Vegetarisch/Veganer Laberthread :-)

  • Hehe, ich seh auch gerade, dass es mehr Kontext bedarf.

    Veggies (wie ich es sehe) setzen sich vor allem kritisch mit Konsum auseinander. Einen weiteren ("unnötigen") Konsumenten auf die Welt zu setzen kann kritisch beäugt werden.

    Man könnte sich natürlich stattdessen auch einfach für einen Wandel hin zu einer nicht so konsumorientierten Welt einsetzen. Sorry, die Logik entzieht sich mir vollkommen.

  • Aber auch das ändert ja auch nichts daran das wir auf der Erde immer mehr Menschen werden, die immer länger leben. Da ist 'egal'' wie konsumorientiert das Kind aufwächst, es ein Mensch mehr den die Erde ressourcen bedingt nicht mehr aufnehmen kann..

  • Ich sehe die Sache aktuell (also mit viel Abstand zu Kindern) eher noch aus einem anderen Blickwinkel, den man als Veganer vielleicht eher hat.

    Eine Minderheit der Menschen verbraucht die letzten Ressourcen aktuell wahnsinnig schnell durch ihren Lebensstil. Die aktuellen Katastrophen wie Hurrikan Irma deute ich für mich als Zeichen, dass da gewaltig was im Argen liegt, die Politik greift nicht hart genug oder in anderen Ländern gar nicht durch und es wird der Tag kommen, an dem ist einfach Schluss.
    Und dann wird es Krieg geben um die letzten vorhandenen Rohstoffe.

    Ich habe keine wirkliche Vorstellung, wann wir an diesen Punkt gelangen aber muss mich ja trotzdem damit auseinandersetzen, dass es meinem Kind oder Enkelkind später nicht mehr so gut gehen wird wie mir.

    Und wenn in 5 Jahren absehbar wäre, dass es keine 40-50 Jahre mehr gut geht?

    Das ist mir aber eben auch erst dadurch bewusst geworden, dass ich mich im Zuge meiner Ernährungsumstellung noch einmal ganz anders mit diesen Themen auseiander gesetzt habe. Liest sich vielleicht auch sehr schwarz gemalt aber ich schlage mittlerweile immer öfter die Hände über dem Kopf zusammen, wenn mir mal wieder bewusst wird, worauf wir zusteuern - eben auch weil niemand verzichten will und "weil es halt so gut schmeckt".

    Hagen Rether hat das mal sehr schön gesagt:
    Hagen Rether über Fleisch

  • @Lauretti
    Tatsächlich ist dein Gedankengang mit einer der Hauptgründe, warum ich mich eigentlich gegen Kinder sträube. Ich kann mir im Moment keine Welt vorstellen, in die ich sie mit gutem Gewissen reinsetzen möchte.


    Trotzdem wird es bei uns Kinder geben, hauptsächlich, weil mein Freund welche will. Den Gedanken aber, dass man keine Kinder kriegen sollte, weil es ein weiterer unnützer Konsument ist, ist in meinen Augen absurd. Wenn man nämlich diesen Gedanken in aller Konsequenz weiterführt, müsste man nämlich direkt Selbstmord begehen. Schließlich ist man ja auch ein unnützer Konsument, und man würde die Erde doch entlasten, wenn es einen selbst nicht mehr gäbe ;)

  • Ich hatte bis Ende letzten Jahres dieselben Gedanken @Monstertier und jetzt bin ich schwanger xD
    Aber ich sehe das jetzt aus einem anderen Blickwinkel... Ich kann etwas dafür tun, dass die Welt ein bisschen besser wird und mein Kind so erziehen, dass es nach der gleichen Wertvorstellung lebt.
    Ansonsten seh ich es wie @Lagurus ... Die selbstauferlegte Ethik geht mir im Fall "Kinder kriegen oder nicht" auch zu weit.

  • Ich denke es kommt wohl darauf an, ob man generell einen Kinderwunsch hat oder nicht. Diesen absolut elementaren, aus dem Innersten heraus entstehenden Wunsch, sich fortzupflanzen, durch den Wechsel der Ernährungsform einfach so aufzugeben halte ich auch für absurd.
    Wie schon gesagt, ich hatte nie das Bedürfnis und ich bin auch nicht jemand, der es ethisch unkorrekt findet, dass Menschen Nachkommen erzeugen. Das ist ja nun die Natur einer jeden Spezies.

    Mir persönlich ist es einfach noch mehr (als eh schon) vergangen - ebenso wie alles, was mit dem Verzehr tierischer Lebensmittel zu tun hat. Da besteht vielleicht der Zusammenhang, wenn man so will. Ja, man kann sich ethisch korrekt fortpflanzen (wie das klingt... ihr wisst was ich meine), ich kann mich auch ethisch korrekt ernähren und konsumieren, ohne dass es streng vegan ist (bei bestimmten Lebensmitteln wie Eiern und Milch... ist das ja möglich, wenn man lange genug danach sucht!)
    Oder ich habe das Bedürfnis, mit all dem nichts zu tun haben zu wollen und lasse es einfach ganz (was zwar Grenzen hat, denn 100% kann es ja nicht geben, ich meine aber vom Ansatz her). Kann man desillusioniert nennen, ist es sicher auch.

  • Ehrlich gesagt verzichte ich auf Kinder, weil mir die heutigen Kinder tatsächlich zu Konsumgesteuert und kaputt sind. Mag vielleicht hart klingen, aber wann sieht man Kinder denn mal ausgelassen im Wald spielen? OHNE Smartphones. Und das ist nur ein kleines Beispiel.

    Auch von der Gewaltbereitschaft bin ich schockiert, vielleicht kommt es mir durch die Medien einfach präsenter vor, aber als ich noch kleiner war - und so lange ist das ja gar nicht her - waren die Kinder in meinem Alter zwar auch mal fies, aber so groß war das Thema Mobbing noch nicht.

    Auch meine Mutter und Großmutter schütteln über die heutigen Kinder nur noch den Kopf.
    Selbst meine damalige Lehrerin hat gesagt, es wird immer schlimmer mit den Kindern.
    Respektlos, unerzogen, - Generation Smartphone.

    Vielleicht kann man mit Erziehung bewirken, dass das eigene Kind nicht so wird. Aber dann sorgt man auch dafür, dass das Kind zum Aussenseiter und potenziellen Mobbingopfer wird. Alles was anders ist als die Menge, ist ja prinzipiell erst mal schlecht. So erlebe ich es zumindest.
    Ich persönlich möchte einfach kein Kind zwischen die Kinder von heute setzen, ich wüsste nicht ob ich dagegen ansteuern könnte, das mein Kind nicht auch so wird.

    Allerdings mache ich mir auch Gedanken darüber, ob ich ein Kind in eine Welt setzen will, in der es vielleicht einen Krieg miterleben muss.

  • Ich kann die Beweggründe keine Kinder zu bekommen Prinzipiell nachvollziehen, ich hatte jahrelang dieselbe Ansicht.

    Meine Erfahrungen sind aber größtenteils anders. Ich arbeite in einem Kinder- und Jugendverband und muss sagen, dass ich oft ziemlich positiv überrascht bin von den Kids.
    Klar gibt es auch "Problemfälle", aber ich muss ehrlich sagen, dass ich gerade da auch die Eltern als "schwierig" empfinde... Viele Probleme sind da einfach auch hausgemacht m.A.n.
    "Anders sein" bedeutet ja nicht gleich, dass man ausgeschlossen und gemobbt wird. Man kann seinem Kind durchaus Höflichkeit und Umsicht beibringen (daran scheitert es m.M.n. meistens) und auch das nötige Selbstbewusstsein, um sich in der Hinsicht durchzusetzen und seinen Standpunkt zu vertreten.
    Wir leben hier z.B. auf einem kleinen Dorf und ich kenne kein einziges Kind, was z.b. nicht grüßt. Hier wird noch draußen gespielt, egal bei welchem Wetter, und ich bin froh, dass mein Kind in so einer Umgebung aufwachsen kann :)

    Puh, ziemlich OT xD aber soviel zu meiner -mittlerweile- Einstellung.

  • @Anju&co zu deinem Einwand mit den schlimmen Kindern gibt es ein nettes Zitat von Sokrates, etwa aus dem Jahre 400 vor Christus:

    "Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor den älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten sollte. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer."

    :D
    Insofern... xD

    Also nicht falsch verstehen, ich seh das ähnlich wie du... ich finde das auch schrecklich, wie Kinder "heutzutage" oft drauf sind - gerade auch das, was du ansprichst, mit Smartphone & Konsum etc. Ganz, ganz grausam.
    Es gibt sie aber auch noch, die netten Kinder, die draußen spielen und Freude dran haben, durch die Wiese zu kugeln und Federball zu spielen oder so. Unsere Nachbarskinder sind so. Das ist echt schön, sobald das Wetter halbwegs gut ist, spielen die zusammen im Garten Verstecken, lassen Drachen steigen usw. usf. Ohne Smartphone, Tablet, sonstwas. In gammeligen Klamotten, die dreckig werden und Löcher bekommen dürfen.

    Aber es ist schon schwierig alles. Angenommen, mein Kind bekäme NICHT mit 5 das neueste Smartphone, dürfte mit 7 fernsehen ohne Ende - ich würde mir schon auch Gedanken machen, ob es dann nicht als der totale Außenseiter dasteht. :verzweifelt:
    Aber ich denke schon, dass das alles gut machbar ist. Also dass man da als Eltern nicht mit dem Strom schwimmen muss und trotzdem alle zufrieden sind.

  • Seit ich 15 bin sag ich schon, dass ich keine Kinder möchte. Nun, mit 23, will ich noch immer keine. :D Auch wenn viele sagen, dass sich das noch ändern wird, aber ich bezweifle ehrlich gesagt langsam, dass meine biologische Uhr noch zu ticken anfängt. Außerdem lebe ich ohnehin in einer Welt, in die ich keine Kinder setzen möchte, ganz einfach.

    Sollte sich das irgendwann auf wundersame Weise ändern, dann steh ich aber vor einem Problem: ich finde es sehr schwierig, einem Lebewesen einen Lebensstil aufzuzwingen, das nicht für sich selbst entscheiden kann. Nur weil ich auf Fleisch verzichte, würde ich das meinem Kind nicht auch "aufzwängen" wollen, weil was, wenn es eigentlich Fleisch essen will? Ist halt schwierig, ein Baby kann sich diesbezüglich ja leider nicht mitteilen. Mein Ex zb. hat mit vier Jahren gesagt, dass er keine Tiere mehr essen möchte - und ist heute nach wie vor Vegetarier. So etwas finde ich okay, da hat das Kind selbst entschieden. Aber alles andere ... sehr schwierig. :/

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