• Zitat

    Wegen den Fotos bin ich mir nicht sicher ob er diese hätte machen dürfen, aber was soll es. Wenn es Dir keine Ruhe lässt, dann versuch doch mal den Mann anzurufen und mit ihm zu sprechen.

    Jeder darf Fotos von fremden Hunden machen, es gibt kein Gesetz das dieses verbietet.

    Zitat

    Ich liebe Hunde, ich mag sie nicht schießen, auch wenn sie wildern nicht. Man kann den Hund stattdessen einfangen und in ein weit entferntes Tierheim bringen.....

    Und das klappt? Normal muß ein Fundtier in das zuständige Tierheim für diese Gemeinde, immerhin müssen die auch dafür zahlen.

  • Hallo

    Ich bin zwar kein Jäger, aber ich komme aus einer recht ländlichen Gegend.
    Wenn jetzt bald der Mais geerntet wird, sieht man hier öfter dutzende von Jägern die sich um das Feld aufstellen um dort zu jagen. Meist tragen sie Warnwesten und sind dadurch gut zu erkennen, ich gehe dann auch einen anderen Weg. Schilder habe ich noch nie gesehen, die vor einer solchen Jagd warnen.
    Auch wenn in Waldnähe plötzlich viele Autos parken, lässt das auf eine Jagd schließen und ich meide dann den Wald großräumig. Ist aber meist nur ein oder 2 Tage.

    VG Yvonne

  • Moin,

    das ist ein heißes Thema, das Auswildern von Wild um es dann zu schießen....

    Im Grunde ist es so, ausgewildert werden darf nur Federwild und zwar zur Unterstützung der vorhandenen Population oder für einen Neubesatz, falls die vorhandene Population ausgestorben ist.

    Es gibt da zeitliche Grenzen, ich darf also nicht morgen 100 Fasane auswildern und übermorgen schießen gehen...... sondern die Vögel müssen eine Zeitlang Ruhe haben und lernen sich in der Natur zurecht zu finden. Es gibt Übergangszeiten, die ich aber von Landesjagdgesetz zu Landesjagdgesetz unterschiedlich sind. Es gibt ebenso Regelungen, das Tiere in der Nähe vom Fütterungen nicht geschossen werden dürfen.

    Es gibt aber immer wieder Jäger die sich nicht an sowas halten.... das ist ähnlich wie Angler, die an Forellenteichen sitzen. Da wird ausgewildert (möglichst so, das es keiner merkt) und dann los gejagt. Wo kein Richter ist, ist auch kein Kläger. Allerdings gibt es da Beweispflichten und es ist schwer, dagegen anzugehen. Allerdings riskiert der Revierinhaber durch solches Verhalten seinen Jagdschein.

    Zum Schutz der vorhandenen Bestände wird eh anders ausgewildert als man das für die Jagd tut. Da werden die Fasaneneier zum Beispiel von einem Zwerghuhn ausgebrütet und geführt und wenn die Familie so "alt" ist, das die Fasane bald selbstständig werden, dann wird die ganze Familie ausgewildert. Das Zwerghuhn ist das erste Tier das dann zumeist getötet wird, von einem Habicht, von einem Fuchs.... und die jungen Fasane lernen so "Achtung! Gefahr" und sie werden bei der nächsten Begegnung mit einem Räuber bessere Chancen haben. Aber das ist eine Wissenschaft für sich.

    Kennzeichnungspflichten für Jagden beim Abmähen von Feldern kenne ich da eher keine.... und ja, Abpraller kann es geben, sie sind aber dann doch äußerst selten. Da Fasane nicht mit Kugel sondern mit Schrot geschossen werden. Die Distanz beim optimalen Schuß beträgt ca. 35 mtr. dann stirbt der Fasan nicht durch die Einschläge der Kugeln, sondern durch den Schock beim Auftreffen und durch die Streuung passiert auf 100 mtr. nichts mehr.

    Ich kenne das Umstellen der Felder aber eher bei der Wildschweinjagd, und solche Jagden sind oft eher "spontan" da sie vom Bauern abhängig sind, der mähen muss. Da sich die Jäger aber um das Feld herum aufhalten, sind sie auch gut sichtbar.

    Liebe Grüße Sundri

    P.S: Jagdzeit für den Fasan ist allerdings lt. Bundesjagdgesetz erst vom 16. Oktober bis einschließlich 15. Januar. Wer da eher schießt der begeht Wilderei.

  • Zitat

    Kennzeichnungspflichten für Jagden beim Abmähen von Feldern kenne ich da eher keine.... und ja, Abpraller kann es geben, sie sind aber dann doch äußerst selten. Da Fasane nicht mit Kugel sondern mit Schrot geschossen werden. Die Distanz beim optimalen Schuß beträgt ca. 35 mtr. dann stirbt der Fasan nicht durch die Einschläge der Kugeln, sondern durch den Schock beim Auftreffen und durch die Streuung passiert auf 100 mtr. nichts mehr.

    Ich kenne das Umstellen der Felder aber eher bei der Wildschweinjagd, und solche Jagden sind oft eher "spontan" da sie vom Bauern abhängig sind, der mähen muss. Da sich die Jäger aber um das Feld herum aufhalten, sind sie auch gut sichtbar.

    Hallo,

    ist das wirklich so? Es gibt keine Kennzeichnungspflicht? Als vor ein paar Wochen die Rapsfelder abgeerntet wurden, standen um die Felder auch reichlich Jäger. Sie waren leicht erkennbar. Die Felder liegen ja nicht nur in der Einöde, sondern zum Teil an viel frequntierten Wegen, die von Fussgängern, Joggern und Radfahrern genutzt werden. U.a. muss ich an solchen Feldern vorbeifahren, damit ich zu meinem Haus komme.
    Ich war doch sehr erstaunt, dass es keine Warnschilder gab. Die Jäger saßen gemütlich auf ihren Klappstühlen und haben drauf gewartet, dass was aus dem Raps kommt.
    Weil sie nicht auf mobilen Hochsitzen saßen, habe ich mir doch ernsthaft Gedanken gemacht, was denn passiert, wenn ein Jäger das Wildschwein verfehlt. Die Kugel wird ja nicht in den Boden gehen, sondern sozusagen auf Augenhöhe durch die Luft fliegen....die verwendeten Kugeln haben doch sicherlich eine hohe Reichweite, oder? Ist da das Gefahrenpotential nicht so hoch, dass eine Kennzeichnungspflicht bestehen müsste?

    Grüße
    Silke

  • Moin,

    mal ehrlich, wenn ich die Jäger sehen kann...... was soll ich dann noch kennzeichnen? Ich würde mich von solchen Feldern fern halten, diese Jagdweise ist ja doch sehr eng zeitlich begrenzt.

    Und, der Jäger ist dafür zuständig, nicht blind zu schießen, sondern aufzupassen, das nichts passieren kann. Gehen die Schweine in Richtung Spaziergänger ab, dann wird er nicht schießen..... außerdem sind das ja sehr kurze Distanzen in denen hier geschossen wird. Keine hunderte Meter wie bei einer Ansitzjagd.

    Doch doch, die Kugel wird in den Boden gehen, das Schwein ist ja kleiner und so geht der Schuß eh von der Richtung bereits nach unten. Keine Sorge.

    Liebe Grüße
    Sundri

    P.S. es gibt natürlich immer mal wieder Unfälle, die sind oft sehr tragisch und nicht berechenbar. Ich erinnere mich an ein Fest in Bayern, bei dem mit voll gegossenen Kugeln aus alten Waffen in den Himmel geschossen wird. Durch eine herunter sausende Kugel gab es da mal einen Todesfall... aber das hält niemanden davon ab, solche Feste zu besuchen oder das Schießen zu lassen.

  • Danke für den ausführlichen Bericht,
    der sehr hilfreich war und auch aufklärt.
    Bei der von mir beschriebenen Jagd handelte es sich wirklich um das Schießen der "ausgewilderten" Fasane - weiß ich von dem Bauern, der es mir erzählt hat.
    In Bezug auf das spontane Wildschwein-Jagen beim Abmähen der Felder, wird dann doch sicher kein Schrot verwendet, oder? Und wenn es sich um Felder handelt, die sich wie oben beschrieben wirklich mitten in einem belebten Gebiet befinden, muss kein Hinweis auf eine Wildschweinjagd erfolgen? Ist das nicht super gefährlich? So ein Wildschwein in Panik, aus dem Feld preschend auf den Weg, den ich gerade nutze, das halte ich schon für sehr gefährlich. Bei uns ist nichts abgelegen!
    Ich habe die Vermutung, dass die von mir beschriebenen Jäger nur die Möglichkeit haben auf diesem Feld zu jagen, da ich sie noch nie woanders gesehen habe und dass sie deshalb auch auf diesem Feld ihre Fasane ausgesetzt haben, damit sie überhaupt etwas schießen können.

  • Moin,

    also Wildschweine dürfen nicht mit Schrot geschossen werden, sondern mit nur und ausschließlich mit Kugel. In bewohnten Gebieten hab ich sowas noch nie erlebt und würde es auch für sehr gefährlich halten und es nur besonders erfahrenen und umsichtigen Jägern überlassen wollen. Wildschweine in bwohnten Gebieten sind schon eine Sache für sich, das kann man ja in Berlin gut beobachten.

    Schweine in Panik haben schon so allerhand angestellt, liest man immer wieder in den Zeitungen.....

    Und ja, ab und an gibt es solches Aussetzen von Fasanen und schießen anlässlich von Gemeinschaftsjagden und gegenseitigem Anpinkeln unter Männern (sorry - aber für mich hat das den Touch Rüdenpinkeln) schon. In England ist das Gang und Gäbe, so viele Fasanen wie dort gemeinsam geschossen werden, gibt es gar nicht mehr..... Ich würde das allerdings nicht als Jagd bezeichnen, sondern als Meucheln.

    Liebe Grüße
    Sundri

  • Danke Sundri, für die vielen aufklärenden Beiträge. :gut:
    Mit dem von dir vermitteltem Wissen fühle ich mich ein wenig sicherer und weiß, dass ich zukünftig dieses Feld weiträumig umgehe, wenn ich diese 'Meuchler' sehe.

    Eine Frage hätte ich noch. Ich muss gestehen, in dem beschriebenen Fall der Fasane fällt es mir schwer die Augen geschlossen zu halten - vorallem, da ich jetzt sicher weiß, dass die Jagdzeit erst im Oktober ist. Für das Vergangene habe ich keinen Beweis aber was ist für die Zukunft? Wen könnte ich verständigen, wenn ich z.b. im nächsten Jahr wieder um diese Zeit mitbekomme, dass auf Fasane geschossen wird? Ist dann die Polizei mein Ansprechpartner?

  • Ja, das würde ich sagen.... Polizei oder aber auch, wenn sie jagdlich fair sind, der zuständige Jagdverband bzw. der zuständige Kreisjägermeister. Denn die Jäger sind auch dem Naturschutz verpflichtet und den gesetzlichen Vorgaben.

    Würde ich jedenfalls so machen..... ;)

    Sundri

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