Mit Hund nach Norwegen

  • Zitat

    Ich häng mich hier mal kurz rein, wegen Booties.
    Ich wohne ja in den Alpen und wir sind auch im Winter viel und lange in den Bergen unterwegs ich plane schon ne Wintertour die ich nicht ohne Booties starten will.
    Ich hätte gern welche von Ruffwear, sehen gut und stabil aus, hatte ich aber noch nie in der Hand und kann sie nur im Netz bestellen.
    Also, wer hat Ahnung von Booties, welche sind gut für Eis und Schnee?

    Mr. Bane: gewöhne deinen Hund auch rechtzeitig daran mit den Booties zu laufen, wenn er die erst auf der Tour drankriegt und sie loswerden will weil er nicht dran gewöhnt ist, ist das auch nicht prickelnd.

    Hab genau die gleiche Frage gestellt, ich such mal den Fred raus.

    https://www.dogforum.de/ftopic76635.html

  • Wieso soll dein Hund überhaupt Packtaschen tragen?

    Jedes zusätzliche Kilo Gewicht geht zulasten der Gesundheit deines Hundes. Es sind ja nicht nur die Ballen, die gefährdet sind. Je nach Art des Schnees bzw. Eises kann er sich die Beine aufreißen. Außerdem büßt das Fell einen Teil seiner isolierenden Wirkung ein, wenn man es einengt. Die Gefahr von Zerrungen bei der Kälte steigt sowieso, da würde ich nichts auf den Hund schnallen.

    Ich gehe davon aus, dass du deinen Hund überwiegend draußen hältst?

    Einen Hunderstehilfekurs hast du gemacht?

    Deine Ausrüstung ist auf derartige Minusgrade ausgelegt? (Plastikschnallen, Schnüre, etc.)

    Du schreibst Iglus bauen ... hast du schonmal eines gebaut?

    Und von der Problematik bezüglich des nassen Fells, wenn der Hund im Zelt oder einer Hütte übernachtet, hab ich auch schon gehört. Entweder muss es richtig warm sein, so dass er durchtrocknet, oder kalt genug, so dass nichts taut.

    Du solltest dich unbedingt an Leute wenden, die mit derlei Reisen mit Hund Erfahrungen gesammelt haben. Ich habe echt kein gutes Gefühl, wenn ich deine Beiträge lese ...

  • Der Hund soll die Packtaschen tragen damit er eine Aufgabe hat. (Ich glaub der braucht das). Wie oben geschrieben hab ich genug freie Kapazität um ihm diese Last wenn nötig komplett abzunehmen.
    Ich will ja auch nicht auf Teufel komm raus Kilometer runterreißen sondern eine schöne Zeit erleben. Wie schon gesagt kann ich auch mal ein paar Tage an der selben Stelle bleiben zum Regenerieren.

    Ich stelle mir den ganzen Ablauf so vor:

    Gehen bis man eine geeignete Stelle zum Bleiben findet oder bis man keine Lust mehr hat (oder was ich für wenig wahrscheinlich halte: Der Hund macht vor mir schlapp). Nach dem Essen dann ausgiebige Fellpflege und Pfotenpflege im Zelt. Nachts viel Schlaf zur Erholung (Die Tage sind da sowieso wesentlich kürzer). Morgens dann viel Zeit nehmen zum Aufwachen, Strecken, Frühstücken, vielleicht ein wenig Rumtollen zum Warmwerden und dann irgendwann losgehen. Kann mir nicht vorstellen, dass da viel schiefgehen kann. Ich werde natürlich nicht völlig ohne Erste-Hilfe Kentnisse da hoch fahren und natürlich auch ein Erste-Hilfe Kit für den Hund dabeihaben. Wenn wirklich was passieren sollte und er nicht mehr weitergehen kann schlepp ich ihn zur Not mit dem Ziehschlitten in die Zivilisation.

    Ich denke, dass ich ihn einfach ganz genau beobachten muss (gerade in den ersten Tagen) um so mögliche Beschwerden früh zu erkennen. Außerdem ist er ja immer noch ein Hund. Mit der Natur und, durch seine Husky Vorfahren, auch mit eisigen Temperaturen verbunden. Ich werde ihn nicht überfordern aber auch nicht mit Samthandschuhen anpacken. An das rauhe Gelände und die weiten Strecken hab ich ihn schon gewöhnt. An die Temperaturen kann ich ihn in unseren Breitengraden nicht gewöhnen. Da wird er selber mit klar kommen müssen.

    Da dies meine erste richtige Trekkingtour wird, wird die Ausrüstung komplett neu gekauft. Ich achte dabei auf hochwertiges Material, was genau für diese Temperaturen ausgelegt ist. Ich werde auch nicht den ein oder anderen Euro sparen um dann mangels Qualität Probleme zu bekommen.

    Iglu bauen: Hab ein paar Bauanleitungen im Internet gesehen und das sieht alles gar nicht so schwer aus. Wenn es nicht klappt hab ich ja immer noch mein Zelt.

    Ich hab auch die Möglichkeit mein Zelt mit dem Kocher den ich dabei habe ein wenig aufzuwärmen, sodass das Fell trocknen kann. Aber Pepe ist sowieso nicht so die Wasserratte und wenn er voll Schnee ist kann man den gut abklopfen bevor es ins Zelt geht.

    Ich denke man muss den Mittelweg finden zwischen völlig Blauäugig und ohne Vorbereitung losfahren und übervorsichtig sein und dem Hund nichts zutrauen. Man kann ja nicht für alle Situationen gerüstet sein.
    Das ganze wird einfach ein gemeinsames Abenteuer

  • > ßerdem ist er ja immer noch ein Hund. Mit der Natur und, durch seine Husky Vorfahren, auch mit eisigen Temperaturen verbunden

    Entschuldige bitte, aber dem muss ich ENERGISCH widersprechen. Nur weil in der Abstammungslinie irgendwo mal ein Hund auftauchte, dessen Verwandte auch mal im Schnee herumgetollt haben, heißt das noch lange nicht, dass DEIN Hund damit klarkommt!

    Wenn Du Dir Deine Ausrüstung jetzt erst neu kaufen willst, muss ich gestehen, dass ich auch langsam ein schlechtes Gefühl bei Deinem Vorhaben bekomme. Da fallen mir so Trivialitäten ein wie "Schuhe sind nicht eingelaufen" (meine Wanderschuhe habe ich laaaange einlaufen müssen - aber nicht erst im harten Einsatz!), Zeltbahn reißt und Kleber ist verharzt ... nur aus dem Stegreif.
    Und: Wenn Du mit dem Hund am Tag 6 Stunden laufen willst, ist der meiner Meinung nach mehr als genug ausgelastet. Ihm dann zur "Beschäftigung" noch eine Packtasche draufzupacken finde ich absolut übertrieben. Das wäre ok, wenn er es gewöhnt ist, lange damit trainiert hat - aber Du kannst doch nicht jetzt "mal eben schnell" anfangen, Deinen Hund auf einen solchen Einsatz hin zu konditionieren!

    Ehrlich gesagt hat sich mein Neidgefühl in Wohlgefallen aufgelöst. Die Idee finde ich nach wie vor toll, aber ich sehe mit großen Sorgen, dass Du jetzt erst mit Vorbereitungen für eine Tour anfangen willst, die schon in drei Monaten starten soll - und überhaupt nicht weißt, ob Dein Hund dem gewachsen ist.
    Ich kann es nicht beurteilen, weil ich weder Dich noch Deinen Hund kenne - aber ein schlechtes Gefühl habe ich jetzt auch.

  • Zitat


    Iglu bauen: Hab ein paar Bauanleitungen im Internet gesehen und das sieht alles gar nicht so schwer aus.

    :lol:

    sorry, aber ich musste echt lachen - nicht böse gemeint!

    üb mal vorher, irgendwo wo es Schnee hat. Iglubau ist nicht ganz einfach :D

    wird es zu flach, kommst du durch den Kältetunnell nicht rein, wird es zu steil baust du dir einen Kühlturm in dem du fast erfrierst. Ist es zu weit, fällt es in sich zusammen, ist es zu eng, musst du dich wie ne Crevette kringeln um darin liegen zu können.

    Den Kocher brauchst du nicht um ein Iglu zu heizen - es reicht ein Rechautkerzchen, 30min. und die Temperatur steigt um bis zu 5°C. Danach beginn der Schnee innen zu schmelzen - das ist ungesund, denn so verliert der Schnee seine Luftzirkulierende Fähigkeit - sprich du liegst in einem CO2-Bunker.

    Je nach Schneekonsistenz musst du auch die Quader für die Wände anders formen - hast du eine Schneesäge? Sehr von Vorteil wenn man täglich ein neues Iglu bauen möchte.

    Kriecht dein Hund durch einen engen Kanal nach oben? Sonst kommt der nämlich nicht ins Iglu rein...

    viel Spass beim üben ;)

  • hey, also ich muss Herrn Schobert und allen anderen Recht geben...

    Du sagtest dass dein Hund aus dem Tierheim kommt, somit könntest du noch nichtmal mit 100%iger Sicherheit davon ausgehen dass ein Husky mit drin ist ;)
    Und selbst unter den Huskys gibt es solche und solche...

    Du solltest vielleicht in Erwägung ziehen deine Tour im übernächsten Jahr zu laufen und dich in der Zwischenzeit sehr gut vorbereiten-auch deine Ausrüstung...
    Ich habe selbst schon mit meiner Hündin große Touren hinter mich gebracht, und nur weil in meinem Hund vor nicht allzu langer Zeit ein Wolf eingekreuzt wurde eignet sie sich noch lange nicht für die Wildnis...
    Dein Hund muss sich auch erstmal mit den komplett gegensätzlichen Begebenheiten dort und vor allem dem Wetter arrangieren.
    Auch du wirst an deine Grenzen kommen,
    und kommt Dein Hund damit klar ???
    Dies ist eine wichtige kleine Randbemerkung...wie arbeitet ihr unter Extrembedingungen zusammen ??

    Und nochwas, so wie du es beschreibst...morgendliches toben zum aufwärmen...Zeit nehmen zum wach werden...
    das machst du vielleicht 3 Tage...wenn du eine solch lange Strecke in einem so langen zeitraum unter sooooo widrigen Umständen in einem Zelt einige Zeit in den Knochen hast, glaub mir...du wirst Dich 100mal selbst in den Hintern beissen wollen die Tour überhaupt begonnen zu haben...
    Morgens alles Klamm und Kalt, wenn nicht sogar gefroren...
    Da will man nur eins : AUFSTEHEN und bewegen, weil man sich bereits wie ein Fischstäbchen fühlt...
    Sei froh wenn du es vor lauter Müdigkeit überhaupt schaffst ein paar Kilometer zu laufen...vorallem wenn du vorhast jeden tag tatsächlich 6 Stunden zu laufen
    Dazu brauchts keinen Schneesturm oder sonstige Wetterkapriolen---
    Bitte höre auf die Tips die Du hier von wirklich kompetenten Hundeleuten bekommen hast...
    So eine Tour klappt wirklich nur mit perfekter Vorbereitung und einigen Notfallplänen im Petto...
    Alles andere wird eher zum Höllentrip, und da spreche ich aus eigener Erfahrung :gut:

    Als Nahrungsergänzung empfehle ich Dir Kronch Pemmikan...das habe ich hier selbst empfohlen bekommen und ich kann dir sagen das Zeug ist ne Wucht...
    kannste ja mal googlen...


    Viele Grüße und viel Glück...
    Yvonne und Waya

  • @ Herr Schobert

    Wie ich ja schon erwähnt habe war ich mit meiner Familie in einem Ferienhaus in Norwegen und dort habe ich jeden Tag Wanderungen mit ihm gemacht. Auf den Gipfeln war es auch so um die 15 Grad unter Null und ich hatte das Gefühl, dass der Kamerad dort richtig aufblüht. Bevor er ins Tierheim kam hat er wochenlang auf der Straße gelebt und der Winter hier war letztes Jahr richtig kalt (Spitzentemperaturen um die 18 Grad unter Null). Also: Er mag eisige Temperaturen und verträgt sie sehr gut.

    Was ich nicht erwähnt habe: Da ich begeisterter Wanderer bin hab ich natürlich Wanderschuhe und auch passende Kleidung und Ausrüstung. Was ich neu kaufen werde sind in erster Linie Zelt, Schlafsack, Funktionskleidung und alles Nötige für diese Temperaturen. Ich habe mich auch sehr lange in alle möglichen Reiseberichte von Leuten eingelesen, die eine vergleichbare Tour gemacht haben. Ich orientiere mich an den meistens beigefügten Packlisten und Empfehlungen. Ich hab auch schon Berichte gelesen, wo denen das Zelt gerissen ist. Wenn man gut vorbereitet ist kann man sich in fast allen Situationen etwas zusammenimprovisieren.

    Des Weiteren hab ich ja schon einige Male erwähnt, dass es bei mir nicht primär auf die zurückgelegte Strecke ankommt. Ich denke, dass ich eine Route für 8 bis 10 Tage raussuche. Ich habe aber drei Wochen Zeit für diese Strecke und kann das somit gelassen angehen. Ich hab ja nirgendwo gesagt, dass ich 6 Stunden täglich laufen will und dem Hund alles abverlangen möchte.

    Wie Sie sagten: Hunde die viel draußen sind (auch bei Kälte und Nässe) sollten mit den Temperaturen klar kommen. Vor allem dann wenn eine gewisse Affinität dahingehend besteht und die hab ich bei meinem Hund schon recht früh entdeckt.

    Ich fange auch nicht erst jetzt an mich und den Hund auf diese Tour vorzubereiten: Wie bereits oben erwähnt habe ich vor knapp einem Jahr angefangen ihn konditionell in Topform zu bringen. Ich glaube auch, dass die drei Monate bis zur Tour ausreichen um ihn an das Tragen des Rucksackes zu gewöhnen; mit schrittweise erhöhtem Gewicht.

    Fassen wir das mal zusammen:

    1. Eisige Temperaturen:

    Kommt er super mit klar/fühlt er sich eindeutig wohler als in unseren gemäßigten Breitengraden

    2. Rucksack

    Ich kann ihn komplett entlasten falls das nötig sein sollte.

    3. Impfungen und Wurmkur etc.

    Natürlich alles tip top

    4. Schutz

    Ich denke Booties reichen als Schutz für seine Pfoten (Ich nehm auch zwei für jede Pfote mit). Wenn die Isolation des Felles durch den Rucksack eingeschränkt werden sollte, nehm ich ihn halt ab.

    5. Notfall

    Kentnisse über Erste-Hilfe und ich kann ihn mit dem Ziehschlitten "evakuieren" wenn es nötig sein sollte. Ich bin auch gerne bereit einen Teil meiner Ausrüstung zurück zu lassen um für ihn Platz auf dem Ziehschlitten zu schaffen (alles andere wäre ja auch babarisch).

    @ wildsurf

    Das mit dem Iglu war halt ne fixe Idee. Wenn es nicht klappt: Zelt aufbauen. Ich will auch nicht nach jeder Etappe in Iglu bauen, sondern vielleicht eins oder zwei; je nach dem wie es klappt. Probleme ins Iglu reinzukommen wird Pepe nicht haben. Wenn ich da durch gehe geht er auch.

    Ich wollte mit dem Kocher auch nicht das Iglu heizen sondern das Zelt; hat bisher immer gut geklappt. Das das im Iglu keine gute Idee wäre ist mir klar. :headbash:

    Das mit dem Üben wird schwierig. Kann mir nicht vorstellen, dass wir annähernd die Schneemenge bekommen werden die dafür ausreichen würde.

  • Wie lebt dein Hund denn derzeit? Hauptsächlich draußen?

    Zitat

    Ich werde natürlich nicht völlig ohne Erste-Hilfe Kentnisse da hoch fahren und natürlich auch ein Erste-Hilfe Kit für den Hund dabeihaben.

    Hunde-Erstehilfe-Kenntnisse?
    Gerade mit Pfotenverbänden solltest du dich auskennen.

    Zitat

    Ich hab auch die Möglichkeit mein Zelt mit dem Kocher den ich dabei habe ein wenig aufzuwärmen, sodass das Fell trocknen kann. Aber Pepe ist sowieso nicht so die Wasserratte und wenn er voll Schnee ist kann man den gut abklopfen bevor es ins Zelt geht.


    Das ist wohl gerade das Problem.
    Ein Campingkocher wird das Zelt vielleicht auf knapp über 0 Grad aufheizen ... da trocknet aber noch kein Fell. Auch wenn du ihn dir in den Schlafsack stopfen solltest, wirst du ihn nicht trocken kriegen, weil dann die Feuchtigkeit im Schlafsack hängt.

    Zitat

    Das ganze wird einfach ein gemeinsames Abenteuer


    Ich seh die Gefahr, dass es für dich ein Abenteuer wird, für deinen Hund aber womöglich eine irre Quälerei.

    Was spricht denn dagegen, dieses Jahr eine mollige Ferienhütte in Norwegen zu mieten, täglich lange Spaziergänge zu machen, vielleicht einen Tag mal draußen im Zelt schlafen oder ein Iglo zu bauen und dann übernächstes Jahr, mit den gewonnenen Erkenntnissen vom kommenden Februar, gut vorbereitet die eigentliche Norwegentour zu starten?

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