Wenn man seinen Hund nicht mag...

  • Zitat


    Wo ich diese Sympathie ganz krass erlebe ist bei Pferden.
    Durch den Sport reite ich ja viele verschiedene Pferde.
    Bei manchen kommt einfach nichts rüber.
    Das hat nichts mit Schönheit oder Charakter zu tuen, da finde ich einfach keine Verbindung.


    Ich denke diese Beschreibung trifft es bisher am besten.. zu manchen stellt man schnell eine Verbindung her, zu manchen nie.


    wenn ich das mal mit einem Partner vergleichen dürfte: Da gibt es welche, die passen rein rational gesehen super. Interessen, Verhalten, Aussehen, etc.. aber irgendwie, klappt es einfach nicht.

  • Soetwas ähliches habe ich ich auch schon erlebt.


    Als ich noch bei meiner Mom gewohnt habe, hatten wir einen Jagdhund Anton. Den hatten wir gemeinsam ausgesucht und er war unser aller Liebling. Als er etwa ein Jahr alt war, haben wir einen Hund aus Spanien zu uns genommen, den wir das erste mal gesehen haben, als er bereits in Deutschland war und an uns übergeben wurden.


    Ich fand Snoopy vom ersten Tag an doof. Wir zwei sind nie wirklich miteinander warm geworden. Sie hatte kein Interesse an mir und ich keines an ihr.


    Nach ein paar Monaten bin ich dann mit meinem jetzt Ehemann zusammengezogen, somit war das Thema erledigt. Noch ein Jahr darauf haben wir auf Snoopy eine Woche aufgepasst, weil es bei meiner Mom einen Notfall gab und in dieser Woche hat es zwischen uns beiden gefunkt. Seither sind wir ein Herz und eine Seele. Jedesmal wenn ich daheim vorbei komme, ist alles super.


    Also so kann es dann auch laufen ;-)

  • Also, ich glaub schon, dass es sowas wie "sich nicht riechen können" und damit Antipathie zwischen Tier und Halter gibt.
    Ich hatte z.B. mal eine Katze, die wollte ich aus Spanien vor der Wildnis retten. Böser Fehler. Sie mochte mich einfach nicht, ich hab sogar gemerkt, dass sie an mir gerochen hat und es ihr offenbar nicht behagt hat. Sie hat nicht mit mir gespielt, sondern ihre Spielzeuge immer nur unters Sofa gekickt. Dann ist sie wieder böse maunzend durch die Wohnung gelaufen und hat jedes einzelne Möbelstück angemeckert. Nachts hat sie mich nicht schlafen lassen, wenn ich sie ins Schlafzimmer gelassen habe, hat sie mich gebissen und gekratzt...es war grauenvoll. Ich hab alles probiert, 10 Bücher gelesen (unter anderem "Katzen verstehen", "die Sprache der Katzen" etc)
    Dann hab sie für einen Kurzurlaub zu einer Freundin in Pflege gegeben, und bei der war sie wie ausgewechselt, die 2 haben sich geliebt. Gottseidank hat meine Freundin sie behalten, das war wohl die beste Lösung für alle.


    Meinen Hund dagegen hab ich schon von weitem gesehen, und hab mich dann neben ihn gehockt - und er ist mir sofort auf den Schoß gekrabbelt. Und es ist der coolste, liebste und schlaueste Hund, den man sich vorstellen kann - für mich. Ganz ehrlich, wenn es zwischen Tier und Halter einfach nicht paßt, tut man glaub ich auch dem Tier keinen Gefallen, wenn man es dann ewig behält. Natürlich nicht einfach ins Tierheim. Aber vielleicht gibt es über Hundeschulen und Trainer die Möglichkeit, das Tier an einen Besitzer zu vermitteln, wo die Chemie besser stimmt.

  • Naja, so hat jeder seine Meinung :smile: .


    Ich hab bis jetzt zwei "unmögliche" Hunde genommen, die sehr selbstständig waren, null Bindung hatten und sehr berührungsscheu waren. Nicht schlecht behandelt, aber einfach schlecht geprägt und viel zu viel alleine gelassen. Ich habe mir einen Haufen Arbeit angetan, gelernt Geduld zu haben, und ich bereue es keine Sekunde.


    Beide sind immer noch etwas eigen, aber genau dieser eigene Charakter gefallt mir so gut. Hunde die sich schwer binden, binden sich dafür umso stärker wenn es in ihrem Hirn erst mal Click gemacht hat "Aha, Frauchen ist ja NICHT nur zum Leine halten und füttern da!". Und es ist dann umso schöner zu sehen wie sie immer mehr auftauen und auch selber das Leben in Menschennähe jeden Tag neu entdecken.

  • Hallo


    Jeder Mensch ist anders,
    ganz sicher wird es auch welche geben,
    die zu ihrem Hund keinen Draht bekommen.


    Ich kann nur für mich sprechen
    und einfach gestrickt wie ich bin,
    habe ich jedes Tier das bei uns gelandet ist,
    nach kurzer Zeit richtig
    ins Herz geschlossen,
    auch wenn es meinen Ansprüchen an einen Hund
    komplett Hohn sprach, wie die englische Bulldogge eines Freundes,
    Temperament wie ein Mausoeleum,
    und die 9 Pfund Schüttelfrost meiner Schwiemu
    mit der Stimme im Ultraschallbereich.


    Viele Grüße

  • Also bei Nuki und mir hat es auch erst später gefunkt,dafür aber um so intensiver,ach ich lieb diesen Hund so abgöttisch :herzen1: :cuinlove:
    Ich glaub ich werde mitsterben wenn er mal stirbt...
    Bei Nuki ist auffällig,dass keiner den ich kenne ihn auf den ersten Blick mag,aber er dann im nachhinein doch ihr Seelenhund wird,komischer Hund...


    Hexe hat uns ausgesucht und nicht wir sie,und es hat von Anfang an gepasst...

  • Also, ich glaub auch nich dass man seinen eigenen Hund nicht sonderlich gern hat, vorausgesetzt, man hat ihn sich selber geholt.
    Eher, dass man vll bestimmte Eigenarten am Tier nicht sonderlich mag. :???:

  • Zitat

    Hmm, also ich habe mir meinen Hund nicht selber aussuchen dürfen. Die Züchterin hat einfach eine Hündin rausgesucht und uns zugeteilt. Würd ich nieeee wieder machen! Aber naja... beim ersten Hund denkt man sich nicht viel dabei. Zumindest ich nicht. Ich dachte, die weiß schon, was sie tut.


    Ich muss sagen, dass bei uns die Chemie von Anfang an nicht gestimmt hat (sie hatte schon beim Abholen null Interesse an uns / mir). Egal was ich mache, und ich mache viel, ich krieg keine richtige Bindung hin. Sie folgt einigermaßen, aber wir rasseln regelmäßig aneinander. Soll heißen, jede von uns versucht ihren Dickkopf durchzusetzen und es kommt mir so vor, als würden wir mehr gegeneinander als miteinander arbeiten. Sie achtet nur auf mich, wenn es grade nix interessanteres gibt... :/


    Sie ist jetzt fast 4 Jahre alt und es geht mir so gut wie jeden Tag der Gedanke durch den Kopf: 'Es passt einfach irgendwie nicht'. Obwohl - es ist eigentlich gar kein Gedanke, es ist viel mehr ein Gefühl. Ein Gefühl, dass mich Tag für Tag, egal was wir machen begleitet. Und ich muss euch sagen, es ist nicht schön. Ich wünschte es wäre anders, aber ich denke wirklich oft genug, dass ich nun so gut wie möglich mit diesem Hund leben muss. Trotzdem hab ich sie natürlich lieb und will sie auch unter keinen Umständen wieder hergeben, das ist soweit klar! :smile:
    Aber ich fiebere auch schon dem nächsten Hund entgegen, den ich mir dann selber aussuche und der sich MICH aussuchen darf - so wie es bei allen anderen war, die ich kenne. Und dann hoffe ich, bekomme ich das gleiche Gefühl, wie es wohl all die anderen haben müssen, denn das was ich bei meiner Hündin fühle ist einfach nur "komisch". :hilfe:


    Hallo zusammen,
    ich bin durch meine Freundin, Frau Google, auf dieses Forum und diesen Beitrag aufmerksam geworden und kann nur sagen: Das kannst du auch erleben, wenn du dir den Hund von der 1. Stunde an aussuchst. Meiner Meinung nach ist es für alle Beteiligten nicht schön. Wenn man die Gefühlsduselei mal weg lässt, kann man auch mit einem Hund arbeiten und leben, der "so mitläuft", aber will man das?


    Folgende Situation: Zu unserer Familie gehören seit Jahren Hunde. Wir haben vor 10 Jahren einen Boxerwelpen vom Züchter aufgenommen, danach waren paarweise nur noch ältere Herrschaften vom Tierschutz bei uns. Im März d. J. haben wir uns dazu entschlossen, wieder einen Boxerwelpen aufzunehmen. Wir konnten unseren Rüden schon in den ersten Wochen aussuchen und hatten auch die Möglichkeit, ihn in den 9 Wochen, bevor er zu uns kam, drei- bis viermal zu besuchen. Bis dahin war auch alles toll. Eine Woche später kam unser Welpe nach Hause.


    Was soll ich sagen? Jetzt ist der Jungspund fast ein halbes Jahr alt und ich finde keinen Draht zu ihm. Die Bindung ist nicht da. Ausbildungstechnisch unternehme ich viel mit ihm: Welpenstunde, Junghundeausbildung, jetzt fangen wir mit Fährte an und wir sind auch viel mit ihm und unserer Althündin unterwegs. Irgendwie fehlt da was. Es geht nicht nur mir so, auch mein Mann meint, das die Chemie zwischen dem Hund und uns irgendwie nicht stimmt. In den langen Jahren der Hundehaltung ist uns so etwas noch nicht passiert und wir überlegen ernsthaft, ob es wirklich "unser" Hund ist. Kann man mit einem Hund leben, den man nicht richtig mag? Oder ist es fairer ein Zuhause für ihn zu suchen, in dem er richtig geliebt wird und einschlägt wie eine Bombe?


    Viele Grüße
    Alex

  • Kann man seinen Hund hassen?


    Ja, man kann. Ich habe meinen Hund zeitweise gehasst, er hat mich angewidert und nur noch genervt. Dann war er für fast 2 Monate bei meinen Eltern und als er wieder zu mir kam, hat es geschnackelt und ich habe alle Probleme in Angriff genommen.


    Heutzutage gibt es noch Tage wo ich mit den Augen rolle und mich frage, was ich mir da angetan habe. Aber die Tage wo ich ihn abgöttisch lieb habe, überwiegen doch gewaltig.


    So wie gerade jetzt, wo ich ihn seinen Kartoffel-Möhrenbrei mit Hüttenkäse ausschlecken höre, muss ich aufpassen, dass ich ihn nicht beim Essen störe, weil ich ihn so knuddeln könnte. Und gleich wenn er fertig ist, kommt er wieder zu mir und stubbst mich an, als wenn er mir sagen wollte: Schau, hab fein alles aufgegessen!


    Ich bin nicht verblendet. Mein Hund ist mit Abstand nicht der schönste, hat mich äusserlich überhaupt nicht angesprochen (wollte immer einen schlanken, langbeinigen Stehohrhund haben und meiner ist genau das Gegenteil), aber als er so bei mir auf den Füßen saß und mich ansah, hat es doch schon irgendwo gefunkt. Sonst hätte ich ihn da gelassen. Aber wider besseren Wissens habe ich ihn mitgenommen. Und nun ist er hier. :smile:

  • Shiva holten wir als Welpen aus der Nothilfe. Ich hätte sie nicht genommen, die Kinder haben sie ausgesucht. Mir hätte der andere Welpi besser gefallen. Aber gut - ich war einverstanden. Ich hab sie echt gern und habe ihr auch wirklich viel beigebracht. Und habe mit ihr und durch sie sehr sehr viel über Hunde gelernt. Wenn sie krank war, bin ich nächtelang mit ihr durch das Haus gewandert (mit ca. einem 3/4 Jahr hatte sie viele Magen-Darm-Probleme) und habe mit ihr gelitten und sie versorgt. Ich liebe sie - obwohl sie ne kleine Mistkröte sein kann. Aber genau das macht sie ja dann auch wieder so liebenswert. Die Probleme die wir mit ihr haben, sind hausgemacht, dafür kann sie nix. Die kreide ich ihr auch in keinster Weise an, nein, die darf ich mir zuschreiben. :headbash:
    Im Herbst habe ich dann den Janosch im Internet gesehen und wusste sofort: DAS IST MEIN HUND!!!!! :herzen1:
    Es war ein Blindedate in München auf nem Parkplatz. Dort fand die Übergabe statt und ja, er war genauso wie ich ihn mir vorgestellt und gewünscht habe. Die Bindung wird erst jetzt richtig gut. Aber jetzt erst weiß ich was ein HERZHUND ist. Obwohl auch er - natürlich - viele viele Baustellen hat, aber das Gefühl ist einfach ein anderes.
    Shiva ist meine Süße, aber der Janosch ist mein Schatzibutzischnuggi :wolke7: !!!!
    PS: Den Janni habe ich über eine Orga - nicht dass ihr denkt das war ne illegale Übergabe! Obwohl es so ein bißchen einen Maffia-Touch hatte ;)

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