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Hallo Ihr Lieben,
gestern stieß ich in den weiten des internets auf einen seitenlangen artikel, in dem es um welpen und ihre besitzer geht.
besser gesagt, es ging um das phänomen: wodurch entstehen problemhunde?
wo liegen die Wurzeln für Problemverhalten bei hunden?
wer kennt es nicht: wir befinden uns im freilauf und plötzlich interessiert sich unser hund nur noch für andere dinge, ausser für uns. wir machen uns zum clown, sind mit lecker bewaffnet, sowie mit spielzeug- können jedoch nicht zu unserem hund durchdringen. rückruf- was ist das?!
da werden andere hunde belästigt, sowie menschen- und wir stehen machtlos da und fragen uns, was wir falsch gemacht haben.so wie ich es rauslesen konnte, werden welpen später zu diesen so genannten "problemhunden", da ihnen zuviele "rechte" eingeräumt werden.
zum beispiel wird dort kritisiert, dass die besitzer ihren welpen zu jeden hans und kunz hinrennen lassen. das thema "welpenspielstunde" viel zwar nicht, ich fühlte mich daran aber auch erinnert, da dort das typische verhalten, mit der aussenwelt zu kommunizieren (andere hunde toll finden) gefördert wird.im junghundealter sind dann fremde hunde interessanter als der besitzer, sogar fremde menschen, die leidenschaflich gern angesprungen werden.
der welpe, der am anfang jeden hund begrüßen durfte und seine freiheit ohne leine hatte, wird im junghundealter massiv eingeschränkt und fristet sein leben wegen ungehorsam die nächsten monate an der leine.
der besitzer ist von seinem hund genervt und der hund versteht nicht, warum. (wie denn auch).
so lief es bei uns ab.ich fand diesen artikel sehr interessant.
mit meinem welpen nahm ich damals auch an dieser welpenspielstunde teil und mein hund lernte dort, wie toll man mit anderen hunden toben kann.
Bei uns in der Welpenspielstunde lief das ganze so ab: der hund sollte sich hinsetzen, mit dem hörzeichen "sitz" plus sichtzeichen "finger nach oben" und dann öffneten alle gleichzeitig den karabiner der leine und schickten ihre welpen von sich weg- ins spiel. irgendwann sah ich das ganze kritischer, da er nur mit den anderen welpen spielen wollte, im junghundekurs war es nur unter zerren möglich, den hund unter kontrolle zu halten, da er mit aller macht zu seinen potentiellen spielpartnern wollte.laut des artikels sollte es ao aussehen, dass der hund im welpenalter stark eingeschränkt wird um im erwachsenen alter seine freiheit zu genießen. dazu gehört, beispielsweise fremdkontakt mit rudelfremden personen: der welpe kann fremde personen ruhig beschnüffeln, sie sollten den welpen nur nicht streicheln und locken, damit er nicht lernt, wie toll fremde leute sind.
bei fremden hunden bedeutet dies: der welpe muss nicht zu jedem hund hin sondern sollte eher beim besitzer bleiben.
der welpe sollte auch eher mit alttieren in kontakt kommen als mit fremden welpen rumzutoben, von denen er das richtige hundeverhalten eh nicht lernen kann.ich würde gern eure meinung zu diesem thema wissen.
wie habt ihr eure welpen grossgezogen, was für probleme gab es später oder war soweit alles im grünen bereich?
habt ihr euren welpen "eingeschränkt", oder war er immer mittelpunkt des geschehens?und, wie steht ihr der aussage gegenüber, dass welpen weniger freiraum haben sollten um später als erwachsene, gehorsame hunde unbeschwert durchs leben laufen zu können?
liebe grüße
biggi
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Auch wenn ich mich hier jetzt nicht unbedingt beliebt mache
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Ich handhabe es schon ziemlich "streng", vieles was Du geschrieben hast und was im Artikel stand trifft auf uns zu.
Selbstverständlich bekommt Tequila Kontakt zu Hunden > aber in Maßen und eher mit älteren Hunden. Eine Welpenspielgruppe besuchen wir nicht.
Mit Cash war ich EIN einziges Mal in einer "Junghundgruppe" weil ich mich von der Leiterin des Vereins bequatschen ließ- ich selbst habe ja bislang keinen eigenen Hundeplatz. Sollte mir das also anschauen und Cash mitbringen weil sie angeblich alles neu aufgebaut haben- mit Tipps einer Hundepsychologin.
Ich also hin: wie vorher auch (kannte den Verein von vorherigen Pflegehunden) > Hunde ziehen wie verrückt zu dem eingezäunten Platz, schnell schnell das Tor auf und Hunde losgelassen.
Dann sind die Besitzer natürlich abgeschrieben die sich das Ganze von außen anschauen.
Nach ca 45 Minuten wildem Toben sollen die Hunde wieder angeleint werden- kaum einer lässt sich ranrufen, wildes Durcheinander bis jeder seinen Hund hat (ca 50 Minuten sind vorbei).
Anschließend 10 Minuten "Training". Mein Cash, der wirklich 1a hört, der in jeder Situation leinenführig ist, der einfach nur genial ist (ich liiiiiebe diesen Hund *g*) war nicht in der Lage auch nur irgendwie auf mich zu reagieren!! Er war durch das lange wilde Toben total aufgedreht und zu nix mehr zu gebrauchen.
Für mich also ein Zeichen dass das nix für meinen Hund ist. Er kann problemlos in Umgebung anderer Hunde arbeiten, UO und anderes klappt auch in einer großen Gruppe super.
Aber nach dieser langen Zeit des Spielens war er einfach total fertig.Was lernen die Hunde nun?? > Wenn ich da gaaaaaanz schnell hingehe und Herrchen/Frauchen mitziehe komme ich umso schneller ans Ziel.
Und dann wundert man sich wieso Hunde bei Sichtkontakt zu anderen Hunden hinziehen?Ich will damit nicht die Vereine schlecht machen, es gibt sicherlich sehr gute wo es anders abläuft. Ich habe auch nichts gegen Hundekontakt- nein, der ist wichtig!!! Aber er müsste geordneter ablaufen, anders aufgebaut werden.
Für mich bedeutet das nun dass ich weiterhin solche Spielegruppen meide, meinen beiden durch gemeinsame Gassi-Gänge mit anderen Hundekontakt ermögliche. Ich gehe auch gerne Strecken wo viele Hunde unterwegs sind, um meinen beiden beizubringen dass nicht zu jedem Hund hingerannt wird- sprich einige Hunde sollen ignoriert werden, mit anderen darf jedoch gerne gespielt werden.
Ob dieser Weg der "Richtige" ist? Ich weiß es nicht. Ob man, wenn man einen anderen Weg einschlägt, einen "Problemhund" großzieht- ist nicht gesagt.
Trotzdem fahren wir sehr gut damit.
Meine Hunde haben sehr klare Grenzen und je nach Alter und Gehorsam werden sie auch beliebig erweitert.
Cash z.Bsp. ist auf manchen Spaziergängen gut 20-30 Meter von mir entfernt. Kein Problem, er ist ein eher selbstständiger Hund und braucht das zwischendurch. Er ist aber IMMER abrufbar, daher kann ich ihm das ermöglichen. Durch seinen guten Gehorsam kann ich ihm viele Sachen erlauben die ich sonst nicht könnte.Ich liebe meine Hunde, ich schlage sie sicherlich nicht, sie dürfen gerne mal mit auf die Couch zum kuscheln und dürfen gerne Hund sein, aber ich schränke sie sehr wohl ein.
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Ja, das Problem ist aus meiner Sicht schon der Freiraum.
Allerdings glaube ich dass das daher kommt, weil der gesunde Menschenverstand bei Hunden einfach aussetzt.
Es gibt doch meistens nur zwei Fraktionen. "Der Hund darf alles, macht er was falsch habe ich mich nicht genug zum Kasper gemacht" und "Hau dem Hund in der Welpenzeit eins auf die Rübe dann weiß er wo Gott wohnt".Ein gesundes Mittelmaß zwischen Strenge und Nachgiebigkeit, "erklären" und befehlen gibt es nicht sehr oft.
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Ich hab den Artikel zwar nun nicht selber gelesen, aber finde die Grundaussage durchaus nicht ganz schlecht. Denn ich finde, dass viel Leute viel zu spät mit der Erziehung ihrer Welpen anfangen, "weil die ja noch sooo jung sind". Dass Welpen besonders aufnahmefähig sind, und dass in der Sozialisationsphase viele Verknüpfungen im Gehirn entstehen, beachten auch die wenigsten.
Eingewöhnung hin oder her (nebenbei: ich finde eine "Eingewöhnungsphase in den meisten Fällen eher überflüssig, vor allem, wenn Welpi frech wie Oskar durch sein neues Territorium tapst) - hier vergeben viele eine Chance sehr viel Zeit und Geduld zu sparen.
Klar soll man einen Welpen nicht überfordern, aber Überforderung ist das eine, trotzdem ist es auch für einen 8-Wochen-Welpen nicht zu viel verlangt 4-5 Kommandos zu erlernen. Außerdem ist es auch ein Stück Sicherheit für den jungen Hund von Anfang an klare Regeln zu haben.Skadi z.B. hat vom ersten Tag bei mir feste Regeln gelernt - meist ohne Druck, sondern mit Beharlichkeit und Konsequenz. Ihre ersten Kommandos waren "Nein" und "Komm" - die hat sie innerhalb der ersten zwei Tage gelernt und auch ziemlich gut befolgt. Sie lief von Anfang an nur an der Straße an der Leine, lernte schnell das Kommando "bei Fuß", was natürlich nicht heißt, dass ich erwartete habe, dass sie ihn hundertprozentig befolgt.
Sie durfte zu Menschen und Hunden immer hin - aber erst, wenn ich's erlaubt hab. Das ist mir zwar nicht immer gelungen, aber wenn sie dann doch mal abgezischt ist, hab ich sie eben wieder abgeholt.
Trotzdem hab ich sie von allen Steicheln lassen, die es wollten, denn Skadi war (ist) Fremden gegenüber eher mistrauisch, und das wollte ich nicht fördern. Hätte ich einen extrem menschenfreundlichen Labradorwelpen gehabt, wär das bestimmt anders gewesen.EDIT: Achja, ich war in keiner Welpengruppe mit Skadi, sondern habe drauf geachtet, dass sie viel und regelmäßig Kontakt zu Hunden aller Altersklassen hatte.
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Zitat
ich würde gern eure meinung zu diesem thema wissen.
wie habt ihr eure welpen grossgezogen, was für probleme gab es später oder war soweit alles im grünen bereich?
habt ihr euren welpen "eingeschränkt", oder war er immer mittelpunkt des geschehens?und, wie steht ihr der aussage gegenüber, dass welpen weniger freiraum haben sollten um später als erwachsene, gehorsame hunde unbeschwert durchs leben laufen zu können?
liebe grüße
biggi
Huhu Biggi,
das ist was sehr wichtiges, was - so meine Meinung - wohl die allermeisten Neuhundehalter nicht wirklich bedenken, so auch ich. Ich wünschte manchmal, ich hätte die Erkenntnis schon viel früher gehabt. Denn ich gehöre zu denen, die sich vom Süßfaktor des ersten eigenen Welpen mal sowas von um den Finger haben wickeln lassen! Klar habe ich versucht, so konsequent wie möglich zu sein, aber es war lange nicht genug! Mir ist es viel zu häufig passiert, dass mir der Welpe/Junghund zu anderen Hunde abgehauen ist usw. Hinterher hab ich mich geärgert, war ungerecht zum Hund usw. Die übliche Spirale eben. Heute bade ich all diese Fehler aus.
Und heute denke ich sehr wohl, dass ein Welpe wirklich eingegrenzt werden MUSS, weil er sonst später selbst (nicht nur der Halter) Probleme bekommen kann. Ich denke z.B. an: entscheiden, welcher Mensch böse/gut ist. Entscheiden, welcher Hund böse/gut ist usw. usw.
Aber anscheinend muss man als Erstwelpenbesitzer in diese Falle tappen
könnte mir aber auch vorstellen, dass es da noch andere Meinungen zu gibt
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Bei uns war es leider auch so. In der Welpengruppe und beim Spaziergang hatte der Kleine immer freies Spiel. Und dann der Schock, als mir dann im Junghundekurs eine Trainerin desselben Vereins bescheinigte, "noch nie einen Junghund mit so schlechter Bindung" gesehen zu haben, weil er lieber den Platz aufmischte als bei der Versteck-Uebung sein Frauchen zu suchen. Ja, aber als Welpe war es okay, oder was?
Wir sind jetzt in einer anderen Hundeschule, Hund hoert nach 1.5 Jahren inzwischen besser und hat ne super Bindung. Aber beim naechsten Welpen (sofern iwann nochmal einer dazukommt) werde ich es auch gaaaanz anders machen.
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Zitat
Allerdings glaube ich dass das daher kommt, weil der gesunde Menschenverstand bei Hunden einfach aussetzt.....
......Ein gesundes Mittelmaß zwischen Strenge und Nachgiebigkeit, "erklären" und befehlen gibt es nicht sehr oft.
Ich glaube, das ist das Hauptproblem. Wenn mancher mehr mit Verstand an die Hundeerziehung gehen würde, gäb's so manch "unerzogenen" Hund nicht.
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Zitat
Skadi z.B. hat vom ersten Tag bei mir feste Regeln gelernt - meist ohne Druck, sondern mit Beharlichkeit und Konsequenz. Ihre ersten Kommandos waren "Nein" und "Komm" - die hat sie innerhalb der ersten zwei Tage gelernt und auch ziemlich gut befolgt. Sie lief von Anfang an nur an der Straße an der Leine, lernte schnell das Kommando "bei Fuß", was natürlich nicht heißt, dass ich erwartete habe, dass sie ihn hundertprozentig befolgt.
Sie durfte zu Menschen und Hunden immer hin - aber erst, wenn ich's erlaubt hab. Das ist mir zwar nicht immer gelungen, aber wenn sie dann doch mal abgezischt ist, hab ich sie eben wieder abgeholt.
Trotzdem hab ich sie von allen Steicheln lassen, die es wollten, denn Skadi war (ist) Fremden gegenüber eher mistrauisch, und das wollte ich nicht fördern.EDIT: Achja, ich war in keiner Welpengruppe mit Skadi, sondern habe drauf geachtet, dass sie viel und regelmäßig Kontakt zu Hunden aller Altersklassen hatte.
Brazzi, ich bin mal so frech und zitiere dich einfach mal.
Denn genauso habe ich Tara erzogen.
Wenn sie partout nicht hören wollte, wenn ich sie zurück rief, dann kam sie an die Leine und dann war der ganze Spass vorbei.
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Hi,
Ich sehe es wie Brush.Ein gesundes Mittelmaß ist gefordert. Meine Hunde haben die Welpenstunde besucht,rennen aber trotzdem nicht zu jedem Hund hin. bei uns gibt es im welpenkurs ca 10 Min. freies Spiel und dann Übungen (Gehorsam,Gewöhnung usw.) und dann wieder Spiel.
Meine Hunde sind sehr aufgeschlossen und freundlich Menschen gegenüber (ok,ok,wenn sie hindürfen sind sie auch aufdringlich),aber ohne mein ok laufen sie beim Spaziergang nicht zu Fremden.
Also bei mir ist Alles im grünen Bereich.
Zu viel Freiraum nutzt so ein Welpe aber schon aus und ich denke,das wird bei jedem Hund anders sein.Dem einen muß mehr Einschränkungen auferlegen,dem anderen weniger.Das ist natürlich für Ersthundehalter schwer zu erkennen.LG
Sigrid und Co -
Zitat
besser gesagt, es ging um das phänomen: wodurch entstehen problemhunde?
wo liegen die Wurzeln für Problemverhalten bei hunden?
und andersherum?Zitatwer kennt es nicht: wir befinden uns im freilauf und plötzlich interessiert sich unser hund nur noch für andere dinge, ausser für uns. wir machen uns zum clown, sind mit lecker bewaffnet, sowie mit spielzeug- können jedoch nicht zu unserem hund durchdringen. rückruf- was ist das?!
da werden andere hunde belästigt, sowie menschen- und wir stehen machtlos da und fragen uns, was wir falsch gemacht haben.
Wer kennt es nicht: Wir befinden uns im Freilauf und plötzlich hat unser Hund vor allen Dingen Angst, ist unsicher, läuft Bögen, bellt Passanten an, rauft mit anderen Hunden oder nimmt die Beine in die Hand und flieht. Wir stehen da, mit Leckerlies und Spielzeug bewaffnet, aber immer ist die Angst, was passiert, wenn ich meinen Hund nicht schnell genug zurückrufe und ablenke.Zitatund, wie steht ihr der aussage gegenüber, dass welpen weniger freiraum haben sollten um später als erwachsene, gehorsame hunde unbeschwert durchs leben laufen zu können?
Die Mitte machts. Die Kunst ist es einen selbstsicheren, umweltsicheren Hund zu erziehen. -
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