Einsatz von Hilfsmitteln in der Hundeerziehung legitim?!

  • Zitat

    Ein vernünftiges Training ist so nicht möglich

    Das ist aber doch genau das was du angesprochen hast .... diese Dinge in Händen von Leuten die sie als Allheilmittel betrachten und sich nicht mit dem richtigen Händling auseinandergesetzt haben sind gefährlich ... das Problem sie sind auch für andere Hunde gefährlich.

    Bei einem Bekannten flog mal ein Schlüssel, um seinen Hund zu korrigieren ... der Schlüssel landete bei meinem Hund vor den Füßen und der hat einen halben Herzinfarkt bekommen.

  • Hallo Marion,

    ich habe bislang immer nur die Hundehalter angemotzt, mir aber vorgenommen, das Thema nächsten Mittwoch vor dem Freilauf anzusprechen.

    Das ist nämlich wirklich der einzige Punkt, der mich in dieser Hundeschule stört und zum Glück nutzen ja nur sehr wenige Hundehalter diese Dinger.

    Hallo Schnauzermädel,

    die Wurfgeschosse werden nur im Freilauf genutzt, nicht beim darauf/davor stattfindenden Training.

    Manche Hundehalter benutzen die Wurfgeschosse, wenn ein Rüde eine Hündin besteigen will. Dummerweise „trifft“ es dann eben auch immer die Hündin :-/

    Oder auch einen Rüden, der andere Rüden anprollt. Der kriegt das Ding dann auch zu hören, aber eben auch der Rüde, der gar nix gemacht hat.

    Viele Grüße

    Doris

  • Zitat


    Bei einem Bekannten flog mal ein Schlüssel, um seinen Hund zu korrigieren ... der Schlüssel landete bei meinem Hund vor den Füßen und der hat einen halben Herzinfarkt bekommen.

    Das halte ich für übertrieben. Ich denke, viele packen ihre Hunde zu sehr in Watte und machen sie dadurch zu extremen sensibelchen ;)
    Ich sag nicht, dass man seinen Hund mit Gewalt erziehen soll aber im Alltag kann so manches auf den Boden knallen und wenn ein Hund, bei einem Schlüssel schon einen halben Herzinfarkt bekommt, das halte ich schon für super extrem.
    Der Hund kann ja nicht ohne Probleme durch eine Menschenmenge (Stadt) laufen - das Risiko, dass da was auf den Boden fällt, ein Fahrrad umfällt oder sonstiges ist sehr groß - da würde der Hund ja sofort tot umfallen.

  • Sobald ein Hund das "normale" Leben mal kennen gelernt hat, dürfen ihn natürlich solche Geräusche nicht mehr erschrecken.

    Aber Zampa und auch Frenzy, unsere Pflegehündin, sind eben in Italien nicht mit solchen Reizen in Verbindung gekommen und daher in den ersten Wochen in Deutschland extrem schreckhaft (gewesen).

    Frenzy ist daher gestern voll zusammengezuckt, als die Disks neben ihr nieder knallten, obwohl sie überhaupt nichts getan hat.

    Nein, einen Herzinfarkt bekommt sie dadurch nicht, aber ich finde es trotzdem unnötig. Schon allein, weil es zeigt, dass der andere Hundehalter nicht nachdenkt.

    Viele Grüße

    Doris

  • Zitat

    und wenn ein Hund, bei einem Schlüssel schon einen halben Herzinfarkt bekommt, das halte ich schon für super extrem.

    Du kennst den Schlüsselbund nicht :D .

    Spaß beiseite ... Max war da noch ein Welpe und war da wirklich sehr schreckhaft. In der Welpengruppe hatten sie z.B. Knaller gezündet um die Hunde abzuhärten .... Max ist da total in Panik geraten. Die Hundetrainerin hatte uns damals prognostiziert, dass wir Sylvester nur mit starken Beruhigungsmitteln überstehen werden.

    Zuerst kam die Fußball-EM .. da konnten wir bei Tröten und Randale sogar Gassi gehen. Dann kam Sylvester ... da hat er bei der ganzen Knallerei ganz entspannt geschlafen.

    Von daher ist er heute auf Geräusche nicht mehr sensibel aber trotzdem würde es mir sehr mißfallen, wenn irgendwelche Wurfketten oder Schlüssel bei meinem Hund landen, denn wenn jemand für Falschverknüpfungen zuständig und dran Schuld ist, dann doch bitte ich und nicht irgendwer Fremdes ;).

  • Wie manche von euch wissen haben wir 3 Hunde und jeder unserer 3 ist total unterschiedlich.

    Rowdy ( Jackimix), unser erster Hund lief fröhlich durch die Welt, über die Straßen, in fremde Hausflure und zu jeden Menschen, egal welche größe und zerleckte sie fast vor lauter Freude. :D
    Straße, Hausflur, die Menschen knutschen hatten wir bald mit viel Übungen und Lobsängen erfolgreich absolviert.

    Doch das er "Alles" einsaugte, brachte uns bald um den Verstand und natürlich hatten wir Angst das er Vergiftetes eintankt. Er rannte jedesmal ein Stück weg um das Gefundene herunterzuschlingen.
    Er hörte weder auf ein strenges "Pfui" noch nahm er Notiz von unserer erbösten Haltung.
    Bei ihm flog dann der Schlüsselbund mit einem strengen "Pfui", natürlich nicht auf den Hund sondern in seine Nähe und siehe da, nach 4-5 Mal hatte er es begriffen und ein Pfui reichte.

    Rowdy jagte auch eine Weile kläffend Flugzeuge, ja Flugzeuge.
    Er hatte eine Verknüpfung mit einem Raben und ein darüber fliegendes Flugzeug.
    Auf jeden Fall raste er bei Düsengeräusche und Sichtkontakt wie ein irrer die Straße lang (oder hinterher) und kläffte wie von Sinnen. :headbash: Kein Abbruchsignal half. Ich muss gestehe, vor lauter Verzweiflung borgte ich mir ein Sprühhalsband mit dem Resultat: der Hund war pitschnass, roch intensiv nach Zitrone und raste immernoch den Flugzeugen hinterher. Da konnte ich mir ein Lachen nicht verkneifen.

    Nun war mein Männe im Wald mal so genervt, das Rowdy trotz eines Nein bei Sichtkontakt zum Flugzeug losraste, das er den Regenschirm neben ihm wütend auf den Boden warf.
    Siehe da, Rowdy blieb sofort stehen und nun hört er auch auf ein rechtzeitiges Abbruchwort.

    Buffy ( Schäfermix) bekamen wir mit 5 Monaten aus Bulgarien.
    Sie war verängstigt und übersäht mit Narben von Tritten und Schlägen ( von denen auf der Seele kann man nur erahnen).
    Bei ihr ging alles nur mit liebevoller aber konzequenter Führung.
    Keine Ängste bestätigen und sie durch jede Situation durchführen.
    Bei ihr hätte jede Rütteldose oder Schlüssel zur Panikattake geführt.
    Ganze 2 Jahre dauerte es bis sie super selbstbewusst durch die Welt lief, nur eine gewisse Schreckhaftigkeit bei schnellen Bewegungen und eine gewisse Zurückhaltung bei anderen, unbekannten Menschen ist geblieben und ja auch nicht verkehrt.

    Sie sind nun beide 7 Jahre alt und nun kam Fussel (Dackel-Pinschermix) im Dezember dazu.

    Er war gerade mal 4 Wochen jung und wir wollten ihn aufpäppeln und vermitteln. Er war als junger Welpe auffällig, knurrte und schnappte auch teilweise richtig zu. Mir war klar, wenn er jetzt in falsche Hände kommt wird er ein Beißer oder landet im Tierheim.
    Mit viel Geduld, etlichen Wunden und Hilfe unserer zwei anderen Hunden lernte er die Beißhemmung und auch das Knurren ist so gut wie weg (hört bei Nein sofort auf)
    Mittlerweile ist er fast 9 Monate und wir möchten ihn nicht mehr missen.

    Bei ihm benutzte ich zwei Hilfsmittel.
    Als er noch jünger war und zu fest zubiss oder alles aus den Regalen fetzte, rollte ich eine Zeitung zusammen und schlug sie, ohne das er das sah, auf den Tisch mit einem gleichzeitigen "Nein" (was er vorher ständig ignorierte) und siehe da, nach 2-3 Wiederholungen blieb alles an seinem Ort und Beißattacken wurden minimierter und dosierter.

    Als er vor 3 Monaten seine Bellmomente hatte, bei offener Balkontür (Klappergeräusche von Halsbändern anderer Hunde) oder der Nachbar nebenan aufschloß, kam ich auf die Idee ein Lineal zu benutzen.
    Sobald er anfing in den Situationen zu kläffen, schlug ich mit dem Lineal auch ungesehen auf den Tisch ( mit einem gleichzeitigen Nein) und er verstummte sofort.
    Das machte ich zwei mal und nun ist schon seit Wochen Ruhe.

    Nun hat er leider die gleiche Leidenschaft wie Rowdy " Fressen", alles was man finden kann und reinpaßt, so schnell es geht und im sicheren Abstand.So wird wohl der Schlüssel wieder zum Einsatz kommen und hoffen das es die letzte Macke, Unart eines unserer Hunde war.

    Ich denke kleine Hilfsmittel, ohne körperliche Attacken, sind für mich O.K.
    So sind alle entspannt und die Menschen um uns herum fühlen sich gut wenn wir mit unseren Tieren gehen und keiner belästigt oder angekläfft wird.

    Doch ich sehe leider auch ganz andere Dinge wie Tritte, Schläge u.s.w und das macht mich wütend.

  • Zitat

    Nun hat er leider die gleiche Leidenschaft wie Rowdy " Fressen", alles was man finden kann und reinpaßt, so schnell es geht und im sicheren Abstand.So wird wohl der Schlüssel wieder zum Einsatz kommen und hoffen das es die letzte Macke, Unart eines unserer Hunde war.

    Das werde ich wohl nie verstehen, warum "die Hilfsmittel" gerade bei diesem Thema immer wieder bei vielen Hundehaltern zum Einsatz kommen. :???:

    Der Hund verteht es doch gar nicht warum er für eine Sache ( sogar aus heiterem Himmel?) bestraft wird, die in seiner Natur liegt und für ihn ganz normal ist..nämlich Futtersuche. Das einzige was man damit untermauert, die eigene Unberechenbarkeit in den Augen des Hunde!
    Ein gut aufgebautes Abbruchsignal wäre da wohl sinnvoller. Warum behaftet man das Thema immer so negativ. Will der Hund was Fressen, kommt das positiv aufgebaute (!) Abbruchsignal und Hundi bekommt was tolles bei mir. Notfalls kann man am Anfang das AS noch mit der Schleppe festigen. Ganz einfach. :smile:

    Zitat

    Das halte ich für übertrieben. Ich denke, viele packen ihre Hunde zu sehr in Watte und machen sie dadurch zu extremen sensibelchen
    Ich sag nicht, dass man seinen Hund mit Gewalt erziehen soll aber im Alltag kann so manches auf den Boden knallen und wenn ein Hund, bei einem Schlüssel schon einen halben Herzinfarkt bekommt, das halte ich schon für super extrem.

    Ich denke das muss jeder Hundehalter für sich entscheiden dürfen, wie er seinen Hund "in Watte packen" möchte. Man sollte auch mal überlegen, dass es fremde Hunde gibt die früher mal auf Schlüssel und co. selbst konditioniert wurden,oder Hunde, wie meine Jesse, die fast blind sind etc.

    Muss jeder selber wissen ob er solche Schen wie Schlüssel etc. meint benutzen zu müssen...dann aber bitte so, das niemand anderes damit hineingezogen wird.
    Wenn jemand in Jesses Gegenwart mit irgendeinem Wurfgeschoß rumfuchtelt, werde ich fuchsteufelswild. ;)

    EDIT

    Zitat

    Also, so eine Schlinge ist ein etwa 2mm "breites" Schnürchen. Man legt es dem Hund direkt hinter den Ohren an und sichert es in dieser Position mit so verschiebbaren "Reglern" wie an den Bändern mancher Jacke.
    Vorteil ist, dass es anders als z.B. ein Stachelhalsband ganz reizlos um den Hals hängt, wenn man es nicht nutzt.
    Das gemeine an dem Teil ist, wenn man daran zieht, schneidet es ein und nimmt dem Hund sehr schnell jegliche Luft. Man selbst braucht kaum Kraft aufzubringen.

    Diese "nette" :hust: Methode ist doch nach Schlegel..

  • @ Schlaubi: Vielleicht sollten wir Dir Trudi mal leihen. So schreckhaft sie bei vielen Dingen auch ist, geworfend Discs schnappt sie sich und spielt dann "Fang mich" mit allen Menschen und Hunden, die sich ihr nähern. Vielleicht würde das die anderen Hundehalter kurieren... :lol:

  • Viviane

    Diese Schnur ist nicht nach Schegl, auch wenn er sie gern und ausgiebig in Seminaren und Fernsehauftritten genutzt hat.
    Gott sei Dank gibt es Leute, die mehr können als dieser Herr und auch noch so etwas wie Ehrgefühl besitzen.

    Wie gesagt, ich arbeite bei evtl. mal bei einem Hund mit Wurfketten. Das war bisher nie bei einem selbst aufgezogenen Hund nötig, sondern nur bei einigen Gebrauchthunden, die bereits erfolgreich gelernt hatten, dass man ohne Leine frei und ungebunden ist. Ich gehe aber davon aus, dass ich sie anders verwende als die meisten anderen Hundehalter, die fröhlich durch die Gegend werfen, wie es Schlaubi oder Fantasmita beschreiben.

    LG
    das Schnauzermädel

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