Welche Rasse soll es Werden? Welche Rasse passt zu uns?

  • Hallo,


    mein Name ist Tabea und wir (3 Söhne 5,8 und 10 Jahre + Mann und 2 Kater) suchen schon seit langen nach der richtigen Hunderasse für uns.


    Der Hund soll ein Begleithund für meinen 10 jährigen schwer Behinderten Sohn werden. Er soll für ihn da sein, mit ihm raus gehen, mit ihm spielen, schmusen, toben... Ihn ein Freund sein. Intelligents, gehorsam und Wachsamkeit ist mir sehr wichtig. Ein Extremsportler muss er nicht sein, da mein Sohn durch eine Achillessehnen- und Wadenmuskulaturverkürzung nicht der schnellste Läufer ist und auch mit dem Fahrrad nicht so schnell unterwegs ist. Wir haben ein Haus mit sehr großen Garten, darauf sollte er (nicht zwangläufig) ruhig aufpassen können. Es wäre schön wenn er sich mit den Nachbarshunden verstehen würde und nicht zu dominant anderen Hunden gegenüber wäre. Es spielt keine Rolle wie groß er mal wird, aber wir hätten gerne einen Welpen. Dieser soll von anfang an mit meinen Sohn zusammen zur Welpenschule gehen. Später auch zur Hundeschule.


    Wir haben uns schon einige Rassen angesehen. Von Labrador, Retriver, Deutschen Boxer, Collie... aber hätten wir gerne Tipps von erfahrenen Hundehaltern. Da im Internet viel stehen kann.


    Ich möchte den Text nun auch nicht zu lange werden lassen. Gerne beantworte ich alle nötigen Fragen und freue mich über Hilfreiche Antworten.


    LG und einen schönen 2. Advent

  • Soll euer Sohn denn alleine mit dem Hund unterwegs sein? Dann würde ich eher zu einer kleineren Rasse raten. Einen Labrador mit 40kg+ muss man erstmal halten können, wenn der sich in den Sinn setzt irgendwo hin zu wollen. Mit einer kleineren Begleithunderasse wäre man da vielleicht glücklicher.
    Und wäre es denn euer erster Hund? Diese "Kumpel-Vorstellung" finde ich immer etwas romantisiert, Hunde sind Egoisten und haben einen eigenen Kopf. Bis aus einem Welpen ein gut erzogener einfach zu führender Hund geworden ist, bedarf es einiges an Erziehungsarbeit und die wird vermutlich zum größten Teil bei euch liegen.
    Was die gewünschten Eigenschaften angeht ... Intelligent klingt immer schön, man muss aber wissen was für einen bedeuten kann. Ein intelligenter, bzw. vielleicht besser "leicht lernender" Hund lernt auch schnell allen möglichen Mist, den man gar nicht wollte. Außerdem wird er sich Beschäftigung einfordern, die ein etwas gemütlicherer Hund vielleicht nicht braucht.
    Gehorsam ist überwiegend Erziehungsache, kein Hund kommt gehorsam auf die Welt und gerade in der Pubertät kann man sich da auf die eine oder andere Diskussion mit seinem Hund einstellen.
    Unter wachsam stellt sich jeder was anderes vor. Mal kurz melden, wenn jemand vor der Tür steht oder am Garten vorbei geht, das tun viele Hunde. Aber ein wirklich wachsamer Hund, der darauf selektiert wurde, lässt vielleicht gleich mal gar keinen Besuch mehr ins Haus.

  • Hallo,


    wenn der Hund ein Begleithund für euren schwerbehinderten Sohn werden soll, würde ich persönlich zu einem Hund raten, der für diese Rolle speziell ausgebildet wurde. An den Kosten kann sich eventuell die Krankenkasse beteiligen?


    Ich denke, für einen "normalen" Hund wäre das eine Rolle, der er gar nicht gerecht werden kann.


    Von einer Rasse, die expliziten Wach- und Schutztrieb besitzt, würde ich euch in diesem Fall auch entschieden abraten. Gerade wenn ein behindertes Kind da ist, kann sich dieser Wach- und Schutztrieb an ihm besonders "entladen".


    Ich kenne eine junge Mutter, deren 4-jähriger Sohn am Downsyndrom leiden. Der Dobermann trägt mittlerweile Maulkorb, weil er aus jedem, der dem Kind zu nahe kommt, gerne Hackfleisch machen würde...


    Davon, dass Kinder allein mit dem Hund unterwegs sind, halte ich persönlich sowieso wenig. Aber wenn es denn aus irgendwelchen Gründen sein muss, würde ich auch zu einem kleineren Begleithund raten.

  • Ich denke, dass ein Hund einem behinderten Kind viel geben kann.
    Gleichzeitig stimme ich meiner Vorschreiberin aber komplett zu, dass sich das alles für mich etwas romantisiert liest. Bedenken muss man auch immer, dass der Hund sich möglicherweise an ein anderes Familienmitglied enger bindet als an den Sohn - muss nicht sein, kann aber durchaus passieren.


    Ich fände es auch noch ganz gut, wie der Alltag mit dem Hund aussehen soll. Gerade für Kinder ist es oft nicht leicht zu verstehen, dass Hunde ein Ruhebedürfnis von +/- 18 h am Tag haben, das ist also auch noch mal ein wichtiger Punkt. Geichzeitig braucht ein Hund natürlich Bewegung und Beschäftigung - was schwebt euch da vor?


    Gut finde ich, dass der Sohn mit dem Hund in Welpen- und Hundeschule gehen wird. Auf jeden Fall eine gewaltfrei und positiv arbeitende Hundeschule auswählen, damit der Hund von Anfang an mit viel Freude dabei ist. Viele Hundeschulen bieten auch tolle Beschäftigungs/Hundesportkurse an - wäre das vielleicht auch was für euch/den Sohn? Also z.B. so was wie longieren, Nasenarbeit, oder Trickdogging? Solche gemeinsamen Aktivitäten schweißen ja auch zusammen :) Aber wenn man eher weiß, in welche Richtung ihr da gehen wollt, wäre das gut, um passende Rassevorschläge machen zu können - obwohl an etwas Beschäftigung die meisten Hunde Spaß haben ;)


    Einen 10jährigen würde ich vermutlich nicht unbedingt alleine mit einem Hund spazieren gehen lassen, aber wenn geplant ist, dass er kürzere Runden alleine übernimmt, würde ich mich auch für einen kleineren Hund entscheiden. So ein Labbi oder Boxer, der in die Leine springt, kann nämlich ganz schön schwer zu halten sein...


    Wie wäre es denn z.B. mit einem Hund aus der Bichon-Gruppe (Havaneser, Malteser etc.), Papillon oder einem kleinen Spitz?

  • Alleine wird der Junge nicht mit dem Hund gehen. Er braucht IMMER eine Begleitperson. Ich hatte selber noch keinen eigenen Hund. Nur ein paar längere Zeit zur Pflege. Mein Mann ist mit Hunden aufgewachsen. Trotzdem würde ich uns nicht als Experten bezeichnen.


    Ich hätte gerne einen Hund mit dem man leicht "arbeiten" kann. Gerne auch Logieren & Co.
    Einen speziell als Begleithund ausgebildeten Hund können wir uns nicht leisten. Diese kosten ja wirklich ein Vermögen und die Kasse übernimmt keine Kosten dafür. Nicht einmal einen Anteil. Ab 10000 Euro kann man für einen solchen Hund einplanen.


    Der Hund soll dem Jungen ein Freund sein, weil ihm gerade das fehlt. Er hat hier leider keine Freunde, da er zu gleichaltrigen Kindern keine Bindung aufbauen kann. Leider hat er ehr den Draht zu Erwachsenen und würde problemlos mit jedem mit gehen.


    Hundeschule ist uns sehr wichtig. Hier gibt es einen sehr guten Hundetrainer der gewaltfreie Erziehung bevorzugt. Auch uns ist es sehr wichtig das der Hund uns nicht aus Angst respektiert. Beschäftigung ist mir auch sehr wichtig. Ich habe selbst meinen Katern Grundkommandos wie sitz, platz, HighFive... beigebracht. Ein Hund sollte da schon viel Freude mit haben. Drum auch gerne eine Lernfreudige und schlaue Rasse.


    Mein Mann und ich sind beide Berufstätig. Ich arbeite von 06.00 bis 14.30 und mein Mann Arbeitet in 2 Schichten. Es kann also mal sein, das er den Vormittag alleine ist und den Vormittag im Garten verbringt. In das Haus würde ich den Hund nur ungerne sperren. Morgend spatzieren wäre klar, Sobald wir zu Hause sind, wäre dann das volle Programm. Spazieren, spielen, beschäftigen, gg. Fellpflege...

  • Mein Mann und ich sind beide Berufstätig. Ich arbeite von 06.00 bis 14.30 und mein Mann Arbeitet in 2 Schichten. Es kann also mal sein, das er den Vormittag alleine ist und den Vormittag im Garten verbringt. In das Haus würde ich den Hund nur ungerne sperren. Morgend spatzieren wäre klar, Sobald wir zu Hause sind, wäre dann das volle Programm. Spazieren, spielen, beschäftigen, gg. Fellpflege..

    Ich würde Euch von einem Hund abraten. Zumindest die ersten Wochen braucht der Welpe Menschen um sich, die ihm beibringen, welche Hausregeln bei Euch herrschen und wie man Stubenrein wird.


    Den Hund/Welpe alleine am Vormittag im Garten zu lassen - das geht gar nicht.
    Der Hund könnte sich irgendwo durchbuddeln, oder sich Eigenschaften angewöhnen (Dauerbellen etc., daran könnten sich auch Nachbarn stören) die von Euch eher unerwünscht sind.


    Bitte überlegt Euch das mit dem Hund noch einmal!

  • Also lernfreudig sind alle Hunde xD mit schlau muss man bedenken, dass der Hund einen auch schnell durchschaut.
    Das mit einem Freund für euer Sohn sein, könnte schnell zu Enttäuschungen führen. Es ist nicht so wie bei Lassie oder Hachiko.
    Der Hund wird sich eher an euch binden, weil ihr zeigt das ihr vom Leben eine Ahnung habt und führen könnt. Was nicht heißt das der Hund keine Freude dem Jungen bringen kann.
    Meine Mutter kümmert sich um Henry wenn ich arbeiten bin. Trotzdem mag er sie am wenigsten von allen Familienmitglieder. Warum wissen wir nicht. Aber er leckt zum Beispiel sehr selten über die Arme im Gegensatz bei uns.
    Am ehesten denke ich passen Begleithunde. Schutz- und Wachtrieb ist eher kontraproduktiv.

  • Hm, von was für einer Behinderung reden wir hier?
    Gehören auch Stimmungsumschwünge ggfs. Wutanfälle dazu? Dann fallen sensible Rassen schon mal raus. Und managen musst du dann auch viel.
    Oder ist es rein körperlich? (Du schreibst ja nur von Wadenmuskulaturverkürzung)
    Wie viel habt ihr denn schon mit Therapien etc. Zu tun, ist da noch Zeit für Hundeerziehung?
    Ein Vormittag im Haus sollte einen erwachsenen Hund nicht stören, Garten wird je nach Fellbeschaffenheit und Wetter schon schwieriger. Mir wäre das zu gefährlich, kann ja auch sein dass jemand einen Giftköder über den Zaun wirft. Den Mietern meiner Mutter ist das passiert, 3 Hunde über den Gartenzaun vergiftet.

  • Einen Welpen werdet ihr noch keinen ganzen Morgen alleine lassen können.
    Für die erste Zeit/erste halbe Jahr müsstet ihr da einen Plan B. haben.


    Ich finde es toll, wenn Kinder mit Hunden aufwachsen und gerade euer "besonderes" Kind kann mit Sicherheit von einem Hund profitieren.


    Aber:
    Ihr solltet wirklich noch mal ehrlich überlegen, ob genug Zeit vorhanden ist. Drei Kinder, teilweise noch recht klein, und ihr seit beide berufstätig....da muss man schon selber sehr hundeverrückt sein, damit der Hund nicht doch nur eine große weiter Belastung ist.


    Ich habe selber 2 Kinder und 2 Hunde und wir sind auch beide berufstätig.
    Es ist schon ein ständiger Drahtseilakt, allen immer gerecht zu werden.
    Zudem: Kinder + Hund = Tolles Team funktioniert so einfach auch nicht.
    Kinder muss man zum richtigen Umgang mit Hunden anleiten, kann sie da eigentlich nie mit alleine lassen, der Hund muss erzogen werden (zumindest ein Welpe), das funktioniert nicht immer so gut, wenn die Kinder auch noch mitmachen wollen/dürfen. Und nicht alle Kinder sind auf Dauer so interessiert am Kontakt mit Hund, dass sie mit Hund und Eltern spazieren gehen wollen oder mit zur Hundeschule.


    Ich sag mal deutlich: "Nur" für ein Kind würde ich keinen Hund anschaffen, das geht meist schief.

  • Ich halte einen Welpen bei den Arbeitszeiten ebenfalls nicht für sinnvoll. Vordergründig soll der Hund vor allem für den Sohn angeschafft werden?


    Ich würde erstmal testen, wie groß das Interesse am Hund wirklich ist und einfach mal ein Jahr beim Tierheim oder im Bekanntenkreis Hunde ausführen und das "nicht, wenn es gerade passt", sondern zu festen Terminen. Dann merkst du bei Regen, Wind und Schnee schnell, ob ein Hund wirklich die Bereicherung ist, die du suchst.


    Ich würde auf Grund der speziellen Ansprüche zu einem älteren, kleineren Hund tendieren, bei dem man den Charakter absehen kann, der insgesamt weniger klug und eher genügsam und einfach gestrickt ist.
    Longieren kannst du wirklich mit jedem Hund.

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