Leinenagression: Wer hat das schon mal ausprobiert?
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Für viele Hunde ist das Auftauchen eines Artgenossen mit unangenehmen Gefühlen verbunde (Frust, Angst).
McConnel versucht in ihrem Buch für den Auslöser eine gegenteilige Bedeutung zu geben:
In einem Abstand wo der Hund noch ruhig ist, taucht ein Artgenosse auf, der darf vom Hund angesehen werden, sofort wird der Hund aufgefordert den Halter anzusehen (was vorher natürlich geübt wird) und bekommt dann eine Belohnung.
Der Effekt ist, dass der Auslöser (Auftauchen eines Artgenossen) nicht mehr mit unangenehmen Gefühlen verbunde (Frust, Angst) wird, sondern mit: Jetzt guck ich Herrchen/Frauchen an und dann gibts eine Belohnung.So weit so gut.
Nun habe ich letztes Mal im Fernsehen eine Trainerin gesehen die bei Leinenagressionen mit einen Clicker gearbeitet hat.
Die Verknüpfung zum Clicker wird ja auch automatisch mit einem pos. Gefühl verbunden und nicht nur mit dem Leckerlie (sonst wäre es ja keine klas. Konditionierung).
Ich hätte es verstanden, wenn sie den Hund nach erspähen des "Feindes" aufgefordert hätte sie anzuschauen, und dann geclickt hätte 8siehe Beschreibung oben), aber sie hat nur den Blickkontakt zu dem anderen Hund geclickt.
Das halte ich für bedenklich, denn der Click bedeutet ja: Das ist richtig was du machst. Und was ist, wenn der Hund gelernt hat, das andere Hunde angucken eine Belohnung bedeutet, das Angucken aber mal nicht belohnt wird? Dann müsste der Hund doch "noch mehr angucken" = fixieren? Sollte ich meinen Hund dazu verleiten andere Hunde anzustarren? Was denkt ihr? habt ihr so schon mal gearbeitet? Was passiert da wirklich?
Click = Leckerlie (tolles Gefühl)
Artgenosse = Click = Leckerlie (tolles Gefühl)
Artgenosse = (tolles Gefühl) ?
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Hi,
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So arbeiten tue ich nicht, aber ich habe schon davon gehört.
Das Timing und die Beobachtungsgabe ist da extrem wichtig.
Der HH muss vorher lernen, wann ist mein Hund entspannt, wann fixiert er nicht!!
Der Blickkontakt wird dann geclickert und das wohl immer wieder, solange der Hund entspannt ist.Da ich nicht mit Clicker draußen arbeite, bzw. trainiere kann ich sonst dazu auch nichts sagen
Gruß
Bianca -
Zitat
Da ich nicht mit Clicker draußen arbeite, bzw. trainiere kann ich sonst dazu auch nichts sagenGruß
BiancaMhh arbeitest du nicht mit Lob?
Aber danke für deinen Beitrag
Ich glaube, das Variante 1 nicht so schnell geht, aber die HH nicht so viele Fehler machen können wie bei 2.......
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Ich habs nicht bei der Leinenaggression verwendet, sondern anderen unerwünschten Dingen, aber ich habs genauso aufgebaut. Für das Hingucken gabs ein Klick. Ich habe einfach einen anderen Ablauf ritualisiert. Hingucken, klick und Belohnung. Allein schon durch die Belohnung gab es ein "Abwenden" vom Objekt. Sie durfte wieder gucken und wieder gabs ein Klick. Man kennt ja seinen Hund und weiß, wann es gefährlich wird und klickt, bevor die Situation aus dem Ruder läuft und der Hund das Verhalten zeigt, das er nicht darf. Maja hat gelernt "Nur gucken, nicht darüber hinaus". Ich verbiete ihr nicht, das Objekt anzuschauen, das wird sogar belohnt. Sie soll sich ja sogar bewusst damit auseinandersetzen (und sich dann bewusst dafür entscheiden, es nicht zu tun!). Und genau das habe ich geschafft. Maja hat gelernt, einen "Reiz" anzugucken, sich zusammenzunehmen und dann das bislang gezeigte Verhalten zugunsten eines anderen Verhaltens, das mir lieber ist, sein zu lassen.
Mit dem Klick, während der Hund noch hinguckt (auch bei der Leinenaggression) lernt der Hund, dass angucken erlaubt ist und dass er das sogar darf und soll. Es geht nicht unbedingt darum, den Artgenossen positiv zu besetzen, sondern darum, dem Hund sein Verhalten "bewusst" zu machen und eine andere Verhaltenskette aufzubauen. Das Schöne ist, dass ich dabei weder Verhalten verbieten muss, noch den Hund "ablenken" muss (wie viele HH meinen, sie hätten die Leinenaggression im Griff, wenn sie den Hund mit Leckerchen vor der Nase an einem anderen vorbeiführen können - nur wenn das LEckerchen weg ist, reagiert der Hund wieder aggressiv). Der Hund lernt, freiwillig ein alternatives Verhalten aufzubauen und wird, wenn es richtig aufgebaut ist, irgendwann einen Artgenossen sehen, kurz hingucken und dann auf dei Belohnung fürs Hingucken warten und nicht sofort in den Hass-Modus schalten
LG, Henrike
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Hi,
ich denke mal, die Methode könnte funktionieren, wenn ein geübter Hundetrainer damit arbeitet.
Aber in der Regel ist es wohl so, dass der Halter daran arbeiten muss, der genauso viel Probleme in der Situation hat, wie der Hund. Wär das nicht so, würde der Hund die Leinenaggression sehr schnell ablegen.
Und wenn der Halten nicht supergelassen ist und die Situation perfekt einschätzen kann, wird er wohl eher nicht exakt in den richtigen Momenten clickern. Darum würde ich von der Methode abraten.
Gut an der Überlegung ist, dass der Hund nicht einfach nur von der Begegnung abgelenkt wird, sondern sie erlebt und dabei lernt, dass solche Begegnungen entspannt verlaufen können. Insofern versteh ich das Clicken in dem Moment, in dem er den anderen Hund anschaut.
Aber wie gesagt, die Methode wird nur bei geschulten, entspannten Haltern erfolgversprechend sein. Und da würde es wahrscheinlich auch ohne spezielles Training gar kein so großes Problem sein... -
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Hm, für mich ist der Clicker ein Hilfsmittel, daß ich nicht mitnehmen möchte und meine Stimme habe ich immer dabei.
Und obwohl ich einen leinenaggressiven Hund habe, würde ich bei ihr nicht diese "Methode" anwenden und einen anderen Hund schön "sprechen".
Diese Art ist mit Sicherheit nur für wenige Hunde geeignet und auch nur für wenige HH, da man wirklich sehr viel Plan vom Timing haben muss.Gruß
Bianca -
Zitat
diese "Methode" anwenden und einen anderen Hund schön "sprechen".
ich sehe es so, dass nicht der fremde hund "schöngefüttert" wird, sondern ruhiges verhalten beim eigenen hund belohnt wird, wenn er den fremden hund ansieht.
gruß marion
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Ich hab's auch eher mit dem Schönfüttern. Das ist ein anderes Timing als oben beschrieben. Das Futter kommt ohne Anschauen, einfach automatisch, sobald ein Artgenosse am Horizont auftaucht. Natürlich nur, wenn der eigene Hund in dem Moment noch entspannt ist. Daher muß man die Distanz für's Training klug wählen und nur langsam verringern.
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interessanter Gedankengang. Bleibe mal dabei.
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Ich kenne das und finde auch nicht sooo schlecht. Es geht ja nicht um schoenfuettern, sondern erstmal darum ruhiges Verhalten zu bestaetigen. Ausserdem kann man so auch eine Bruecke bauen. Also erstmal clicken, wenn der Hund ruhig beim anblick des anderen Hunden ist und da spaeter dann zusaetzlich noch den Blickkontakt einfordern..
Ich arbeite zwar nicht so, aber wir haben das auch schon versucht
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