Wenn man seinen Hund nicht mag...

  • HI,


    ich muss sogarganz ehrlich sagen, auch in der Zeit, wo wir Pflegehundchen hatten, aufgenommen haben wir nur Hunde, die ich auf Anhieb mochte und mit denen mein Indi Tier klar kam.


    Hat meine Lady abgenickt, war das Hundchen auch OK ;)


    Ach nein, wie ist mir der Abschied von klein Kliff schwer gefallen, zumal er auch noch aussah, wie ein Zwillingsbruder von Indi .....


    Liebe Grüße
    ALexandra


    PS: Ja, es gibt durchaus Hunde anderer / fremder Leute, die ich nicht mag, optisch nicht und vom Verhalten nicht. Der Gesichtsausdruck ist bei mir oft ganz entscheidend.

  • Ich hatte diese Problem mal mit einer Katze, daher glaube ich auch dass es dieses Phänomen dann auch bei Hunden gibt.
    Diesen Kater hab ich als Katzenkind bekommen, nachdem meine vorherige Katze (die liebste Katze die ich je hatte!) überfahren wurde.
    Ich fand ihn total schön und natürlich auch süß, somit die beste Vorraussetzung für uneingeschränke Liebe zu ihm. Jedoch entwickelte er sich zu einem Ekelpaket. Er kratzte und biss ohne ersichtlichen Grund. Oder sprang einen aus irgendeiner Ecke an. Und irgendwann ist dann einfach die Sypathie zu so einem Tier nicht mehr allzu groß. Wie bei Freilaufkatzen häufig, wurde auch er überfahren. Meine Trauer als Kind hielt sich dann etwas in Grenzen und dann hatte ich erst mal genug von Katzen!
    Und ganz ehrlich: Ich hatte große Angst, dass mein Hündin auch irgendwelche Macken bekommt und ich sie dann evtl. nicht so besonders mag. Zum Glück jedoch ist die ganz toll!!! ;-)


    LG
    Barbara

  • Hmm, also ich hatte zu unserem Hund am Anfang überhaupt keinen Draht. :/
    Mein Freund hat sich damals für sie entschieden - ich hätte lieber die Schwester genommen.


    Ich muss ehrlich sagen, es war anfangs sehr schwierig! Ronja hat einen Charakter, mit dem ich anfangs gar nichts anzufangen wusste; und das, obwohl wir sie von klein auf haben. Ich kann jetzt nicht sagen, dass ich sie gar nicht mochte, aber so richtig innig war unsere Bindung eben nicht.


    Zwischen uns hat es lange Zeit nicht richtig gepasst, und ich war teilweise ganz schön frustriert - so sehr, dass ich schon keine Lust mehr hatte, mich mit ihr zu beschäftigen. :gott:


    Dann hatte mein Freund plötzlich weniger Zeit für sie und ich war quasi dazu gezwungen, mich mehr mit ihr auseinanderzusetzen und an unseren Baustellen zu arbeiten. Und siehe da: Langsam wurde es besser zwischen uns. :smile:
    Es hat zwar gedauert, aber mittlerweile weiß ich, was für einen feinen Hund ich hier sitzen habe und wie ich mit ihrem Wesen umzugehen habe.
    Inzwischen macht mich dieser Hund einfach nur glücklich, jeden Tag ein Stückchen mehr. Und ich kann gar nicht mehr begreifen, dass es am Anfang so kompliziert zwischen uns war. :roll:

  • Ich kenn auch Hunde, die ich nicht wirklich mag, was meist am Verhalten liegt, wofür der Hund vielleicht manchmal nichts kann. Ich kanns halt nicht leiden wenn ein Hund kläffend in der Leine hängt und Theater macht, als wenn die Welt untergeht. Nach dem Aussehen geht es auch ein bischen, aber meist halt nach Charackter/Verhalten.
    Es gibt auch Hunde, die ich im Nachinein erst liebgewonnen habe. Sprich, wenn man ihn öffter gesehen hat und dann irgendwann mal mit dem Herrchen gesprochen hat. Sowie bei der einen Spitzmischlingshündin, die immer so ein Theater an der Leine gemacht hat. Nach einem Gespräch und ein Kennen lernen der beiden Hund, ist sie wie ausgewechselt und ich mag sie.
    Meine eigenen Hunde liebe ich, bei beiden hatte alles gepasst und sofort Klick gemacht. Ich könnte mir auch nicht vorstellen, das ich einen Hund habe den ich nicht mag. Irgendwie ist das eine komische Vorstellung...

  • Doch, kann es geben.


    Mein Balu (Barrys Vorgänger) und ich.


    Zitat

    Was macht man, wenn man sich einen Hund ins Haus holt und irgendwann merkt, hm, irgendwie stimmt da die Chemie nicht, ich kann mit ihm nicht so besonders, den mag ich nicht so, aber gut, ich schlepp ihn halt jetzt durch sein Leben, so gut ich kann...


    Oder gibt es sowas gar nicht? Hat man einen Hund immer gern, weil man ihn sich ausgesucht hat und man ihn sich so "hinerzieht", wie man ihn gern haben möchte?


    Ich hatte mich für Balu entschieden, war aber nicht wirklich überzeugt. Balu stammte aus dem Unfallwurf meiner Schwägerin. Meine Schwester hatte sich den Bruder ausgesucht und ich wollte ja theoretisch wieder einen Hund (Groß sollte er sein). Balu war dann kleiner als jetzt Ashkii.


    Warum ich nicht wirklich mit ihm konnte, keine Ahnung. Er hatte eine sehr starke Bindung an mich. Ich konnte mich 100 % auf ihn verlassen, er lief offline, keine Probleme mit anderen Hunden. Die Kinder liebten ihn. Ich irgendwie auch, aber nicht so wirklich.


    Hätte ich jemanden gefunden, den ich für würdig empfunden hätte, Balu ein schöneres Leben zu bieten als bei mir, ich hätte ihn sofort abgegeben. Aber einfach nur so um ihn loszuwerden mit Sicherheit nicht. Es ging Balu ja nicht schlecht bei mir. Aber er fühlt mit Sicherheit meinen Abstand und da hätte ich ihm dann doch jemanden gegönnt der "ehrlich" liebt.


    Der "Klick" hatte bei ihm gefehlt. Er war halt "nur" ein Hund. Ist nicht abwertend gemeint. Aber die Besuchshunde sind ja auch alle ganz nett und reizend, aber ich würde keinen von ihn behalten wollen. Da fehlt das gewisse Etwas. Das hat bei Balu leider auch gefehlt.


    Als der Milztumor entdeckt wurde war ich traurig. Aber diese Trauer war eher davon gelenkt das ich ihm durch meinen Abstand nie gerecht geworden bin und ich dies schade für ihn fand das er es nicht erfahren durfte. Ich glaube dies hat er sehr gemerkt. Die OP war sehr gut verlaufen, keine Metastasen, die TÄtin war sehr zufrieden.


    Und trotzdem ist er von allein bei mir zuhause einen Tag später einfach eingeschlafen. Er hatte mich für Barry freigegeben, dem ich sonst nie begegnet wäre und welcher für mich mein zweiter Seelenhund ist.


    Meinen Jimmy (erster Seelenhund) und meinen Ashkii (Knalltüte) hatte ich mir nicht ausgesucht. Bei beiden habe ich den Züchtern nur gesagt: einen Rüden, schwarz mit viel Weiß. Das wars. Aber das war schon der "Klick" der nötig war. Balu hatte ich weder ausgesucht noch wollte ich ihn wirklich (hatte bis zur letzten Sekunde gezögert). Und Barry habe ich ihm INet gesehen und konnte mich von ihm nicht mehr trennen. Die Bindung zu ihm musste ich nicht erarbeiten aber seine Bindung zu mir. Davon musste ich ihn überzeugen.

  • Ich finde die Vorstellung sehr beklemmend.
    Und zwar von beiden Seiten:
    Wenn die Chemie zwischen mir und meinem Hund von mir aus nicht stimmt oder auch vom Hund aus.
    Mit der Gewissheit, dass beide nicht mehr da raus kommen (gut, der HH könnte den Hund abgeben, aber der Hund kommt da nicht mehr raus) und zwar das ganze Hundeleben lang.....und das kann ganz schön lang werden, wenn es eine seelische "Quälerei" für beide wird :/


    Huä, also bei der Vorstellung läuft's mir echt kalt den Rücken runter.


    Also unser Hund passt total zu uns.
    So richtig ausgesucht haben wir ihn uns nicht. Es waren noch 2 Dalmatinerwelpen im Tierheim und meine Schwester sagte noch zu mir: "Wenn du einen nimmst, dann bitte nicht den hässlichen mit den wenigen Punkten und der komischen Schnauze" :hust: --> Chester hatte als Welpe einen Rückbiss.
    Nun hatte ich die Wahl zwischen den beiden. Ich machte aber mit beiden einen kleinen "Schlüsseltest", um zu sehen, ob einer taub ist.
    Tja, sein Bruder war wirklich taub, deshalb nahm ich Chester.


    Und wir haben es keinen Tag bereut! Er passt perfekt zu uns....sein Charakter hat sich wahrscheinlich unserem angeglichen :D
    Es vergeht nämlich fast kein Tag, an dem ich oder mein Mann nicht sagen: "Der Hund ist manchmal wie du/ ich!" (im positiven wie im negativen Sinne) :lol:

  • Ich muss ehrlich sagen, dass ich zu Monty nicht die intensive Bindung habe, wie zu Corey.
    Corey und ich verstehen uns ohne Worte, oft reicht ein Fingerzeig oder sogar ein Blick und er weiß, was ich meine.
    Die Chemie stimmt einfach.


    Bei Monty ist einfach eine kleine Barriere dazwischen. Seine Unkonzentriertheit, sein Gehibbel...ich kann das gar nicht beschreiben. Ich habe beide selbst ausgesucht. Und ich habe beide lieb.


    Aber das Band zwischen Corey und mir ist einfach stärker als zwischen Monty und mir.


    Um zur Ausgangsfrage zurückzukommen:
    Ich denke, dass es sein kann, dass die Chemie zwischen Hund und Halter nicht stimmt und dass es durchaus nicht zwangsläufig verwerflich ist, einen Hund deswegen weiterzuvermitteln.
    Da gehören mehrere Komponenten zu, um solch eine Entscheidung zu treffen, klar. Man muss, da es sich um 2 Lebewesen handelt, alles geben um die Beziehung zu stärken und zu pflegen!
    Aber wenn es nicht passt und Hund und/oder Halter mehr leiden als glücklich sind, sehe ich keinen Grund, das krampfhaft fortzuführen, weil "man einen Hund ja nicht abgibt".

  • Ich hatte ebenfalls mal einen solchen Hund.


    Mein "erster eigener Hund" sozusagen. Es war so'ne Mitleids-hau-ruck-aktion.
    Wico kam aus Griechenland, er war dort als Welpe gefunden worden, wanderte dann von Pflegestelle zu Pflegestelle und wir waren die fünfte Pflegestelle...*seufz*
    Ich hab gemerkt, was der Kleene für Trennungsängste hatte, auch wenn er optisch und charakterlich nicht wirklich dem entsprach, was ich haben wollte, habe ich meine damalige Freundin überredet, ihn zu behalten. Ich dachte, es wird schon irgendwann, ich werd ihn schon liebhaben...
    Es war aber nicht so.
    Wir waren wie Feuer und Wasser, das ging GAR NICHT mit uns Beiden. Und als die Beziehung auseinandergegangen ist, hab ich ihn mitgenommen, ich musste, denn meine Freundin hat studiert und er blieb nicht mal für eine Minute alleine...


    Es war ein Kampf, ich hab viel geheult und gejammert, hab alles mögliche ausprobiert und am Ende hab ich ihn abgegeben....


    LG

  • Und was ist mit denen,die ihre Hunde irgendwann abgeben,weil sie nerven,weil sie Arbeit machen,weil sie aggressiv werden usw.!?


    Ich glaube schon dass es das gibt. Irgendwann habe ich auch hier im Dogforum von jmd gelesen,der nicht mehr wusste,ob er seinen Hund behalten soll,weil es einfach nicht passte und er Hass auf seinen Hund entwickelte.


    Und oft sind es im Endeffekt die Hunde die dann abgeschoben werden,deren Besitzer vllt. irgendwas versäumt haben und der Hund nicht so geworden ist wie er werden sollte.


    Zitat

    Aber das Band zwischen Corey und mir ist einfach stärker als zwischen Monty und mir.


    und sowas ist denke ich auuch normal,gerade wenn man 2 Hunde hat.


    Aber die Frage war ja,ob man seinen eigenen Hund hassen kann und ja,ich glaube schon. ;)

  • Ich glaube schon das es sowas gibt..


    Es hat doch auch jeder gewisse Vorstellungen von den Wesenseigenschaften die sein Hund haben sollte und wenn das dann garnicht so ist, oder es einfach nicht "passt"..


    Ich habe bis letztes Jahr eine Hündin, die ein starkes Leinenagressionsproblem hatte, für eine ältere Frau ausgebildet. Null Gehorsam, dass einzige was sie draussen hatte war das man ohne Leine richtig loslegen kann, weil dann hat einen ja keiner mehr. Das wäre ja noch nicht mal ein Problem gewesen, aber ich konnte irgendwie schon den Blick dieser Hündin nicht ab haben.. Ich hab auch irgendwann nicht mehr gerne mit ihr gearbeitet und ich hätte sie auch nicht übernommen, obwohl sie durchaus gut veranlagt war. Ich glaub ich hätte mich auf den Kopf stellen können und es hätte nicht geklappt..


    Bei meinem Schäferrüden ist es beispielsweise anders. Den hab ich ja auch nicht daheim und nur zum Training, aber den würde ich sofort nehmen, obwohl er trainingsmäßíg gesehen kein "Knaller" ist. Der ist einfach mein "Bub" und wars auch schon nach ganz kurzer Zeit, auch wenn wir uns erst zusammenraufen mussten.



    Ich glaube generell nicht daran das es immer das Beste ist, einen Hund unter allen Umständen zu behalten, denn manchmal gibt es einfach Leute, die mit ihm besser klar kommen. Sicher ist es nicht in Ordnung sich einen Hund unüberlegt anzuschaffen und sicher sollte man es nicht auchnoch fördern das die Tiere dann abgeschoben werden - aber im Einzelfall gebe ich einen Hund doch lieber an eine Stelle wo er gemocht wird und die ihm entspricht, als ihn nur aus Prinzip zu behalten.

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