übertreiben wir's?
-
-
angeregt zu diesem thema haben mich die threads, in denen über hohe tierarztkosten bzw. über die frage, bis zu welcher grenze man tierarztkosten zu tragen bereit ist, sowie über gängige preise von hundetrainern diskutiert wurde.
ich muss zugeben, dass ich selbst schon schmerzlich hohe beträge in meine hündin investiert habe. weniger in ihre erziehung, denn sie ist und war von anfang an leicht zu handeln, dafür aber in ihre gesundheit. und ja, ich würde unsere beziehung als sehr stark emotionen-lastig (von meiner seite ausgehend
) bezeichnen. deshalb werde wohl auch ich immer wieder verdrehte augen in die gesichter diverser nicht-hundehalter zaubern und ungläubiges köpfeschütteln hervorrufen, denn ich würde für meine hexe wirklich vieles, wahrscheinlich sogar zu viel, opfern..
trotz alledem: in momenten, in denen die ratio überwiegt, denke ich bei mir des öfteren, "ja ist denn das alles noch normal heutzutage?". da werden tausende von euros investiert, um einem hund eine prothese einzubauen, oder um mithilfe einer palliativen bestrahlungstherapie tumorschmerzen zu lindern und den tödlichen krankheitsverlauf um wochen hinaus zu zögern. hunderte für die implantation von goldstiften oder für die diagnostik des anhaltenden juckreizes. es werden für führgeschirre und ähnliches zubehör dreistellige summen ausgegeben, damit sie zu 100% allen ansprüchen was funktion und comfort betrifft, genügen. nach 45 minuten der analyse der psyche des hundes oder des trainings, ist das portemonnaie um 50 euro leichter und irgendein hundetrainer um den gleichen betrag reicher. aber auf der anderen seite erledigt man seine familieneinkäufe im discounter, spart zu hause wasser und strom und es muss auch nicht zwingend mehr die jeans von levi's sein - eine noname von c&a reicht auch.
und das alles lässt sich auch auf andere dinge, z.b. auf die manchmal echt utopische investition von zeit, anwenden (ich bin fast erschrocken, wenn ich hier manchmal lese, dass mit dem hund jeden tag 5 stunden spazieren gegangen wird, dazu kommen noch suchspiele in der wohnung und 3 mal pro woche hundesport - wie macht man denn da neben schlafen, arbeiten und hund noch irgendetwas anderes?).
ja ist denn das alles noch normal?
ich habe mir einen hund angeschafft. ich bin für ihn verantwortlich und ich habe ihn irre lieb. und deswegen stehe ich in der pflicht und tue dies auch gerne, für sein wohlergehen notfalls selbst ein bisschen zurück zu stecken. aber läuft all dies heutzutage nicht ein bisschen aus dem ruder?
manchmal frage ich mich das wirklich - auch als selbst fanatische hundehalterin. -
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Also, gerade darüber habe ich aktuell auch nachgedacht...
Was die Gesundheit angeht, mach ich keine Kompromisse. Da soll es den Jungs an nix fehlen. Ganz klare Sache für mich. Sofern es für mich nach allen Kräften machbar ist. In grenzenlose Schulden schmeiß ich mich wohl nicht aber ich geb auch nicht so leicht aufAber ich hab momentan kein Geld für die Hundeschule/für nen Trainer. Ich denke, wir schaffen es auch so, unsere Probleme in den Griff zu kriegen...
Gut Ding will Weile haben und außerdem gibts ja das DFund Bücher.
Ja, ich spare an mir zwar eher als an den Jungs, aber dennoch gibts halt momentan nichts außer der Reihe, für uns alle. Hab ich auch kein Problem mit.Einmal die Woche geh ich zur Hundespielstunde mit Corey, weil es für ihn schön ist und sie ist gratis in der Hundeschule, das find ich ganz toll.
Zum Thema Zeit: Meine Hunde können zwar mit zur Arbeit, müssen aber dort in nem separaten Raum (Wohnzimmer) warten. Sie sind zu zweit und ab und an ist ein anderer Hund dabei, von einer Kollegin.
Sie warten im Durchschnitt 8 Std pro Tag, bei 5 Tage-Woche. Dies ist allerdings aufgeteilt, mal hab ich nen längeren Tag mit 2 Stunden pause, mal nen Kürzeren.
Ich geh mit den Jungs 3x am Tag raus, einmal davon ist die Runde länger und sie dürfen ohne Leine toben.
Selten kommts mal vor, dass sie 3x nur mit Leine laufen.
Mit Monty mach ich nichts besonderes ansonsten, er kommt mal mit zu Freunden etc.
Corey lernt gerne Tricks und wir zossen zum Spaß mit Teebeuteln, mehr mache ich auch nicht mit ihm.
Ich liebe meine Hunde, aber ich muss auch meinen Alltag bewältigen, zudem lebe ich allein. Da müssen wir alle zurückstecken und ich sehe dennoch zu, dass die Jungs (in meinen Augen) auf ihre Kosten kommen...
Meine Hunde haben sich meinem Leben angepasst und eine Userin sagte letztens zu mir: Die sind mit weniger zufrieden als du denkst
-
Kann dir da nur zustimmen! Sehe das genau so! Liebe meine Hündin und würde wirklich viel für sie tun! Verzichte auch auf einige Dinge für sie! Doch ich habe am Tag auch "nur" 2-3Stunden Zeit für sie, da ich auch noch andere Dinge wie studieren und arbeiten zu tun habe....Irgendwie muss sich ja das Essen, die Wohnung usw. bezahlen...Klar, nehme sie überall hin mit wo es geht, aber manchmal muss sie einfach zu Hause bleiben oder Ruhe geben
Würde auch fast jede Summe für eine OP, die ich für sinnvoll halte zahlen, aber verstehe nicht wie man tausende von Euro für eine OP oder Behandlung ausgeben kann, wenn keine Chance auf Heilung besteht und der Hund sich nur noch ein paar Wochen länger quält. Habe das leider schon zu oft mit bekommen und finde das einfach nur egoistisch! Viele Leute vermenschlichen ihre Hunde einfach zu sehr! Sie wollen die ganze Zeit sein bestes tun und meinen es nicht böse, aber vergessen dabei seine eigentlichen Bedürfnisse und auch ihre eigenen! Ich denke natürlich auch an mich selbst! Wenn wir ehrlich sind interessiert es denn Hund nicht ob er ein Geschirr für 25Euro trägt oder 500Euro! Hauptsache es passt und drückt nicht! Kann das echt nicht nachvollziehen! Versuche immer günstige Produkte für ihn zu kaufen! Spare nur nicht in Futter und Sicherheit, aber beim Rest ist ihr das egal ob das Spielzeug 5 oder 50Euro kostet! Da kaufe ich mir ehrlich gesagt lieber was schönes!
-
Super Text!
Ja, das frage ich mich manchmal auch. Habe auch schon eine 4-stellige Summe in meinen Hund gesteckt, obwohl ich ihn erst seit 1,5 Jahren habe! (V.a. TA, Hundetrainer waren dagegen nicht so teuer...)
Ich verbringe viel Zeit damit, mir Wissen über Hunde anzueignen und gestalte natürlich mein Leben so, dass mein Hund es gut hat und nie länger als eine gewisse Zeit alleine bleiben muss.Und wenn ich hier so lese, packt mich auch oft mein schlechtes Gewissen, weil ich an manchen Tagen auch "nur" 2 Stunden insgesamt Gassi gehe und 15 Minuten Tricks zuhause mache...
Manchmal wollte mein Freund mir schon verbieten, hier im DF zu lesen, weil ich mich so verrückt mache
Besonders, wenn ich von Krankheiten oder Verhaltensauffälligkeiten gelesen habe, die ich nicht kannte, plötzlich aber Angst davor krieg, dass mein Hund sie irgendwann mal bekommen könnte.
Oder wenn ich im Vergleich zu ach-so-tollen Hundebesitzern, die immer alles im Griff haben, mir wie eine schlechte HH vorkomme.Vielleicht wäre es besser, wenn der Hund wieder mehr "nebenbei" laufen würde und dem ganzen Drumherum (Erziehung, Beschäftigung etc. Nicht Gesundheit!) nicht ganz so viel Beachtung beigemessen würde.
Dieses Forum hier spiegelt aber wahrscheinlich auch nicht den typischen, durchschnittlichen HH wider..!?
-
@vallea Schaue dich doch mal beim Gassi gehen um! Wie viele von diesen doch so perfekten Hundebesitzern von denen man oft liest siehst du? Ich sehe meist nicht so viele! Und wenn ich mal welche treffe und mit ihnen rede, sehen sie das vielllll lockerer als man denkt! Komme mir hier auch manchmal vor als kein meine Hündin gar nicht, aber wenn ich mich dann draussen umschaue sind wir gar nicht mal so schlecht, wenn auch noch lange nicht perfekt
-
-
Tja, das ist eine wirklich gute Frage. Wir haben GsD noch nicht viel für den Tierarzt ausgegeben, außer der üblichen Impfungen und einmal einen Schnitt im Ballen. Alles überschaubar. Dennoch habe ich jetzt eine OP-Versicherung abgeschlossen und das ist es mir auch wert, wenn ich daran denke, was hier manche schon an Tierarztkosten berappt haben. Ich denke, beim Hund ist es so, wie mit allem: Man kann immer übertreiben! Wenn jemand Spielzeugautos sammelt und für ein ganz bestimmtes Auto € 1.000,00 hinblättert und zu Hause ist der Kühlschrank leer, tja, ich denke, dann läuft was falsch. Wenn jemand fußballfanatisch ist, und deswegen 5 x die Woche in irgendeinem Verein rumhängt, während Frau alleine zu Hause drei Kinder verpflegt, sollte derjenige sein Leben überdenken (zumindest wenn die Frau nicht schon längst weg ist
).
Ich für meinen Teil behaupte mal, am Anfang übertrieben zu haben und jetzt auf ein für alle (einschließlich dem Hund) erträgliches Maß hinuntergefahren zu sein. Wir haben zwei Geschirre (für draußen und zum Autofahren), zwei Leinen, den üblichen Hundekrimskrams (Bett, Körbchen, Spielis, Leckerchen, etc.), aber das war's dann auch. Privatstunden hatten wir auch schon, aber bezahlbar und gehen weiter in die Hundeschule (ebenfalls bezahlbar). Mein Hund steht nicht über allem (als er ein Welpi war, wollte ich schon meinen Job aufgeben :D, mich haben alle für bescheuert erklärt), ist aber wichtiger Bestandteil unseres Lebens und daraus nicht mehr wegzudenken. Früher sind wir Motorrad gefahren (jeder ein eigenes) und das war auch nicht gerade günstig. Ich denke, wenn man alles in Maßen hält, sich selbst auch mal bremst, kann man der Übertreibung entgehen.
Gruß Lilibeth
-
ich persönlich würde alles für amy tun und bezahlen
ich würde mir geld leihen wenn ich nichts mehr hätte usw.
ohne amy geht es nicht!
-
SineundAmy das sagt ja hier keiner, das er es nicht tun würde, wenn es um gesundheit und sicherheit geht. die frage ist glaube ich eher in wie weit du auf etwas verzichten würdest um deinem hund teuren (und in meinen augen übertriebenen) schnick schnack zu kaufen?
-
Für die Gesundheit meiner Tiere tue und werde ich viel tun. Aber nicht uneingeschränkt alles was machbar wäre. Hier gibt es für mich Grenzen.
Meinem damals an Knochenkrebs erkranktem Neufundländer habe ich nicht das Vorderbein abnehmen und eine Prothese bauen lassen. Ich habe ihn einschläfern lassen, denn ich wußte, daß dies kein Leben für solch einen schweren Hund gewesen wäre.
Ich würde auch keinem Hund eine Chemotherapie zumuten und würde von Herzoperationen, die noch im Experimentierstadium sind, Abstand nehmen.
An Hundezubehör verdient niemand viel an mir. Für Schnickschnack habe ich nichts übrig - mental - und was an Pflegeutensilien nötig ist, muß einfach angeschafft bzw. mittlerweile ersetzt werden.
Geld für Hundetrainer und -schulen habe ich mir (er)gespart. Seminare besuche ich, weil Hunde mein Hobby sind. Und Hobby kostet Geld.
Aber Du hast Recht. Was man hier manchmal lesen kann, und wenn ich so sehe, was für Dinge, vor allem Mengen, von den Ausstellungen, auch aus den einschlägigen Geschäften, geschleppt wird, frage ich mich auch, ob das Not tut. Ob da nicht etwas übertrieben wird.
Aber letztendlich, eine Industrie lebt davon, schafft Arbeitsplätze und es gibt bestimmt noch Möglichkeiten sein Geld sinnloser auszugeben.
Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs
-
Zitat
es gibt bestimmt noch Möglichkeiten sein Geld sinnloser auszugeben.
Auf jeden Fall! Keine Frage...
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!