Welche Erziehungsmethoden wendet ihr so an?

  • Mit dem richtigen Hund und der richtigen Umgebung haut das evtl sogar hin. Das man Barrieren auch mit dem Clicker aufbauen kann, ist mir auch bekannt ;)



    Aber ich hab mir mal die HPs der Trainer durchgelesen die du mir da genannt hast.


    Anke Lehne: " Dies geschieht so positiv wie möglich mit so wenig negativen Einwirkungen wie möglich. " .. und wie du ja selbst sagst, auch nicht mit jedem Hund komplett ohne möglich.
    So sind auch meine Erfahrungen.



    Gary Wilkes: Beschreibt auf seiner HP die Vorteile eine "Warnung" auszusprechen bevor man einwirkt, ich schließe daraus auch einfach mal das er nicht komplett positiv arbeitet. Was ja auch völlig ok ist.


    Hellen Phillips hab ich ehrlich gesagt nicht gefunden..


    George Hickox: Nachdem bei den Empfehlungen für seine Seminare unter anderem die gute Anleitung für E-Geräte gelobt wird und auch jeder zweite Hund auf seinen Bildern eines trägt, geh ich jetzt einfach mal davon aus das er die auch einsetzt.



    Was mich wieder zu meiner These bringt.. ich hab noch niemanden gesehen der wirklich komplett positiv auch durchgängig positive Ergebnisse erzielt hätte - bzw umgekehrt, die, die auch Ergebnisse nachweisen können reden auch nicht nur von rein positiver Ausbildung. :???:

  • Zitat

    Anke Lehne: " Dies geschieht so positiv wie möglich mit so wenig negativen Einwirkungen wie möglich. " .. und wie du ja selbst sagst, auch nicht mit jedem Hund komplett ohne möglich.
    So sind auch meine Erfahrungen.


    Wie gesagt, hat sie es mit diesem Hund (Rico) geschafft.



    Zitat

    Gary Wilkes: Beschreibt auf seiner HP die Vorteile eine "Warnung" auszusprechen bevor man einwirkt, ich schließe daraus auch einfach mal das er nicht komplett positiv arbeitet. Was ja auch völlig ok ist.


    Gary Wilkes hat zu Versuchszwecken Hunde komplett positiv ausgebildet. Er benutzt aber in der Regel einen "conditioned punisher", Pietrella hat nach seinem Vorbild diesen als "Bomper" in Deutschland eingeführt.


    Zitat

    Hellen Phillips hab ich ehrlich gesagt nicht gefunden..

    Hat ein Rudel Vizlas, die jagdliche und auf Field Trails geführt werden und hat das Buch "Clicker Gundog" geschrieben.


    Zitat

    George Hickox: Nachdem bei den Empfehlungen für seine Seminare unter anderem die gute Anleitung für E-Geräte gelobt wird und auch jeder zweite Hund auf seinen Bildern eines trägt, geh ich jetzt einfach mal davon aus das er die auch einsetzt.


    George Hickox, einer der erfolgreichsten Trial-Führer, benutzt intensiv das E-collar auf niedrigen Impulsstufen. Aber auch er hat rein positiv (jaaa mit negativer Strafe....) Hunde in Zusammenarbeit mit Gary Wilkes ausgebildet. Nun nutzt er beide Methoden in Kombination...



    Zitat

    Was mich wieder zu meiner These bringt.. ich hab noch niemanden gesehen der wirklich komplett positiv auch durchgängig positive Ergebnisse erzielt hätte - bzw umgekehrt, die, die auch Ergebnisse nachweisen können reden auch nicht nur von rein positiver Ausbildung. :???:


    Yip, alle sagen, dass eine rein "positive" Ausbildung an viele Faktoren gekoppelt ist, die natürlich auch zu Ungunsten dieser ausfallen können.
    Deswegen wird niemand von diesen Trainer behaupten, alles sei zu jeder Zeit auf diese Art und Weise möglich.
    Allerdings sprechen sich alle für eine Ausbildung mit so viel wie möglich R+ aus!

  • ich finde die diskussion eigentlich sehr spannend...jeder hat eine andere meinung, einen anderen erfahrungshintergrund und anscheinend auch eine ganz andere definition der lerntheorien...parallel zu diesem thread läuft ja gerade auch eine ganz ähnliche diskussion...und auch hier würde ich sagen, dass keiner NUR positiv mit den hunden arbeitet, schon alleine die begrenzung des freiraums durch eine leine bzw. ein halsband stellt keine positive verstärkung dar. und ohne die in diesem falle für den hund alles andere als positive einschränkung durch die leine geht es anscheinend nicht.


    bienemaja: ich würde wirklich sehr gerne wissen, wie du es geschafft hast, dass du deine jagdhunde im freilauf überall führen kannst. kannst du mir dazuvielleicht eine e-mail schreiben? wie hast du dein down konditioniert? meine hündin kann leider nicht überall frei laufen, da sie einen sehr starken jagdtrieb besitzt. wir machen schleppleinentraining, dummyarbeit etc.
    es ist schon sehr viel besser geworden, weil unsere bindung sich verstärkt hat. ich bin sehr stolz darauf, dass sie mittlerweile zu 50% frei läuft, aber vertrauen kann ich ihr in wildreichen gebieten nicht. hast du in der hinsicht auch erfahrung mit straßenhunden?

  • Zitat

    anscheinend auch eine ganz andere definition der lerntheorien...


    Das würde ich anders ausdrücken - jeder interpretiert sie anders, denn die Basis ist bei allen Ausbildern die selbe. Lerntheorie ist außerdem nicht hundespezifisch. Sie gilt für alle Lebewesen.

  • Zitat


    ... ich kenne auch im Hundepark viele Leute mit Jagdhunden und nicht einen der bei der Thematik rein über posiitve Verstärkung erzieht ... Grade deshalb würde mich auch mal interessieren, wie die "Positiv Verstärker" grade in dieser Situation so arbeiten, dass es den selben Erfolg hat aber leider äußert sich dazu niemand .... oder kann sich nicht äußern, weil er eben nicht weiß wie.


    Vorab: 1. Ich bin auch keine "Gegenseite"! 2. Ich bin auch ein "Wattebauschwerfer", der es (zumindest bisher) nicht nötig hat(te), "positiv" vermittelte Kommandos mit Strafe/Zwang absichern zu müssen.!


    Über den Aufbau mit positiver Verstärkung sind sich hier ja erfreulicher Weise (fast) alle einig. Die Geister scheitern sich aber beim nötigen oder unnötigen Absichern. D.h., ab einem bestimmten Punkt halten die einen Strafe/Zwang für nötig , um ein Kommandos abzusichern. Andere dagegen haben Vertrauen in ihre bisherige Ausbildung und ihre Hunde und brauchen das nicht.


    Fantasmita
    Auch ich kann hier nicht in ein paar Zeilen einen "Schnellkurs Antijagdtraining (ohne Zwang)" geben. Dazu ist das Thema zu umfangreich. Wenn man aber ab dem o.g. "bestimmten Punkt" einige grundlegenden Dinge konsequent beachtet, erübrigen sich Zwangsmaßnahmen:


    - Hund nie unbeobachtet laufen lassen, in einem kleinen Radius und auf den Wegen halten und jede Rückorientierung zum Menschen belohnen. Stetiges Training eines schnellen "Platz" / "Down" (z.B. Impulskontrolle mit der Reizangenl) und zuverlässigen Rückrufs an unterschiedlichen Orten und in verschiedenen Situationen. Erste Anzeichen des Jagens erkennen und voraus reagien: Intensives Schnüffeln am Boden, Luftwittern, genaues Beobachten der Umgebung, Erstarren, Lauern, Fixiere eines Objektes. Langeweile vermeiden: Hund auf Spaziergängen ausreichend beschäftigen. Vorbeugen: Ungewollte Vertärkung, wie hinterher rennen, schreien usw. vermeiden, nicht mit Hunden mit Jagdprobleme spazieren gehen, in der Dämmerung wildreiche Gegenden vermeiden, selbst kein Suchverhalten zeigen (unbewußte Signale aussenden).


    Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit dafür aber hohe Ansprüche an den Hundehalter! :irre:


    LG

  • Habe hier einiges wegen dem jagen gelesen, tja mein Jane jagt auch.
    Wenn ich alleine ohne Kumpels von ihr unterwegs bin bekomme ich sie Problemlos abgerufen.


    Aber wehe ihr bester Kumpel Bobby ist dabei und wir Mädels noch am ratschen weg waren sie vornedran 4 Rehe und die 2 hinterher(ist einmal passiert)


    War nichts mir horchen.


    Tja was nun weg von positiver Erziehung? Mit Teletack arbeiten, Drill usw.


    Nö bei mir ist es einfach eine Frage der inneren Einstellung. Ich habe einen ganz normalen Hund der es eben im Blut hat.


    Wenn die zwei jetzt zusammen unterwegs sind ist einer von beiden in wildreichen Gebieten an der leine. Getobt wird vor dem Spaziergang auf der Wiese (dann ist die Luft erstmal etwas raus) und wir passen einfach besser auch.


    Macht Jane (ja sie ist die schlimme :D Bobby ist nur ein Mitläufer) anzeichen von oh da riechts aber lecker nach Abendbrot wird sie abgerufen und kommt kurz oder länger an die Leine bis wir an den Wildwechselstellen durch sind.


    Und das klappt gut so, sehr gut sogar.


    Ich würde mich auch nicht als Wattebäuschenwerfer bezeichnen ich bin auch streng zu ihr wenn sie nicht gehorcht hat werde ich richtig gemein dann esse ich ihr Leckerlie Gouda vor ihren Augen auf :lachtot:


    Die Hunde sind wie mir Menschen einfach verschieden und so verschieden sind die einzelnen Erziehungsmethoden letzendlich muß jeder für sich selber entscheiden was er seinem Tier antun will.


    Und ich will Jane manche Dinge eben nicht antun ich will sie nicht mit Teletake bestrafen ich will sie nicht schlagen oder ihr sonst irgendwie wehtun.
    ich bestärke sie positiv und wenn sie nicht horcht erhebe ich auch mal die Stimme und wenn das nicht wirkt das mit dem Gouda, das wirkt :D

  • Zitat

    Tja was nun weg von positiver Erziehung? Mit Teletack arbeiten, Drill usw.


    Und genau das liebe ich ja :ironie: Nur weil jemand sagt, er zeigt Grenzen und er verlangt das ein Kommando befolgt wird, arbeitet er noch lange nicht mit verbotenen Dingen, benutzt noch lange keinen Starkzwang oder drillt seinen Hund zu einer Maschine!

  • Zitat

    Und genau das liebe ich ja :ironie: Nur weil jemand sagt, er zeigt Grenzen und er verlangt das ein Kommando befolgt wird, arbeitet er noch lange nicht mit verbotenen Dingen, benutzt noch lange keinen Starkzwang oder drillt seinen Hund zu einer Maschine!


    *Murmel Support", denke wir sprechen hier dieselbe Sprache!

  • Zitat

    Und genau das liebe ich ja :ironie: Nur weil jemand sagt, er zeigt Grenzen und er verlangt das ein Kommando befolgt wird, arbeitet er noch lange nicht mit verbotenen Dingen, benutzt noch lange keinen Starkzwang oder drillt seinen Hund zu einer Maschine!


    Eben!
    Es kommt ja auch von Hund zu Hund an. Manche vertragen ein lautes "Nein" schon nicht, andere vertragen die "Schwebe" nicht à la "finde selbst raus, was richtig ist".


    So kann auch die Suche nach der richtigen Reaktion, der Lösung des Problems, Leckerli, Lob oder Beachtung Stress und psychische Gewalt bedeuten!
    Mein Nervenbündel hier zuhause ist mir sichtbar dankbar über meine teilweise Strenge, denn ich nehme ihm die wichtigen Entscheidungen ab, und er muss nicht konstant von Übersprungshandlung zu Übersprungshandlung flüchten, weil er mit der Situation überfordert ist, wie am Anfang.


    zB haben wir Alfons am 30.12 einfach mit zu nem Kumpel genommen, dort haben wir bis morgens rumgesessen, Musik gehört, über das Leben philosophiert und Bier verköstigt.
    So. Der böse, knurrende Hund von früher hat von mir ein Platz zu hören bekommen, und durfte sich erstmal nicht viel bewegen.
    "Ohhh der arme Hund, jetzt denkt er doch bestimmt, er darf hier nix und fühlt sich unwohl". Ganz im Gegenteil. Alfons hat es total relaxt hingenommen, weil er weiss, dass
    a) alles andere sinnlos ist, weil er liegen zu bleiben hat.
    b) ich, WENN ich das Kommando auflöse "die Situation geklärt habe"


    er hatte dann ja auch genug Zeit, die Szenerie aus dem Hintergrund zu beobachten.


    Wenn er aufsteht, und auf mein "Na-Ah" nicht hört, wird er mit einem "Hey" böse angezischt, und danach, wenn die Ohren immernoch vertstopft sind, wird er eben wieder in die Position gebracht.


    Und nein, ich tue ihm dabei nicht weh, nein ich wende keine sinnlose Gewalt an, nein ich halte nix von E-Halsband (nicht einmal von sämtlichen anderen "Erziehungshilfen"), und vor allen Dingen:

    Ich wende keine psychische Gewalt an
    , was bei MEINEM Hund in dieser Situation bereits da beginnen würde, wo ich ihm die Entscheidungen überlasse, da seine Selbstsicherheit noch viel zu niedrig ist, um berechenbar und eigenständig handeln zu können.


    Klipp und Klare Ansagen, die für andere wie Drill und Qual aussehen, haben uns als Team, und ihm als Charakterhund schon sehr viel weiter gebracht, und das Vertrauen, dass er mir mittlerweile entgegen bringt ist toll!


    Bei besagtem Kumpel haben wir übrigens noch übernachtet. Alfons bei ihm im Bett, ihn anhimmelnd und vergöttern, die beiden haben richtig gespielt und gerauft, wir sind zusammen noch frühstücken gegangen und mein großer fieser Hund hat sich 1A benommen und ist beim Essen sogar eingeknackt, obwohl die Bedienung um uns rumtänzelte.


    Und zwar, weil ich ihm einfach gesagt habe was er definitiv NICHT zu tuen hat, anstatt ihn überlegen zu lassen, was er eventuell tuen könnte...was bin ich doch grob zu ihm :D

  • Also jetzt mal zu allgemeiner Verständnis positve Erziehung hat nichts damit zutun das einem der Hund auf der Nase herum tanzen darf.


    Nö ihr lieben wenn ich zu Jane sage ab auf deine Platz bleibt sie auch auf ihrem Platz.
    Ich verstehe nicht wieso jeder, der seinen Hund anderst erzieht meint nö du das mit dem positiv ist ja lasch lass das mal.


    Positive Erziehung hat nichts mit der 68er Erziehungsmethode zutun, die Hunde gehorchen genauso wie die anderen Erzogenen aber der Weg dahin ist ein anderer.


    Ich bin das Alphatier und Schluß aber weil ich das bin habe ich nicht nur Rechte sondern auch Pflichten und eine davon ist meinen Hund angstfrei zu erziehen.
    Und mit Angstfrei meine ich jetzt nicht das man mal laut wird nö ich meine damit die leute die sagen mönsch mein Hund zieht so da hol ich mir mal ein Würgehalsband oder ein Halti usw.
    Da werden die Hunde wegen jedem Vergehen in Grund und Boden gebrüllt oder eben mal kurz in die Genitalien getreten, gewürgt usw.


    Ich meine keinen hier im Forum ich beschreibe hier Methoden die ich tag taglich auf unseren Runden sehe und höre.


    Um die Ecke rum ist ein Schäferhundeverein da ist es nicht Lustig, das könnt ihr euch gerne mal anschauen. Bekommt danach auch einen kaffee bei mir :p

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