Lieber Großhundehalter...

  • Zitat

    (...)Ich nehme meinen Zwerg auf den Arm, weil ich keinen Bock drauf habe, dass mein Zwerg (...)um sein Leben schreit.


    Oh, das kenne ich. Mein Hund hat auch geschrien, wenn sich ihm andere Hunde näherten. Es hat mir das Blut in den Adern gefrieren lassen und es dauerte Stunden, bis der Hund und ich wieder von diesem Stressschock herunter waren.
    Das war eine Zeit, in der hätte ich andere Hunde bei Bedarf gerne wegbeamen können.

    Heute ist der Hund seit 2,5 J bei mir und schreit nicht mehr. Mein Hund hat keine Todesangst mehr vor anderen Hunden! Er und ich haben - unter fachkundlicher Anleitung - trainiert.
    Deshalb meine Bitte an die TS und andere mit vor Angst schreienden Hunden: Trainiert sie, gibt ihnen ihre Lebensqualität zurück!! Das ist machbar!

    Ihr könnt nicht die anderen Hunde oder ihre Halter ändern, aber ihr könnt eure Hunde stärken, ihr Selbstvertrauen aufbauen und ihre Angst abbauen. Und ich persönlich finde das auch eure verdammte Pflicht.

  • Zitat

    Ihr könnt nicht die anderen Hunde oder ihre Halter ändern, aber ihr könnt eure Hunde stärken, ihr Selbstvertrauen aufbauen und ihre Angst abbauen. Und ich persönlich finde das auch eure verdammte Pflicht.

    Toll geschrieben, Birgit!!! :2thumbs:


    Kann ich nur bestätigen!!!

    Die Kleine war super beim Hundetreffen zwischen all den großen Kötern ;)

  • Erstmal finde ich schon, das du alle Großhundehalter über einen Kamm scherst, warum veröffentlichst du sonst so ein Post und klärst es nicht mit den entsprechenden Personen vor Ort in der jeweiligen Situation?!

    Nur weil ich fast täglich schlechte Erfahrungen mit Kleinhundehaltern mache, schere ich sie auch nicht alle über einen Kamm!!!
    Ich diskutiere das immer mit den jeweiligen Leuten vor Ort!

    Wenn ich mit meinen beiden Unterwegs bin und mir kommt jemand mit angeleintem Hund entgegen, leine ich meine beiden auch an.
    Wenn es ein kleiner Hund ist, der evtl. noch am pöbeln ist, gehe ich weit auf die Seite und lasse meine beiden absitzen.
    Wenn dann die Kleinhundehalter meinen, nur weil ich meine großen angeleint habe, könnten sie die kleinen frei lassen und an uns rumspringen lassen, da geht mir die Hutschnurhoch!

    Und da stoße ich auch auf böse Stimmen, wenn ich mich dann beschwere das man doch bitte den kleinen Hund von mir nehmen soll!!!

    Ja warum ihre sind doch angeleint... ja eben drum

    Hier nehmen sich viele Kleinhundehalter viel raus und selbst wenn die kleinen Hunde frei laufen und ich lasse meine dann auch laufen, werde ich angepöbelt warum ich die großen Hunde einfach so laufen lassen, wenn ich doch sehe das hier kleine Hunde rum laufen!!!

    Trotzdem habe ich nichts gegen Kleinhunehalter, weil es genug Kleinhundehalter gibt, die sich korrekt verhalten!

    Und ich denke genauso sollte es jeder machen!

    Die Situation direkt vor Ort klären und nicht direkt mit Vorurteilen in eine Situation reingehen!
    Dein Hund spürt das du Angst/Unsicher wirst, wenn du einen großen Hund aus der Entfernung siehst und dann wird sich dein Hund auch nicht entspannen können!!!

    Und ja auch meine beiden schlafen täglich im Bett!!!
    Obwohl großer Hund!!!

  • Zitat

    die Ängste habt ihr beide gleich,


    und diese Ängste sind durchaus berechtigt.


    Zitat

    Dein Hund IST sozialisiert, der lebt ja mit zwei anderen zusammen.

    Ich habe gerade eben versucht, Dir zu erklären, dass die Tatsache, dass mehrere Hunde zusammenleben, nicht automatisch bedeutet, dass die Hunde auch gut sozialisiert sind.

    Zitat

    Und wenn ich das richtig verstehe, auch problemlos ;)

    Nicht problemlos. Sie hat nur inzwischen gelernt, Abstand von den Grossen zu halten, wenn die im Rennen sind, weil die Grossen, v.a. das grosse weisse Chaostier, dazu neigen, im Rennen nicht nach kleinen Hunden zu schauen, und dabei so ein Gartenzwerg öfter mal durch die Gegend gekickt wird.

    Zitat

    Wie gesagt, nimm deinen Hund erstmal auf den Arm, aber setz ihn dann auch wieder runter.

    Ich glaube nicht, dass Du mir irgendwelche Ratschläge geben musst.

    @Big-Joy
    ich glaube, Du hast nicht ganz verstanden, was ich geschrieben habe. Meine Kleine schreit nicht beim Anblick eines anderen Hundes vor Angst, sie pöbelt auch nicht, weder auf dem Boden, noch auf dem Arm. Sie kann zwar zickig werden, wenn ein grösserer Hund sie bedrängt, aber das finde ich absolut ok, dass sie dann mal knurrt und verwarnt. Dürfen meine Grossen auch, wenn ein anderer Hund ihre Individualdistanz derart massiv unterschreitet und sich ihnen körperlich aufdrängt ohne vorhergehende Signale hinsichtlich Abstand halten zu beachten.
    Besagter grosser Hund hatte sie im Fang - im Maul falls das besser verständlich ist. Zähne in Fell und Haut und hochgehoben.

    Sie läuft nach wie vor frei und problemlos mit MIR bekannten grossen Hunden durch die Gegend. Aber wenn mir grosse Hunde unangeleint entgegenkommen und deren Halter so uneinsichtig sind, ihre Hunde nicht zu sich zu rufen (höchstwahrscheinlich können sie es gar nicht), dann kommt sie auf den Arm. Nochmal will ich eine solche Szene nicht erleben.

  • Ich bin ja ein Mittelgroßhund und Kleinhundbesitzer.Und kenne beide Seiten.
    Mit unserer Kleinen bewegen wir uns selbstsicher auch im größten Rudel.Oftmals sind wir mit 5-9 Hunden unterwegs und Kleinpolly hält sich zwar etwas außerhalb wenn die Großen toben,aber sie mischt auch mal kräftig mit.Es gab bis jetzt nur eine Situation das ich sie auf den Arm nehmen mußte (ein Bauer kam mit Trecker und bremste nicht wegen unseren Hunden)

    Wir konnten mit Polly schon viele unserer Großhundehalter hier von dem Kleinhundeklischee abbringen,nicht alle Kleinen sind verzogen.Aber auch nicht alle großen Hunde sind gut erzogen,es gibt auf beiden Seiten die schwarzen Schafe die die gängigen Klischees bestätigen :hust:

    Und doch fällt uns eines besonders auf: steht mein großer Idefix am Tor und bellt,springt so mancher auf die Seite.Steht klein Polly am Tor und bellt finden sie alle soooooo süß :???:

    LG Chris

  • Also mal ehrlich,

    für mich ist es indiskutabel, dass ein Hund an der Leine so einen riesigen Zoff macht und stänig mit seiner "ach so schlimmen Vergangenheit" argumentiert wird, während alle anderen Hunde die bösen sind, die auf die Ansage des Pöblers z.B. ebenfalls mit Bellen reagieren.

    So schlimm die auch gewesen sein mag, es bedeutet nichts anderes, als dass der Hund eine falsche Lernerfahrung in seiner Jugend gemacht hat, die man schrittweise abtrainieren kann und ihm dadurch viel Stress und Angst nimmt. Das genaue Gegenteil davon ist ihn auf den Arm zu nehmen, um seine Angst und den damit verbundenen Stress noch zu verstärken.
    Ich habe lange mit meinem Hund trainieren müssen, solche Leinenpöbler zu ignorieren und nicht auf sie zu reagieren und es klappt mitlerweile sehr gut. Wenn ich meinen Hund dazu bekomme, sich zu kontrollieren, dann muss es doch umgekehrt auch möglich sein.

    Jeder ist für seinen Hund verantwortlich, und genauso wenig wie es okay ist, dass fremde Hunde ungefragt auf andere Hunde zulaufen und eventuell sogar angreifen, so ist es okay, wenn Hunde unkontrolliert agressiv an der Leine bellen.

  • Als Klein-, Mittel- und Grosshundehalter kann ich eigentlich alle Seiten gut verstehen.

    Es ist alles so leicht gesagt.

    Ich frage mich manchmal: Warum wird immer vorausgesetzt, dass fremde Hunde z.B. mit meinem Winzling Kontakt haben sollen, wenn ich das in dem Moment nicht haben will. Mein Windhund - mittelgross - ist bereits x Mal gebissen worden. Sie hat nie angefangen und trotzdem hat sie so oft was auf die Mütze bekommen - da war nix mit abblocken oder wegdrängen des fremden Hundes.

    Als Bambi vor kurzem gebissen wurde (DSH) - und sie ist mit ihren knapp 60 cm eher ein grosser Hund - habe ich den Angriff auch nicht verhindern können. Wäre ich da mit Jule unterwegs gewesen, wäre mein Hund jetzt tot. Sie ist gerade mal 22 cm hoch und 2, 4 kg schwer. Da reicht ein Schüttler.

    Ich würde meinen Hund sogar in die Mülltonne stopfen, wenn ein grosser auf uns zugestürmt kommt. Denn es gibt ja nur zwei Möglichkeiten - entweder geht es mit dem fremden Hund gut oder meine ist vielleicht anschliessend tot. Da hilft die beste Sozialisierung nix. Oh ja, kläffen kann sie auch, wenn sie ihren persönlichen Feind sieht, aber das tun auch viele mittlere und grosse Hunde an der Leine.

    Von einem kleinen Hund bin ich bzw. meine Hunde bisher noch nie attackiert worden - eher die mittleren oder eben die Grossen waren es. Vielleicht liegt es auch daran, dass in meinem Umfeld fast ausschliesslich nur die grossen ohne Leine durch die Gegend stromern. Hier gibt es einige kläffende Kleinhunde, aber ich weiss gar nicht, wieso man sich überhaupt darüber aufregen kann. Ich geh einfach weiter, es berührt mich gar nicht - solange nicht meine Hunde auch damit anfangen. Was interessieren mich die Kläffer - sie leben nicht mit mir und wenn der Besitzer das schön findet oder nicht stört - ist das doch sein Problem.

    Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich das erste Mal auf unserer grossen Hundewiese mit meiner KLeinsten auftauchte. Sprüche wie: "Jetzt gehen sie schon mit ihren Ratten hier spazieren", "endlich mal ein geeignetes Spielzeug für meinen Hund", "keine Angst, dass der in ein Mauseloch fällt" - waren noch die netteren Sprüche. Die haben mich jedoch berührt und erst da wurde mir die unverständliche Kluft zwischen Gross- und Kleinhundehalter erst richtig bewusst.

    Und seid doch mal mal ehrlich - wer hat noch nicht gelächelt mit seinem grossen Hund an der Seite beim Anblick eines kläffenden Kleinhundes und dachte - Du mit Deiner Fusshupe - was willst Du überhaupt ..

    Und was hatte man für einen Spass, als eine Meute grösserer Hunde meine Kleine, die es plötzlich mit der Angst bekam, hetzten, dass ich dachte - jetzt ist es aus. Auf unserer Hundewiese sind fast ausschliesslich grosse Hunde, Kleinhundebesitzer findet man da so gut wie gar nicht mehr.

    Und ja, sogar meine Grosse hat schon kleine Hunde gemobbt - nachdem ein Hund anfing, eine kleine Hunde-Maus zu hetzen, schlossen sich immer mehr Hunde an - meine leider auch. Zurückblickend bin ich echt froh, dass dem Hund nichts passiert ist. Mein Hund ist also auch kein Superhund - und gerade deshalb weiss ich, dass das Spiel sehr schnell in Ernst umschlagen kann - trotz bester Sozialisierung.

    Aber es gibt sie trotzdem, die tollen, sanften Riesen. Deshalb ist die Pauschalisierung "Grosshunde" seien die Feinde der Kleinen, die Kleinen seien die unerzogenen, asozialen, provozierenden Kläffer nicht schön. Es gibt so viele Hundefreundschaften, die weit über Grössen hinausgehen.

    Julchens bester Freund war eine wunderschöne Deutsche Dogge. Dessen Pfoten waren fast so gross wie mein ganzer Hund. Dieser Hund hat sich sogar hingelegt, damit mein Hund besser Kontakt aufnehmen konnte. Die beiden waren ein Herz und eine Seele. Sam war beim Spiel sowas von vorsichtig. Wenn ich mit Herrchen und unseren Hunden gegangen bin, war das der Hingucker. Kamen fremde Hunde, hat sich meine unter Sam gestellt, er hat auf sie aufgepasst. Sie waren ein tolles, ungewöhnliches Team.

    Kleinhunde sind also nicht immer nur am Kläffen und verwöhnt bis zum Abwinken, sie können auch mit Riesen. Aber sie sind, was sie sind - oftmals körperlich zu klein für grössere Hunde, die bitte hier nicht als die besser sozialisierten Hunde hingestellt werden sollten.

    Mit meiner Kleinen meide ich heute Hundeausläufe. Sie wird 10 und ist nicht mehr so flott. Mag sein, dass sie dadurch auch nicht mehr so toll mit anderen Hunden kann wie früher - aber sie hat ja Püppy und Bambi.

    Die Grosse hingegen lass ich gerne mit anderen Hunden laufen, wenn wir alleine unterwegs sind. Sie ist souverän und zu jedem Hund freundlich. Mit Zwergen jedoch lass ich sie nicht mehr laufen.

    Nur eins weiss ich, eine Zwergrasse (ich liebe Jule) würde ich heute nicht mehr aufnehmen.

  • Zitat

    Hier gibt es einige kläffende Kleinhunde, aber ich weiss gar nicht, wieso man sich überhaupt darüber aufregen kann. Ich geh einfach weiter, es berührt mich gar nicht - solange nicht meine Hunde auch damit anfangen. Was interessieren mich die Kläffer - sie leben nicht mit mir und wenn der Besitzer das schön findet oder nicht stört - ist das doch sein Problem.


    Danke. Ging mir auch so durch den Kopf. Es ist mir doch wurscht ob ich einen HH begegne der einen "pöbelnden" Hund an der Leine hat. Solange er ihn halten kann ist doch alles ok. Und wenn ein HH seinen Hund auf den Arm nimmt ist das doch auch ok. Soll Hundi sich doch da oben aufregen.

    Begegne ich hier auch oft. Na und? Sollen sie doch ihre Hunde auf den Arm nehmen. Irgendwann wenn sie dann merken meine Hunde sind nett, kommt man ins Gespräch und plötzlich bleibt Hundi auch mal unten. Na besser kann es doch nicht sein. Aber das würde mit Sicherheit nicht klappen wenn ich den anderen HH "erziehen" wollte und seine Bedenken/Ängste nicht Ernst nehme. Nur wer sich Ernst genommen fühlt wird eher bereit sein mit sich Reden zu lassen.

    Ich als Groß- und Mittelgroßhundehalter habe damit jedenfalls kein Problem. Ich komme ohne Probleme an diesen Hunden vorbei, habe meine unter Kontrolle (Ashkii geht jetzt immerhin schon zu 90 % an Hunden vorbei ohne unbedingt mit ihnen Spielen zu wollen).

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!