Sind eure Hunde hoftreu?

  • Zitat

    Befinde ich mich auch auf dem Hof?


    Wenn ich mich im Haus befinde wuerde sehr wahrscheinlich nur Hildchen mal streunern gehen.....die Anderen waeren nicht hoftreu aber Mama-treu :D


    Gezielt trainiert haben wir das nicht, nein....wohl aber das sie sich an mir zu orienteren haben, das beinhaltet die "hof-treue".


    so isses bei mir auch :)

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    Aber was ist mit Janosch...der ist selbstständig, der versucht sich bei jedem Spaziergang in wildreichem Gebiet aus dem Staub zu machen...der wüßte sich die Zeit zu vertreiben, der würd nämlich jagen gehen...
    Warum kann ich aber auch ihn an einer Hütte, direkt am Waldrand, am Anfang eines super interessanten Jagd- und Streifgebietes, völlig unbeaufsichtigt den ganzen Tag laufen lassen ohne das er auch nur das kleinste Anzeichen zeigt sich selbstständig zu machen...
    Wo ist da der Jagdtrieb, der mich auf den Spaziergängen manchmal die Haare raufen lässt?


    Klingt, als solltest du umziehen! :D
    Und dann wäre die spannende Frage, von uns als Experiment gerne begleitet *g* wie lange das so bleibt - oder ob Janosch nicht doch irgendwann loszieht. Was ich vermuten würde... Meine These: Ihr ward bislang zu kurz da, als dass er sich sicher genug fühlte, dass ihr noch da seid, wenn er stromern geht.
    Ich denke, es geht dem Hund tatsächlich um Rudeltreue, die er durch Hoftreue ausdrückt. Denn ohne Rudel hat er sehr viel schlechtere Überlebenskarten. Ich denke, Hoftreue ist eine Art Rudeldienst, die er übernimmt. Sofern man ihn diese Rolle einnehmen lässt (Rudelverhalten ist ja interaktiv/dialektisch).


    Die Selektion von zur Hoftreue neigender Hunde stell ich mir brutal einfach vor: Die stromernden Hunde kamen irgendwann nicht wieder, verunfallten, wurden erschossen, vertrieben usw.

  • Zitat

    Und das eine natürliche Hoftreue für den Hund als Art insgesamt eher ungewöhnlich ist,


    SOOOO ungewöhnlich finde ich das gar nicht, denn ich denke, dass in jedem Hund noch ein wenig "Entwicklungsgeschichte" steckt und in gewissem Maße gibt es bei Hunden und ihren Verwandten ja durchaus die Tendenz "unsichtbare Grenzen" zu beachten, in form von Reviergrenzen u. Ä.


    Und auch das "sich in der Nähe des menschen aufhalten" auch in ungewohnter Umgebung würde ich in erster Linie entwicklungsgeschichtlich erklären. Die Tendenzen dazu sind - bei manchen nur noch rudimentär - vorhanden. Was aus den einzelnen Tendenzen dann zucht-technisch gemacht wird, worauf Wert gelegt wird, ist dann die nächste Frage.


    Dein "Jäger" erlebt Euch m. M. als "funktionierende Einheit" in einem fest umrissenen räumlichen Gebiet und "direkt vor der Haustür" wird nicht gejagt, dazu gibt es extra Jagdausflüge mit allen zusammen.


    So ungefähr habe ich mir meine Erklärungen zurechtgelegt - und unter diesen Voraussetzungen habe ich mit meinen Hunden dahingehend "gearbeitet", dass sie nach Erlernen von räumlichen Gebieten da sehr differenziert unterscheiden können. Wo wir einfach "sind" und wo wir irgendwelche Aufgaben (jagen, z. B.) erledigen.


    LG, Chris

  • Zitat

    Dein "Jäger" erlebt Euch m. M. als "funktionierende Einheit" in einem fest umrissenen räumlichen Gebiet und "direkt vor der Haustür" wird nicht gejagt, dazu gibt es extra Jagdausflüge mit allen zusammen.


    Das ist ein interessanter Erklärungsansatz...in dieser Richtung hatte ich auch schon mal gedacht...
    Trotzdem bleibt das für mich ein spannendes Thema, eben weil Janosch da absolut zwischen zwei Extremen pendelt...der liegt den ganzen Tag völlig entspannt irgendwo rum und döst...spielt mal ne Runde mit Emma und das wars...und da ist überall Wild in der Umgebung, auch nah an der Hütte...du nimmst die Leine in die Hand...machst dich auf den Weg zum Spaziergang und keine 20 Meter von der Hütte entfernt ist der schon völlig im Jagdmodus und will stöbern gehen...
    Es wäre wirklich interessant zu wissen ob das wirklich ne ganz feste Verknüpfung ist, oder ob er nicht doch irgendwann alleine losziehen würde wenn wir wirklich dauerhaft da wären...

  • Ich habe ja 2 Collie-Rüden.


    Dein Beispiel haben wir bislang noch nicht real ausgetestet, aber ich könnte mir denken, dass Folgendes passiert:


    Unser weißer Tahoma würde die Gelegenheit nutzen, in den Wald abzuhauen, um dort Wild aufzuspüren, das er dann herumscheuchen könnte. Er ist ein "begnadeter" Jäger (besser gesagt, er rennt hinterher, ist das Wild verschwunden, kommt er sofort zurück ohne weiter danach zu suchen, weil uninteressant). Trotz guter Bindung - wie ich zumindest denke - ist er in dieser Hinsicht recht selbständig.


    Unser brauner Chinook würde sich nicht wegtrauen. Da ist er viel zu schüchtern, der bleibt lieber bei Mama (also bei mir). Erst wenn ich mitkäme, würde er auch einen Ausflug in den Wald wagen. Wild interessiert ihn nicht. Er ist immer gut abrufbar.

  • solange ich dabei wäre würden die hunde nicht sehr weit weggehen, wäre ich im haus würden sie mal eben ums haus rumgehen usw. aber richtig wegehen würden sie nicht. amy ist eh ein mama-kind :ops:


    mein bruder wohnt mitten im wald und amy darf da auch einfach draußen bleiben. sie legt sich nachdem sie alles angeschaut hat hin und guckt in der gegend rum.


    amy ist ein flat-mix

  • Zitat


    Trotzdem bleibt das für mich ein spannendes Thema, eben weil Janosch da absolut zwischen zwei Extremen pendelt...der liegt den ganzen Tag völlig entspannt irgendwo rum und döst...spielt mal ne Runde mit Emma und das wars...und da ist überall Wild in der Umgebung, auch nah an der Hütte...du nimmst die Leine in die Hand...machst dich auf den Weg zum Spaziergang und keine 20 Meter von der Hütte entfernt ist der schon völlig im Jagdmodus und will stöbern gehen...


    Ohne, dass ich jetzt außer der üblichen Lektüre verhaltensbiologischen Hintergrund hätte, finde ich das Pendeln zwischen diesen Extremen als sehr "naturnah"... es gibt einfach Zeiten am Tag, an denen sich der Sozialverband (ich benutze das Wort "Rudel" für zusammengewürfelte Mensch-Tier-Gemeinschaften nicht) ausruht, dem sozialen Miteinander widmet und es gibt Zeiten, da wird gejagt... Und bei Dir scheint es glücklicherweise so zu sein, dass DU das Signal zum Aufbruch gibst (Leine) und Dein Janosch sich nicht von allein dazu entschließt.


    Meine Hunde trennen sehr genau, ob wir gerade als Gruppe irgendwas "arbeiten" (das ist nicht immer nur jagen...sondern unsere Hunde "machen" bei vielen landwirtschaftlichen Tätigkeiten draußen mit) und während der "Arbeitsphasen", können Hasen aufspringen, fremde Hunde auf dem Feldweg auftauchen, das ist in diesem Moment völlig egal, wir haben schließlich anderweitig zu tun...


    Das, was Dein Janosch da anbietet (mein Podenco-Janosch ja genauso), ist m. M. noch tief in den Hunden verwurzelt, halt je nach "Zuchtbemühungen" des Menschen noch mehr oder weniger ausgeprägt.


    Natürlich kann man in einer vollkommen neuen Umgebung auch zunächst mal eine leichte Ortsfremdheit annehmen - aber mal ehrlich, wenn unsere Hunde nicht mehr zurückfinden sollten, wer dann sonst?


    LG, Chris

  • Unsere würde ich auch nicht als Hoftreu bezeichnen sondern als Familientreu.Überall wo sie neu ist oder viele Menschen(festivall)bleibt sie sehr nah bei uns.Später erkundigt sie die nähere Umgebung aber sie würde nie weglaufen.
    Lg

  • Hallo,


    hmmm, schwer zu sagen.


    Unser Grundstück ist (noch) nicht eingezäunt. Leja (Labbi) hält sich meist in unserer Nähe auf.


    Wenn sie butschern geht, dann auch nur in relativer Nähe unseres Hauses.


    Außer, wenn sie einen bestimmten Nachbarn sieht - da gibt es kein Halten. Ein Sprung über den Graben und ab zu ihm.

  • Hmm, gute Frage. Ich glaub die würden das machen, was sie auch zu Hause neben den Spaziergängen machen. Rumliegen, dösen, schlafen. Wenn aber ein anderes Tier in Sichtweite komemn würde, wären sie alle hinterher.

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