Tierarzt übers BARFEN

  • Als unsere Hündin eine ausgeprägte Futtermittelallergie entwickelt hat, hat unser TA uns das Barfen empfohlen. Ich wüsste echt nicht, wie ich ihr sonst genau das geben könnte was sie 1. mag und 2. auch verträgt. Was das RC angeht: Es ist das einzige Trockenfutter das sie uneingeschränkt verträgt und ich hab viele ausprobiert. Leider mag sie es nicht (seufz)
    Liebe Grüsse
    Mira-Bella

  • Tierärzte und Ernährung - das sind teilweise wirklich zwei paar Schuhe.
    Als ich 2000 anfing meine Hunde roh zu füttern, habe ich das bei manchen TÄen auch erstmal verschwiegen. Bröckchenweise habe ich im Laufe der Zeit gebeichtet :ops:

    Schwierig wurde es, als wir bei Max am 2. Januar letzen Jahres den Diabetes diagnostizierten.
    Ich habe dem TA damals haarklein erzählt, wie ich Max füttere (ohne Kohlenhydrate). Er meinte, ich könne problemlos erstmal so weiter füttern. Man würde dann ja sehen. In dem Moment war mir klar, dass mein TA keinen blassen Schimmer hat und ich mußte mich selbst kümmern. A) braucht ein Diabetiker Kohlenhydrate für seinen Stoffwechsel und b) hat das Caninsulin für Hunde ja einen Mahlzeitenbestandteil an schnellem Insulin. Er war mir dann leider auch weiterhin keine Hilfe, als sich die Einstellung bei Max als schwierig heraus stellte.
    Keinen Plan von Kohlenhydraten der Mensch und sein einziges Angebot war entsprechendes Trockenfutter. Allerdings war er eben auch immer mit Werten deutlich über 200 zufrieden. Ich nicht.
    Ich habe dann immer frustrierter einige TA-Praxen abgeklappert. Zum Schluß bin ich auch in der TiHo gewesen und war dort sehr überrascht. Dort kannte man sich sehr wohl mit Kohlenhydraten aus und fand meinen Futterplan gut und nicht ergänzens- oder ändernswert. Einzig Maxens Zuckerwerte fanden sie nicht so prickelnd, was mir ja ebenfalls so ging.
    Nun, ich habe dann den TA gewechselt. Mein TA heute hat weder ein Problem mit meiner
    "eigenwilligen" Fütterung, noch damit dass Maxe jetzt Humaninsuline bekommt. Allerdings muß ich über das Insulin-Rezept hinaus auch alles allein managen. Nach den Erfahrungen, die ich so gemacht habe, bin ich damit schon zufrieden. Wünschen würde ich mir allerdings, dass es im Ernährungs-/Stoffwechselbereich mal vernünftige TÄ gäbe.

  • Zitat

    Der hat uns vom Barfen abgeraten, da man das Calcium/Phosphor Verhältnis nie genau bestimmen kann


    Das ist mal wieder so ne Aussage mit der ich nicht zurechtkomme. Woher weiß ich denn wieviel Calcium sich in 100g Trockenfutter befinden??
    Das soll kein Angriff sein, ich möchte einfach nur verstehen, warum man es selbst nicht richtig ausrechnen kann, aber voll und ganz dem Fertigfutter vertrauen soll, wenn dort überhaupt keine Angaben gemacht werden :hilfe:

  • Man muss nicht wissen wieviel Calcium in 100g Trofu stecken... Hauptsache das Verhältnis stimmt, darum gehts ja. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass die Hersteller von Trofu schon drauf achten, dass das Verhältnis stimmt. Dabei kommt es ja nicht drauf an wieviel wo drin steckt, sondern dass das Calcium zum Phosphor im Verhältnis 1:2 steht.

  • Zitat


    Das ist mal wieder so ne Aussage mit der ich nicht zurechtkomme. Woher weiß ich denn wieviel Calcium sich in 100g Trockenfutter befinden??
    Das soll kein Angriff sein, ich möchte einfach nur verstehen, warum man es selbst nicht richtig ausrechnen kann, aber voll und ganz dem Fertigfutter vertrauen soll, wenn dort überhaupt keine Angaben gemacht werden :hilfe:


    Das steht normalerweise auf dem Futtersack - ist so vorgeschrieben...... ;)

  • Hi,
    Wegen Calzium/Phosphor-Verhältnis:
    Erstens gibt es zu dem Thema immer wieder neue Meinungen/Erkenntnisse - mal ist vor Allem das Verhältnis wichtig, dann heißt es wieder, einzig und allein genügend Calzium sei der entscheidende Punkt. Meine Meinung dazu ist: Wer seinen Hund nach den gängigen Verhältnissen füttert, wie z.B. in Swanie Simons Broschüre beschrieben, der kommt relativ automatisch auf das richtige Verhältnis. Ich habe mir mal meinen Futterplan tatsächlich mit dem Taschenrechner vorgenommen und letztendlich ist dabei rausgekommen, dass sowohl das Verhältnis als auch die absoluten Mengen genau passten.
    Sofern man den Bedarfswerten glauben kann, denn auch die Bedarfswerte weichen leider voneinander ab und ändern sich immer wieder. Das ist wirklich kein Witz, ich habe mal einen Vortrag einer Ernährungstierärztin gehört (der leider nur draus bestand, dass sie die Zuhörer verunsichern wollte, damit sie in ihrer Praxis Futterpläne überprüfen lassen), die habe ich dann im Anschluss gefragt, ob ich mir den Meyer/Zentek vielleicht jetzt schon kaufen sollte (da ich ihn wohl im Laufe meines Studiums eh brauchen würde) und sie meinte, das wäre eigentlich eher unsinnvoll, da sich die Werte darin eh immer ändern. Gleichzeitig ist dieses Buch aber ihre persönliche Bibel :???:
    Ich kann mich über die ganzen Diskussionen nur immer wieder wundern bzw. darüber, wie die Futtermittelindustrie zu ihrer Macht gekommen ist.
    All unsere Hunderassen sind in einer Zeit vor Fertigfutter entstanden - meint ihr, damals hätte irgendjemand auf die richtige Ernährung geachtet? Da hat man dem Hund halt das gegeben, was irgendwie übrig war und was man entbehren konnte... Trotzdem ist der Hund seit Jahrtausenden beim Menschen - klar kann man dann wieder sagen, dass die damals halt früh gestorben sind, Hunde und Menschen. Aber wenn das alles so furchtbar schrecklich gewesen wäre und die Ernährung (mit zufälligen Resten) so falsch, wie es jetzt immer behauptet wird, dann gäbe es heute gar keine Hunde mehr.
    Und dann möchte ich natürlich den einen Menschen sehen, der täglich mit seinem Taschenrechner dasitzt, um auszurechnen, wie viel Calcium er heute noch zu sich nehmen muss, damit das Verhältnis stimmt, oder wie viel Jodsalz in den Eintopf muss um den Bedarf zu decken. Wo ist denn die Ehefrau, die ihrem Mann das Essen wegzieht, weil er jetzt seine Tagesration bekommen hat und nicht mehr mehr haben darf - da würde er ja zu viel Protein zu sich nehmen. Da müssten wir ja eigentlich alle jeden Tag zu jeder Mahlzeit ein bestimmtes Pulver oder irgendwelche getrockneten Brocken oder sowas zu uns nehmen, wo ganz genau berechnet alles drin ist, was der Mensch so braucht, im richtigen Verhältnis, mit der richtigen Zusammensetzung.
    Selbst wenn man die Ernährung des Menschen betrachtet, hört man immer wieder nur: hochwertige Zutaten, ausgewogene Zusammensetzung. Nachgerechnet wird dabei nicht viel. Und das gleiche finde ich auch beim Hund wichtig.
    Klar kann man das nicht alles in einen Topf werfen, der Hund ist kein Mensch und daher ist es natürlich nicht 100% vergleichbar. Aber eines finde ich schon wichtig: Man sollte es mit diesen Dingen einfach nicht übertreiben! Man muss sich natürlich damit auseinandersetzen, wer Futter selbst zusammenstellt, muss sich auskennen, muss wissen was er tut - wer einfach drauflos füttern möchte, muss sich ans Fertigfutter halten. Aber die Behauptung, man könne als normaler Mensch seinen Hund gar nicht richtig ernähren, ist wirklich unsinnig!
    Ich würde mich von diesen Aussagen nicht verunsichern lassen!
    lg,
    SuB

  • Vielen Dank für eure zahlreichen Antworten!Sehr interessant,all die verschiedenen Meinungen zu lesen.Ich bleib dann auch erstmal bei meinem TA,ich denke,wenn es tatsächlich mal zu Unstimmigkeiten wegen Barf kommen,habe ich ja nun einiges an Argumenten,das notwenidige Wissen darüber hab ich mir ja sowieso schon angelesen.Es ist bei euch wahrscheinlich ähnlich wie bei mir,seitdem ich mich fürs barfen interessiere,lese ich eh jeden kleinen Fitzel der mir darüber vor die Augen kommt. ;)

  • Ups Danke :smile:

    nein ,so kompliziert ist es nicht und sooo unmöglich wie die Ta.s es behaupten schon garnicht.
    Ich bin aber der Meinung jeder Hundehalter sollte sich neben diesen Barfhefchen wo es wiederunm zu einfach dargestellt wird ,auch mal das ganze zu hinterfragen.
    Wie zum Beispiel:
    Wieviel vRp braucht mein Hund denn überhaupt,ab wann wird es zuviel,oder zuwenig.???
    Ich denke das wissen die wenigsten ;)

    oder Ca. bzw.Ca.-Ph.-verhältnis???
    Wieviel Leber ist mind.nötig um den Vit A bedarf zu decken und wieviel VitA ist denn überhaupt in 100gr G-leber.???
    Was kann ich meinem hund bei krankheit ernährungstechisch gutes tun???
    ect,ect.
    was der Halter hinterher aus diesem seinem Wissen macht muß jeder selbst entscheiden,aber wissen sollte man es schon.

    Und was ,,ausführlich informiert``heist,ist schon ein weiter Begriff

    Ich habe das bei all meinen Hunden so gemacht und bei jedem dem ich mal geholfen hab.
    Wenn man mir bei der Futterzubereitung zuschaut da findet man keine Pläne oder Taschenrechner sondern einen Menschen der seine Hunde füttert weils routinemäßig in meinem Kopf schon verewigt ist.

    Und wie schon gesagt,mir braucht kein Ta.wegen Barf blöd kommen ,den mach ich rund wie einen Apfel :lol: denn Wissen macht selbstständig und vor allem Selbsbewusst!!! ;)

  • Zitat

    Man muss nicht wissen wieviel Calcium in 100g Trofu stecken... Hauptsache das Verhältnis stimmt, darum gehts ja. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass die Hersteller von Trofu schon drauf achten, dass das Verhältnis stimmt. Dabei kommt es ja nicht drauf an wieviel wo drin steckt, sondern dass das Calcium zum Phosphor im Verhältnis 1:2 steht.

    Wo hast du denn das Verhältnis her? :???:

    Ich kenne das ideale Verhältnis für den erwachsenen Hund mit 1,3:1 Ca:P
    Und den Rahmen: nie unter 1:1 und nie über 2:1.

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