Leinenagression: Wer hat das schon mal ausprobiert?

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    Ich hab da mal kurz eine Frage zu.
    Wie verhält sich das mit deinem anderen Hund. Wird er durch die Leinenaggression des anderen angestachelt? Oder bleibt er völlig ruhig?

    Wenn Bibo hochfährt, was zum Glück kaum noch vorkommt und Dusty möchte auch einstimmen, dann hole ich sie mit einem harten "Dusty" runter. Das klappt bei ihr sofort und sie läuft weiter entspannt an den Hunden vorbei. Dusty hat im Gegensatz zu Bibo keinerlei Probleme mit anderen Hunden :D

    Gruß
    Bianca

  • Zitat


    Sollte dein Hund nicht aber wissen, dass du nicht möchtest, dass er Aggressionen zeigt? Wie anders willst du ihm das erklären, ohne ein deutliches Verbot auszusprechen?

    Eigentlich wäre mir lieber, ich könnte durch souveränes, Sicherheit vermittelndes Auftreten vermitteln: hey, du musst dich nicht kümmern, ich mach das, ich hab das im Griff. Ich glaube bei Lucy tatsächlich nicht, dass sie sich gerne selbst kümmert. Noch mal das Spinnenbeispiel: Ob mir jemand sagt, ich will nicht, dass du dich aufregst (und da zur Not sehr deutlich wird) oder ob er sich kompetent selbst kümmert, ist ja ein Unterschied. Aber die Frage ist natürlich, wenn der Hund seine Strategie über einen langen Zeitraum hinweg gefestigt hat, ob man dann nicht doch erst mal einen deutlichen Schlußstrich ziehen muss, damit der Hund überhaupt wieder offen wird für Aternativen :???:


    Zitat


    Ist das nicht auch ein Verbot? Ein unangenehm machen? :?

    Ja, da magst du Recht haben. Vielleicht läuft es bei mir letztlich auch darauf hinaus und das deutlich werden macht letztlich den Unterschied bei Lucy?! Und wer sagt mir, dass ich es überhaupt jemals schaffe, so sicher zu agieren, wie ich es gerne würde? Und es gibt ja auch immer mal wieder Situationen, die blöd laufen und auchmeinen Hunden zeigen, dass ich weit weg bin von "perfekt alles im Griff haben".

  • Du musst ja nicht alles perfekt im Griff haben, wirst du auch nie können, da deine Umwelt unberechenbar ist.
    Wenn ein fremder Hund in uns reinläuft würde ich niemals von meinen Hunden verlangen, daß sie kommentarlos hinter mir bleiben.

    Du weißt aber selber, daß Lucy auch gesittet an anderen vorbei gehen kann und das sie völlig entspannt bleiben kann, wenn Hunde sich nähern. Nur, wenn es um einzelne Hunde geht, sie die Zeit hat sich reinzusteigern, etc., dann reagiert sie so, oder ?

    Man verbietet dem Hund keine Aggressionen, man verbietet so ein Benehmen. Ginge dieses Verhalten gegen Menschen (und nicht zu vergessen, hinter dem anderen Hund steht immer ein Mensch !!), dann würde manch einer viel rigoroser durchgreifen.

    Man verlangt ja nicht vom Hund bei Angriffen, Übergriffen, Anremplern, Bedrängungen völlig devot zu bleiben, sondern sich lediglich vernünftig zu benehmen. Ich finde das nicht zuviel verlangt !

    Gruß, staffy

  • Das Prinzip beim Leinenaggression "schön-clickern" ist doch eigentlich, dass man davon ausgeht, das Emotionen nicht bestätigt aber verlagert werden können.
    Heißt, wenn mein Hund an der Leine aggro ist, weshalb auch immer, und ich mich wund clicker, wird diese Situation irgendwann für meinen Hund ein positives Gefühl bekommen. Das man dabei Handlungen wie bellen etc. bestätigt ist zweitrangig, da selbiges nachlassen wird, wenn der Hund positiver eingestellt ist.

    Ich kenne das zumindest so, das die ganze Zeit durchgeklickt wird bei (distanzierten natürlich) Konfrontationen an der Leine.

    Ich persönlich hab da nen Kompromiss gefunden. Benutze eh keinen Clicker, sondern ein Markerwort, und lobe nur solange wie er nicht pöbelt, und wie der fremde Hund auf uns zu kommt. Nicht mehr wenn er schon vorbei ist, damit mein Köti nicht denkt er solle ihn besser vertreiben, ist ja gut, wenn der Hund wieder weg ist.
    Ich kann mich aber auch nicht ganz davon freimachen, dass man Emotionen nicht bestätigen kann, also ich weiß nicht...
    Egal, auf jeden Fall klappt das so wie ich das mache wunderbar mit tollen Fortschritten.

    Das der Klicker in der Hundeerziehung nicht zu suchen haben soll, finde ich irgendwie total absurd. Klassische Konditionierung ist doch das a und o?!

  • Sorry, dass ich den Thread hier grad mißbrauche :ops:

    Zitat

    Du weißt aber selber, daß Lucy auch gesittet an anderen vorbei gehen kann und das sie völlig entspannt bleiben kann, wenn Hunde sich nähern. Nur, wenn es um einzelne Hunde geht, sie die Zeit hat sich reinzusteigern, etc., dann reagiert sie so, oder ?

    Ja. Eigentlich waren wir ja auch schon recht weit letzten Sommer. Im Moment weiß ich nicht so recht, ob ich zu viel will? Heute zwei Hundebegegnungen:

    1. 2 Hunde, beide angeleint auf einem Feldweg. Besitzer (und Hunde) sehen uns, Frau geht mit ihrem Hund ein paar Meter in die Wiese, Hund tobt dort an der Leine. Mann bleibt mit seinem Hund mitten auf dem Weg stehen, Hund zieht in unsere Richtung, aber "freundlich". Ich teile dem Mann mit, dass Lucy den Kontakt nicht will, der nimmt seinem Hund kürzer, der daraufhin fiepend quer über dem Weg auf zwei Beinen hängt. Lucy blieb neben mir, guckte den Hund nicht an, knurrte nicht, aber das Nackenfell war oben und die Rute im Himmel. Ich hab da nicht darauf reagiert. Sollte/kann ich sie da für irgendwas zurecht weisen, ihr irgendwie vermitteln, kein Grund zur Aufregung?? Das ist in den meisten Fällen mein Problem, dass ich keinen Ansatzpunkt sehe für Tadel :hilfe:

    2. ein Neufundländer, der vom Besitzer am nächsten Baum festgebunden wurde, als der uns sah. Neufundländer am toben, Lucy mit eingezogener Rute hinter mir (wir mussten recht eng vorbei).

    Da fragt man sich doch, wenn ein Großteil der Begegnungen in etwa so ablaufen, was da jemals besser werden soll?!?

    Sobald Lucy zumindest wieder eine Stunde am Stück laufen darf, fahren wir auch wieder nach Köln zum üben.

  • Ich hätte in beiden Situationen gar nicht reagiert.

    Wichtig wäre mir nur ein lockeres mitlaufen. Kein Hund muß nebenher schleichen, er darf und soll sich körperlich ausdrücken dürfen. Wenns ne nervige Toele ist (1.), dann soll sie doch selbstbewußt dran vorbei tänzeln und wenn ihr einer ungeheuer ist, dann darf sie das auch zeigen.

    Meinerseits hätte ich nichts kommentiert, kein Is ok, kein Lass man, ... wir gehen vorbei und gut ist.

    Gruß, staffy

  • Ok, ich hab ja auch nicht reagiert. Nur Grisu ist da halt anders... Der war auch mit heute, hat im ersten Fall interessiert den anderen Hund beäugt, ist aber entspannt mit mir mit gelaufen. Im zweiten Fall war er auch leicht "nervös", aber eher so nach dem Motto: guck ich den Neufundländer jetzt böse an oder tu ich lieber so, als wär der gar nicht da? Kein Vergleich zu Lucy halt... Ich frag mich da bei Lucy auch, wie viel ich einfach hinnehmen muss, wie viel wirklich einfach ihr Wesen ist und was ich wirklich ändern und erreichen kann?!

  • Hallo,

    es kommt darauf an was der Hund erlebt hat.
    Hab ich wirklich einen Hund, der dermaßen schlechte Erfahrungen mit anderen Hunden gemacht hat und der sich nur noch verkrümeln will wenn ein anderen Hund am Horizont auftaucht, dann kann diese Methode schon Sinn machen.

    Ich hatte einmal so einen Hund von einer Kundin und da haben wir ähnlich gearbeitet. Sobald der Hund einen anderen Hund sah kamen die besten Leckerlis zum Vorschein. Verschwand der Hund, hörte auch die Leckerligabe auf.

    War ein durchschlagender Erfolg und der Hund legte langsam die Angst ab. Kontakt wollte er nicht haben, aber er konnte an anderen vorbeigehen ohne damit in Panik zu geraten.

    Allerdings brauch ich hier keinen Clicker für.

    Ansonsten gebe ich Staffy recht.
    Meistens hängen ganz andere Probleme dahinter und wenn man diese behandelt und behebt, löst sich das PROBLEM oftmals von alleine oder wird behandelbar.

    Liebe Grüße

    Steffi

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