hundetrainerin gibt seltsame empfehlungen....

  • Zitat

    Naja, aber ich weiß nicht, ob es so gut ist, solch einer Person, so wie sie beschrieben ist, solche Tipps zu geben... Vielleicht fliegt die Leine da dann auch mal eher drauf... So wie sich das anhört, hat die Frau wohl eher einen völlig falschen Umgang mit dem Hund.
    Aus welchen Gründen soll sie denn die besagten Sachen machen? Also was macht der Hund denn alles "falsch"? Und mit sieben Monaten kann man ja auch noch nicht davon ausgehen, dass jeder Hund schon super "hört"...

    das war auch etwas, das mich besonders gestört hat - gerade DIESER person diesen ratschlag zu geben. vielleicht etwas zu der person: ihr hund ist gerade mal 5 monate alt und eben ein typischer junghund. er kennt die grundkommandos, ignoriert sie aber hin und wieder. alles in allem ist er nicht besser oder schlechter erzogen als jeder andere hund in unserer welpengruppe. die halter sind aber vollkommen lieblos - das "fein" wird in dem selben ton gegeben wie das "aus", die halter werden gerne mal lauter (oder setzen dazu an und besinnen sich dann darauf, dass sie ja unter "fachleuten" sind und das lieber lassen sollten) und meckern ununterbrochen an ihrem kleinen rum. er hat dort sicher kein schönes leben... :sad2:

    im konkreten fall ging es um das "nein" wenn der hund draußen etwas frisst. darauf hört der besagte hund nämlich laut aussage der halterin gerne mal nicht. die trainerin empfahl dann, in solchen situationen ein sprühhalsband oder eben die anderen "hilfsmittel" zum einsatz kommen zu lassen. und das, obwohl sie direkt im nächsten satz angemerkt hat, dass sie das bei ihrer eigenen hündin auch versucht hat - folge: die hündin hat seit dem angst vor der stelle, an dem die trainerin das sprühhalsband betätigt hat, und frisst an anderen stellen munter weiter hasenköttel :headbash:

    ich setze mich meiner cleo gegenüber durch ohne sie zu strafen und es funktioniert wirklich gut. bei dem "nein" handhabe ich es zB so, dass es sobald sie etwas los bzw sein lässt ein leckerchen gibt. hört sie nicht, ziehe ich sie trotzdem weg nur ein leckerlie gibts dann nicht. cleo verknüpft also; aufhören muss ich so oder so, aber wenn ichs von mir aus tue gibts noch ein leckerlie. klappt prima!
    genauso mit dem "hier". ich rufe einmal, ich rufe zweimal - wenn sie dann nicht hört gehe ich hin und nehme sie kommentarlos an die leine. ich gehe dann mit ihr weiter, bis das objekt ihrer begierde (egal ob anderer hund oder sonstwas) außer sichtweite ist und lasse sie wieder frei. cleo merkt also wieder: so oder so wird frauchen mich hier gleich wegholen - wenn ich aber von mir aus komme gibts dafür noch ein leckerlie. mittlerweile klappt auch das super. sowas verstehe ich unter positiver konditionierung. :gut:

  • achja, "animal learn" sagt mir tatsächlich sehr zu. hier ein text der gründerin zum thema sprühhalsbänder:

  • rather_ripped

    Was du machst ist keine Erziehung, sondern dem Hund immer etwas für sein tun oder nicht tun anzubieten.

    Wenn dein Hund 50 m von dir weg ist und du rufst, dann kann er sich überlegen, ob er direkt hört, oder ob er auf Leckerli verzichtet und lieber weiter spielt oder schnüffelt.

    Findet er was auf der Strasse, dann würde er die halbe Bulette wohl eher dem Leckerli vorziehen.

    ...

    Erziehung heißt: Wenn ich NEIN sage, dann meine ich NEIN. Gewisse Dinge sind tabu und dafür gibts auch nix. Jetzt siehst du ja, wie oft der Hund sich fürs Leckerli entscheidet und vor allem: Was, wenn du kein Futter dabei hast ? Wird sie dann überhaupt etwas tun ??

    Leckerli schön und gut, aber ich würde nicht bei allem und immer jegliche Handlung aufs Futterbelohnen reduzieren.

    Die Hundeschule würde ich allerdings auch wechseln ...

    Gruß, staffy

  • Zitat


    die halter sind aber vollkommen lieblos - das "fein" wird in dem selben ton gegeben wie das "aus", die halter werden gerne mal lauter (oder setzen dazu an und besinnen sich dann darauf, dass sie ja unter "fachleuten" sind und das lieber lassen sollten) und meckern ununterbrochen an ihrem kleinen rum. er hat dort sicher kein schönes leben... :sad2:


    Warum haben dann solche Leute einen Hund?
    Aber wird nicht die Art der Ausbildung in den meisten Büchern und Hundeschulen heute so angeboten?
    Schlecht ist es mit dem Leckerli, wenn der Hund sich nicht soviel aus Essen macht. Wie bei meiner Hündin.

    Bei mir ist auch schon mal die Leine geflogen. Aber ich finde nicht, dass man das jedem empfehlen sollte, grade wenn die Leute so lieblos mit ihrem Hund umgehen.

    Was bei mir immer auch immer gut gewirkt hat, z. B. wenn Hundi (jetzt knapp 1 1/2) aufs Feld lief um nen Vogel zu jagen, und ich rief sie und sie kam nicht, dann bin ich in die andere Richtung weggerannt. Oft habe ich sie aber auch gar nicht gerufen, sondern bin einfach so weggelaufen. Heute werden keine Vögel mehr auf dem Feld gejagt. Wenn sie mit ihrer besten Hundefreundin spielt, brauche ich sie nicht mehr abzurufen, wenn sie so ziemlich in der Nähe spielt. Wenn ich gehe, kommt sie angerast. Ich denke, sie hat gelernt, dass ich nicht auf sie warte. Das hat bei mir viel mehr gebracht als nur loben, Leckerli und spielen.

    Also meiner Hündin wäre auch ein Stück Fleischwurst beim Spielen mit anderen Hunden ganz egal gewesen... Nur mit Lob und Leckerlie gings nicht.
    Liebe Grüße

  • und wie bringst du deinem hund bei bestimmte dinge zu tun und andere zu lassen? du kannst ihm ja schlecht erklären, dass bestimmte dinge gefährlich sind. ein "nein" muss auch erstmal antrainiert werden. wie machst du das?
    sicher wird cleo nicht ewig leckerlies dafür bekommen, aber wir sind ja erst dabei das kommando ANzutrainieren. und das geht soweit ich weiß nur entweder mit positiver motivation oder mit strafe. und ich bin definitiv gegen strafe (zumal es die hunde meist eh nicht verstehen).

  • Zitat

    Genau so denke ich auch! :gut:

    Wo her kommst du denn aus dem Ruhrgebiet? Könnte dir unsere Huschu empfehlen, knapp 15 min von Düsseldorf, um dir mal einen Anhaltspunkt geben zu können...

    LG Laura


    Wo ist denn deine Hundeschule?

    Ich gehe jjetzt in Grevenbroich, habe morgen meine 2 stunde, bis jetzt bin ich eigentlich ganz zufrieden, außer der tip meinen Hund ruhig mal bei nicht reagieren in den Brauch zu kneifen :hust:
    Fand ich für mich nicht grad gut, da ich meine Hunde auch wie die tread stellerin nur mit belohnung und nicht mit strafe erziehen will.
    Außerdem suche ich noch ne gute schule für meine "große"

  • Hallo rather_ripped,
    ich bin jetzt nicht staffy, antworte aber trotzdem mal...

    Ich denke, in der Situation "Hund lernt ein Komando" arbeiten die meisten von uns ähnlich wie Du jetzt - im Großen und Ganzen aufgebaut auf positive Verstärkung. Das macht es den Hunden leicht und ist sicher auch gut und richtig so.

    Bei mir ist es ab einem gewissen Punkt in der Ausbildung so, dass ich ja merke "OK, dieses Kommando sitzt jetzt - auch unter großer Ablenkung".
    Ab diesem Moment erwarte ich dann auch völlig selbstverständlich, dass der jeweilige Hund auf dieses Kommando prompt reagiert. Dafür wird die positive Verstärkung mit Hilfe von Lekkerlis allmählich abgebaut und durch verbale Belobigung (je nach Hund auch mal ein ihm angenehmes Streicheln oder irgendetwas adäquates für diesen speziellen Hund) ersetzt.
    Aber ich lobe auch nicht den ganzen Tag vor mich hin - irgendwann wird das Miteinander zwischen HUnd und Mensch eine Selbstverständlichkeit...

    Ab dem Punkt, an dem ich weiß, der Hund hat das Kommando verstanden und weiß, was in diesem Moment von ihm erwartet wird (in meinem Fall der HIer-Abruf vom Mäusebuddeln) und der Hund befolgt dieses Kommando nicht - ist für mich der Moment gekommen, in dem hund dann auch mal merken muss, dass ein Nicht-Befolgen "unangenehm" sein kann... Damit meine ich jetzt keine Strafen im Sinne von Rumschimpfen oder körperlicher Züchtigung, sondern einfach das Unangenehm-Machen dessen, was der Hund gerade lieber tut, als zu mir zu kommen...

    Und dazu dient dann die "negative Verstärkung" durch den kurzen Schreckmoment des Leinenwerfens (neben den Hund!) - unter der Voraussetzung, dass die Situation vom Timing und von der Intensität der negativen Vestärkung her stimmt.

    Die menschliche Variante von Strafe verstehen Hunde nicht, da geb ich Dir völlig recht.

    Aber Hunde verstehen die negative Verstärkung - sie wenden sie untereinander (und - so wir sie lassen - auch uns gegenüber) an - ein Beispiel ist z. B. das Abschnappen nach vom anderen Hund mißachteten Warnknurren - im Grunde genau der "HUCH"-Effekt, den ich im genannten Beispiel durch das Leine-neben-Hund-Werfen erreiche... Das Abschnappen erschreckt den zu nahe kommenden Hund für einen Moment und er kann sich eines Besseren besinnen...

    Ich werfe nicht von morgens bis abends mit Leinen um mich - sondern das ist EINE Möglichkeit, einem Hund mal klar zu machen, dass er Kommandos befolgen muss. Immer vorausgesetzt, ich verhalte mich vorher, dabei und nachher richtig, damit meine ich, dass die Intensität des negativen Verstärkers auf den Hund abgestimmt sein muss und vor allem das Timing richtig sein muss und nicht zuletzt, dass der Hund tatsächlich begriffen hat, was das Kommando bedeutet.

    Negative Verstärkung ist nicht automatisch mit Strafe gleichzusetzen.

    Meine Intention jeglicher Hundererziehung ist immer die, dass ich meinen Hunden umso mehr Freiheiten einräumen kann, je besser sie hören.

    Nun kann und soll jeder für sich entscheiden, wie er seinen Hund erziehen möchte - aber zwischen rein positiver Verstärkung und der Strafe, die Du ansprichst, gibt es noch "negative Verstärker", die einsetzbar sind, vom Hund verstanden werden und die - individuell auf jeden Hund angepaßt - durchaus tiergerecht und auch "human" im sinne von Vermeidung körperlicher Schmerzen oder psychischen Streßes sind.

    LG, Chris

  • Hier mal eine kleine Story von positiver Verstärkung und ihren Folgen:
    Der letzte Welpi 10 Jahr her und dazwischen hat Hundi immer gut gefolgt - war wohl einer dieser Glücksfälle die man erst hinterher zu schätzen weiss ;) - und jetzt die Kleine im Haus. Also auf in die Welpenstunde und natürlich auch da jetzt der Trend zu positiver Verstärkung und Leckerlies. Funzte auch prima bis es dann irgendwann losging mit "wir fressen alles was so rumliegt". Frauchen also laut gerufen "Vasca spucks aus" und unser kluger Hund hat sich hingesetzt, ausgespuckt und sein geliebtes Superleckerlie als Belohnung abgeholt. Nach kurzer Zeit waren wir dann soweit - Welpi findet Sch..., nimmts ins Maul, macht Sitz, schaut Frauchen an und spuckts wieder aus. Frauchen, mittlerweile von der Welpenschule gut konditioniert, verstärkt positiv und gibt Leckerchen :headbash: . Kurz drauf waren wir soweit, das Hundi die Sch... wohl ganz lecker fand und eben auch erstmal drauf rumgekaut hat. Jetzt sind wir soweit - Schleppleine dran, Vasca NEIIN, und weiter gehts. Insofern kann ich staffy da voll und ganz nachvollziehen.

  • Ich finde dieses ganze "mein Hund darf ausschliesslich positiv erzogen werden und keine Strafen usw" absolut ueberzogen, ich bin doch kein Hippie..

    Bei mir fliegt sehr wohl mal was und mein Hund weiss ganz genau was NEIN heisst, ich habe in meinem Leben noch nie einen meiner Hunde hart angefasst aber ich finde es verantwortungslos, ja sogar gefaehrlich wenn mein Hund keine Grenzen kennt!

    Ich wuerde niemals ein Spruehhalsband oder eine Kralle benutzen, ich wuerde meinen Hund auch nicht anschreien (wobei ich auch mal lauter werde), ich bringe meinem Hund mit viel Geduld und auch Nachsicht bei was er darf und was nicht, NEIN war mit das erste was meine Hunde gelernt haben und ich habe ihnen sowohl im Haus wie auch draussen feste Grenzen gesetzt. Ich gehe nicht in die Hundeschule, ich habe meinen Hund auch noch nie mit einem Leckerlie trainiert (ausser beim Thema Stubenreinheit) und ich wuerde auch niemand anders an meinen Hund lassen, ausser ich kenne die Person und vertraue ihr. Das mag alles sehr hart klingen aber das ist es nicht, ganz im Gegenteil.

    Ich arbeite mit meiner Stimme, Koerperhaltung und Bewegung, dazu brauche ich keine Leckerlie. Das einzige wo es bei mir Leckerlie gibt ist wie gesagt wenn es ums Thema Stubenreinheit geht und bei Welpen ab und zu, aber auch da eher selten.
    Hundeschule gehe ich aus prinzip nicht, was aber an den Hundeschulen hier liegt und daran, dass ich so viele HH kenne dass ich z. B. fuer die Sozialisierung keine brauche. Welpengruppe ist ein anderes Thema aber selbst da verzichte ich lieber auf die Hundeschule, wenn diese mir nicht 100 % zusagt.

    Wenn ich meinem Hund etwas hinterher werfe, was nicht oft passiert, dann werfe ich ihn ja nicht ab! Dafuer ist das nicht gedacht. Hunderziehung ist ein schwieriges Thema, da wie bereits gesagt jeder sich heutzutage Trainer nennen kann und mir es zu langwierig ist, da einen guten raus zu picken. Wenn ich einen braeuchte dann wuesste ich an wen ich mich wenden muss und das reicht mir. Aber ich finde dass Hunde oft zu nachsichtig erzogen werden, dieses positiv konditionieren ist eine Modeerscheinung die in der Praxis nicht immer funktioniert denn wenn man keine Grenzen setzt dann tanzen auch die liebsten Hunde einem irgendwann auf der Nase rum. Und - und das ist ganz wichtig, Grenzen haben nichts mit Gewalt oder Haerte zu tun, sondern mit Geduld und Zeit und einem gewissen Mass an Strenge und Disziplin, was aber ueberhaupt nicht schlimm ist sondern wichtig. Man kann sehr wohl liebevoll mit einem Hund umgehen und ihn gleichzeitig erziehen. Das ist reine Uebungssache.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!