Vegetarisch/Veganer Laberthread :-)

  • Ich war ein typischen "großgehungert-Kind". Ich habe echt nix gegessen. Meine arme Mama. Ich habe bei fast jedem Essen das Gesicht verzogen. Kartoffeln Bäh!, Gemüse Bäh! Fleisch Bäh!
    Leider ist das bis heute so. Also ich esse inzwischen durchaus Kartoffeln, Brokkoli und so Zeugs, aber lecker finde ich das nicht. Ich weiß einfach, dass ich essen muss, um Fit und Gesund zu bleiben. Ansonsten würde ich mich wohl ausschließlich von Nudeln mit Tomatensoße ernähren. :D

    Wenn ich jetzt Gemüse aufzählen müsste, welches mir wirklich richtig gut schmeckt, dann habe ich exakt zwei. Erbsen und Blumenkohl. Und ich kann locker 30 Sachen aufzählen, die ich "mitessen" würde weil es im essen eben drin ist (aber pur nicht essen würde) und noch einmal locker 10 Sachen, die ich gar nicht esse. Jetzt ganz spontan.

    Bei "Sättigungsbeilagen" esse ich Nudeln, Reis geht mal selten, Kartoffeln ok wenn es was dazu gibt. Bei Senfeiern zum Beispiel. Da esse ich auch viele Kartoffeln.

    Und bei meinen Eltern wurde immer frisch gekocht, richtig toll und lecker und mir tut es echt leid, dass ich so mäkelig bin. Aber was soll ich tun. Ich habe auch immer brav alles probiert. Und meine Schwester zum Beispiel war nie wirklich mäkelig und isst bis heute beinahe alles und ist ein richtiger Feinschmecker (asiatische, japanische, afrikanische Küche etc. probiert sie auch total gerne aus).

  • Ja, das mit dem Essen und Nichtessen ist ganz individuell.
    Ich liebe z.B. Rosenkohl und Schwarzwurzeln.
    Das habe ich als Kind nicht bekommen, da meine älteren Geschwister es nicht mochten und es aus dem Sortiment schon längst verschwunden war als ich geboren wurde.
    Ich habe generell viel an Speisen ausprobiert und nicht unbedingt vorher abgelehnt. So erinnere mich mit Entsetzen an meinen ersten Hawaiitoast bei einer Einladung.
    So was Ungenießbares oder Ravioli aus der Dose! Genau so schlimm. :smile:

    LG, Friederike

  • Mein Lieblingsessen zu Kinder und Jugendzeiten (wenn Mama mal länger arbeiten musste wegen Versammlungen und Papa mal in einer Maßnahme vom Amt war und auch den ganzen Tag weg) war Spaghetti aus der Büchse. Da läuft mir heute noch das Wasser im Mund zusammen. Witzigerweise bekomme ich das Zeug heute kaum noch runter (habe es irgendwann mal wieder probiert), aber wenn ich an den (erinnerten) Geschmack von früher denke. Mjam Mjam.

  • Meine Lieblingsessen waren Senfeier, Kartoffeln mit Spinat und Ei und natürlich Pellkartoffeln mit selbstgemachtem Kräuterquark - haaaaach! Würde ich auch heute gerne manchmal noch kochen :lol:

    Mäkelig war ich nie als Kind, ich hätte aber sowieso aufessen müssen - da war meine Mutter sehr hart. Kümmel hasse ich bis heute und Rosenkohl auch. Ansonsten ess ich glaube ich alles (außer tierische Produkte mittlerweile natürlich, das hat aber nichts mit Geschmack zu tun). Mir wird übrigens auch nicht schlecht beim Geruch von Fleisch und Co - so manches Mal haben mein Freund und ich schon auf dem Weg nach Hause darüber philosophiert, wie lecker jetzt ein Döner wäre :hust:

  • Meine Mama ging früh aus dem Haus und kam abends spät zurück, sie hatte oft 12h Dienste oder länger und ich war meistens alleine zu hause. Geschwister oder Papa gabs nicht,
    Ich habe selbst gekocht seit ich 8 war oder so.
    Denke aber der Knackpunkt ist doch, wenn man noch so jung ist macht man doch in der Regel das war vorgelebt wird. Welches Kind geht denn gesund einkaufen und macht sich gesunde Sachen zu essen. Also ich nicht und zu hause gabs auch nicht wirklich gesund. Hausmannskost eben bzw das was schnell ging, Nudeln, Grießbrei, Eierkuchen usw. Kann es meiner Mutter bei dem Alltag auch nicht verdenken und aus mir ist ja trotzdem was geworden. :lachtot:

    Aber gesunde Ernährung musste ich mir tatsächlich selbst aneignen. Kichererbsen, Bulgur, Couscous und co kennt meine Mama nur durch mich und holt das jetzt teilweise auch selber mal.
    Auch Aubergine, Zucchini, Pilze und so gabs früher nie :ka:

    Vegetarisch wurde ich mit 15, der Tiere wegen. Davon habe ich aber nicht gesünder gelebt. Es gab eben das was es gab und ich habe einfach das Fleisch weg gelassen. Mir ging es ja auch nie ums gesunde Essen :pfeif:
    Wenn ich von der Schule kam habe ich mir eben Tütennudeln gemacht oder sowas.

  • Ich hab lang nicht mehr hier im Thread gelesen.
    Aber nun hab ichs nachgeholt und sitz hier tatsächlich fast zu Tränen gerührt.
    So vieles, soooo schön zu lesen von euch!
    Hm. Eigentlich trug ich mich grad mit dem Gedanken, das DF zu verlassen.
    Aber jetzt? Nöp. Vielleicht brauch ich noch etwas Auszeit.
    Aber zu sehen, dass ihr hier seid, lässt mich auch noch bleiben wollen.
    Danke! Für die Art wie ihr schreibt, was ihr schreibt und wie ihr miteinander seid! :ops:

  • Die Frage ist aber, wie stellt man die Wahl her? Nehmen wir einen veganen Haushalt.. Sollen die Eltern gegen ihre Überzeugung Fleisch, Fisch, Milch und Eier kaufen, nur damit das Kind die Wahl hat? Oder nur deswegen regelmäßig auswärts Essen gehen? Und ab welchem Alter?

    Rein praktisch ist "die Wahl lassen" eher schwierig. Und von einem omnivoren Haushalt wird das auch nicht verlangt.

    Mein Mann isst ca. 3 x im Jahr Fleisch (nur im Restaurant) und ich lebe seit ich 10 bin (25 Jahre) vegetarisch. "Vor mir" hat mein Mann "normal" viel Fleisch gegessen - laut ihm war das viel Gewohnheit.
    Unsere Kinder (fast 2) bekommen trotzdem die empfohlene Menge Fleisch und auch Fisch angeboten - möglichst Bio und nicht aus Massentierhaltung.
    Ich handele also genau genommen gegen meine Überzeugung, aber ein Kind hat das Recht auf vielfältige Ernährung.
    Wenn's nach Geschmack ginge, würde ich Ihnen niemals Süßkartoffeln oder Pastinaken kochen

    Das tut mir sehr leid für dich. Ich kenne ausschließlich Haushalte, die als Omni auch vegan kochen und anders herum. Ist mir auch völlig unverständlich, wieso das nicht gehen sollte. :ka:

    Mein Vegetarierdasein begann in einem Omnihaushalt - wurde erst als Spleen abgetan und dann wurde Rücksicht genommen.
    Heute ist es so, dass ich oft für meine Mutter mitkoche (immer vegetarisch, oft vegan) und sie es immer gerne mag. Seitdem geht es ihr gesundheitlich besser und hat festgestellt, dass vegan auch laktosefrei ist :D .

  • Kochen haben wir sehr früh gelernt, weil mein Vater leidenschaftlicher Hobbykoch ist und uns am Wochenende immer in der Küche dabei hatte. Wir konnten alle von Anfang an die Grundlagen, und ich gestehe, ich war meinem Vater noch nie so dankbar dafür wie in dem Moment, als ich im Studium mitbekam, wie ein Kommilitone im Wohnheim seinen Ofen abgefackelt hat, weil er nicht mal wusste, dass man die Folie von Tiefkühlpizza abmachen muss, bevor man sie in den Ofen packt. :lachtot:

  • Bei uns galt der Grundsatz: es wird gegessen, was auf den Tisch kommt!

    Schwierig, wenn dann Tochter mit schönster Regelmäßigkeit Erbsen-Möhren-Gemüse aus Glas oder Dose essen mußte (könnte ich heut noch kotzen, wenn ich nur dran denke!) - Sohnemann aber, weil er keine Leber mochte, ersatzweise mit genau dieser Regelmäßigkeit eine Scheibe Fleischkäse bekam.

    Und meiner Mutter dann wirklich ALLES aus dem Gesicht fiel, als ich bei der Nachbarin mit größtem Appetit drei Teller voll gelber Erbsensuppe vertilgte (ja, es ist ein riesiger Unterschied zwischen grünen aus der Konserve und selbstgekochter Suppe aus getrockneten gelben Erbsen!)

    Dann erst ging meiner Mutter so langsam ein Lichtlein auf, glaub ich....


    Na egal, da war es eh fast zu spät. Unfallbedingt war sie seit meinem 15 Lebensjahr eigentlich kaum mehr anwesend, womit feststand, daß ich den Haushalt für alle schmeißen mußte (Vater, Großeltern, Bruder). Ab 18 dann sowieso, wegen der Trennung (der Eltern)
    GsD hab ich schon in den Jahren davor mit meinem Vater, passionierter und talentierter Hobbykoch, jedes WE am Herd gestanden und alles darüber gelernt, wie man Fond und Saucen herstellt, Fleisch behandelt und brät/kocht, Knödel selbst macht usw.

    Rinderzunge in Madeira - eines meiner Lieblingsgerichte, heute noch. Auch, wenn es nur noch in Gedanken stattfindet, den göttlichen Geschmack werde ich nie vergessen.


    Grundsätzlich lebe ich schmerz- und beschwerdefreier ohne Fleisch, schon allein aus ethischen, aber auch gesundheitlichen Gründen würde ich nicht mehr damit anfangen.

    Vegetarisch fällt mir leicht, vegan oft und gern, wird aber manchmal zur Herausforderung. Komplett vegan könnte ich nicht, das hat aber andere Gründe (gesundheitliche Einschränkungen)


    Wenn ich dann in Grippe-Zeiten von der Hühnerbrühe nehme, die ich für meine Katzen koche, hab ich ein schlechtes Gewissen - trinke sie aber trotzdem, denn eigene Gesundheit geht vor Ethik (in diesem Fall).


    :winken: BINGWU

  • Warum muss es denn eine Hühnerbrühe sein, bei Krankheit? Ich habe nie verstanden, welchen Zweck das Huhn in der Suppe erfüllt, außer eben den Geschmack |)
    Hat Hühnerfleisch heilende Kräfte, oder liegt es daran, das Hühner zu ihren Lebzeiten so mit Antibiotika zugedröhnt werden, dass es selbst in der Suppe noch wirkt? (Dann könnte man ja auch einfach zum Arzt gehen)

    Wenn wir hier die Grippe haben, gibts Süßkartoffel Ingwer Suppe und viel Ingwer Tee. Hat hier immer sehr gut getan und der Ingwer hat die Atemwege gut freigepustet :D

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