Erziehungsmaßnahmen wie im Rudel


  • :gut:


    Ich beherrsche die Hundesprache gar nicht - ich verstehe sie zum größten Teil, kann ihre Sprache aber nicht sprechen.
    Brauche ich auch nicht, meine Hunde verstehen mich auch so!
    Wenn meine Hunde etwas kauen, kann ich locker an ihnen vorbeigehen.
    Keiner starrt oder knurrt mich an, weil sie mir vertrauen.
    Ich interessiere mich nicht für ihr Kauzeug. Das wissen sie.
    Meine Hunde werfen sich auch vor mir auf den Rücken, damit ich den Bauch massieren kann :D .
    Alles andere würde mir Sorgen machen und ich würde mich fragen, warum ich sie so ängstige...


    Gruß
    Leo

  • also knurren mach ich schon mal bei Dexter, der haut dann ab, kenji kommt dann angelaufen und will die Lefzen lecken.. also meine Lefzen oder wie auch immer...
    Ich werd berichten wenn ich in der Schule war und wie der frechdachs sich entwickelt, überigens ganz stolz bin ich beim Gassi gehen, ohne leine, geht der nur 2 m und guckt immer wo ich bin, eben hab ich mich hinter einen baum versteckt, ojeeee, der heult und sucht sofort, andere würden einfach weitergehen.. und der findet mich immer soooofort... der rest kommt auch noch... :gut:

  • Hallo! Ich denke schon, daß es nicht schaden kann, die Sprache meines Hundes zu kennen und wende sie auch an, um mich ihm verständlicher zu machen. ich benutze sie beispielsweise, um ihm meine Sprache näher zu bringen. Beispiel: Am Anfang weiß der Hund nicht, was mein "Nein" bedeutet. Wenn er etwas falsch macht, sage ich erstn mein "nein" und wende dann sofort den schnauzengriff an, denn den kennt er und versteht so auf Dauer, daß mein "Nein" für ihn ein "Falsch" bedeutet. Auf Dauwer reicht es dann, wenn ich "Nein" sage.
    Wenn sich mir mein Hund unterwirft, indem er sich auf den Rücken dreht, ist das im Normalfall kein schlechtes Zeichen, sondern ein Gutes, denn er erkennt mich als Chef an. Beänsgstigend wird es für mich, wenn der Hund panisch vor mir wegrennt und sich meiner "Bestrafung" oder "Unterordnung" entzieht, indem er panisch wegrennt. Dann habe ich was falsch gemacht.
    Wenn sich der Hund auf den Rücken dreht und hin und her wackelt, demonstrativ, oder sich von mir dadurch Streicheleinheiten erhofft, hat das nichts, aber auch gar nichts mit Unterordnung zu tun, sondern entweder mit vertrauen oder mit dem Zeigen des berühmten Mittelfingers ("du kannst mich mal").
    Ich verstehe diese Wendung hier nicht, daß ihr bzw.viele von euch das natürliche hündische Verhalten so verdammt und euch weigert, dem Hund zuliebe in seiner Sprache zu reden. Ist es Faulheit? Intoleranz? Unkenntnis? Ich verstehe es nicht. Es geht doch nicht um Gewalt oder brutale Unterordnung, sondern das Sprechen ihrer Sprache, was ihnen das Zusammenleben mit uns erleichtert. Klar weiß ein hund, daß ich nicht ein hund bin, aber trotzdem gelten im Zusammenleben die gleichen Gesetze und wenn ich meinem Hund gestatte, Besuch oder mich anzuknurren, gewinne ich dadurch mit Sicherheit nicht sein Vertauen, sondern höchstens seine Unsicherheit.
    Ich kann und muß nicht komplett in siner Sprache reden, sollte aber seine Sprache ansatzweise verstehen und auch anwenden, damit wir glücklich zusammen leben können. Meine Sprache kann er nur über seine (s.o.) verstehen. Vom Nackenschüttler halte ich ebenfalls nichts, allerdings vom richtig angewendeten Schnauzengriff. Kein Hund wird dadurch verunsichert! Wenn der Halter es richtig macht, klar. Wenn ich einen Hund als Welpen als Hund behandle, habe ich den Rest seines Lebens keine Probleme mehr mit ihm. Das hat wie geasagt nichts mit Gewalt zu tun, nur mit Konsequenz und hündischem Verhalten, welches ich akzeptiere und natürlich im Rahmen meiner Möglichkeiten nachahmem. Ich habe schon viele Problemhunde therapiert, eben indem ich in ihrer Sprache geredet habe und ihnen so ganz behutsam unsere Sprache beigebracht habe, Viele dieser Hunde wären sonst nun tot. Ich sage nicht, es gibt eine "Allerhunde-methode", aber ich denke schon, daß eine gute Hund-Mensch-Kombi mit dem Verstehen und Anwenden der Hundesprache beginnt. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
    Und nun zerreisst mich!

  • Hunde beobachten und deren "Natur" nutzen hat nichts damit zu tun einfach mal etwas nachzumachen.


    Beobachtungen hängen immer davon ab was der Beobachter daraus macht. Und warum der Schnauzgriff nun das "hündische Mittel" überhaupt sein soll, ist mir schleierhaft.


    Ein hündisches Signal verwenden um das mit einem menschlichen zu belegen? Mh, für mich eine komische Idee.


    Wenn Barry mit Ashkii tobt (ich sage bewusst nicht Spielen) wendet er laufend den Schnauzgriff an. Was soll ich dann davon halten?


    Was soll ich davon halten wenn sich vor mir ein wildfremder Hund hinschmeißt und den Bauch entgegen streckt. Ich bin jetzt der Chef? Will er gekrault werden? Er zeigt mir den "Mittelfinger"? Er hat Vertrauen? Was hätten wir denn nun gern.


    Warum soll sich mein Hund mir unterwerfen? Sehe ich den Sinn nicht wirklich. Sie haben viele feine Signale die mir deutlich sagen das sie verstanden haben, das sie sich einordnen. Ich möchte das meine Hunde sich einordnen und meine Entscheidungen anerkennen.


    Und wenn ich souverän meine Hunde führe kann ich es mir leisten Inkonsequent zu sein.


    Hundesprache verstehen ja, aber was der Hund besser kann sollte man ihm auch überlassen. Und dazu gehört für mich der Schnauzgriff.

  • Ich denke auch, dass es falsch ist, zu glauben, man könne die Sprache einer anderen Art so gut verstehen, dass man imstande ist, sie so anzuwenden, dass diese Art (die auch noch etwas weniger interpretationsbegabt ist, als meine Art) sie als die eigene erkennt.


    Hund interpretieren alles, was wir tun, hündisch.
    Menschen interpretieren alles, was Hunde tun, menschlich.


    Ich schätze Bloch sehr!!! Und dass der Schnauzgriff ein angewandtes Mittel der hündischen/wölfischen Kommunikation ist, glaub ich ihm. Ich sehe es ja auch.
    Aber ebensowenig, wie ich erwarten kann, dass Missy mich in den Arm nimmt, wenn ich schlecht gelaunt bin, kann ich von mir erwarten, in der Lage zu sein, den Schnauzgriff anzuwenden.
    Ich - als Betrachter - als Mensch - sehe und kategorisiere nach dem, was für meine menschliche Art sinnvoll und verständlich ist.
    Das Problem haben wir ja sogar bereits innerhalb der menschlichen Art... das Problem der Eigeninterpretationen.
    Alles, was das Gehirn eines Menschen in seinem Leben bisher geprägt hat, wird dafür verwendet, anderes menschliches Verhalten zu interpretieren.
    So. Jetzt kann man natürlich höchst wissenschaftlich das Verhalten eines Hundes oder Wolfes beobachten. Man bringt es in Zusammenhang mit den äußeren Einflüssen, die man beobachten kann und wertet aus.


    Doch sind wir imstande alles hündisch zu bewerten?
    Sind wir imstande, hündisches Verhalten hündisch nachzuahmen?
    Ist es wirklcih für den Hund das gleiche, wenn ich den Schnauzgriff mit der HAND ausführe?
    Das würde bedeuten, dass einzig die taktile Wahrnehmung des Hundes ausreicht, um ein menschliches - völlig anders ausgeführtes Verhalten hündisch zu interpretieren?


    Ich bezweifle es stark.


    Ich finde es absolut richtig, sich zu bemühen, die Hundesprache zu verstehen und sie in einigen Situationen nachzuahmen. Im Spiel tu ich das sehr häufig und Missy fährt da voll drauf ab - auch wenn ich mich voll zum Affen mach. Und... hoppala... da bemühe ich mich wirklich um den (einen?) Schnauzgriff... ich versuche in sekundenschnelle meinen "Fang" um ihren zu legen... sie probiert das selbe bei mir... und hat deutlich bessere Chancen :D


    Einen Hund blocken.. das bekomm ich auch noch hin. Zwar nur die ganz offensichtliche, stumpfe Variante, aber immerhin.


    Bedrohlich knurren kann ich auch. Doch es gab bisher nur eine Situation, in der ich glaube, dass auch ein Hund ähnlich bedrohlich geknurrt hätte. Sämtliche, körperlich immer anders unterstrichene, Knurrarten, die ich schon allein bei Missy mitbekommen hab, trau ich mir im Leben nicht zu.
    Ich bin ja auch kein Hund. :) Spätestens bei der Schwanzhaltung wirds schwer ;)


    Was ich aber mit großer Sicherheit beim Hund bewirken kann, wenn ich aufhöre, authentisch zu sein und einen Hund nachahme, ist große Unsicherheit.


    Der Hund lernt 24 Std am Tag, unser Verhalten seinem Interpretationsvermögen entsprechend auszulegen. Und dann plötzlich tu ich etwas, was sich vielleicht bei ihr anfühlt, wie etwas, was sie sich vielleicht erinnert in einer wesentlich komplexeren Variante von einem Hund erfahren zu haben, was aber definitiv in dem Augenblick äußerst unangenehm ist und sie im Endeffekt weder als hündisch, noch als hündische Interpretation des Menschlichen auslegen kann...


    Im Endeffekt lernen Hunde unheimlich schnell. Ich kann auch einem Hund beibringen, auf einen Pfiff eine Handlung abzubrechen. Oder auf ein Wort. Oder auf das Streicheln einer bestimmten Körperregion. Oder aufs am Schwanzziehen. Oder eben auf das Umfassen seiner Schnauze mit der Hand.
    Je unangenehmer das Signal, desto schneller kapiert der Hund auch, dass er etwas lieber nicht nochmal macht. Lerngesetze. Überlebenswichtig.


    Puh... hab lange nicht mehr so viel "Gedankengut" niedergeschrieben ;)
    Dat ist meine persönliche Meinung zum Schnauzengriff.


    EDIT:

    Zitat

    Ich versuch mal, in allen Alltagssituationen der Ranghöhere zu sein, beim Essen, beim Tür öffnen beim kuscheln und und und.


    Auch etwas, was totaler Quatsch ist - meiner Meinung nach.
    Ranghöher.
    So. Bei Wölfen gibts die Eltern. Die haben eine ihnen passiv innewohnende Dominanz den Kindern gegenüber, weil sie die Eltern sind.
    Die Kinder richten sich nach ihnen, weil es überlebenswichtig ist. Das heißt, möchte ichs auf die wölfische Weise machen, sollte ich mich nicht bemühen, zu ZEIGEN, dass sich der Hund nach mir richtet, sondern sollte mich so Verhalten, dass es für den Hund besser ist, sich nach mir zu richten. Passiv ist hier die Devise.
    Zurechtweisungen sind ein anderes Kapitel.
    Möchte ich also, dass mein Hund meine Entscheidungen respektiert, dann sollte ich mal als erstes halbswegs authentisch - also auf lange Sicht LESBAR für den Hund sein.
    Ob ich zuerst esse oder zuerst durch die Tür gehe hat da überhaupt keine Bewandnis.


    Und ja, wenn mein Hund einen Knochen hat, dann hat er ihn von mir bekommen. Weil ich eine versorgende Rolle spiele in unserer Gemeinschaft. Wenn mein Hund nun verunsichert ist, wenn ich an ihm vorbeigehe, und mir droht, dann läuft da grundlegend was falsch - beim Vertrauen.
    Übrigens meine ich mich zu erinnern, von Bloch gehört zu haben: Wölfe fressen auch gemeinsam.
    Hoppala.

  • Wie wär´s wenn man anstatt seine Muskeln, einfach mal den menschlichen Kopf einschaltet, dem Hund eine Hausleine umlegt und ihn dann (ohne mit ihn in direkter körperlicher Konfrontation zu gehen = Schubsen/wegdrücken usw.) ruhig zu seinen Platz geleitet und dort belohnt....

  • Zitat


    Beispiel:
    Mein Hund nagt an einem Knochen. Ich gehe vorbei, der Hund hört mit dem Nagen auf und starrt mich an. Das ist für mich eine Provokation. Ich bleibe stehen, knurre....


    :???:


    Vielleicht bin ich da ja zu überheblich ... aber durch einen einzigen Blick könnte mein Hund mich sicher nicht provozieren.
    Wozu sollte ich da anfangen zu knurren???


    Und das Du Dich nun ausgerechnet auf Bloch berufst ...
    dieses Buch ist vor Jahrzehnten geschrieben worden, und grade Bloch ist ein Mensch der ständig bereit ist seine früheren Aussagen zu widerrufen sobald er durch eigene Verhaltensforschung etwas nun genauer und anders weiss.
    Da würd ich schon gern wissen ob Bloch auch heute noch zu diesem Schnauzengriff raten würde.


    Ich zweifel daran, weil auch unter Hundeartigen ein Schnauzengriff nicht einfach so aus "heiterem Himmel" erfolgt - es geht eine Menge körpersprachlicher Kommunikation vorraus.
    In einer Form die wir Menschen so garnicht leisten können (allein schon wegen Ohren- und Rutenstellung) ... daher kann m.M. nach kein Mensch einen Schnauzengriff korrekt anwenden können.


    @Kona-Love
    ja - ich denke auch das dieses Schnappen von Kenji daher kommt, das Du ihn mit diesen Handgreiflichkeiten verunsichert hast. Nun fühlt er sich leicht bedroht und weiss nicht recht wie er reagieren soll .... einerseits will er gehorchen und Dich nicht beißen, andererseits hat er Angst und will sich verteidigen.
    Lerne einfach aus diesen Situationen - und regel sowas in Zukunft im Vorfeld, indem Du bei Besuch der eh ängstlich ist Deine Hunde auf ihre Plätze schickst, in aller Ruhe und ohne zu schubsen.
    Das kannst Du ja üben ... jeden Tag ein paarmal.
    (sowas lernt man i.d.R. nicht in Hundeschulen, dort geht es ja ehr um Unterordnungsübungen auf dem Platz)

  • Zitat

    ...ich wende den Schnauzgriff überhaupt nicht an.......ich knurre :D
    Ich hatte und habe immer Hündinnen, die meinen Rang nie in Frage gestellt haben, aber es gibt Situationen, die grenzwertig sind.
    Beispiel:
    Mein Hund nagt an einem Knochen. Ich gehe vorbei, der Hund hört mit dem Nagen auf und starrt mich an. Das ist für mich eine Provokation.


    Hallo,


    das ist für mich keine Provokation!
    Wenn der Hund beim Vorbeigehen mit dem Nagen aufhört und dich anstarrt, hat er Angst um seine Beute.
    Wenn du es schon hündisch betrachtest, dann beachte, dass auch Rangniedrige durchaus ihr Beute vor Ranghohen verteidigen.
    Denkst du, dass der Ranghohe es nötig hat, zu knurren, weil der Beute-Nagende ihn anstarrt? Er wird wahrscheinlich gelassen weiterziehen.


    Gruß
    Leo

  • Wow AuraI
    Auf den Punkt erklärt :gut:


    Und Susami
    2004 hat Bloch noch zum Schnauzgriff geraten (und ich glaube das er das heute auch noch macht, denn ER ist glaube unterdessen wirklich zum Wolf mutiert :D ). Da wäre FLUFFYs oder Buckeroos Erfahrung interessant, denn sie hatten im Mai ein Seminar (das ich absagen musste, sonst wüste ich es genau).


    Ashkii hat auch den "besonderen" Blick wenn er was zu Fressen hat. Dann schaut er kurz und packt seine Pfoten auf den Gegenstand. Geknurrt hat er deswegen noch nie. Noch nicht mal wo wir noch am Anfang unserer Basis standen. Aber wenn alles drumherum gut läuft, würd ich da auch nicht in Panik geraten. Sagen dürfen meine Hunde mir Alles (denn nichts anderes ist Knurren). Setze ich mich souverän durch wird daraus kein Problem entstehen. Und da sollte nur bei Lebensgefahr für den Hund Gewalt angewendet werden.


    Wenn er knurren würde weil er einen Knochen hat und ich vorbei gehe, würd ich ihm nur nen Vogel zeigen und das war es dann. Anders sähe es aus wenn er auf mich losgehen würde. Dann würde ich angemessen agieren. Aber zu diesem Schritt wird der Hund eher gezwungen. Da stimmt dann gewaltig etwas nicht. Da sollte man einfach Ursachenforschung betreiben (bei Übernahmehunden nicht leicht) und angemessen und angepasst an den Hund einen Weg finden.


    Mir widerstrebt es immer mehr von "Hund muss sich unterordnen oder ich muss ihn unterordnen" zu sprechen. Einordnen ist für mich das bessere Wort. Fängt ein Hund sich an einzuordnen, wird er sich aufgrund dem Gebotenen (souveräne Führung die er auch respektieren kann) ganz von allein unterordnen.

  • Hallo,


    such dir doch einen guten Hundeverein in dem VPG Sport angeboten wird, dafür sind Malis bestens geeignet und blühen richtig auf, sie haben alle anderen Hunde von den Spitzenpositionen auf VPG Meisterschaften erdrängt, es sind wahre Powerpakete die unheimlich schnell und gerne lernen.


    Google doch mal nach "Malimaniac" und schau dir die Videos an, Malinois sind tolle Hunde, wenn man sie ausreichend beschäftigt. Die Seite ist von Mario Hupfer, ein sehr bekannter Hundeführer im VPG bereich, der meines Wissens nach auch andere Hunde ausbildet.


    Mit schmusen und kuscheln wirst du definitiv keinen Mali auslasten. Kauf dir am besten schonmal eine kleine Beisswurst ;-)


    LG

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!