Erfahrungen große, wilde Hunde mit Brustgeschirr

  • Es kommt doch ganz darauf an, welche Erfahrungen der Hund gemacht hat.


    Meine Hündin, die ich eben selbst beim Hetzen gut halten kann, hat von klein auf gelernt, dass man von der Leine nicht wegkommt. Schon als sie sehr wenig Kraft hatte, hat sie aufgegeben die voller Energie einzusetzen, weil es eben keinen Erfolg bringt.
    Der Rüde dagegen hat gelernt, dass er loskommt. Er hat seinen Vorbesitzer regelmäßig umgerissen oder sich losgerissen. Er weiß also, dass irgendwann der Punkt kommt, wo er Erfolg hat. Also setzt er alles ein, was er hat und legt notfalls immer noch eine Schüppe drauf. Da hat man keine Chance.


    Es ist ähnlich wie bei Pferden. Als Fohlen lernen sie geführt zu werden und sich anbinden zu lassen. Sie lernen, dass sie nicht loskommen. Diese Lernerfahrung machen wir uns zu Nutze, wenn die Pferde stärker werden. Dann können sie sich losreißen oder Halfter zerlegen, die meisten wissen das zum Glück nur nicht.


    LG
    das Schnauzermädel

  • Mir selbst fehlt zwar die Erfahrung, aber ich kann mir gut vorstellen, das man einen Hund am Halsband besser halten kann. Für die Gegner, warum den Hund dann nicht doppelt führen, bis er erzogen ist? Also Geschirr und Leine dran...Halsband mit anderem Ende der Leine für den Notfall? Zumindest wäre das mein Plan, wenn ich Probleme hätte :D

  • Zitat

    Deswegen meine ich ja das die absoluten Halsbandgegner noch keine wirkliche Erfahrung mit Geschirr + Hund + Vehemenz hatten.


    Okay - mein HSH-Mix ist für seine Abstammung wirklich etwas klein und leicht geraten. Vielleicht liegt es daran?
    Er ist grade mal 62 cm und wiegt 37 kg.


    Aber ich bin mit ihm mit einem Halsband mit Zugstopp überhaupt nicht zurecht gekommen ... sehr häufig allerdings auch deshalb weil ich das Halsband im Fellkragen garnicht schnell genug gefunden habe.
    Und wohl auch deshalb, weil ich nicht auf die Idee gekommen bin den Köter dann an diesem Halsband hochzuhängen. Seinen Vorderpfotenantrieb hatte er also so oder so.


    Und um irgendwelche Pfähle haben wir uns auch noch nie gewickelt, da kann ich nicht mitreden.


    Ich persönlich komme einfach mit den Geschirr besser zurecht - und kann meinen Rüpel damit auch gut halten.

  • Zitat

    Tanja, dann weiß ich ja, was in Bayern bei euch einziehen wird:


    Nix....du hast es falsch herum.....Tanja zieht dort ein wo der Pool im Garten ist :lol:

  • Zitat


    Und wohl auch deshalb, weil ich nicht auf die Idee gekommen bin den Köter dann an diesem Halsband hochzuhängen.


    Das musste ich in all meinen Hundejahren auch erst ein paar Mal machen......garantiert aber nicht mit meinen eigenen Hunden und auch sonst nur als letzte Notloesung.

  • Der nächste Punkt, der gegen ein Geschirr spricht:
    Wenn der Hund beißt, dabei ist es ziemlich egal ob den eigenen Menschen oder andere Menschen oder Hunde. Mit Geschirr hat so ein Hund viel zu viel Radius und ich bekomme ihn nur sehr schlecht aus meinem Arm oder Bauch gepflückt.


    Ich nehme mal meinen Rüden: Mit Geschirr hat der fast einen Meter ab meiner Hand im Geschirr, wenn er sich lang macht, da ist noch kein Ausfallschritt oder sowas eingeplant. Auf vielen Bürgersteigen und Wegen ist das eindeutig zuviel, insbesondere da die Mitmenschen meist nicht damit rechnen, dass ein Hund beißen könnte und recht nah vorbei gehen.


    LG
    das Schnauzermädel

  • Zitat

    Und wohl auch deshalb, weil ich nicht auf die Idee gekommen bin den Köter dann an diesem Halsband hochzuhängen.


    Dann hast Du Glück und es nicht mit einem zu allem entschlossenen Hund zu tun gehabt.


    Meine Köter hatten alle einen Versuch frei. Aber nur diesen einen und sie wußten wo der Hammer hängt.


    Mit fremden Neufundländern hatte ich da schon mehr zu tun und da hilft manchmal nur, vorne hoch, Kopf an den eigenen Körper ziehen und abblocken.


    Im Geschirr funktioniert es nicht.


    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

  • gaby, das funktioniert schon mit geschirr. dann geht es aber nicht wie schnauzermädel beschreibt mit einer hand. dann muss man die freie hand unter dem hals des hundes durchführen und den hund quasi in den schwitzkasten nehmen. mit halsband hat man da definitiv den besseren hebel würde ich mal behaupten.


    da es hier um große wilde hunde geht. pamina hat mal in einem pitbull gehangen, der ernst machen wollte. der war nicht mal sehr groß, würde so tippen so um die 55 cm und 35 kg. mit dem geschirr konnte man definitiv nicht die schüttelbewegung, die er gemacht hat, um pamina totzuschütteln, einschränken. mit einem halsband hätte man ihn wohl zumindest erst mal ruhiger stellen können, und paminas rissverletzungen wären nicht insgesamt 2 hände groß hautabhebung gewesen. herrchen hatte leider keinerlei ahnung, was er tun sollte und hat versucht seinen hund zu treten...so hatte ich quasi zwei gegner, bis ich meinem hund zur hilfe eilen konnte. das ganze war wohl sowieso ein eingriff, den ich mich nur getraut habe, weil mein adrenalin so hoch war, dass mir jegliche gefahr für mich völlig egal war. der pit war übrigens ohne leine und hatte vorher mit einem jungen pit gespielt. was er als rüde gegen pamina als hündin hatte, die noch dazu nix von ihm wollte (sie hat den ersten angriff noch als spiel interpretiert und selbst mit einer spielaufforderung beantwortet. mir ging es erst nicht anders...ich fand's zwar ganz schön derb, aber dass der hund im nächsten moment meinen töten will, habe ich beim besten willen nicht gesehen, sonst hätte ich direkt versucht einzuschreiten), ist mir immer ein rätsel geblieben. so war es einfach nur glück, dass der hund pamina auf höhe der schulterblätter erwischt hat und pamina so gut bemuskelt war. die notdiensttierärztin meinte nur, dass solche angriffe auch schnell mal mit einem genickbruch enden könnten.
    das ist jetzt über 15 jahre her, pamina schon ein paar monate tot...dennoch träume ich gelegentlich noch davon. trotz aller erfahrung mit hunden habe ich so etwas brachiales selber von angesicht zu angesicht weder davor noch danach jemals gesehen. und ich brauche es auch nie wieder, das schwöre ich...weder mit einem pit noch mit einem anderen hund, der diese körperlichen möglichkeiten hat (nur falls jemand meint, hier zwischen den zeilen zu lesen, dass ich das an der rasse festmache).


    susa: wenn du gut mit dem geschirr umgehen kannst, und es dir die nötigen mittel in die hand gibt, wenn jacko sich nicht benimmt, dann ist es das mittel für euch. wichtig ist, dass es für euch funktioniert. aber nach allem, was ich über jacko gelesen habe, hat der auch noch nie auf biegen und brechen ernst gemacht.


    gruß cjal

  • Stimmt - wenn Du unter "ernst machen" Tötungsabsicht verstehst.
    Aber das nach vorne stürmen um das vorbeifahrende Auto niederzumetzlen - das meint der schon ernst, sprich geht mit seiner gesamten Power in die Leine.

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