Zwingerhaltung:Was Spricht dagegen?

  • Zwingerhaltung kann man so und so betreiben.
    Ich habe schon gut geführte Zwingeranlagen gesehen von Arbeitshunden, die den Tag über am Vieh arbeiten und Abends tod müde in ihre Zwinger gehen.
    Den gehts bestimmt besser als so manchem Border oder Aussi in Privathand, der keine Aufgabe hat.

    Auch so wie der TH-Ersteller seine beiden Schäferhunde hält, finde ich nicht weiter schlimm.
    Schließlich sind die Hunde nicht alleine, sonder haben Nachts sich und tagsüber scheint ja immer jemand da zu sein und die Hunde dabei.
    Was wohl die "armen" Herdenschutzhunde dann durchmachen müssen, die Tag und Nacht bei den Schafen sind und den Menschen nur mal kurz am Tag zu Gesicht bekommen. :roll:

    Was ich nicht ab kann, sind die Menschen die ihre Hunde nur zum Trainigsplatz schleppen und den rest des Tages ist der Hund 22 Stunde alleine im Zwinger.
    Das ist ein absolutes NO GO!

  • Mein persönliches Problem mit Zwingerhaltung ist, dass hier in der Umgebung viele Negativbeispiele sind. Der jeweilige Hund wird ab und an mal den Feldweg rauf und runter geführt und sitzt ansonsten den lieben langen Tag alleine da drin, vor allem mit gelegentlichem Bellen und im Kreis rennen beschäftigt. Mein Problem ist, dass Menschen bequem sind. Ein Hund im Zwinger kann tatsächlich sehr gut ignoriert werden. Der Tag war lang, es regnet in Strömen, es ist schon dunkel, wenn man von der Arbeit Nachhause kommt, Hausputz wartet, ein interessanter Film läuft im Kino... Na gut, dann bekommt der Hund halt morgen vielleicht, mal sehen, wieder was mehr Auslastung oder dann halt Samstag auf dem Hundeplatz... Ich sehe es einfach zu oft hier.
    Ich glaube gerne, dass es gute, artgerechte Haltung auch mit Zwinger gibt, vor allem bei Arbeits- oder Hofhunden. Aber mein persönlicher, subjektiver Eindruck ist, dass das eher die Ausnahme ist :/

  • Vielen Dank erst mal an kira.ronja
    Seit du dieses Thema eröffnet hast, ist es viel ruhiger im alten Beitrag... auf jedenfall finde ich wird hier auch viel ruhiger diskutiert und es wird auch viel mehr auf die Themen eingegangen.

    Ich selber halte meinen Hund auch in Zwingerhaltung, nun ja ich möchte nicht dass jetzt alle auf mich los rennen und mich beschimpfen, da mein Hund alleine im Zwinger ist - denn ich habe in den vorhergehenden Beiträgen oft gelesen, dass ihr das nicht toll findet.
    (Der Zwinger ist ca. 10x3 Meter mit 2 massiven Hundehütten, der Boden ist ansonsten mit Holz ausgelegt, ein Teil noch mit Rasenteppich überzogen und am einen Rand hat es noch einen ca. 1 x 4 Meter langen Sandstreifen. Die eine längsseite ist die Garagenwand und die eine kurze Seite ist zu sowie noch ca. 3 Meter der anderen längsseite, so hat er einen guten Wetter und Sonnenschutz, sieht aber trotzdem immernoch sehr viel...! zudem ist der Zwinger 3/4 überdacht)
    Jedoch ist mein Hund nicht 22h am Tag alleine... 2 Tage die Woche geht er mit mir auf die Arbeit als Schutzhund, 3 Tage arbeite ich im Büro, da kann ich ihn leider nicht mitnehmen, desshalb ist er an diesen Tagen den ganzen Tag im Zwinger (am mittag geh ich mit ihm gassi), Samstag und Sonntag ist er so gut wie den ganzen Tag mit mir unterwegs, sei es bei Kollegen, spazieren oder sonst was...! in der Nacht ist er dann ebenfalls im Zwinger.
    Falls es schönes Wetter ist kann er immer mit in den Garten kommen, er wird dann aber an der Gartenleine befestigt (ist zirka 10 Meter lang) dies aus Vorsichtsmassnahmen, da neben dem Garten eine sehr befahrene Strasse ist und der Besitzer des Grundstückes keinen Zaun möchte.
    Wenn ich nicht anwesend bin (an meinen 3 Arbeitstagen im Büro) ist meine Nachbarin immer zu Hause und sie schaut immer wieder nach ihm, falls er was hat oder sonst was und er bekommt von ihr auch sehr viel Aufmerksamkeit mit Streicheleinheiten...!
    Ansonsten habe ich das Gefühl, dass ich meinen Hund genug beschäftige, obwohl er im Zwinger ist, ich gehe täglich morgens 45 Minuten spazieren (zügiges Tempo) am Mittag mache ich eine kleine Runde ca. 15 Minuten und spiele mit ihm fordere die Kopfarbeit mit Spielzeug verstecken und suchen, am Abend gibt es dann noch ein bisschen Unterordnung und einen Spaziergang, biken oder joggen sicher mind. 1.5 Stunden (natürlich auch wenn es regenet...) naja und am Wochenende gibt es immernoch zusatzprogramm und einmal in der Woche gehen wir noch auf den Schutzdienstplatz und trainieren...

    Auf jedenfall finde ich Zwingerhaltung gerade bei grossen Hunden in Ordnung. Natürlich müssen diese auch beschäftigt werden nicht dass diese rund um die Uhr im Zwinger sind.

  • Unsere Lotte kommt von einem Bauernhof und dort lebte sie als Welpe
    (natürlich nicht gleich nach der Geburt) mit ihrer Mutter u. Geschwistern im Zwinger. Die Besitzer wollten die Hunde nicht im Haus haben, trotzdem bekamen sie viel Zuwendung und die Mutter schlief meitens nur im Zwinger, das sie tagsüber mit auf dem Bauernhof herrumleif und ihre Besitzer bei Ausrittet begleitete. Unter solchen Umständen finde ich "Zwingerhaltung" total in Ordung.
    Bei uns würde es nich klappen, da wir uns auch oft im Haus aufhalten, da wär mir Lotte dann doch zu lange allein im Zwinger.
    Auch ich finde, dass das Wort "Zwingerhaltung" leider sehr negativ belastet ist und hoffe, dass es durch diesen Thead seine Vorurteile beseitigen kann.
    Natürlich gibt es leider immer noch Hunde, die den ganzen Tag nichts anderes sehen als die Innenseite ihres Zwingers. Ich hoffe, dass diese Fälle sehr bald "aussterben" werden.
    ;)

  • Also ich persönlich bin total für Zwingerhaltung wenn sie denn richtig gemacht wird. Die von der TE erstellte Variante finde ich ok.

    Also wenn ich Haus mit Grundstück und so hätte dann würde meine auch nen schönen Zwinger bekommen... Nachts käme sie da zwar net rein (brauch ja meine Wärmflasche im Bett) aber tagsüber schon.

  • Ich bin grundsätzlich gegen Zwingerhaltung, genauso wie ich dagegen bin den Hund täglich mehrere Stunden alleine zu lassen.
    Leider geht das aber nicht immer so wie man gerne möchte und deswegen sehe ich keinen Unterschied zwischen einem schön eingerichteten Zwinger mit Schutz vor Überhitzung und Kälte an den der Hund gewöhnt ist (genau wie die Box) und einem Haus/einer Wohnung. Wenn es nicht übermässig lange ist und der Hund den Rest der Zeit ausgelastet wird, warum nicht?
    Ich bin allerdings dagegen den Hund nachts alleine zu lassen, da gehört er meiner Meinung nach ins Haus, denn tagsüber UND nachts ohne Besitzer finde ich persönlich viel zu viel, dann kaufe ich mit einen Furby, der ist kuschelig, reagiert auch auf Ansprache, hat aber einen Ausknopf. :lol:

  • Hi,
    also unter Zwingerhaltung assoziiere ich erstmal Isolation, Wegsperren und Einsamkeit. Das ist in den meisten TH so und auch in vielen (Privat) Zwingern selten anders. Manchmal sind es nur Holzverschläge, manchmal auch der Luxuszwinger, aber für mich persönlich bleibt es eben ein Ausschluß vom Rudel und weniger die Möglichkeit zum Rückzug. Trotzdem möchte ich eingestehen, daß es wohl Hunde gibt, die sich auch in einem Zwinger für kurze Zeit wohlfühlen können, aber die meisten Hunde sind sicher nicht für einen längeren Aufenthalt "hinter Gittern" geschaffen. Viele reagieren panisch, viele entwickeln Verhaltensstörungen und viele geben sich auch auf....und solche Vorraussetzungen, wie sie kira.ronja für ihre Hunde geschaffen hat, sind nicht die Regel bei der Zwingerhaltung! Hier an der Grenze zu Brandenburg verschwinden die meisten Hunde auf den Dörfern hinter schäbigen Zwingermauern (....die sehen z.T. aus wie kleine Backöfen!) und von Fußbodenheizung oder Sonnenlicht keine Spur! Es ist auch oft die Einstellung der Leute: der Mensch gehört ins Haus, der Hund in den Zwinger und so ist es gut :sad2:
    Naja.......mein Hund lebt mit mir und bei mir (...auch nachts) und das ist für mich eigentlich selbstverständlich :smile:

  • Ich habe ja auch die klassischen "Zwingerhunde" aber wenn die im Zwinger leben sollten hätte ich sie mir nicht geholt.
    Die Hunde wie ich brauchen den engen Kontakt.
    Gerade Basco der im Wohnzimmer zur Welt gekommen ist und in Haus und Garten mit den Geschwistern und den Althunden aufgewachsen ist hätte mir in der Richtung ganz anständig die rote Karte gezeigt.

  • Ich kenne natürlich auch andere Praktiken der Zwingerhaltung,hier in unserer Gegend ist es sehr beliebt,seine Hunde im Schrebergarten zu halten,ohne jeglichen sozialen Kontakt,außer vielleicht einmal am Tag zum Futter geben,das finde ich schrecklich und ist für mich absolut nicht vertretbar.Das sind aber überwiegend die Hunde,die dann wirklich nur am WE auf den Hundeplatz gezerrt werden,um ihr Training zu absolvieren und dann werden sie wieder weggesperrt.
    Das soll jetzt aber kein Angriff gegen Hundesportler sein,ich betreibe selber Hundesport.
    Nur das sind dann auch die Leute,die sich wundern,dass ihr Hund z.B.in der UO überhaupt nicht funktioniert(aber wie soll er auch)und dann völlig entnervt ihren Hund verkaufen nur um sich das nächste Opfer zu holen und ihn genau so zu behandeln,da könnte ich manchmal echt dazwischenschlagen.
    LG Jennifer

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