Rohdiamant oder tickende Zeitbombe???

  • Hallo!

    In einem anderen Forum bin ich über die Beschreibung des folgenden Hundes gestolpert:

    http://www.tierrettung-katalonien.org/rueden/jou.html

    Keine Frage, dass ist ein charismatischer, bildhübscher Kerl...aber ist das wirklich ein ungeschliffener Rohdiamant, wie in der Beschreibung angegeben?
    Die Verbindung der Rassen Rottweiler und Malamute halte ich nämlich durchaus für sehr brisant. Zum einen, die absolute Selbstständigkeit und Ursprünglichkeit des Malamutes gepaart mit dem Dickschädel und Wehrtrieb eines Rottweilers...ich weiß ja nicht so genau...
    Zusätzlich wuchs dieser Hund unter ziemlich katastrophalen Bedingungen auf und wurde nie richtig auf das Zusammenleben und die Zusammenarbeit mit Menschen sozialisiert...mehrere Zwinger hat er auch schon zerlegt, um Ausflüge auf eigene Faust zu unternehmen.
    Ist das nicht eigentlich nur ein Hund für absolute Profis mit langjähriger Erfahrung im Umgang mit absolut selbstbewußten Hunden???
    Wenn ich mir vorstelle, dass der in irgendeiner Familie hier in Deutschland landet, dann bekomme ich schon ein bisschen Bauchschmerzen...
    Was meint ihr?

  • Tja Björn, ich würde das so sehen wie du. Ich kenne beide Rassen sehr gut, und bin ziemlich sicher, dass ein Hund aus dieser Verbindung bestimmt kein leichtführiger und unproblematischer Familienbegleithund wird.
    Und einen 4 jährigen Hund würde ich nie als Rohdiamant bezeichnen- dieser Diamant hat mit Sicherheit schon einige Kratzer und Brüche...

    lg Susanne

  • Die sagen aber doch in der Beschreibung dass er kein Anfängerhund ist, dass der neue Halter sich möglichst mit Polarhunden und großen Hunden allgemein auskennen sollte und er nicht zu Kindern soll.
    Dann ist das doch ehrlich und bedacht, oder?

  • Ich denke, dass diese Leute vielleicht auch den unglaublichen Bewegungsdrang unterschätzen. Gerade ein Malamute will doch viel laufen. Dass er sich immer wieder in die Nähe von Menschen begeben hat, nachdem er weglief, zeigt, dass er trotz seiner Erfahrungen ja immer noch großes Vertrauen zu ihnen hat. Von daher würde ich sagen, dass bei ihm noch nicht alles verloren ist.

    Und auch eine Familie in Deutschland kann ja das Fachwissen haben, wie man mit so einem Hund umzugehen hat.
    Ich mein, wenn die Orgas schreiben würden, dass der Hund schreckliches erlebt hat, und dass der hund auf ewig gestört bleibt, dann würde den doch keiner nehmen...

    ich denke, die orgas versuchen halt ihre hunde bestmöglichst zu "verkaufen", also anzubieten und dann greift man schnell mal zu einem wort wie "rohdiamant", ein wort was so undefinierbar ist aber trotzdem ganz toll klingt...

  • Zitat

    Find' ich unmoeglich einzuschaetzen lediglich von der Beschreibung und der Rasse her.

    japs so ist es, und genau dass wird evtl. !!!! der Familie/neuen Besitzer die ihn adoptiert zum "Verhängnis" werden - man kann nur mutmaßen....

  • ist es wirklich notwendig, Problemhunde zu importieren? Wir stehen sowieso in einigen Teilen Deutschlands kurz davor, das generell Leinenzwang und ev. sogar Maulkorbzwang angeordnet wird.
    Dann leiden alle Hundebesitzer darunter.
    Die Probleme mit ungesteuerter Vermehrung in den andere Staaten lösen wir durch dauernde Importe nicht, die Bereitschaft, dort etwas zu tun, wird noch geringer.
    Als Beispiel der Dokumentarfilm "7 Mulden und eine Leiche", in der ein Schweizer die Erbschaft seiner Messie-Mutter entsorgte. Dazu gehörte auch ein Ferienhaus mit 40 Katzen in Griechenland. Auf die Frage, wie er die entsorgen sollte, bekam er von den Griechen den Rat, sie zu fangen, zu waschen und vor den Touristenhotels auszusetzen. Die deutschen Urlauber würden sie füttern und dann mitnehmen. Ich nehme an, in Spanien und Italien ist es auch nicht anders.
    Gruß Werner und Jerry-Lee

  • Zitat

    Find' ich unmoeglich einzuschaetzen lediglich von der Beschreibung und der Rasse her.

    Richtig. Und genau hier ist die Verantwortlichkeit der vermittelnden Orga
    gefragt.
    Genau drauf zu achten an wen dieser Hund vermittelt wird, sollte in
    diesem Fall vorrangig sein. Nicht die Vermittlung selbst.

    liebe Grüsse ... Patrick

  • Zitat


    Genau drauf zu achten an wen dieser Hund vermittelt wird, sollte in
    diesem Fall vorrangig sein. Nicht die Vermittlung selbst.

    Seh' ich auch so...ich hatte auch schon den ein oder aderen Pflegehund der alleine durch seine Rassezugehoerigkeit und Vorgeschichte als "tickende Zeitbombe" klassifiziert werden konnte (und wurde).....was wirklich drin steckt und wie das Verhalten letztendlich ausschaut und trainierbar ist weiss man wirklich erst wenn man sich dem Hund intensiv annimmt.

    Solche Hunde koennen in den falschen Haenden Zeitbomben sein oder in den richtigen Haenden ausgeglichene Familienhunde werden.......gegebenenfalls koennen auch die kompetentesten Haende nicht mit dem vorhandenen Material arbeiten....aber dies weiss man eben nicht durch Bildchen angucken und eventuelle Rasseveranlagungen zu kombinieren die moeglicherweise vererbt wurden.

  • Ja man kann nur hoffen, dass die Orga bei der Vermittlung gut aufpasst, aber ich finde die Beschreibung in Ordnung, man muss doch bei solchen Beschreibungen immer zwischen den Zeilen lesen.
    Ich als Hundeanfänger würde erkennen, dass dieser Hund weder was für mich ist noch ein Familienhund ist, was ja auch eindeutig mit den Zeilen rübergebracht wird:

    Zitat

    Er sucht Menschen, die keine kleinen Kinder haben und die mindestens eine Hündin besitzen.


    Die Orga setzt doch damit schon Ansprüche an den künftigen Besitzer.

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