Reinrassig nicht mehr wert

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    Ist ein Züchter, der nicht im VDH organisiert ist, generell als unseriös anzusehen?

    Na ja... "strenggenommen" würde die Antwort darauf wohl JA lauten :hust:

    Jede Ahnentafel ist juristisch gesehen ECHT, die von einem Rassehundzuchtverein ausgestellt wurde.
    Egal ob diese von einem Rassehundverein im VDH ausgestellt wurde oder einem anderen Verein.
    Da aber z.B. in Deutschland jeder Hundezüchter und jeder Rassehundeverein Ahnentafeln ausstellen kann - besteht der derzeit einzige Schutz für den Hundekäufer in Deutschland darin, dass die Ahnentafel des Hundes mit den Emblem des VDH (Verband für das deutsche Hundewesen e.V.) und der F.C.I. (Fédération Cynologique Internationale) versehen ist.

  • Zitat


    Das ist die erstaunliche Quintessenz der bis dato hier in diesem Thread getroffenen Aussagen (zumindest in Bezug auf meinen BJRT).

    Ich glaube Du verstehst wirklich nicht worum es mir und vielen anderen hier ging und geht.

    Ob Rassehund mit oder ohne Papiere oder Mix, alle diese Hunde sind gleich viel wert.

    Und es ist die ganz persönliche Entscheidung von jedem einzelnen welche dieser drei Möglichkeiten er wählt.

    Nix davon ist besser oder schlechter.

    Die Gründe für die Wahl sind verschieden und so individuell wie die jeweiligen Besitzer es sind.
    Und auch durchweg legitim, wenn auch vielleicht für andere nicht immer nachvollziehbar.

    Deine Meinung - es kommt nur ein Rassehund mit Stammbaum ins Haus - hast Du begründet damit das diese Hunde gesünder sind da über Generationen kontrolliert, wohlüberlegt und mit dem nötigen Know How ausgesucht und verpaart werden.

    Die Crux an der Geschichte ist aber das genau diese Vorraussetzungen oftmals nur Züchter erfüllen die sich einem VDH unterstellten Verein angeschlossen haben.
    In unserem Fall ist das zB der DZRR - Deutsche Züchtergemeinschaft Rhodesian Ridgeback.

    Unsere Züchter sind Mitglied in diesem Verein und unterwerfen sich dadurch sehr strengen Regeln.
    Diese Regeln habe ich bei der Übernahme unserer Hündin in Kopie bekommen, sie beinhalten zum Beispiel unter anderem

    - die Häufigkeit wie oft eine Hündin in welchen Fällen belegt werden darf
    - sehr genaue Normen wie das Aussehen der Zuchtstätte, die Größe des den Welpen zur Verfügung gestellten Platzes, ect
    - die Dinge die vorher geleistet werden müssen um überhaupt eine zuchttaugliche Hündin zu bekommen
    - die vom Züchter zu absolvierenden Schulungen und Fortbildungsmaßnahmen um sich überhaupt Züchter nennen zu dürfen
    - usw usw

    Unter diesen festen Regeln zu züchten bedeutet einen recht hohen Aufwand an Zeit und kostet die Züchter nicht wenig Geld.

    Dafür bekommt man die Gegenleistung einen Welpen zu bekommen der nach bestem Wissen und Gewissen und unter recht strengen Bedingungen entstanden ist.

    Nicht dem VDH angeschlossene Züchter, sogenannte Hobbyzüchter oder Vermehrer, müssen sich an keine dieser Regeln halten.

    Es mag unabhängige Vereine geben die sich selbst Regeln auferlegen, die Einhaltung wird aber nicht von übergeordneter Stelle überprüft.

    Und Frau Meier-Müller-Schmidt kann auch ganz ohne irgendwas reinrassige Hunde züchten.
    Die natürlich einen Stammbaum haben, den hat jeder.
    Nur ist dort eben keinerlei Kontrolle nötig und es kann alles oder nichts drinstehen und alles oder nichts wahr sein.

    Und wo keine Kontrolle nötig ist wird sie sich auch gerne mal gespart denn Reglements einzuhalten ist sehr aufwändig und kostenintensiv.

    Fazit:

    Wer sehr viel Wert auf eine streng kontrollierte Zucht legt und der Ansicht ist dadurch Krankheiten ausschließen zu können ist gut bedient bei einem Züchter zu kaufen der unter dem Dach des FCI züchtet.
    Er wird viel Geld bezahlen und keine Garantie darauf haben wie sich der Hund entwickelt, hat aber im Vorfeld das bestmögliche getan.

    Wer sagt ihm sei alles wurscht der hört auf schöne Worte und nimmt den Welpen nebst einem bunt bedruckten Papier mit Phantasiekürzeln mit nach Hause.
    Zahlt nur kleines Geld und hat bei einem Hobbyzüchter oder einem Züchter der nicht unterm VDH züchten will oder kann gekauft oder schlimmstenfalls einen Vermehrer unterstützt.

    Variante b zu wählen und das mit der Begründung aus Variante a zu tun geht einfach nicht zusammen.

    Das war jetzt meine Zusammenfassung in einfachen Worten; einerseits weil ich fachlich bei diesem Thema meine Grenzen habe, andererseits um es Admo möglichst gut verständlich zu erklären.


    Jetzt wäre also der Moment gekommen wo jemand der sich komplett vertan hat und aufgrunddessen auch nicht wenig blamiert, mal kurz "Uuuuups" rufen könnte und vielleicht mal die Größe zeigen Fehler einzugestehen oder gar über sich selbst zu lachen.

    Falls so jemand hier sein sollte ....

    LG
    Tina

  • das hast du sehr schön und anschaulich formuliert, tabina ;)

    so sehe ich es auch. der wert eines hundes ist nunmal nicht mit dem preis gleichzusetzen, den man für ihn (und eventuelle papiere) bezahlt hat

  • Zitat

    Das ist die erstaunliche Quintessenz der bis dato hier in diesem Thread getroffenen Aussagen (zumindest in Bezug auf meinen BJRT).

    leider nicht nur Quintessenz, sonder Realität und eigentlich völlig egal, weil Hund ist Hund und Hund ist es egal ob er ein Einrassenhund ist oder ein Mehrrassehund.

  • ich bin mir durchaus bewußt, welche Funktion der ASCA hat und das er nicht FCI anerkannt ist, ich habe das ja extra ins Feld geführt um klarzumachen, dass es nur und ausschließlich um die Richtlinien geht nach denen gezüchtet wird, unabhängig vom Verband. Welche Untersuchungen verpflichtend sind etc. Und auch für Hunde aus dem ASCD müssen die Papiere in den Staaten angefordert werden (üblicherweise kriegt man das Formular dafür vom Züchter mit, der Käufer muss das selber machen, wenn er wert auf die Dokumente legt).

    Es geht mir auch nicht um Rassehund oder nicht- ich habe schließlich einen Mix. Aber ich weiß alles über den, Papiere der (reinrassigen) Eltern, Gesundheitsuntersuchungen (auch audiometrische- Cattle Dogs haben diese Probleme auch gelegentlich), Leistungsnachweise usw.

    Aber: ich steh auch nicht da, und schreib: "ohne Stammbaum kommt mir nix ins Haus".
    Und freilich gibt es Rassen außerhalb des FCI/VDH, so sind auch sämtliche altdeutschen Hütehundschläge nicht anerkannt. Dennoch kann ich auch hier klare Richtlinien einsehen und mir überlegen, ob ich das seriös finde und ob das wirklich gesunde Hunde sind.

    Worum es mir persönlich in der Tat geht:
    aufklären, jeden dazu anhalten alles, aber auch alles was geht nachzuprüfen, entsprechende Dokumente zeigen lassen und sich nicht auf schöne Worte, tolle Verbandsnamen etc. verlassen.
    Auch viele echte Vermehrer haben tolle Namen und machen einen guten, seriösen Eindruck und alles...
    Wenn man beim Hundekauf nicht auf der Hut ist, wird man leichte Beute und hat ruckzuck einen kranken Hund zuhause sitzen!

    lg susanne

  • Zitat

    Ist ein Züchter, der nicht im VDH organisiert ist, generell als unseriös anzusehen?

    Kann man die Aufnahmebedingungen für Züchter beim VDH nachlesen?

    Im FCI sind die Rassezuchtverbände des VDH organisiert. Der FCI ist ein Dachverband. Einzelne Züchter sind also im entsprechenden Rassezuchtverband organisiert, der wiederum dem VDH angeschlossen ist. Unterwirft sich ein Züchter nicht den Regeln des entsprechenden Rassezuchtverbands, bleibt ihm nur die Dissidenz oder die "Hobbyzucht".

  • Zitat

    Ich glaube Du verstehst wirklich nicht worum es mir und vielen anderen hier ging und geht.

    Doch, das tu ich.

    Erstmal thx für Deinen Beitrag; dafür hast Du von mir auch einen grünen Punkt bekommen.

    Ich fürchte, mein Ursprunssatz ist hier einigen falsch aufgestossen, ich fasse nochmal zusammen.

    Ich habe "laustark" geschrieben, dass ich nur Rassehunde mit Papieren kaufe. Zu dem Zeitpunkt war mir nicht klar, dass diese Aussage impliziert, dass meine Züchter Mitglied im VDH sind, was sie nicht sind.

    Mir persönlich war und ist es aber total egal, ob die Züchter meiner Hunde offizielle VDH-Züchter sind oder von irgendeinem selbstgegründeten Verein in Hintertupfingen. Mir ist es auch völlig egal, ob mein BJRT und der Labby offizielle VDH-Rassehunde sind oder nicht.

    Diese Tatsache wurde mir nun wiederum zum Vorwurf gemacht, da ich als Argumentation für die Rassehunde die Gesundheit einwarf, die offiziell gar nicht von Hintertupfingen bestätigt werden darf, sondern nur vom VDH.

    Und dass ist der Casus Cnacktus:

    Wenn jemand seit fast 20 Jahren BJRTs züchtet, und mir glaubhaft versichert, das alles seine Ordnung hat, dann glaube ich dem Menschen erstmal. Extrem mißtrauische Menschen werden sich möglicherweise alle Papiere zeigen lassen, ich habe lieber ein paar Stunden mit den Züchtern gequatscht und mit meinem Hund in spe gespielt.

    700 habe ich für den BJRT bezahlt.

    Für den Labby bezahle ich Tausend. Mama und Papa und Eigentümer kenne ich seit Jahren.

    Mama und Papa sind imho Super-Hunde und haben jeder auh ein paar Pokale (keine Ahnung für was).

  • Mal ganz ehrlich. Wenn ich einen Rassehund haben möchte, dann gehe ich zu einem Züchter, der mir zu den Papieren entsprechende Untersuchungsergenisse zeigen kann und dieses über Generationen hinweg. Dann gehe ich zu einem Züchter, wo alle möglichen Untersuchungen Pflicht sind und bei bestimmten Farben auch Tests, die bei anderen Farben nicht so dramatisch sind - siehe audiometrischer Test.
    Diese Untersuchungen werden dann nicht nur vom TA ausgewertet, sondern auch von entsprechenden Gutachtern.
    Diese Pflicht und auch die strikte Umsetzung und Kontrolle und Eintragung von allen Generationen gibt es nun wirklich nur in einem Rassezuchtverein, die dem VDH oder FCI angeschlossen sind, sehr streng und damit recht sicher. Ich sage recht sicher, denn auch dort kann ich an schwarze Schafe geraten.
    In einem Dissidenzverein gibt es in der Regel auch Zuchtrichtlinien, aber diese werden selten auf alle Erkrankungen, die Rassetypisch sind untersucht und diese Daten werden auch nicht immer richtig gesammelt und in Datenbanken eingetragen. Bei einige wird dann einfach gesagt, ach gibt kein Verdacht auf die Erkrankung also braucht es nicht untersucht werden.
    Dann darf der TA die Untersuchungen auswerten und es wird kein Gutachter gebraucht.
    Das sind kleine, aber auch feine Unterschiede. Diese Unterschiede machen aber sehr viel aus.
    So habe ich einen angeblichen Jack Russel Terrier aus einer Dissidenzzucht übernommen und schon auf dem ersten Blick gesagt, das es kein reiner Jackie ist - schade, die Leute hatten Papiere für den Hund und waren dann verwundert, dass ich das sagte und mein TA hat den auch direkt als Mix deklariert, als der die Akte angelegt hat.

  • Zitat

    So habe ich einen angeblichen Jack Russel Terrier aus einer Dissidenzzucht übernommen und schon auf dem ersten Blick gesagt, das es kein reiner Jackie ist

    Das konntest Du sehen?

    Und wie wurde das dann verifiziert?

  • und zur Taubheit und audiometrischen Tests sei noch kurz erwähnt: seriöse Züchter machen den Test bereits vor Abgabe der Welpen- das weiß man wenn man den Hund holt..und ist nicht auf Vermutungen angewiesen.
    Normal wird der ganze Wurf zum Test gefahren, alle untersucht und dann liegt das Ergebnis den Papieren bei.

    Und das ist auch kein Angriff, sondern einfach eine Information.

    lg susanne

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