Der Angsthund-Thread....

  • Chris, sollte ich da ev. die Röntgenaufnahmen wegen dem Projektil mitnehmen? Bekomme ich die so einfach? Die sind in der Klinik aufm Computer.
    Welchen Arzt aus der Liste des Münchner Raumes würdest du empfehlen? Kennst du einen? Sonst nehme ich einfach den der am nächsten ist.

  • Hallo, ich habe ein echtes Problem mit unserer Hündin. Erzhl mal kurz die Vorgeschichte. Meine Freundin und ich haben seit 1,5 Jahren eine Hündin die aus Serbien stammt und dort ca 5 Jahre auf der Strasse gelebt hat. Lina ist ein echtes Sensibelchen. Mittlerweile ist sie etwas zutraulicher geworden. Meine Freundin ist der Rudelführer bei uns. Zu ihr hat Lina vertrauen, Sie ist Schutzperson und "Mama". Wenn wir zu dritt unterwegs sind ist sie ein ausgeglichener Hund der spielt, herumtollt und gut hört. Zuhause traut sie sicht nichts. Wir müssen immernoch an ihrer Seite sein wenn sie frisst und trinkt, alleine durch die Wohnung bewegen geht garnicht. So, jetzt zu meinem eigentlichen Problem:
    Sie findet zu mir nicht 100 % Vertrauen. Wenn meine Freundin aufsteht, zur Tür geht und sie ruft kommt sie. Wenn ich es mache muss ich sie entweder zur Tür tragen oder zu heftig am Halsband ziehen das ich angst hätte sie zu erwürgen. Wenn meine Freundin mit ihr draussen ist, erledigt sie ihr Geschäft, mal früher, mal später, bei mir meistens nur wenn wir in den Wald fahren. Normale Runden direkt am Haus haben meistens keinen Erfolg.Wenn ich slleine mit ihr im Wald bin, biete ich ihr die gleichen Spiele an die wir sonst zu dritt machen, meist keine Chance. Wenn ich sie mir dann angucken habe ich meist das Gefühl das sie schnellstmöglich wieder nach Hause will weil "Mama" ja da sein könnte. Sie sieht sehr unkonzentriert aus. Manchmal bleibt sie so lange stehen, das ich schon meckern muss und solche Tage sind dann meist auch mit Stresshecheln verbunden. Ich oder Wir versuchen Stresssituationen aus dem Weg zu gehen. Sie interessiert sich zum beispiel nicht für andere Hunde, hat auch meist Angst vor ihnen. Dann überqueren wir meist schon vorzeitig die Strasse mit einem Halt an dem Bordstein und auch einem großen Lob danach. Ich ziehe sie nicht, scheuche sie nicht, üb Komandos, sie bekommt Streicheleinheiten UND ich bin der Futtermensch Zuhause. Aber vertrauen zu mir ist fast null, oder eher ich habe das Gefühl ich bin fast egal. Bis "Mama kommt, dann macht Sie alles gerne zu dritt. Die Problemchen die ich habe, hat meine Freundin garnicht. Und da sie nicht gern mit mir rausgeht, ist es für sie auch meist mit Stress verbunden. Vielleicht habt ihr ja ein paar Anregungen für. Nur bitte, bitte keine Handfütterung erwähnen, darüber habe ich mich schon Stundenlang mit anderen hier gestritten, weil sie einfach ein schlechter esser und trinker ist und wir froh sind wenn es überhaupt gut klappt.


    liebe grüße Mary

  • Würde dir erstmal raten das Halsband wegzulassen und ein Geschirr zu nehmen. Dadurch das du Sie am Halsband durch die gegend ziehn must bekommt sie vielleicht noch mehr Angst dadurch das du ihr die Luft abschnürrst. Ein ausbruchtssicheres Geschir wäre besser.


    Wird zwar nichts daran ändern das Sie nicht mit dir rausgehen will, aber wenigstens verändert es erstmal das negative Gefühl was sie jedesmal mit dir hat und mit dir verbindet.

  • ich bräuchte mal ein, zwei Ratschläge von euch. Es geht um unseren Nepi, ein im Großen und Ganzen sehr liebes und unkompliziertes Hündchen. Eigentlich kein Wuff wo man allgemein sagen würde "Angsthund".. nur anders kann man es eigentlich nicht betiteln.. :( :


    Er knurrt niemand an, er beißt nicht, verfällt nicht in unkontrollierbare Panikattacken- nein wenn ihm was merkwürdig vorkommt, er eine Situation nicht einschätzen kann, sich die Rahmenbedingungen ändern, verkriecht er sich in sich selbst. Öhrchen angeklappt, Rute die sonst immer oben ist, sinkt nach unten..


    Früher war sie dann eingeklappt, komplett, er war gar nicht mehr ansprechbar, ist wenn möglich in ein Versteck geflüchtet- da reichte ein lächerlicher Strauch oder auch ein Erdloch. Inzwischen vertraut er mir soweit, das nicht mehr blankes "Ich bin nicht mehr da" herrscht, sondern er weitestgehend auf mich reagiert, mir folgt, zwar zögerlich aber immerhin. Ich darf ihn auch inzwischen in Arm nehmen, er kommt richtig kuscheln, also ist definitv eine Besserung da.


    Wenn man ihn so allgemein kennenlernt, dekt man gar nicht das er ein unsicherer, ängstlicher Hund ist, der ich nenns mal so Probleme hat Menschen wirklich zu vertrauen, eine Beziehung aufzubauen.


    Er geht auf Menschen zu- quiek, quiek, die ganze Körperhaltung und Mimik und Gestik ist in dem Moment ein Gemisch aus: Tu mir nichts, du bist Chef, ich unterwerfe mich aber streichel mich, ich bin ein armer Hund. Sehr interessante Mischung, sehr charmant. Wie weit der Kontakt geht bestimmt dabei aber er.


    Wir haben ihn jetzt 2 Jahre und ich mag diesen kleinen Kapser unheimlich gern. Ich find es aber wahnsinnig schwierig ihn aus dieser Starre raus zu holen. Hat da jemand Tipps oder Ideen?


    Ein Beispiel vielleicht von gestern, wo es mir wieder sehr bewusst geworden ist, ich mich ihm gegenüber unfähig gefühlt habe. :/ Wir auf einem THS Turnier. Er ist zwar generell kein super Temperamentsbündel aber auf dem heimischen Hundeplatz, bzw. wenn ich mit ihm auf unserer Pferdekoppel übe, wo er sich wohl fühlt, alles vertraut ist, sind die Ohren meist vorn, er ist munter und meist auch aufgeweckt dabei- außer es regnet, das mag er nicht. :hust:
    Gestern, Öhrchen angeklappt auf den fremden Platz. Ich ihn vorher extra schon 15 Minuten eher aus dem Auto geholt, ihn alles angucken lassen, mit ihm versucht Leckerlisuchen oder Dummyspiele zu spielen- da taut er sonst gut auf, nichts, nur halbherzig ging er auf meine Motivationsversuche ein, war auch in den Prüfungen sehr zurückhaltend, obwohl er versuchte mir trotzdem es soweit als möglich in seiner Unsicherheit recht zu machen.


    Es war jetzt nicht unser erster Wettkampf, doch ich hatte in letzter zeit so das Gefühl einen besseren Zugang zu ihm gefunden zu haben, hatte gehofft, diesmal wirds "besser", er fröhlicher, kann das ganze mehr geniessen.. denk so immer das ich ihn zu etwas "nötige" was er den Moment nicht will, nur mir zuliebe tut, doch an und für sich hat er Spass dran, hatte auch gestern seine guten Momente und es ist ja auch im Alltag so das es solche Momente gibt, die er merkwürdig findet, die man nicht immer vermeiden kann.. hoffe es ist jetzt nicht zu wirr.. :ops: :headbash:

  • So, ich meld mich hier auch mal. Seit 4 Wochen lebt ja nun Jules bei uns. Beim Züchter hat sie sich sehr selbstsicher gezeigt und wir haben uns gar keine Gedanken gemacht, dass sie übertrieben ängstlich sein könnte. Nun ist sie da und zeigt große Unsicherheiten. Sie wird das lernen, ohne Frage und die Zeit dazu bekommt sie auch. Zu mir hat sie auch schon Vertrauen aufgebaut und fordert auch schon Kontakt ein. Körperpflege und Kuscheleinheiten genießt sie bei mir und legt sich dabei auch ganz relaxed hin. Stehe ich auf, schaut sie zwar mal was ich mache, bleibt aber ganz ruhig. Gestern nacht hat sie nichtmal den Kopf heben wollen, auch nach an schubsen nicht. Ich musste über sie drüber springen um vom Bett aufs Klo zu kommen.


    So, nun zum Problem. Sie hat Angst vor meinem Freund. Er ist wirklich lieb zu den Hunden und würde alles für sie machen, aber er ist eben auch typisch Mann, groß, tiefe Stimme und manchmal ein wenig poltrig. Sie soll diese Angst abbauen, dringender noch als ihre Angst vor Autos, denn er muss täglich auch mit ihr Gassigehen. Bisher hat das ganz gut funktioniert, sie läuft schon mit, vertraut ihm aber nicht und würde im zweifelsfalle auch ohne Leine nicht zu ihm zurückkommen. Ruft er sie, kommt sie bis auf 1-2 Meter heran und traut sich dann aber nicht weiter.


    In der Wohnung äußert es sich folgendermaßen: Er liegt im Bett, sie geht zu ihm ins Bett und läßt sich hin und wieder auch kuscheln. Sobald er aber aufsteht, wird sie sehr unruhig. Sie bleibt dann weder liegen noch kann er sie vernünftig anleinen. Halsband und Geschirranlegen geht dann auch nur über festhalten. Das ist natürlich weder schön noch förderlich. Heute hat sie sogar beim Treppe heruntergehen uriniert. Das war das zweite mal seit sie hier ist. Bei mir hat sie das noch nie gemacht.


    Ich habe jetzt zu ihm gesagt, dass wir die Handfütterung bei ihm noch ausbauen, immer wieder mal 5 Minuten hinsetzen und etwas geben. Kontaktaufnahme zu ihm werde ich auch klickern, ebenso wie das Geschirr anlegen, das scheint sie zu verstehen. Sonst nimmt sie, wenn sie gestresst ist keine Leckerlies. Achja, Futter holt sie sich bei ihm schon ab, verschwindet aber gleich wieder. Ansonsten soll er sie komplett ignorieren, weder ansprechen noch sonstwas. Das wird der schwerste Teil für ihn. Gassi muss er weiterhin gehen, das läßt sich erst mal nicht vermeiden, aber auch dann Leine dran und gut ist. Draußen ist sie auch viel entspannter und ich denke dass stellt kein unlösbares Problem dar.


    Was können wir denn noch tun?

  • Ich finde so wie ihr es macht ist es schon ganz gut.
    Ich persönlich würde die Zuwendung deines Mannes eher ausbauen (bin aber kein Profi). Also, dass nur er füttert (Handfütterung). Er spielt mit ihr, er geht so oft wie möglich Gassi usw.
    Wortlos würde ich es gar nicht machen. Allerdings ohne Betüttelung, sondern klare schichte Anweisungen. Dein Mann soll für den Hund derjenige sein, dem sie sich anvertraut, der sie aus brenzligen Situationen holt, dem sie vertraut. Auch eine Respektperson. Und das erreicht er wohl am besten durch Üben aller Kommandos und einer klaren Führung.
    Wichtig finde ich für so einen Hund auch einen geregelten Tagesablauf. Etwas auf das er sich verlassen kann.
    Bin gespannt was die anderen meinen.

  • Also im Moment füttert ja nur er, das ist kein Problem. Zuwendungen von ihm kann sie im Moment gar nicht annehmen. Sofern sie zu ihm kommt, darf er sie natürlich auch streicheln. Aber ich habe das Gefühl, je mehr er sich bemüht, desto mehr Abstand hält sie zu ihm.


    Außer Geschirr anziehen und Füttern muss er mit dem Hund ja nichts machen, und natürlich überfällt er sie dann nicht gleich wortlos. Aber Kommandos kennt sie nicht, da ist also nichts mit Anweisungen geben. Sie baut gerade mal Vertrauen auf. Das ist eben auch das Problem, er kann sie im Moment nicht beschützen, wie auch vor sich selber? In der Wohnung sucht sie Schutz bei mir. Draußen, wenn wir zusammen gehen, schaut sie immer was ich mache und stubst mich an, zu ihm würde sie im Moment nicht gehen.


    Zitat

    Und das erreicht er wohl am besten durch Üben aller Kommandos und einer klaren Führung.


    Wenn es das wäre, hätte ich nicht diesen Post erstellt. Das haben wir schon mit Lilly durch und das hat auch super funktioniert. Dahin müssen wir erst mal kommen. Und er kann ja von dem Hund keine Kommandos verlangen, die sie nicht kennt, und Gehorsam einfordern, obwohl sie Angst vor ihm hat. Ich bin auch der Meinung, dass gewissen Situationen einfach durchgestanden werden müssen. So handhaben wir es z.B. mit unserem Haushalt. Ich leg auch mal Flaschen auf dem Boden oder lasse Joghurtbecher durch die Wohnung schlittern...da macht sie auch Fortschritte und schaut sich das Ganze dann an. Aber Angst vor einem Menschen über Gehorsam (den sie wie gesagt eh noch nicht hat) zu regeln halte ich nicht für eine gute Idee.

  • Mit klarer Führung meinte ich keine sture harte Linie, sondern konsequente, immer wieder kehrende Übungen, Kontinuität im Tagesablauf.


    Aber wie gesagt ich bin kein Profi und du scheinst dich ja selber schon sehr gut auszukennen. :gut:

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