Hunde und Trennung

  • Ich habe eine Frage an euch...
    Vielleicht hat jemand so etwas schon erlebt: der Partner verlässt einen und auf einmal steht man mit allem alleine da. Auch mit dem Hund/ den Hunden.
    Neben diesem unsäglichen Schmerz, der aktuell alles übertönt, ist da auch eine kleine Stimme die sagt: überlege, was dann kommt. Regele Dinge.
    Das kann ich gerade nicht.
    Aber ich werde es bald können müssen.


    Ich weiß nicht wie ich finanziell dastehen werde, wenn ich alles alleine tragen muss. Ich weiß nicht, was mit der Wohnung passiert.
    Und eben, die Hunde.


    Ich habe meine beiden Hunde so wahnsinnig lieb. Aber ich weiß nicht, ob ich Ihnen alleine gewachsen sein kann. Seit einer Woche versorge ich sie nur. Ich füttere sie, sie kommen regelmäßig raus. Aber ich kann ihnen gerade nichts von mir geben. Wenn ich mit ihnen draußen bin und es passiert etwas blödes, wie dass Odin abhaut, Nero eine Katze jagt, sich die Leinen verheddern, es dunkel ist und regnet, dann steigt mir so viel Angst in der Kehle hoch, weil ich einfach nicht richtig reagieren kann im Moment. Ich bin so überfordert mit allem.


    Sie werden länger allein sein müssen als bisher. Ich habe keine Betreuung für sie, wenn ich arbeite.


    Wenn ich sie ansehe oder etwas mit Ihnen unternehme, habe ich oft das Handy in der Hand um Fotos zu machen. Ich will sie meinem Partner zeigen, ihm von ihnen erzählen und schöne Ausflüge mit ihm und den beiden machen.
    Das gibt es nun nicht mehr und das tut so weh. Ich kann mir gar nicht vorstellen, jemals wieder etwas schönes mit den Hunden zu machen, weil das in meinem Kopf so mit "uns" verknüpft ist.


    Mein Bedürfnis ist, den gesamten Tag auf der Arbeit zu verbringen um nicht heim zu müssen, denn hier bin ich alleine mit meinen Gedanken.
    Aber ich muss kommen, denn die Hunde haben Hunger und wollen raus.
    Manchmal denke ich, es wäre viel leichter ohne sie.
    Aber ich weiß auch, dass sie mich eigentlich wahnsinnig glücklich machen. Nur jetzt gerade nicht. Ich weiß nicht ob das Gefühl wiederkommt.


    Ich schreibe und schreibe...
    Ich möchte eigentlich wissen: wie habt ihr das gemacht? Mussten die Hunde zurückstecken? Belasten sie, helfen sie? Welche Regelungen habt ihr für die Arbeit getroffen, wenn sie plötzlich lange alleine bleiben müssten? Seid ihr mit Ihnen wieder glücklich geworden? Habt ihr einen Hund wegen einer Trennung abgeben müssen?

    • Neu

    Hi


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    • Ich war mal einige Zeit von meinem Mann getrennt, damals hatte ich 1 Hund und ein 8-jähriges Kind. Gearbeitet hatte ich nicht und war nur Hausfrau. Ich hab mir dann einen Halbtagsjob gesucht, rannte morgens mit dem Hund eine Runde, brachte meinen Sohn in die Schule, fuhr in die Arbeit, nach der Arbeit auf dem Rückweg den Sohn von der Schule geholt, dann schnell nach Hause, weil ja schon 7 Stunden um waren und der Hund wieder raus musste, mit dem bin ich dann gleich wieder eine Runde gerannt.
      Das war eine sehr stressige Zeit für uns alle, aber ich hätte mich trotzdem nie vom Hund trennen können, denn der war für uns beide (für meinen Sohn und mich) wichtig und am Wochenende hatte ich dann ja genügend Zeit für uns alle.

    • Hallo,
      Dein Posting klingt so unsagbar traurig und ich frage jetzt nicht, was passiert ist

      Neben diesem unsäglichen Schmerz, der aktuell alles übertönt, ist da auch eine kleine Stimme die sagt: überlege, was dann kommt. Regele Dinge.
      Das kann ich gerade nicht.
      Aber ich werde es bald können müssen.

      Dein Schmerz ist groß, aber Du wirst lernen, Dinge zu regeln. Überfordere Dich nicht, damit hilfst Du weder Dir noch den Hunden

      Ich habe meine beiden Hunde so wahnsinnig lieb. Aber ich weiß nicht, ob ich Ihnen alleine gewachsen sein kann.

      Auch das wirst Du lernen.
      Der Alltag wird sich verändern und die Hunde werden sich dieser Veränderung fügen, sie sind anpassungsfähiger als Du denkst

      Belasten sie, helfen sie? Welche Regelungen habt ihr für die Arbeit getroffen, wenn sie plötzlich lange alleine bleiben müssten?

      Sie werden Dir helfen.


      Ich kann jetzt nur von einer Bekannten schreiben, deren Mann vor 1 Jahr verstorben ist und die Frau hat auch 2 Hunde und ist berufstätig.
      Ihre Überlegungen waren Deinen sehr ähnlich, aber sie hat die Hunde behalten und das war die richtige Entscheidung, denn sie war nicht allein, wenn sie nach Hause kam.
      Sie macht eine längere Mittagspause und fährt nach Hause, um mit den Hunden kurz raus zu gehen und nachmmittags findet dann der große Spaßspaziergang statt.
      Ich denke, Du wirst das schaffen

    • Liebe "wiejetztich", ich würde Dich jetzt gerne drücken. Da das schlecht geht, fühle Dich bitte gedrückt.


      Ich stelle jetzt einfach mal ein paar ganz pragmatische Fragen, vielleicht helfen die Antworten darauf ein wenig beim sortieren.


      Wie ist das Verhältnis zu Deinem Ex-Partner bzw. wie schätzt Du wird es zukünftig sein?
      Davon ist abhängig ob es nicht doch möglich ist euch das "Sorgerecht" für die Hunde ein wenig zu teilen, so dass du nicht 24/7 allein für sie verantwortlich bist.


      Wie sieht es ansonsten aus mit finanzieller Unterstützung für die Hunde. Habt ihr euch gemeinsam für die Hunde entschieden?
      Dann wäre es eine Möglichkeit und fair, wenn er x€/Monat zahlt damit z.B. Hundepension/Hundesitter möglich ist für z.B. eine große Gassirunde am Tag. Selbst wenn er dies nur temporär macht wäre es doch eine Hilfe, damit Du Dich neu sortieren, Dein Leben neu aufstellen kannst, und Dich nicht gleichzeitig damit quälst Dich Deinen Hunden nicht so widmen zu können wie Du es selbst von Dir erwartest.


      LG

    • Ich habe es auch schon erlebt, allerdings war ich die Verlassende, so dass ich nicht so mit der emotionalen Komponente zu kämpfen hatte wie Du jetzt. Wir hatten seinerzeit drei Hunde. Einen hat er mit in die Beziehung gebracht, einen ich, einen haben wir zusammen in Frankreich "gefunden". Als ich ging, hat er seinen behalten, ich hab die beiden anderen mitgenommen. Ich hätte mich niemals von ihnen getrennt.


      Gib Dir ein wenig Zeit... Du scheinst mitten im tiefsten Loch zu stecken, da erscheint einem alles unmöglich zu sein. Es wird wieder besser, glaub mir! Und dann wirst Du Dich freuen, die Hunde noch bei Dir zu haben. Ihr werdet Euch ein neues Leben aufbauen. Es wird ein neues WIR geben.


      :streichel:

    • Es tut mir so leid und ich kann deinen Schmerz förmlich spüren. :streichel:


      Ich könnte mir vorstellen, dass dir die Hunde helfen werden. Du bist nicht allein, du kannst dich nicht verkriechen (sie müssen ja raus und daher du auch) und triffst Menschen (auch wenn du keine Lust darauf hast), sie bringen dich zum Lachen, du kannst mit ihnen kuscheln usw. usw.


      Natürlich gibt es da auch die Nachteile wie, Kosten, Zeitaufwand, Alleinebleiben, aber das bekommst du irgendwie hin.


      Ich drück dir die Daumen, dass du die, für dich richtige, Entscheidung triffst und zur Not hast ja das Dogforum, da gibt es bestimmt viele, die dir auch viele Tipps geben.

    • Hallo,


      ich würd mich beim Drücken gleich anschließen wollen.... diese Tage, an denen man morgends aufwacht, weiß, das alles anders ist und nicht mehr so, wie man es sich gewünscht hat und an denen man denkt "ach hoffentlich ist dieser Tag bald vorbei" und dann steht man eben doch auf.


      Du fragst, wer so etwas hinter sich hat. Ich, ich ging damals (unfreiwillig aber bewusst) mit drei Kindern zwischen 6 und 10 und mit Malik. Ich gab mein ganzes Leben auf um zu leben.... es war schwer, aber heute weiß ich, es war mit das Beste, was ich je getan hab.


      Mein Hund war damals meine "Pause" - auf den Spaziergängen konnte ich aufatmen, Luft holen - zu Hause hatte ich drei Kinder zu trösten und musste mir einen Job suchen um uns über die Runden zu bringen.


      Glaub mir, es wird wieder besser, nicht kontinuierlich, aber stetig.... wäre die Alternative lebbarer? Manchmal helfen solche Fragen um den Blick fürs wesentliche nicht zu verlieren.


      Und Deine Hunde, denen schadet es nicht, auch mal nebenher zu laufen..... zu kurz zu kommen, sofern ihre Bedürfnisse erfüllt werden und Du nicht nachlässig wirst. Das wird wieder, ganz bestimmt und nicht allein zu sein, ist etwas ganz wunderbares.


      Sundri

    • Mein Hund war damals meine "Pause" - auf den Spaziergängen konnte ich aufatmen, Luft holen - zu Hause hatte ich drei Kinder zu trösten und musste mir einen Job suchen um uns über die Runden zu bringen.


      Und Deine Hunde, denen schadet es nicht, auch mal nebenher zu laufen..... zu kurz zu kommen, sofern ihre Bedürfnisse erfüllt werden und Du nicht nachlässig wirst. Das wird wieder, ganz bestimmt und nicht allein zu sein, ist etwas ganz wunderbares.

      :bindafür: :bindafür: :bindafür:


      Ich bin mir sicher, du schaffst das und gewöhnst dich an den anderen "Alltag" und deine Hunde auch.
      Wenn man nicht zusätzlich auch noch Kinder hat, dann lässt sich vieles einfacher wuppen als plötzlich alleine, mit Arbeit, mit Kind und Hund.

    • Ich würde gerne aus Deinem Fotothread zitieren, weiß aber nicht, wie das funktioniert. Schau Dir ein paar Deiner letzten Einträge an... Du schreibst so voller Liebe über Deine Hunde, wie gut sie Dir tun und wie sehr Du sie brauchst.


      Du wirst das alles schaffen!

    • Ich hab das letztes Jahr so erlebt. Wir hatten ein Haus mit Garten, drei grosse Hunde und wir haben uns getrennt. Bin aus meinem "Traum" raus und zurück in die Stadt, mit meiner Hündin in eine Wohnung. Ich hatte riesige Bedenken. Aber jetzt, nach einem Jahr, denke ich, dass ich alles gut im Griff habe.


      Ja, mein Hund steckt manchmal zurück. Aber Rita nimmt es mir nicht krumm. Es gibt Tage, da passiert nicht viel, weil es aus unterschiedlichen Gründen nicht geht. Aber das ist ok so. Es gibt auch andere Tage.


      Fühl dich von mir herzlich gedrückt, ich wünsche dir viel Kraft! Und ich glaub, deine Hunde kommen klar, wenn es jetzt grad mal bei dir nicht geht. Auch wenn du es jetzt vielleicht nicht glaubst, irgendwann wird es leichter!

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