Hunde aus dem Ausland: Würdet ihr es wieder tun?

  • Zitat

    Ist ja auch eine Verallgemeinerung ... worauf beziehst du es ... was ist mit den Hunden aus deutschen Tierheimen?

    @rotti-frauchen
    Genau *schnüff* und mit dem Jagdtrieb haben wir ja auch so unsere Last :D.

    Ich schreibe natürlich nur aufgrund meiner eigenen Erfahrungen. Da ich bislang viele Hunde aus dem Süden kennen lernen durfte, ist es keine Verallgemeinerung, sondern bezieht sich eben auf diese weit mehr als 100 Hunde.

    Und Hunde aus deutschen Tierheimen hatte/habe ich bislang drei. Auch hier gilt: Meine Erfahrungen mit den örtlichen, daher deutschen Tierheimen, waren hier nicht besonders, aber das mag bei anderen deutschen Tierheimen durchaus anders sein.

    Doris

  • Zitat

    Lalelu82
    ..., dann kann es durchaus sein, dass man Probleme ohne Ende bekommt.

    Welche Probleme sollen das sein? Unser Hund, aus Griechenland, hatte bisher eine Demodex-Infektion und hat einen leichten Herzfehler. Wären das für Dich "Probleme ohne Ende"?
    Ich fürchte, ähnliches Pech kannst Du mit einem Hund haben, den Du als Welpen nimmst oder von einem Züchter. In gewisser Weise ist jeder Hund ein Überraschungspaket.
    Bei einem Hund aus dem Süden sollte ein Gesundheitscheck gemacht werden, trotzdem kann es sein, daß Erkrankungen wie Leishmaniose erst später festgestellt werden. Darauf sollte man sich einstellen, wenn man sich für ein solches Tier entscheidet. Andererseits sind bereits viele Südhunde auf deutschen Pfegestellen und dort bekommst Du schon viele Vorab-Infos und kannst den Hund kennen lernen.
    Verhaltensprobleme hatten wir mit Woody überhaupt nicht. Er war und ist sehr sozial im Umgang mit Artgenossen und hat auch mit Zweibeinern keine Probleme.

  • Da hier die Tierhilfe "Ayuda" erwähnt wurde und ich Nila auch von dort vermittelt bekam, kann ich ja noch kurz meine Erfahrungen schildern :)

    Bei mir lief alles völlig reibungslos und unkomoliziert ab. Der Kontakt war sehr persönlich und es fanden viele Telefonate statt, das war mir sehr wichtig. Bei anderen Orgas läuft vieles nur über E-Mail und da habe ich meist gleich Abstand genommen. Ich habe Nila vorher nicht "live" gesehen und auch direkt vom Flughafen abgeholt, nachdem die Vortkontrolle positiv ausfiel. Auch heute noch, 10 Monate nach der Vermittlung, stehe ich in Kontakt mit der Tierhilfe und habe auch den Eindruck, dass ihnen meine regelmäßige Rückmeldung wichtig ist. Tipps und Hilfen wurden auch immer gegeben und Fragen ausführlich beantwortet.

    Nila war ja auch erst 4 Monate und hatte wohl noch keine schlechten Erfahrungen gemacht. Dennoch, vermutlich aufgrund der fehlenden Umweltreize in der Prägephase, war sie anfangs sehr ängstlich und schreckhaft. Es dauerte etwa 3 Monate, bis dies weitesgehend abgelegt war, aber ein wenig hat sie bis heute zurück behalten.

    Trotzdem hat sie sich insgesamt zu einem ganz normalen Junghund entwickelt und bewältigt den Alltag völlig problemlos. Straßenbahn fahren, Stadtausflüge usw....alles kein Problem mehr, nachdem sie langsam mit all dem konfrontiert wurde.

    Mitlerweile sind wir auch im Besuchshundedienst beim Malteser und Nila macht alte oder kranke Menschen und Kinder glücklich :)

  • Ich bin mit unserem Hund (1 Jahr) aus Zypern mehr als zufrieden. Ein echter Traumhund ohne irgendwelche Marotten, Probleme. Ich habe sie auch erst am Flughafen in die Arme schließen können, da wir vorher nur Bilder und eine Beschreibung von dem Verein hatten. Sozusagen ein Überraschungspaket. Ich habe mich auf alles eingestellt, was kommen könnte, aber nichts davon ist eingetroffen. Ich denke ich würde wieder einen Hund aus dem Ausland nehmen wollen, auch auf die Gefahr hin, dass der nächste Hund sicherlich anders wäre, als unsere "Kleine".
    Wir hatten außerdem eine sehr gute Betreuung des Tierschutzvereins. Der Hund wurde uns so beschrieben, wie er auch in Wirklichkeit ist. Die hatten ja selbst Interesse daran, dass man sich es gut überlegt, ob der Hund zu einem passt und nicht wieder abgegeben wird.

  • Ich habe ja eine Hündin aus Rumänien. Mia ist (m)ein Traumhund, sie ist einfach super und ich habe kaum Probleme mit ihr. Wir haben eine Weile gegen das "Angst-vor-Männern-Problem" gekämpft, dass wohl einige ausländische Hunde haben. Zum Glück ist dieses Problem so gut wie geschafft. :D

    Trotzdem kann ich auf deine Frage nicht mit einem eindeutigen "Ja" antworten...

    Ich habe Mia vor Ort ausgesucht, kann es mir auch nicht vorstellen einen Hund nur nach einem Bild auszuwählen ohne ihn vorher kennen zu lernen. Dann habe ich Mia als Welpe bekommen, konnte also vieles noch in frühem Alter relativ leicht aufholen (Kennenlernen von alltäglichen Dingen wie Autos, Stadt, Haushaltsgeräte, ...). Ich wusste nicht wie groß, schwer, ... sie wird und wusste auch nichts über irgendwelche Charaktereigenschaften (jagen, wachen, hüten oder was auch immer). Als Zweithund hätte ich doch gerne einen ähnlich großen Hund der auch vom Charakter einigermaßen passt. Ein Auslandswelpe ist eben ein Ü-Ei. (Was auch wiederum superspanned war :D ).
    Es gibt viele Für- und Wieder´s und ich weiß noch nicht ob Nummer 2 auch aus dem Ausland kommen wird.

  • Wir haben einen Ungarn und eine Hündin mit polnischer Herkunft. Die Mutter ist gerade noch rechtzeitig zur Geburt nach Deutschland gekommen und so hat unsere Shiva als Deutsche das Licht der Welt erblickt.
    Der Ungar ist ein lieber und braver Hund, bis er eine Katze oder ähnliches sieht. Er jagt wie ein Löwe, hüpft übern Zaun und klaut Essen wo es nur geht, hat Angst vor Männern und und und.... Er war bereits über ein Jahr (so wird vermutet) als er zu uns kam. Wir arbeiten an allen Fronten, zur Zeit mit wenig Erfolg, da er - meiner Meinung nach - gerade in der zweiten Rüpelphase ist. Aber auch das werden wir hinbekommen.
    Unsere Shiva hat, trotzdem, dass sie von klein auf bei uns war, ebenfalls genügend Baustellen. Aber so langsam wird alles viel besser. Das größte Problem ist die Annäherung von Fremden.
    Die Orga die unseren Janosch vermittelt hat, war kompetent und zuverlässig. Sehr nett und freundlich. Wir hatten viele lange nette Gespräche. Die Abwicklung war unkompliziert und problemlos. Aber korrekt! Die Vermittlung von Shiva ging von einer privaten Tierschützerin aus und war ebenfalls problemlos. Zumindest für uns. Die Pflegestelle hatte so ihre Probleme mit der Dame.
    Im Allgemeinen finde ich es sehr anmaßend zu sagen, dass man es 'gut' oder 'schlecht' getroffend hat. Was meint ihr, was die Hunde sagen würden, würde man sie fragen???!!!
    Ich stoße ebenfalls oft an meine Grenzen, aber ich würde es immer wieder tun und habe noch keinen Tag bereut, Tiere aus dem Ausland genommen zu haben.
    Dass es mehr Probleme geben kann - wohlgemerkt kann, als der Welpe vom ausgesuchten Rassehundzüchter, das sollte klar sein.
    Vielleicht muß ich Shiva ein Leben lang anleinen, wenn Besuch kommt, ich weiß es nicht, trotzdem bin ich froh, dass wir sie genommen haben. Es gibt genügend Leute die hätten sie nach dem ersten Jahr ins Tierheim abgeschoben. Nicht alle Leute sind so pflichtbewußte HHs wie wir sie hier im Forum erleben.
    Der Janosch muß vielleicht für immer an der Schleppleine laufen, das fände ich traurig ohne Ende (er läuft doch soooo gerne), aber wenn ich denke, dass er sonst bereits in der Tötungsstation.. :( ...., dann wird die Schleppleine nicht das Schlimmste sein!!
    Schlimm finde ich nur, wenn von den Organisationen bereits vorhandenes Wissen (z. B. eben Ängstlichkeit, Abneigung gegen Kinder usw.) verschwiegen wird, dann erst kommt es zu massiven Problemen. Die Leute sind sauer - zu Recht - und haben den Hund unter falschen Vorgaben aufgenommen.
    Ansonsten muß mann, wenn man sich auf das Abenteuer Auslandhund einlässt, einfach mit vielem Rechnen und bereit sein, die Herausforderung anzunehmen. Wenn man das nicht ist, dann muß man eben nen ausgesuchten Rassehund vom Züchter nehmen. Dann kann man sich auf die Eventuallitäten die die Rasse mit sich bringt, besser einstellen.

  • Hallo,

    die meisten Tieschutzorgas haben einige Pflegestellen in Deutschland. Dort kann man den Hund dann auch kennenlernen und die Pflegestelle kann genaue Auskünfte und Schwächen des Hundes geben.
    Bei nem Zweithund würde ich das auf jeden Fall machen...da wäre es ja geradezu unverantwortlich die Katze im Sack zu kaufen.

    alrozo: ich habe deine PN bekommen. Leider konnte ich dir nicht antworten, da ich kein Clubmitglied bin und keine PNs verschicken kann.
    Mimo habe ich über die Tierschutzorga "Hoffnung für Streuner" damals noch"Hoffnung für vier Pfoten" bekommen. Er ist jetzt 1 1/2. Ich glaube dein Hund ist etwas jünger als er, ist aber doppelt so groß und doppelt so schwer wie Mimo. Mim ist 50 cm hoch und wiegt nur 16 kg. Mimo ist vermutlich ich ein Husky-Windhund-Mix... Daher glaube ich nicht, dass sie Geschwister sind. Seine Geschwister wurden so weit ich weiß nach Holland vermittelt. Über eine andere Orga.

    Liebe Grüße!
    Tine

  • Ich hatte in Deutschland fuer ein paar Monate eine Huendin aus Spanien (auf der Strasse aufgegabelt mit 3-4 Jahren und kam danach in eine Toetungsstation) in Pflege.....war absolut unproblematisch in allen Belaengen.....ausser das sie meinen Pit partout nicht mochte.

  • Mich würde mal interessieren, wie es mit der Bindung von Mensch zu Tier aussieht.
    Mir wären manche Macken auch egal bzw. würde ich dran arbeiten.
    Ich kenne viele Tierschutzhunde ausm Ausland nur vom Hundeplatz. Wirklich richtig umgängliche, nette Hunde.
    Allerdings habe ich mir schon öfters sagen lassen (von den Besitzern dieser netten ausländischen Hunden), dass zu diesen oft keine richtig enge Bindung möglich ist.

    Vielen ist das bestimmt egal und es geht ja auch immerhin um die Rettung totgeweihter Hunde. Dennoch ist das ein Punkt, den ich persönlich als sehr bedenklich finde.
    Mein Hund und ich habe eine sehr enge Bindung, um die mich viele Menschen beneiden.

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