheimhunde in Frage kommen.
    Anders ist es vielleicht bei einem Rasseliebhaber, oder einem, der einen Hund zu einem bestimmten Zweck gebraucht ... da kann ich aber leider nicht mitreden.

  • Zitat

    Traurig, weil es einfach schade ist, wenn Hund/Tier und Halter nicht zusammen passen.



    Ich finde es ist ein weiter Schritt von "nicht mein Seelenhund" zu "der Hund passt nicht zu mir" :???:


    Mein Jackson war z.B. mein Seelenhund......die Hunde die momentan bei mir leben liebe ich, habe ich eine Bindung zu, habe einen guten Draht zu.......der Umstand das Jack mein Seelenhund war schmaelert die Beziehung zu meinen jetzigen huendischen Kameraden nicht.

  • Livvys erster Beitrag spricht wirklich 1:1 meine Gdanken aus!


    Ich hatte sogar schon zwei Mal das Gefühl, "im Lotto gewonnen zu haben", obwohl ich schon mit 4 Hunden zusammengelebt hab.


    Und trotzdem war dieses Gefühl, etwas sehr sehr Besonderes in dem Hund gefunden zu haben, unterschiedlich. Weil einfach die inneren, unbewussten "Kriterien" für diese Empfindung variierten.
    Das eine Mal war ich 11. Jetzt bin ich 24.


    Mir ist irgendwann ziemlich eindrucksvoll aufgefallen, dass für mich jedes Wesen auf dieser Welt etwas sehr sehr Besonderes, Individuelles, Spezielles sein kann, auch wenn einem das aus der Ferne oder zu Anfang nicht bewusst ist, weil dieses Wesen vielleicht keine Rolle in meinem Leben spielt oder ich von dessen Existenz nichts weiß ;)


    Draußen gibt es Eichhörnchen zuhauf.
    Es sind alles Eichhörnchen, sie sehen alle gleich aus, verhalten sich gleich, man verschwendet beim Vorbeigehen keinen tiefergehenden Gedanken an sie.
    Und dann findet man ein verletztes, nimmt es auf, und aus welchen psychologischen Gründen auch immer, bekommt dieses Tier plötzlich eine Persönlichkeit, eine Individualität, eine Seele.
    Ist doch nicht anders bei Menschen.
    In der Masse sind es lauter namenlose Gesichter. Lernt man den Einzelnen kennen, stellt man bei jeder neuen Bekanntschaft fest, dass sie wieder völlig individuell ist und absolut speziell und mit niemandem zu vergleichen.


    Also etwas Besonderes, etwas Spezielles, etwas absolut einzigartiges sehe ich in jedem meiner Hunde.


    Aber mein erster "Seelenhund" hat eine Lücke hinterlassen, die völlig anders ist, als die Lücke, die Missy hinterlassen würde. Beide nicht durch einen anderen Hund füllbar, aber doch so unterschiedlich.


    Dass Missy mein Hunde- Deckel ist, wusste ich von der ersten Sekunde an!!!!
    Luke ist kein Deckel ;) Aber er ist ein absolut wunderbarer, besonderer, äußerst spzieller und in seiner Besonderheit in vollstem Maße liebenswürdiger Hund! Absolut mein Hund. Absolut unersetzlich!

  • Bisher hatte ich 5 6er im Lotto. Mit meinem ersten Bub Nero verband mich genauso etwas besonderes wie mit meinem verstorbenen Mädchen Mala. Julchen ist genauso einzigartig wie meine Omi Püppy und mein Dappes Bambi.


    Vielleicht liegt es daran, seine Hunde so zu nehmen und zu akzeptieren, wie sie sind: Vielfältig, mit wunderbaren Charaktären, mit tollen und einzigartigen Ecken und Kanten. Sie alle ergänzen sich in gewisser Weise und bereiten mir so viel Freude, dass es mir jedesmal warm ums Herz wird, wenn ich ihnen in die Augen schaue. Ich hänge meine Ansprüche vielleicht auch nicht so hoch, jedenfalls könnte ich keine "Bewertung", welcher Hund der besonderste wäre, vormehmen. Alle 5 sind für mich einzigartig, gerade weil sie so herrlich verschieden sind.

  • Zitat

    also ich bin der meinung das jemandes erster hund im regelfall der treffer ist.... es existiert in diesem forum, in irgendeiner signatur, ein wunder bares zitat dazu..... ich bekomms leider nicht mehr zusammen.... :( :


    Wie geil, das ist noch jemandem aufgefallen!!! :hurra:


    Ich hab seitdem ganz oft an diesen Spruch gedacht (wollte sogar schon ne Suchmeldung starten),
    denn ich bekomm ihn leider auch nicht mehr zusammen. :( :


    Also falls noch jemandem dieser Spruch aufgefallen sein sollte... bitte posten!!! =)




    Ich finde mich persönlich in diesem Auszug aus dem Buch auch wieder. (Mir kamen um ehrlich zu sein gleich die Tränen.)
    Und ich sehe es genau wie tagakm, ein "Nicht-Seelenhund" ist nicht gleichzusetzen mit "Ungeliebter-Hund". Es ist einfach nur eine andere Intensität. Wodurch diese besondere Innigkeit entsteht ist bestimmt ganz individuell.


    Das es für mich genau auf meine Püppi zutrifft liegt wahrscheinlich wirklich daran, dass sie meine Erste war und natürlich auch, weil sie besonders sensibel war und mir in meiner oft einsamen und durch Krankheit beherrschte Teenagerzeit zur Seite stand. Sie war damals oft der einzige Grund für mich, mich möglichst schnell wieder zu berappeln. Sie war einfach bei ganz vielen besonderen Momenten mit dabei und hat mich begleitet. Das werde ich ihr nie vergessen und sie fehlt mir jeden Tag sehr.

  • Hallo


    Zitat

    Habt ihr einen "Einer unter Millionen"-Hund?


    Klar, man gewinnt jede Menge Beifall
    wenn man nun sagt,
    "jeder Hund ist einzigartig",
    und das ist natürlich auch so.


    Und doch gibt es den einen mit der besonderen
    Fähigkeit seinen Menschen zu verstehen.
    Ich denke die meisten hier haben es drauf
    Ihre/n Hund(e) lesen zu können und ihn
    zu begreifen.


    Doch es gibt diese Vierbeiner die man gar nicht
    groß erziehen muss, die irgendwie begriffen haben
    worauf es Ihrem Menschen ankommt, die
    genau erkennen wenn etwas wichtig für Ihren Chef ist.


    Bei denen es ein Band gibt,
    dass viel stabiler als jede Leine ist.


    Die, die einen auch nach vielen Jahren
    noch unter Wasser setzen,
    wenn man sich mancher Situationen erinnert
    und dankbar für die Zeit ist, die einem
    mit ihnen gegeben wurde.


    Ich hatte das Privileg.
    Ruhe in Frieden alter Junge.

  • Wenn man jemanden liebt, ist der für einen selbst immer was Besonderes.
    Man liebt ihn mit oder wegen seinen Eigenheiten.
    Völlig egal, ob Mann, Kinder oder eben Hund oder Katze :gut:

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