Hunde aus dem Ausland: Würdet ihr es wieder tun?
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Wie hier schon ersichtlich: https://www.dogforum.de/ftopic80848.html suchen wir einen Zweithund.
Wenn wir so durch die Tierhilfeseiten surfen, dann wissen wir gar nicht, welchem Hundi unser Herz zu erst zufliegt. Allerdings haben wir unsere Zweifel. Wir haben 2 Katzen aus der Tierhilfe von Teneriffa und waren mit dem Vermittlungsablauf sehr zufrieden. Unser Max ist aus einer deutschen Tierhilfe und mit der Vermittlung waren wir mehr als unzufrieden aber das hat mit Max nichts zu tun.
Was mich jetzt interessieren würde ... unsere Vorbehalte sind, wenn man einen 2-4 Jahre alten Hund aus der ausländischen Tierhilfe nimmt, der vielleicht auf der Straße gelebt hat, dann dürfte man doch unendliche Baustellen haben oder?
Sozialverträglich mit anderen Hunden sind diese Hunde ja meist aber wie sind eure sonstigen Erfahrungen.Erzählt mal kurz eure Geschichten und Erfahrungen mit der ausländischen Tierhilfe, mit eurem Hund und ob ihr wieder einen Hund aus dem Ausland nehmen würdet und wenn nicht warum nicht.
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Hallihallo,
ich bin seit 2 Wochen Besitzer einer spanischen Mischlingshündin. Ich habe sie auch als zweithund zu meinem Jack Russel dazu genommen.
Ausser das sie in der Tötungsstation war und seit anfang April hier in einer Pflegefamilie gelebt hat konnte man mir nichts über ihr voriges Leben sagen.Ich bin super zufrieden mit der Orga.....sie kamen direkt mit der Maus zu mir nach hause und haben eine Vorkontrolle gemacht und direkt getestet ob die beiden hunde sich verstehen. Am nä. Tag hab ich sie direkt abgeholt. Am anfang hatte ich ein paar Problem weil der JR ein bisschen den dicken mackiert hat, ich habe ihnen eine email geschrieben und sie waren direkt bereit mir zu helfen.
Ansonsten ist sie super anpassungsfähig. Sie kann schon mit meinem -Jacky alleine bleiben, läuft beim spaziergang ohne Leine mit.
Stubenrein ist sie auch.
Was allerdings etwas nervig ist...sie kriegt jeden Mülleimer auf, springt auf den Tisch wenn was zu essen drauf steht und gerade mal keiner aufpasst. Beisst in die Leine und all so kleinigkeiten. Hatten aber am Samstag schon unsere erste Stunde in der Hundeschule...Also alles in allem ist sie Pflegeleicht.....wenn man sie streichelt oder anspricht wedelt sie immer mit dem schwanz....sie ist einfach dankbar das sich jemand um sie kümmer....also ich bereue es bis jetzt keine Minute....
Viel erfolg bei er suche....
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Zitat
Erzählt mal kurz eure Geschichten und Erfahrungen mit der ausländischen Tierhilfe, mit eurem Hund und ob ihr wieder einen Hund aus dem Ausland nehmen würdet und wenn nicht warum nicht.
Wie fasse ich das denn mal kurz zusammen...
Um Ostern 2004 war ich im hiesigen Tierheim auf der Suche nach einem Hund. Ich hab Emma im Zwinger gesehen und fand sie toll. Sie kam aus Spanien...von mir aus hätte sie auch vom Mond kommen können...ich war absolut naiv und hatte keine Ahnung von den speziellen Problemen südländischer Hunde und vom Auslandstierschutz allgemein. Auch vom Tierheim kamen keine Hinweise. Keine Hinweise auf die Probleme mangelhafter Sozialisation, keine Hinweise auf Mittelmeerkrankheiten und um dem ganzen die Krone aufzusetzen, wurde sie mir als völlig falsche Rasse vermittelt.
Die ersten Tage und Wochen waren recht unauffällig und dann sind Emma und ich durch die Hölle gegangen...jahrelang!!!
Sie hatte vor allen möglichen und unmöglichen Dingen Angst...teilweise ist sie in kopfloser Panik in die Leine gesprungen und hatte richtige Todesangst - Auslöser dafür waren wehende Sonnenschirme, Dönergeruch, Auslagen vor Geschäfte, Regenschirme etc.
Sie hatte Angst vor anderen Hunden und ist sehr schnell angstaggressiv geworden.
Sie war ständig überdreht und hatte keinerlei Frustrationstoleranz.
Schon bei Ansammlungen von 5 Personen aufwärts war sie vollkommen reizüberflutet.
Man konnte mit ihr nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren, sie mit in die Innenstadt zu nehmen wäre undenkbar gewesen.
usw. usw.....
Wir haben unseren Weg inzwischen gemacht und die meisten Probleme haben wir in den Griff gekriegt...Emma ist heute auf einem recht niedrigem Level stabilisiert und benimmt sich hier zuhause, in ihrem gewohnten Umfeld wie ein normaler Hund.
Bis dahin war es aber ein sehr, sehr langer sehr, sehr steiniger Weg mit massiven Rückschlägen.
Natürlich stärken gemeinsam gemeisterte Probleme die Bindung enorm, ich bin wahnsinnig stolz auf mich und auch auf Emma, dass wir es soweit geschafft haben, aber soetwas nochmal:
NIE IM LEBEN!!! -
Hi,
ich hab derzeit zwei spanische Pflegehunde bei mir.
Und ja doch - das würde ich immer wieder tun.Viel wichtiger als die Herkunft eines Tieres ist doch die Art der Vermittlung. Ob eben wirklich geschaut wurde, das die Konstellation paßt - ob wirklich alles an Informationen über das Tier weitergegeben wurde.
Ein Tier aus dem Tierschutz ist natürlich irgendwie immer ein Überraschungspaket - vielleicht noch am sichersten ist die Übernahme eines Hundes aus einer dt. Pflegestelle, kommt aber natürlich auch auf die Orga und die Pflegestelle an.
Ein Tier ist aber ja sowieso ein meist sehr lebendiges Wesen, ein Individuum - und kann daher in jedem Fall ein Überraschungspaket und eine Herrausforderung auf vier Beinen sein.
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Zitat
Was sind denn bitte "spezielle Probleme südländischer Hunde"?
Doris
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Lalelu82
Nicht bös gemeint aber ich meinte eher die Geschichten von Hundehaltern die ihre "Ausländer" schon länger haben, so das auch die Problematiken rauskommen, welche es waren und ob und wie man sie gehändelt bekommen hat. Ich wünsche dir viel viel Spaß und Glück mit deinem Neuzugang.Sleipnir
Danke für deinen ehrlichen Bericht. Genau diese "Baustellen" sind unsere Befürchtungen. Da haben die Hunde überhaupt keine Schuld dran aber sie kennen ja nichts. Ich denke, wenn man einen Welpen nimmt, dann ist das noch unproblematischer aber grade wenn man zu "älteren" Hunden tendiert, dann kann es durchaus sein, dass man Probleme ohne Ende bekommt.
Das heißt nicht, dass wir gegen Probleme wären ... aus unserem Kleinhund (lt. Tierhilfe) wurde ja auch ein Dobermann, was nun nicht grade der Anfängerhund schlechthin ist aber wir sind schon oft fast verzweifelt.
Danke!!! und viel Glück mit deiner hübschen Emma (wenn sie das auf dem Foto ist),@schlaubi
In meinen Augen ist es, dass sie nichts kennen ... keine Sozialisierung im klassischen Sinne erfahren haben aber oft perfekt sozialisiert mit anderen Hunden sind. -
Mein Hund kam aus Griechenland, ich habe für die Orga dann auch Pflegehund aufgenommen.
Ich würde immer wieder einen Hund aus dem Ausland nehmen. Ich hatte 4Hunde, die älter als 1 Jahe waren.
Klar hatten sie Baustellen, viele mögen keine Männer im Rentenalter und eine Hündinn hatte panische angst vor dem Müllwagen.
Aber sie waren alle sehr sozial, auch oder besonders zu meinen Kindern.Die Hunde waren alle ca Schäferhund groß.
Sagt der Orga genau was euch wichtig ist.
Viel Glück bei der Suche -
Hallo,
...wir würden immer wieder Hunde aus dem Auslandstierschutz zu uns
nehmen.Hauptgrund für uns ist, dass wir noch nie einen Hund aus dem Ausland
getroffen haben, der unangenehm war.
Egal, was diese Hunde alles erlebt hatten, sie waren sanft, freundlich
und weitestgehend verträglich.Natrürlich mag das nicht immer zutreffen, aber aus eigener Erfahrung
haben wir es noch nicht anders erlebt.Unsere Verona kam ja mit 15 Monaten zu uns und hatte einige Ängste
und Defizite, wo wir auch dachten, es gäbe grössere Baustellen zu be-
heben.
Sie hat sich jedoch in kürzester Zeit prächtig entwickelt und ist eigent-
lich völlig unproblematisch. Ausser vielleicht, dass sie ein furchtbarer,
verfressener Dieb ist.Seltsamerweise ist gerade der Jimmy eher unser Sorgenkind. Charak-
terlich eher schwierig, sehr introvertiert und draussen völlig bindungslos.
Dabei kam er schon im Alter von vier Monaten zu uns. Seine Eigenheiten
hat er mit dem älter werden eher verstärkt. Sie können jedoch nicht
aufgrund von traumatischen Erinnerungen entstanden sein, sondern
sind wohl individuelle Eigenschaften unseres grossen Griechen.Mit der Orga von der er stammt, haben wir keinen direkten Kontakt ge-
habt. Nur mit der Pflegestelle, die völlig chaotisch und überfordert war.
Über die übergeordnete Orga http://www.archenoah-kreta.com haben wir
jedoch Kontakt mit den englischen Betreibern des Shelters auf Kreta
aufnehmen können und unterstützen diese von Zeit zu Zeit ein wenig.Ganz andere Erfahrungen haben wir mit http://www.faza-aegina.de gemacht,
von der unsere Verona stammt.
Netter Kontakt, exakte und ausführliche Infos und beste Betreuung und
Abwicklung haben uns von der Orga überzeugt, von der wir auch zwei
Patenhunde unterstützen.Wir haben Verona ja direkt im Net 'bestellt' ohne sie vorher jemals
gekannt zu haben und haben sie direkt am Flughafen übernommen.
Ist bei uns gut gegangen und eine Vorgehensweise, die ich so auch
wieder machen würde. Gerade bei dieser Orga.Empfehlen möchte ich das jedoch niemandem. Zu gross das Risiko, dass
es doch irgendwie nicht passt. Wer nicht auf alle Eventualitäten einge-
stellt ist und so etwas bewusst in Kauf nimmt, kann böse enttäuscht
oder überfordert sein. Heir würde ich eher empfehlen, dass man sich
einen Hund auswählt, der bereits auf einer deutschen Pflegestelle ist,
wo man ihn kennenlernen und 'beschnuppern' kann.
Alternativ kann man natürlich auch ein paar Tage frei nehmen, sich den
Hund vor Ort auswählen und als Flugpate mit hier her nehmen.
Aufwendig zwar, wird aber doch nicht selten gemacht.Ganz wichtig ist, dass der und -gerade als Zweithund- ins Team passt.
Und da spielt es gar keine Rolle, ob der Hund aus dem Ausland, aus
einem Tierheim oder von einem anständigen Züchter kommt.
Es muss einfach 'klick' machen und passen, dann steht allseitiger Zufrie-
denheit eigentlich nichts mehr im Wege.Viel Erfolg bei der Suche wünscht ... Patrick :^^:
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Spezielle Probleme südländischer Hunde ergeben sich meist (nicht immer!!!) aus einer mangelhaften Sozialisation hinsichtlich alltäglicher Gegebenheiten des (Hunde)Lebens in Deutschland:
Menschenmassen, Innenstädte, öffentliche Verkehrsmittel, Lärm, unbefangener Umgang mit fremden Personen, Kontakt mit Fremdhunden (das war ein ganz heißes Eisen bei uns!) usw. usw.
Natürlich gibt es südländische Hunde, die im letzten Hinterhof großwurden und mit all diesen Dingen absolut gar keine Probleme haben, aber die Regel ist das nicht!EDIT: Nein...das auf dem Foto ist Janosch...unser Zweithund...
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Sorry Björn,
aber woher genau weißt Du, was bezüglich der Sozialisation die Regel ist?
Meine beiden Pflegehunde sind hier im dt. Alltag völlig unkompliziert.
Der ehemalige Kettenhund tut so, als hätte er immer schon hier gelebt.
Und der Yorki-Mix verhält sich ganz genauso, wie es jede kleine verzogene Töle von der Nachbarsomi auch täte.
Einen eklatanten Unterschied zu der Sozialisation von dt. Tierschutzhunden kann ich da nirgends feststellen.Aber natürlich kann es sein das ausgerechnet diese beiden Hunde die berühmte Ausnahme von der Regel darstellen.
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