Dürfen Hunde ihrem Halter drohen?

  • Für mich und Zoe würde ich auf jeden Fall sagen Ja.

    Zitat

    Meine Hunde vertrauen mir blind und erkennen mich als uneingeschränkte Führungspersönlichkeit an...ich kann mir keine...aber auch wirklich keine Situation vorstellen, in der sie mich anknurren würden. Egal ob ich an ihr Futter gehe, sie körperlich manipuliere (Zecken ziehen, Medikamente eingeben etc.) oder sie in ihrer Bewegungsfreiheit einschränke...alles wird klaglos so hingenommen...Cheffe wird schon wissen was er da tut...


    Zumindest bei mir ist es noch nie, außer einem mal, das ich herausgefordert habe, vorgekommen. Bei anderen hingegen schon, und das finde ich auch in Ordnung. Wenn ich merke, dass für sie hier Stop ist, versuche ich es anders. Oder lass es eben erstmal bleiben. Eine Ausnahme ist da allerdings, wenn der Hund fix und fertig ist, und mich auf Distanz halten möchte. Das war auch das Einzige mal, wo sie mir gesagt hat "bis hier hin, und nicht weiter".
    Ich finde es in Ordnung. Aber ich würde da auch unterscheiden, ob sie mir direkt droht, oder einfach zeigt, dass es ihr nicht recht ist. Bei einem anderen Hund würde ich sicherlich anders reagieren, aber versuchen eine ähnliche Basis zu haben. Sie darf mir deutlich sagen, wenn ihr etwas nicht passt. Mache ich ja auch ab und zu :D

    Was ich allerdings nicht durchgehen lasse, ist wenn sie das bei anderen macht und es dabei übertreibt. Beispiel wäre fremder Hund im Haus, oder Besuch den sie nicht richtig einschätzen kann. In solchen Fällen weise ich sie dann zurück, da ich finde, das ist meine Aufgabe.

  • Zitat

    Ich denke man muss da unterscheiden aus welchen Grund sein Hund knurrt...

    Habe ich vergessen, ja das stimmt. Knurren meine Hunde mich an weil Berührung z.B . bei Schmerzen nicht ertragen wird, oder knurren sie mich an, weil ich auf mein Sofas möchte und sie haben keine Lust beiseite zu gehen.
    Denke letzteres würde ich auch nicht witzig finden und beides ist zu unterscheiden und unter völlig verschiedenen Aspekten zu sehen.

    Ich wette, und inzwischen sehe ich es auch meist, es gibt Zeichen vor dem Knurren, nur werden die entweder nicht erkannt oder gar nicht beachtet.

    Inzwischen kann ich Charly auch bürsten, aber er hat mir gezeigt, das es da eine Schmerzgrenze gibt und ich nächstes Mal in entspannter Situation das Pflegeprogramm durchziehe.

    Ich habe gerade wieder 3 Bücher hinter mir, Stress bei Hunden,Der ängstliche Hund und Rudelhaltung. In zwei der Bücher habe ich gerade wieder gelesen, das Knurren beim Hund nicht unterbunden werden soll, sondern das Mensch sich lieber fragt, warum sein Hund ihn auffordert etwas zu unterlassen, wie soll er es sonst zeigen, mit Augenrollen?

    Der Thread der hier nebenbei läuft,- ist Hund noch ein Hund.?-

    Da haben wir doch das beste Beispiel.
    Ist der Hund Hund, dann warnt er auch, ist es aberzogen, fehlt ihm ein Teil seines natürlichen Verhaltens und der Kommunikation.

    Meine Kinder konnten mir auch sagen, wann sie etwas als unangenehm empfanden, oder wenn ich mich in ihren Augen falsch verhalten habe, ich habe sie sogar dazu erzogen ihre Meinung zu sagen und nicht alles zu dulden.

    Für Hunde ist es einfach völlig normal

    Deshalb läuft es in tierischen Rudeln auch so grösstenteils harmonisch und geordnet, stecke aber eine Woche lang ein paar Menschen zusammen, und Du hast bald den grössten Tumult und Krach.
    Weil Menschen sind falsch, machen sich was vor, lügen. oder sagen- oh du bist mir sehr sympatisch- zum nächsten sagen sie- das ist vielleicht eine blöde Ziege-

    Das machen Hund nicht, sie sind klar und frei heraus.

    Ich versteh auch nicht warum ein Knurren immer als bedrohlich eingestuft wird

  • Zitat

    Siehste und genau aus diesem Grund durfte uns Lisa anknurren.
    Wie kann ich einem Hund der nur Schlechtes kennt, das verbieten?
    Ich muss ihm zeigen, dass er dafür keinen Grund hat - aber verbieten?

    Das sind für mich verständliche Gründe, die ich gut nachvollziehen kann.
    Ich bin ja von meinem Hund ausgegangen, der schon als Welpe bei uns eingezogen ist, eine gute Bindung zu mir hat und noch keine schlechte Erfahrung hier gemacht hat. Würde es dennoch passieren, das sie knurrt würde ich mir über den Grund viele Gedanken machen.

  • Ich hab nicht alles gelesen, aber: Ja meine Hunde dürfen das. Wenn der Floh das machen würde, wäre in den letzten 2,5 Jahren etwas gewaltig schief gelaufen. Bei Lee war ich froh, als sie endlich gedroht hat. Heute macht sie es nicht mehr, weil dazu kein Grund besteht. Wenn meine Hunde mir drohen, schaue ich nach der Ursache und stelle diese ab, nicht aber das drohen an sich :nixweiss:

  • Habe nicht alles gelesen, aber eines fällt mir doch sehr oft auf...daß den Hunden Futter weggenommen wird und diese NICHT knurren dürfen oder daß man jederzeit die Individualdistanz unterschreitet und der Hund nicht mitteilen darf, daß ihm das nicht gefällt.
    Respektiert ihr eure Hunde nicht? Warum muß man das Futter wegnehmen oder warum zwingt man dem Hund "Zärtlichkeiten" auf?
    Meine Hunde haben ein RECHT auf ihr Futter und auch auf ihre Ruhe, da muß ich nicht den Chef raushängen lassen...ein Hund ist ein Lebewesen und keine Maschine, die man per Knopfdruck bedient (oder eben nicht).

  • Sascha "darf" in Situationen knurren, in denen er sich anders nicht entziehen kann.
    Ansonsten arbeite ich eher so mit meinem Hund, dass er sich entzieht, mich einschränken ist nicht.

    Knurren um Ressourcen zu verteidigen, ist halbwegs erlaubt, heißt, nur wenn er es nicht wirklich ernst meint. Also wenn man so will, das sogenannte "Spielknurren".

    Allerdings ist das für mich der Idealzustand, den ich versuche mit meinem Hund zu erreichen bzw. schon erreicht habe.

    Grundsätzlich "darf" mein Hund mich natürlich immer anknurren, wenn er es für notwendig hält. Ich verbiete ihm sicher nicht das Knurren, aber ich antworte entsprechend.
    Knurrt mein Hund in einer Situation in der er sich auch anders hätte entziehen können, dann fordere ich entsprechendes Verhalten von ihm, sitze sein Knurren also aus ohne ihn noch weiter zu Bedrängen, aber auch ohne mich zurückzuziehen.

    Generell ist das Knurren mMn einfach ein Zeichen dafür das Mensch zu weit gegangen ist und Dinge von seinem Hund erwartet hat, die er noch nicht leisten konnte. Manchmal ist es bei bestimmten Problematiken sicherlich auch ganz sinnvoll den Hund absichtlich ein wenig zu provozieren, aber eben auch "ein Tanz auf Messers Schneide".

    EDIT
    Viel entscheidender finde ich die Frage, ob man als Mensch das Recht hat seinen Hund so einzuschränken, dass er nur noch nach vorne gehen kann. Wenn mein Hund generell gelernt hat, dass er sich problemlos entziehen kann, wenn ihm etwas zu ungemütlich wird, dann barucht er auch nicht zu knurren.
    Ich denke, dafür sollte so manch ein Tierhalter viel mehr Fingerspitzengefühl entwickeln. Wie häufig wird dem Hund ganz unbewusst der Rückzug versperrt!

  • Mein Hund knurrt mich nicht an, hat er noch nie gemacht und ich hoffe auch, daß es so bleibt =)
    Allerdings wurde ich diese Woche gleich zwei Mal vom Hund meines freundes angeknurrt :schockiert: Einmal fand er es überhaupt nicht lustig, als ich ihm eine zecke an einer etwas ungünstigen Stelle (Hoden) entfernt habe. das 2.mal stand er mit seiner Pfote auf meiner Hand, ich hab ihn weggedrückt, bin dabei an seine Gurgel gekommen und da hat er wieder geknurrt.
    Eigentlich nachvollziehbare Situationen (für den Hund), trotzdem war ich "enttäuscht", da ich solch eine Reaktion nie bei meinen Hunden erlebt habe!

  • Aber warum enttäuscht? Es war für den Hund beide Male eine Situation, die alles andere als toll, evtl. erschreckend oder schmerzhaft war.

    Ich kann doch nicht von einem Hund enttäuscht sein, wenn er knurrt... das ist hündisches Verhalten und wenn ich etwas tue, was ihm zu viel ist (was dann mein Fehler war), dann darf er auch knurren.. wenn ich das nicht will, dann hol ich mir ne Wasserschildkröte, die knurrt nicht...

  • Genau, daß sind nämlich die entscheidenden Punkte. Meine Hunde haben es nicht nötig mich anzuknurren. Sie können sich zurück ziehen, sie können ausweichen und sie können durch Körperhaltung zeigen, ich mag das nicht. Ich würde meine Hunde nie unnötigerweise bedrängen oder provozieren. Wozu? Ich sehe darin keinen tieferen Sinn.

    Und Silvia, auch ich habe meine Kinder so erzogen, daß sie sagen sollen, was sie nicht möchten. Aber sie sollen es sagen und nicht pöbeln oder schreien.
    Genauso ist es bei meinen Hunden. Mit ihrer Körpersprache können sie sehr gut zeigen, was ihnen gefällt und was nicht, ob sie ihre Ruhe haben wollen oder kuscheln oder raufen wollen.

    Und beim Raufen wird dann geknurrt was das Zeug hält :D

    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

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