Erziehung/Ausbildung ohne Futterbestätigung

  • Ist hier jemand der seinen Hund gänzlich ohne "Leckerli" erzogen hat?
    Also zb. den Rückruf, das Leinengehen, die Freifolge,.....Bei mir zieht ja in absehbarer Zeit ein Welpe ein und meine beiden aktuellen Hunde sind bei so extrem aufs Futter bezogen.
    Klar braucht der Hunde eine gewisse bestäigung für sein Handeln, aber gibts da auch welche hier die vl. für Streicheleinheiten was machen oder einfach für ansprache?!
    Hab schon öfter Bücher gelesen die wirklich rein mit Zuwendung bestäigen. Ist das auch wirklich realisierbar?

  • Ist hier jemand der seinen Hund gänzlich ohne "Leckerli" erzogen hat?
    Also zb. den Rückruf, das Leinengehen, die Freifolge,.....Bei mir zieht ja in absehbarer Zeit ein Welpe ein und meine beiden aktuellen Hunde sind bei so extrem aufs Futter bezogen.
    Klar braucht der Hunde eine gewisse bestäigung für sein Handeln, aber gibts da auch welche hier die vl. für Streicheleinheiten was machen oder einfach für ansprache?!
    Hab schon öfter Bücher gelesen die wirklich rein mit Zuwendung bestäigen. Ist das auch wirklich realisierbar?

    Ich weiß jetzt nicht, wie du das genau meinst?


    Ich die Kommandos bei meiner Hündin mit Leckerlie aufgebaut, bis ich mir sicher war, dass sie weiß, was ich von ihr will. Das war pro Kommando etwa nach 10x der Fall. Ab dem Zeitpunkt wo sie das Kommando ohne meine Hilfe von selbst durchgeführt hat, habe ich nicht mehr mit Leckerlies bestätigt, denn ab da wusste sie ja, was das Kommando zu bedeuten hat.
    Dann habe ich lediglich verbal oder körperlich bestätigt, was ich bis heute so mache.
    Ich bestätige sie für "einfache" Sachen mit einem "fein". Nur bei einem Pfiff bestätige ich "hochwertiger", da gehe ich in die Hocke, lass sie sie an meinen Knien hochspringen und sie darf mir meist durchs Gesicht schlabbern und ich knuddle sie kurz durch.
    Leinegehen habe ich komplett anders aufgebaut, ich habe sie von klein auf niemals nicht vor mich gelassen an der kurzen Leine. Sie durfte lediglich neben oder hinter mir gehen, wenn sie nach vorne wollte, habe ich einfach die Leine so kurz gehalten, dass das nicht möglich war. Nach hinten durfte sie die 2m ausnutzen. Wenn sie "Freiheit" haben sollte, habe ich sie entweder abgeleint oder an die Flexileine umgehängt. Ich habe also die Leinen (am Halsband) gewechselt, nicht wie so oft empfohlen wird von Halsband auf Geschirr umgehängt.

  • Kommt auf den Hund an und was der als Belohnung empfindet. Da gibt es ja deutliche Abstufungen, dem einen ist ein verbales Lob und streicheln wichtiger, dem anderen halt Bestätigung mit Spielzeug oder Futter.


    Ich würde mir die Erziehungs-Werkzeugkiste so groß wie möglich halten und nicht von Vorneherein Futterbelohnungen ausschließen.


    Gerade bei einem Welpen geht es mit Futterbelohnungen einfach gut und schnell, erwünschtes Verhalten zu bestätigen.


    Einer meiner Hunde war schon als Welpe nicht so scharf auf Futter, dem war ein Lob und Streicheln deutlich wichiger, trotz allem habe ich die ersten kleinen Erziehungssachen im Aufbau immer mit Leckerchen, die er mochte, aufgebaut und dann, wenn alles gut geklappt hat, auch recht zügig wieder abgebaut.


    Vom Typ Hund her ist er einer, der gerne alles richig machen und mir gefallen will.


    Ich denke, es liegt daran, dass man etwas aufpassen muss, ob ein Hund verlangte Dinge nur für Futter tut oder auch mal so. Der richtige Einsatz solcher Belohnung ist einfach wichtig und dass man die Belohnungen auch mal variiert, abstuft und auch wieder abbaut, so dass der Hund nicht rein die Erwartung ans Futter hat.


    Bei reinen Dressursachen würde ich immer mit Futter bestätigen, bei Erziehungssachen nur anfänglich für den Aufbau und dann später nur noch ab und an und irgendwann dann nicht mehr.


    Gerade so wichtige Dinge wie Rückuf und Abbruchsignal, würde ich immer extrem gut bestätigen durch was richtig Tolles - für den Hund ist es schwer und da muss die Belohnung auch richtig gut sein.


    So was wie Leinenführigkeit, Frust aushalten usw. kann man sicher auch ohne Leckerchengabe machen.

  • Das hängt auch etwas von der Hunderasse ab, ob das möglich ist. Wieviel will to please die Rasse hat und wie stark die anderen Triebe ausgebildet sind.
    Der Jagdtrieb ist stark selbst bestätigend. Da ist verbales Lob eventuell nicht hochwertig genug.


    Manche Rasse fahren total auf Spielzeug ab: Ball werfen oder um die Wette Tauziehen an einem Strick und dabei richtig kämpfen dürfen.
    Die kann man dann statt mit Futter damit belohnen.


    Aber ansonsten mach dich ein bisschen schlau, über den Unterschied zwischen "Belohnung"(kommt aus dem Versteck) und "Bestechung" (vorher den Hund damit locken).


    Ein Hund, der mit Futter *belohnt* wurde, arbeitet auch mal für umsonst, denn es *könnte* etwas geben.


    Für jemanden, der für mich nie was tut (Futter oder Spiel), außer freundlich Danke zu sagen (loben), würde ich nur arbeiten, wenn es um Dinge geht, die ich sowieso gern tue oder wenn ich grad nichts besseres vorhabe.


    Füttern musst du deinen Hund doch sowieso. Warum sollte das Futter jedesmal in den Augen des Hundes, ohne Zusammenhang mit seinem Verhalten, völlig selbstverständlich vom Himmel fallen?
    In der Natur wird es auch erarbeitet durch aktives Suchen, Jagen oder Einschleimen bei Rudelmitgliedern.

  • Ist hier jemand der seinen Hund gänzlich ohne "Leckerli" erzogen hat?
    Also zb. den Rückruf, das Leinengehen, die Freifolge,.....Bei mir zieht ja in absehbarer Zeit ein Welpe ein und meine beiden aktuellen Hunde sind bei so extrem aufs Futter bezogen.
    Klar braucht der Hunde eine gewisse bestäigung für sein Handeln, aber gibts da auch welche hier die vl. für Streicheleinheiten was machen oder einfach für ansprache?!
    Hab schon öfter Bücher gelesen die wirklich rein mit Zuwendung bestäigen. Ist das auch wirklich realisierbar?

    Ich habe eine Hündin, die brauch Essen nicht unbedingt draußen. Sie ist ganz leicht mit Ansprache und Blicken zu belohnen. Das bringt sie rassebedingt mit, bei ihr ist es noch etwas ausgeprägter als üblich.


    Leider interpretiert sie jeden zufälligen Blick und jedes Wort als Belohnung. Es bilden sich daher immer schnell Verhaltensketten, die ich weder will noch brauche. Außerdem ist sie ständig mit einem Auge bei mir, kann sich schlecht von mir lösen, weil sie dauernd gucken muss, ob ich jetzt was toll finde.


    Ich empfinde das als sehr nervig, es stresst mich und den Hund und bin froh, dass sich meine anderen Hunde nur bei deutlicher verbaler Ansprache, Futter und Spiel belohnt fühlen. Das macht alles viel einfacher.

  • Füttern musst du deinen Hund doch sowieso. Warum sollte das Futter jedesmal in den Augen des Hundes, ohne Zusammenhang mit seinem Verhalten, völlig selbstverständlich vom Himmel fallen?
    In der Natur wird es auch erarbeitet durch aktives Suchen, Jagen oder Einschleimen bei Rudelmitgliedern.

    Sicher muß man den Hund füttern, denn in unseren Breitengraden kann er sich sein Futter weder durch die Jagd, aktives Suchen oder Einschleimen erarbeiten. Hunde leben nun mal nicht in der Natur.


    Ich habe meine Hunde alle ohne Leckerchen, nur mit verbalem Lob, Spiel und Streicheleinheiten erzogen.


    Nur bei meinem letzten Hund, habe ich gelegentlich mit Leckerchen belohnt. Aber, wirklich nur in Ausnahmesituationen.

  • Wie hier schon geschrieben wurde, entscheidet der Hund selbst, was er als Belohnung empfindet. Verbales Lob interessiert meinen Hund kaum, Streicheleinheiten sind auch nicht immer erwünscht, Futter ist für sie aber die beste Belohnung überhaupt. Hätte ich den Anspruch meinen Hund ohne Leckerlies zu erziehen, müsste ich viel über Strafe arbeiten (weil die sonstige Belohnung ja nicht ankommt bzw. für sie keine große Wertigkeit hat) und das will ich nicht.


    Man sollte natürlich beim Belohnen mit Leckerlies darauf achten, dass man den Hund nicht lockt und er nur Dinge ausführt, wenn du ihm vorher mal zeigst, dass du ja auch Leckerlies dabei hast. Dann ist da was schief gelaufen.

  • Belohnung ist letztlich das, was der Hund als hochwertig empfindet - solange es nicht in Locken/Bestechung “ausartet“, würde ich keine Methode ausschließen.
    Mein vorheriger Rüde hatte extrem hohes Interesse an Beute und weniger an Futter - selbst das Weniger an Interesse haben wir für Aufgaben genutzt, für die eine niedrige Trieblage erforderlich war.


    Bei Hunden, die sehr fixiert auf die Belohnung sind, auch wenn gerade nichts anliegt, habe ich gute Erfahrung mit einem Ende-Kommando gemacht.

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