Erziehung mit Stachel?
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Hallo, ihr Lieben, ich hab da mal eine Frage:
In unserer Nachbarschaft wohnt ein ca. 2-jähriger Rotti/Schäfi-Mix (ca. 40 kg Lebendgewicht), der, nachdem die Halter nach mehreren Vorfällen (Anfallen anderer Hunde und Kinder) angezeigt wurden und nun zum Wesenstest müssen, mit Stachelhalsband auf den Wesenstest vorbereitet wird.
Als ich die Halterin vor ca. 4 Wochen nach langer Zeit mal wieder traf, habe ich gesehen, dass der Hund ein Stachel trägt. Sie erzählte mir ganz stolz, dass er mit dem Ding super bei Fuß läuft; der Trainer hat gleich von vornherein erstmal 4 Glieder herausgenommen, weil es muss ja schön eng sitzen.
Ich habe ja mit meiner Lola ein ähnliches Problem und mein Trainer hat ihr auch mal ein Stachel angelegt (allerdings sehr locker), aber ich habe mit dem Ding nicht gearbeitet, ich betreibe lieber Management.
Heute habe ich o.g. HH wieder getroffen und der Hund hatte kein Stachel mehr an (am Freitag ist Wesenstest), und scheinbar haben sie seine Aggressionen an der Leine in den Griff bekommen (allerdings war die Leine grad mal 0,5 cm lang, also der Hund hatte keine Möglichkeit irgendwohin).
Was haltet ihr so im allgemeinen bei solchen Problemen von der Nutzung eines Stachels? Ich muss dazu sagen, dass die HH körperlich nicht in der Lage ist, den Hund zu halten, wenn er an der Leine ausflippt und er hat auch an der Leine andere Hunde "gepflückt".
LG Marion
PS: .... und bitte keine Grundsatzdiskussion starten.
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Naja, das ist eine Grundsatzfrage, mir ist jetzt nicht ganz klar was du mit dem Zusatz "keine Grundsatzdiskussion" sagen willst.
Ich persönlich halte da genau gar nix von. Ich denke, dass man einem weder körperlich überlegen sein muss (ihn also kräftemäßig halten können) noch ihm einen Stachler umlegen wenn man das nicht schafft.
Man sollte in seiner Persönlichkeit einfach soweit sein, dass man dem Tier darüber gewachsen ist, mit Souveränität und Ausstrahlung und einer klaren, eindeutigen Kommunikation.
Der Stachler ist nur Kosmetik, reine Symptombehandlung, tatsächlich sollten deine Nachbarn lieber mal an sich selbst arbeiten.
Klipp und klar:
Ich halte es für absolut falsch die eigenen persönlichen Mankos über einen Stachler zu kompensieren (und somit den Hund für die eigenen Unzulänglichkeit zu strafen). -
WIE genau wurde denn mit dem Stachler gearbeitet? Nur als Hilfsmittel, damit sie ihn überhaupt gehalten kriegt? Als Strafimpuls für Pöbeln an der Leine? Wurde dem Hund anstatt des Pöblens ein passendes Ersatzverhalten beigebracht? Aus welchem Grund hat der Hund überhaupt vorher Leinenagression gezeigt? Unsicherheit? Unverträglichkeit mit Artgenossen? Schutztrieb? Schlichtweg unerzogen? Überfordert?
Das alles und noch viel mehr muss man wissen um fundiert darüber diskutieren zu können.
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Aggressionen gegen Hund und Stachel ist eine KO-Kombination.
Wenn man nicht unglaublich einwirkt, dann wirkt ein Stachel in der Situation triebsteigernd und aggressionsfördernd, der Schuss geht also wahrscheinlich nach hinten los.
Wenn man aber so zufasst, dass jeder Hund zuverlässig meidet, dann ist der Einsatz Tierquälerei.
LG
das Schnauzermädel -
Wer körperlich seinem Hund unterlegen ist und es auch nicht schafft/nicht Willens ist dem Hund auf anderem Weg (außer Gewalt) zu zeigen wer der Herr im Haus ist, sollte meiner Meinung dringend drüber nachdenken den Hund in Kompetente Hände zu geben und sich ggf. einen Stoffhund anzuschaffen.
Stachel ect. ist eine reine Symptombehandlung. Sobald der Hund auch nur eine Sekunde merkt dass er das Ding nicht dran hat bzw. unbeaufsichtigt ist, wird wieder was passieren.
Beißunfälle müssen immer an der Mensch-Hund-Beziehung geklärt werden. Der Mensch macht die Fehler und muss lernen wie der Hund tickt. Alles ander hat keinen Sinn.
Da red ich aus Erfahrung....
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Zitat
Man sollte in seiner Persönlichkeit einfach soweit sein, dass man dem Tier darüber gewachsen ist, mit Souveränität und Ausstrahlung und einer klaren, eindeutigen Kommunikation.
Der Stachler ist nur Kosmetik, reine Symptombehandlung, tatsächlich sollten deine Nachbarn lieber mal an sich selbst arbeiten.
Klipp und klar:
Ich halte es für absolut falsch die eigenen persönlichen Mankos über einen Stachler zu kompensieren (und somit den Hund für die eigenen Unzulänglichkeit zu strafen).Grundsätzlich sehr gute Aussage
Denn in den meißten Fällen ist genau dass das Kernproblem, warum Halter nicht mit Ihren Hunden klar kommen.
Nun werd ich aber evtl. gesteinigt. Ich besitze selber einen Stachel und wende ihn hin und wieder an. Hin und wieder heißt in Situationen, in denen ich a der Situation nicht gewachsen bin, b habe ich ihn anfang diesen Jahres angewendet, weil ich körperlich meinem Hund nicht gewachsen war und genau die o.g. Punkte meinem Hund nicht vermitteln konnte, weil ich es bis dato nicht geschafft hatte.
Kernpunkt war aber wie von Tucker beschrieben, die fehlende ausstrahlung gegenüber meines hundes, die ich bis dato nicht unbedingt hinreichend beachtet hatte. Anfang des Jahres wurde ich an der Schulter operiert und hatte dementsprechend nur einen arm zum agieren, hinzu kamen schmerzen durch ruckartiges anziehen meines hundes. In dieser Zeit bin ich zum schutz vor mir selber und zum schutz der mitmenschen mit stachel unterwegs gewesen. (muss dazu sagen, dass ich mir durchaus bewußt bin, wie ein stachel angewendet wird, was aber nicht heißt, dass ich es in allen situationen tolleriere).
Aus heutiger Sicht bin ich der meinung, es hat meinem Hund nicht geschadet.Was aber fakt ist, mit einem Stachel behandelst Du definitiv nur die Symptome. An der Ausstrahlung gegenüber ändert sich nur etwas, wenn du selber dran arbeitest. Ich kann dir aus erfahrung sagen, karli merkt genau, wann der stachel drum ist und wann nicht und verhält sich dementsprechend.
Wenn der Hund deiner Nachbarin schlau genug ist, wird er diesen Unterschied auch erkennen und solang sie nix an der Haltung gegenüber des Hundes ändert, wird der Hund immer im Zwiespalt stecken und u.u. auch so reagieren.
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Ich war 6 Monate auf Krücken unterwegs und habe keinen Stachler benötigt. Ich bin einfach jedes Mal stehen geblieben, sobald sich die Leine spannte. Sie hat es sehr schnell gerafft und selbst heute ohne Krücken zieht sie überhaupt nicht mehr an der Leine. Das halbe Jahr incl. Gehbehinderung hat das Miteinander sehr positiv beeinflusst.
Daher MEINE Meinung: Stachler gehören nicht an einen Hundehals.
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Mit Stacheln am Hals füge ich meinem Tier bewusst Schmerzen zu, meiner Meinung nach ist das sowohl gewalttätig als auch entwürdigend.
Als ich Kind war hat mein Großvater unserer Schäferhündin einen Stachler übergezogen, damit ich mit ihr rausgehen konnte... Heute noch tut mir das Leid...
Wenn ich mir vorstelle, dieses Ding an meinem Hals zu haben während jemand, den ich liebe, am anderen Ende hängt- nein das könnte ich nicht mit mir vereinbaren. Meine Leelah wird nie einen tragen.Aber ich kann es irgendwo tolerieren, wenn jemand einen unerzogenen Hund kombiniert mit einer körperlichen Beeinträchtigung hat und es kurzfristig nicht anders geht. Ich persönlich würde aber eine andere Lösung suchen.
Viele Grüße,
Johanna
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ich war heute einkaufen und hab mir so ein Teil mal um den Arm gemacht und zugezogen
(und meins hatte Plastiknoppen...) -
Selbst wenn mir jemand sagen würde, dass das benutzen eines Stachler (oder ähnlichen Dingen, wie TT oder Sprühhalsband) keinerlei Nebenwirkungen hätte (wie zB das erneute Auftreten des Problems, nachdem man es abgenommen hat) würde ich solch ein Ding nicht benutzen. Ich könnte meinem Hund die Schmerzen einfach nicht zufügen.
Ich würde eher ein neues Zuhause für meinen Hund suchen, wo man ihm gewachsen ist. Natürlich würde mir das schwerfallen, aber meinem Hund bewusst Schmerzen zuzufügen würde mir noch viel, viel schwerer fallen.Die Frage bei dem obengenannten Hund ist ja auch, was passiert, wenn die Leine länger als 0,5m lang ist und der Hund bemerkt, dass er sich nun doch wieder reinhängen kann, ohne das etwas passiert :/
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