Hunde in Gewaltsituationen

  • hallo,

    habe den Bericht auch verfolgt, ich muss sagen ich war leicht amüsiert... ich bin der Meinung, dass die Hunde spüren, dass es eine gestellte Situation ist und deswegen nicht wirklich reagieren!

    ich denke, würde wirklich so etwas bei einem Spaziergang passieren, würde der Hund sicher reagieren, gut er würde sicherlich nicht Lassie-like Hilfe holen, aber er würde bellen, weil er irgendwann merkt Frauchen/ Herrchen rührt sich nicht mehr. Das verunsichert doch einen Hund extrem und ich bin mir sicher dass er irgendetwas tun würde, kläffen, jaulen usw....
    Habe zB mal gelesen, dass Hunde die einzigen Tiere sind die SOFORT merken wenn jemand tot ist.... ob das stimmt weiß ich nicht...


    Bei Angriffen von Menschen glaube ich auch, das der Abschreckfaktor der wichtigste ist. Wird man dennoch angegriffen, schätze ich meinen Hund schon so ein, dass er was machen würde, wenn er die Gefahr spürt... (Menschen mit Kapuzen findet er zB auch merkwürdig)...
    Ich weiß aber nicht, wie er reagiert, wenn jemand ihn dann bedrohen oder verletzen würde....

    Bei Polly hatte ich mal zwei Situationen, wo ich gemerkt habe, dass sie mich beschützt. Einmal habe ich einen Mann nach der Uhrzeit gefragt, es war schon dunkel, der Mann hat mir nicht geantwortet (sprach kein Deutsch), sondern mir seine Uhr unter die Nase gehalten, mit einer ziemlich ruckartigen Handbewegung, da hat sie ihn total angeknurrt, das war schon peinlich :D (Polly hat sonst NIE Menschen angeknurrt, sie hat sich normalerweise immer bei allen Menschen eingeschleimt, hihi)
    beim anderen mal saß ich im Zug, der Schaffner kam und wollte abkassieren. Er fand mich und den Hund wohl nett und wollte mir leise sagen, dass er den Hund nicht berechnen würde, dabei kam er so von oben auf mich zu, ich saß ja, da schoß dann Polly knurrend unterm Sitz hervor... er nur "oh, die passt aber gut auf Sie auf"...

    Also mit Polly hab ich mich immer gut beschützt gefühlt und mit Murphy jetzt auch!
    Und ich habe auch dieses Fünkchen Hoffnung, dass er mir hilft wenn ich in Not bin :gott: ;)

    liebe Grüße

  • also ich war schon mehrmals in situationen, die eher brenzlig waren undmein knapp 73 cm großer, 55 kilo schwerer rüde hat sich JEDESMAL hinter mir versteckt und abgewartet.
    naja, aber da zieht eher meine erziehung. ich war immer der meinung, ich bin der rudelchef, also entscheide ich wie eine situation auszugehen hat. der hund hat nicht einzugreifen. außerdem wollte ich nie einen menschenbeißer-egal aus welcher situation heraus. also ist das kein problem für mich.

  • Ich denke auch, das es auf den Hund ankommt. Meine Malimix Hündin ist eher unsicher und geht daher schnell nach vorne, während mein kleiner Staff bis jetzt immer gelassen blieb.
    Für Sam bin ich unumstritten der Rudelführer und habe alles im Griff zu haben. Wie es allerdings aussieht, wenn ich richtig Angst ausstrahle, weiß ich GsD nicht. Mein Mädchen ist eben sehr "aufmerksam" und stellt sich gerne schnell mal einer ungewöhnlichen Situation.

  • Mein Whippetmädchen hätte sich in jüngeren Zeiten bei Gefahr des Frauchens sofort im Schritt des Angreifers verbissen *g*. Jetzt isse ja blind und würde die Stelle sicher nimmer sicher treffen.

    Jule würde zumindest bellen und den "Angreifer" ausschalten, weil dieser einen Lachkrampf bekäme.

    Und Bambi - die hat zuhause schon einen Freund meines Sohnes angegangen, als der mit meinem Sohn spät zu uns nach Hause mitkam und während ich auf der Couch schlief, ins Wohnzimmer stolperte.

  • Spannendes Thema ! Und bei den ganzen Beiträgen fällt mir auf, dass es hier viele kleine mutige Hunde gibt, die sofort verteidigen - und so einige größere ängstliche :roll:

    Komisch, oder ? Und trotzdem haben die Großen die abschreckendere Wirkung. Dabei ist es bestimmt nicht lustig, einen wütenden Terrier am Bein hängen zu haben. :hilfe:

    Wir haben einen großen schwarzen Schäferhundmischling mit hellen Augen - das beste ist schon mal die abschreckende Wirkung. Ob er wirklich verteidigt.. hmm. Auf jeden Fall macht er sich, wenn ich unruhig bin, ganz gerade und groß und spitzt die Ohren - ich glaube in den meisten Fällen reicht das schon, dann sieht er echt eindrucksvoll aus. :smile:
    Mir geht es wie vielen hier, bin mir nicht sicher, inwieweit er bei mir oder meinen Freund denken würde, dass wir das schon selber regeln. So aus dem Bauch raus bin ich mir aber ziemlich sicher, dass er unsere Kinder sofort verteidigen würde. Mein Sohn (11J), der im Dunkeln eher Angst hat, fühlt sich total sicher, wenn wir den Hund dabei haben und ich glaube, das ist berechtigt.

    So, und jetzt noch eine Geschichte, die ich von einem Freund erzählt bekommen habe: Seine Mutter hatte einen Irish Setter, der irgendwie aus dem Tierschutz und schlechten Verhältnissen kam, eher ein Angsthund und etwas neurotisch. Sie ist mit ihm regelmäßig alleine im Dunkeln im Wald spazieren gegangen, was ihr Mann garnicht gut und gefährlich fand, weil er der Meinung war, dass der Hund sie nicht verteidigen würde. Das war so lange ein Thema, bis sie gesagt hat, sie möchte es testen. Sie haben auf einem Hundeplatz mit einem Trainer (so mit Schutzausrüstung) einen Angriff simuliert - und der Hund ist megamäßig auf den "Angreifer" losgegangen und war nur mit Mühe wieder zu beruhigen, obwohl er im Alltag überhaupt nicht aggressiv war. Danach hat ihr Mann sie dann sorgenfrei im Dunkeln spazierengehen lassen.

    Auch wenn ich selber mit meinem Hund so einen Test eher nicht machen würde, fand ich es doch eine Geschichte mit Gänsehautfeeling...

    Lg, Trixi + Diego

  • Mein früherer Hund Kessy, ein Beagle, war auch eine herzensgute Maus...
    Ich habe immer gesagt, "wenn mir jemand was tut, wartet sie ab bis er fertig ist und lässt sich dann kraulen..."
    Aber: am 06.12. gingen wir - wie immer - unsere Abendrunde, am Fluss entlang (Links steil bergab zum Wasser, rechts ein Zaun). Uns kam ein besoffener Nikolaus entgegen und er hat angefangen, irgendwelches Zeugs zu lallen... Kessy ist sofort auf ihn zu, war zum Glück an der Leine. Sie hat wie verrückt gebellt (ich dachte, das kann sie gar nicht) und geknurrt, und war richtig aggressiv... Der Nikolaus hat wohl auch Angst gekriegt, weil er ist die Uferböschung runtergefallen... :hust:

    Zu Tomy kann ich nicht viel sagen. Ich bin mir aber relativ sicher, dass er zumindest bellen und knurren würde, wenns wirklich ernst wird. Ob das bei so einem Zwerg was hilft, ist die andere Sache... :???:
    Was ich erstaunlich fand, ich habe seit Freitag einen Pflegi, die beiden ignorieren sich eigentlich. Aber am Sonntag wollte den jemand streicheln, ich hatte beide an der Leine, Tomy ließ das nicht zu. Er hat so lange genkurrt, bis diejenige sich von Sparky abgewandt hat.

    Und Sparky selbst - ist auch eine überraschende Situation - hat am Abend meinen Freund nicht erkannt, als ich auf der Abendrunde war, er kam dazu. Mein Freund hat zu ihm geredet, Tomy hat sich gefreut wie ein Irrer, und Sparky hat sich zwar hinter mir versteckt, aber ganz schön gebellt und ist dabei auch immer weiter vorgekommen.
    Er hatte mit Sicherheit Angst, das war keine Verteidigung, aber ich würde ihn so einschätzen, dass er eher nach vorne gehen würde....

    Hoffe, es kommt nie soweit, dass wir es rausfinden.

    Und: Ich finde es ganz schön erschreckend, wieviele Leute hier schon in so eine "brenzlige" Situation gekommen sind, die ja zT auch wirklich kein Spass mehr waren!!! :schockiert:

  • hallo

    diese frage kam mir gestern abend als ich -mutiger oder blöderweise-
    seeehr spät nochmal spazieren ging, naja richtung waldrand. :ops:

    dann wurde es schnell sehr dunkel -grusel-

    meine shanti läuft eigentlich immer frei auf feld und flur, da lies ich sie jedoch hart bei fuss laufen .

    sie ist sehr aufmerksam, besonders im dunkeln.

    als wir wieder im ort waren, lief ich durch einen recht dunklen weg nach hause. ich schwöre ich sah niemanden, bis meine shanti böööööse knurrend stehen blieb und in die nacht bellte. dann sah ich den mann auf mich zukommen.

    der ging mit grossem abstand dann an uns vorbei, wobei mein hund ihn nicht aus den augen ließ und ständig tieeeef knurrte.

    okay, ich möchte einen lieben zuverlässigen hund, aber das fand ich echt
    tollllll :gott:

    also glaube ich sie würde mich beschützen wenns hart auf hart kommt.

    wobei ich auch mal gelesen habe hunde riechen das adrenalin ihres menschen, also sie können die situation gut einschätzen ob es ernst ist.


    hoffe, wir alle müssen niemals auf die hilfe unseres hundes angewiesen sein.


    gruss petra

  • Interessantes Thema - habe mich jetzt mal durchgekämpft.

    Was mir bei ALLEN, die hier geschrieben haben und der Meinung sind, ihr Hund würde sie verteidigen fehlt ist die Frage nach der Härte des Hundes.
    Schärfe scheinen ja einige mitzubringen - was ist der Unterschied?
    Vereinfacht gesagt ist Schärfe=Austeilen, Härte=Einstecken können. Selbst dort, wo der Hund z.B. auf dem Hundeplatz getestet wurde, hat der "Täter" ja nie seinen Angriff vom Hundeführer auf den Hund verlegt. Da spätestens trennt sich die Spreu vom Weizen.
    Zugegeben, normalerweise ist jemand mit Hund nicht gerade das bevorzugte Ziel eines "normalen" Straftäters - Hund schreckt ab, Hund macht Krach (und alarmiert damit andere Leute - auch wenn diese sich vielleicht nur in ihrer Nachtruhe gestört fühlen ;) ).
    Aber wenn jemand Euch an den Hals will und derjenige auch bereit ist, mit Faust, Fuß, Stock oder Messer notfalls vorher den Hund aus dem Weg zu räumen, zweifle ich arg, dass die meisten Hunde das stehen.
    Nicht falsch verstehen: Das ist kein "Runtermachen" der Hunde hier (solche, die das können wollen die meisten bestimmt nicht an der Leine haben) und der "übliche" Täter lässt sich garnicht erst mit jemandem mit großem Hund, der vielleicht auch noch droht ein - aber nachts Leute anknurren, mal nen Besoffenen erschrecken oder jemanden angehen, der (vermeintlich) den Hundeführer angreift ist für mich keine Garantie, dass der Hund auch wirklich in einer ernsthaften Konfrontation "steht".

    Ich möchte nur vor allzuviel Optimismus in dieser Beziehung warnen.

    Zwei recht gute Artikel zu diesem Thema (unter den Bildern)

    http://www.dog-control.de/index.php?id=s…und-diensthunde

    Grüße
    T.

  • Zitat

    Leider Gottes hat mein Hund schon bewiesen, das er diesem Druck sehr wohl stand hält :/ Ich finde das nicht unbedingt so toll, aber ich weiß es und gehe einfach anders mit ihr um...

    Okay - das ist dann doch in Ordnung. Wär für mich nicht so das Thema - wenn ich so einen "harten" Hund habe, ist der üblicherweise auch recht selbstbewußt und neigt nicht zu sinnlosem Rumgemache - hoffentlich.
    Und solch einen Hund sollte man halt ausbilden - der bleibt dann kontrollierbar, über den Gehorsam führig und stellt somit auch nicht so das Problem dar ;)
    Grüße
    T.

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