Sohnemann ärgert

  • Hallo,


    ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass er sie völlig ohne Grund tritt ... was ich meine:


    ist es Übermut?
    will er deine Aufmerksamkeit dadurch erlangen?
    ist er vielleicht unterschwellig eifersüchtig auf den Hund (so wie auf ein Geschwisterchen, das man schon liebt, aber wo halt doch mal auch die Eifersucht durchkommt)?
    oder entladen sich irgendwelche aufgestauten Agressionen am schwächsten Glied?
    wird dein Sohn von anderen oft geschlagen?


    Erzähl doch mal wie die Situation ist, bevor er es macht. Bzw. was machst du gerade etc.


    Ich denke schon, dass er mit 3 Jahren das deutliche NEIN, dass du ihm sagst, wenn er den Hund tritt, versteht. Vielleicht kannst du ja auf sein Verhalten positiv einwirken, wenn du herausfindest, warum er das macht. Ich finde es total schwer, ohne deinen Sohn zu kennen, zu verstehen, wie alles zusammenhängt. Von daher kann ich dir auch nur raten, dass du ihn nicht alleine mit dem Hund zusammenlässt. Wenn er so ein Verhalten an den Tag legt, dann ist halt die Konsequenz, dass er nur noch zu dem Hund darf, wenn er 100% beaufsichtigt ist (ist bei einem Dreijährigen meiner Meinung nach eh vernünftig). Sollte er beim Zusammensein auch nur den Ansatz machen zu treten, würde ich ihn sofort vom Hund auch trennen (wie du das machst, musst du dir überlegen, wenn du noch einen zweiten Helfer hast, dann könntet ihr eine räumliche Trennung machen (vielleicht für 10 Minuten oder so), ansonsten vielleicht Kind auf Couch - Hund unten ... dir wird schon was einfallen. Ich denke schon, dass dein Sohn begreifen wird, dass Hund treten = nicht mehr mit Hund spielen dürfen bedeutet und du hast ja gesagt, dass er den Hund mag und gerne mit ihm spielt.


    Aber wie schon gesagt - versuche unbedingt herauszufinden, warum er das macht.


    Viele Grüße und alles Gute
    Charly

    • Neu

    Hi


    hast du hier Sohnemann ärgert* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Zitat

      @ WAKAN:
      "Hast Du nicht irgendein Gehege oder einen Laufstell für Dein Kind, in das/den Du es packen kannst wenn es nicht gehorcht?"


      Was ist das denn bitte für eine Aussage?


      Die Idee finde ich gar nicht sooo schlecht. Kind ärgert Hund - Kind wird weggesperrt. Ich denke, das kapiert ein Dreijähriger besser als alle Erklärungen. Es muß ja auch nicht stundenlang drinbleiben.

      Zitat

      Wakans Idee einen erwachsenen Hund das Kinder erziehen zu lassen halte ich für sehr gewagt


      Da stimme ich murmel zu. Würde ich lieber nicht versuchen.


      lassy:
      Ich denke Du bist mit Deiner Frage schon richtig bei uns.


      Kannst Du Deinem Hund einen Ruheplatz schaffen, wo Dein Kind nicht hinkommt?
      Kind und Hund niemals allein lassen.
      Konsequent und sofort eingreifen, wenn das Kind Anstalten macht, den Hund zu ärgern.
      Möglicherweise wird Dein Kind dann sauer auf Dich sein, aber das mußt Du aushalten.

    • Zitat

      Wakans Idee einen erwachsenen Hund das Kinder erziehen zu lassen halte ich für sehr gewagt und absolut gefährlich. Das mag mit Welpen bzw. Junghunden hervorragend funktionieren, weil sie sich eben wie Hunde verhalten aber nicht mit einem Kind, das sich in einer Situation in der es von einem Althund "erzogen" wird nicht entsprechend den angebrachten Regeln unter HUNDEN verhalten KANN!


      Bei mir hat es geklappt.
      Mein Herr Sohn konnte auch nicht höhren und nervte die Hunde. Ich habe ihm gesagt er solle es lassen. Er gehorchte nicht. Dann habe ich ihm gedroht, er bekäme etwas auf den Hintern wenn er gleich brüllte.
      Nun, die Hunde hatten irgendwann die Faxen dicke und sind einfach über ihn rüber marschiert nach dem einer der Hunde ihn umgeworfen hatte. Söhnchen fing an zu brüllen und bekam den versprochenen Klapps auf den Po und wurde eine Stunde komplett ignoriert.
      Am Abend dann die Hunde an sein Bett gerufen und er musste sie kraulen.
      Die Welt war wieder OK und Söhnchen war künftig viel rücksichtsvoller.
      Zugegeben, mit jedem Hund kann man das vielleicht nicht machen.


      Ich bin grunsätzlich der Meinung, das zwischen der Erziehung von Kleinkindern und Hunden kein großer Unterschied besteht. Sie reagieren fast gleich.

    • Zitat

      Nichts gegen Hundehalter aber genau diese Frage werden dir Erzieher besser beantworten können als Hundehalter. Wir können uns zwar Mühe und Tipps geben, aber Lösungen wirstt du nur von erfahrenen Erziehern bekommen können.


      Schönen Tag noch


      Gut. Ich bin Erzieherin und ab dem WE auch Hundehalterin. Zählt meine Meinung und Erfahrung jetzt deswegen mehr? :wink: Und wenn alles klappt, werde ich in ein paar Jahren auch Mutter sein.


      Also ich finde Wakans Vorschlag von dem Laufstall ehrlich gesagt gar nicht so schlecht.


      Kind hört nicht. Kind muss Konsequenz spüren.


      Ich sage hier ganz bewusst nicht "Strafe" sondern "Konsequenz". Dieses Prinzip funktioniert grade bei so einem kleinen Kind ziemlich gut und ohne dass erst mal viel über die Hintergründe des Warums reden müsste.


      Natürlich wird es hilfreich sein zu schauen: "Was will mein Kind, wenn es den Hund tritt?"


      Ist er einfach zu übermütig beim Spiel?
      Will er Aufmerksamkeit?
      Ist er eifersüchtig auf den Hund?


      etc etc... Wenn man diesen Grund heraus findet, kann man zusätzlich zur einfachen Konsequenz auch anfangen andere Lösungswege aufzuzeigen.


      Den "Klaps" finde ich übrigens weit aus weniger gut als den Laufstall....

    • Hallo,


      ich bin auch Mutter einer 3jährigen Tochter, habe einen 6jährigen Sohn und einen knapp 5jährigen Hund.
      Als mein Hund noch Welpe war, da war mein Sohn noch keine 2 Jahre alt.
      Niemals habe ich meinen Hund alleine mit meinem Sohn gelassen. Konnte ich mal nicht aufpassen, dann kam der Welpe in einen Zimmerkennel, da war er "sicher".
      Meine Tochter lasse ich auch nie mit unserem Hund alleine. Sie ist zwar sehr lieb, kommt aber trotzdem auf die tollsten Ideen (versucht auf dem Hund zu reiten, will schauen ob man Bleistifte in die Hundenase stecken kann usw.). Treten tut sie unseren Hund nicht, dafür aber meinen
      Sohn ab und zu. Das macht sie einfach weil sie es lustig findet.
      Man kann ein kleines Kind nicht mit einem Hund alleine lassen, Kinder haben manchmal Einfälle die keinem Hund guttun.
      Erkläre Deinem Kind wie man dem Hund "ei macht" und das es Ihm wehtut wenn man Ihn schlägt. Irgendwann versteht ein Kind das aber das geht nicht von heute auf morgen. Der Hund sollte immer eine Rückzugsmöglichkeit vom Kind haben (z.B. abschliessbarer Kennel) und das Kind MUSS lernen den Hund in Ruhe zu lassen, wenn er schläft oder keine Lust zum Spielen hat. Notfalls kommt das Kind in ein Zimmer, mit Türgitter, so das es eingesperrt ist.
      Wenn Du nicht aufpasst, kann es passieren, das Dein Hund irgendwann die "Schnauze voll hat" und das Kind mit seinen Zähnen erzieht, Ihm bleibt sonst nichts anderes übrig.


      LG
      Sabine

    • Meiner war auch schon vier und ich hatte keinen Laufstall. Außerdem war der Schreck darüber, dass ich meine Drohung umgesetzt habe, viel schlimmer als der Klapps.
      Gewalt ist sicher keine Erziehung, die Demonstration das man aber auch dieses Mittel beherrscht, schon. Bei Hunden und bei Kindern.
      Der Fangbiss bei Hunden zum Beispiel, ist ein "gewalttätiger" Überlegenheitsbeweis, aber keine Gewalt in dem Sinne. Im Gegenteil. Er macht es erst möglich auf tatsächlich ausgeübte Gewalt zu verzichten. Einen kleinen Klapps sehe ich genau so.

    • Hallo,


      naja, dass Problem ist, dass wenn man eine Konsequenz angedroht hat, in Wakans Falle der Klaps, muss man die wohl auch einhalten um sich nicht unglaubwürdig zu machen. Ich würde als Konsequenz eine Auszeit im eigenen Zimmer (bei einem Dreijährigen Kind erscheinen mir 3 Minuten angemessen lang) androhen und auch durchsetzen und das bei jedem Mal. Frei im Sinne der positiven Bestärkung aber "liebes" umgehen mit dem Hund belohnen in dem man zum Beispiel gemeinsam Futter versteckt, welches der Hund suchen kann, um Alternativen auszuzeigen und um zu lernen dass sich gewünschtes Verhalten lohnt, denn dann kümmert sich Mama um Kind und Hund ...


      liebe Grüße


      Ella

    • Hallo!


      Nun gut, Vater bin ich noch nicht, aber Erzieher und bilde mich im Moment im Rahmen eines Sozialwesenstudiums fort!
      Also mal echt, ich bin amüsiert bis schockiert was bisher hier so zum Besten gegeben wurde! Ist euch eigentlich klar, wieweit ein nichtmal dreijähriges Kind in seiner kognitiven und psychosozialen Entwicklung ist? In diesem Alter befindet sich das Kind noch in der, erstmals von Piagt beschriebenen Phase des kindlichen Eogozentrismus, d.h. ein Kind dieses Alters ist kognitiv noch gar nicht fähig sich in die Rolle eines Anderen, hier die des Hundes, hineinzuversetzen. Dies wäre aber die Grundvorrausetzung um den Kind begreiflich machen zu können, dass es dem Hund mit seinem Verhalten Schmerzen zufügt. Es müsste in der Lage sein die Perspektive des Hundes zu übernehmen und das kann es in diesem Alter einfach noch nicht! Studien zu der Frage, ab wann Kinder zumindest mit der Möglichkeit verschiedener Perspektiven rechnen kommen zu dem Schluss, dass alle Zweijährigen und die meisten Dreijährigen dazu noch nicht in der Lage sind! Untersucht man das Verstehen der Emotionen aufgrund der anderen Lage des anderen (was ja hier der Fall ist, viele von euch unterstellen dem Kind, dass es doch wissen müsste, dass es dem Hund Schmerzen zufügt!) führt das zu dem Ergebnis, dass zwischen dem dritten und sechsten Lebensjahr die wichtigsten Entwicklungen in der Differenzierung von Emotionen und ihren situativen Auslösern stattfindet. Das Kind, um das es hier geht steht also gerade mal am Anfang dieser Entwicklung. Erschwerend kommt noch hinzu, dass sich alle obengenannten Untersuchungen natürlich auf die Perspektivübernahme innerhalb der menschlichen Art, also mit Eltern, Geschwistern etc. beziehen, eine artübergreifende Perspektivübernahme, wie sie hier gefordert wird, gestaltet sich natürlich ungleich komplizierter und selbst Erwachsene haben damit teilweise Probleme! (wie lässt es sich sonst erklären das Tiere in unserer Gesellschaft wissentlich gequält werden, wo wir doch "wissen" sollten, dass sie genauso empfinden wie wir!)
      Wir können also schonmal festhalten, dass das Kind dem Hund nicht absichtlich Schmerzen zufügen will und eine sachliche Auseinandersetzung darüber noch vollkommen zwecklos ist. Wie sollte man aber handeln?
      Ich bin mit euch allen einer Meinung, dass dieses Verhalten natürlich nicht so hinzunehmen ist und schnellstens unterbunden werden sollte, gerade auch im Hinblick auf die Hund-Kind-Beziehung. Dem Kind aber nun irgendwelche Konsequenzen anzudrohen, oder diese sogar durchzusetzen halte ich in diesem Fall aber für vollkommen kontraproduktiv. Welchen Lerneffekt soll das auf das Kind haben? Der Lerneffekt ist natürlich gleich null. Hinzu kommt die Gefahr der negativen Auswirkungen auf das Eltern-Kind-Verhältnis, denn das Kind wird bestraft und weiß gar nichtr wofür!
      Eigentlich gibt es nur eine Möglichkeit - ein dreijähriges Kind NIE!!! mit dem Hund allein zu lassen um korrigierend eingreifen zu können (ohne das KInd zu bestrafen!). Man kann eigentlich nur die Zeit für sich arbeiten lassen. Irgendwann kommt der Zeitpunkt an dem das Kind zur obengenannten Perspektivenübernahme fähig ist. Und sollte dieser Zeitpunkt eingetroffen sein ist es natürlich möglich dem Kind mit sachlichen Argumenten beizukommen und gegebenenfalls auch Konsequenzen anzudrohen, nur einfach nicht vorher!
      Ein Wort noch zu den Konsequenzen: negative Sanktionierungen, die einem Fehlverhalten folgen sind natürlich manchmal unumgänglich. Art und Stärke der Konsequenz stehen natürlich immer in unmittelbaren Zusammenhang mit dem Fehlverhalten, doch sollte man sich hier schon im legalen Rahmen aufhalten! Auch wenn es wohl Einigen noch nicht klar ist, aber eine körperliche Züchtigung und sei es nur ein kleiner Klaps!!!, ist nach neueren gesetzlichen Änderungen eine Verletzung der Fürsorge- und Erziehungspflicht und somit unter Strafe gestellt! Man darf es also nicht mehr!!!


      Liebe Grüsse,
      Björn

    • Hallo Björn,


      ich bin ja oft Deiner Meinung, aber jetzt mal grad nicht ;)


      Ich bin selbst Mutter und arbeite seit 13 Jahren in einer Kinderarztpraxis. Die Entwicklung eines Kindes, geistig und körperlich, ist mir also nicht völlig fremd. Ich stimme mit Dir überein, dass ein dreijähriges Kind sich schwerlich in eine andere Person oder einen Hund hineinversetzen kann. Jedoch kann auch ein kleines Kind lernen, das ein bestimmtes Verhalten eine bestimmte Reaktion nach sich zieht. Und ein dreijähriges Kind kann sehr wohl verstehen, wenn ich sage: Du darfst den Hund nicht treten.
      Das warum vielleicht nicht, aber das würde ich mit einem Dreijährigen vielleicht auch nur bedingt diskutieren.
      Recht gebe ich Dir auch, das Kind und Hund nicht allein gelassen werden dürfen. Jedoch muss das Kind den Hund im Beisein der Mutter getreten haben, denn der Hund kann es ja auch nicht weitererzählt haben ;)
      Wie willst Du da also korrigierend eingreifen ohne zum Beispiel eine Auszeit zu verordnen?
      Ich sehe sehr oft verzweifelte Mütter mit anderthalb bis dreijährigen Kinder weinend in der Praxis sitzen, weil sie sich nicht vorstellen konnten wie (heraus-)fordernd so nette kleine Kinder sein können. Und es hilft nur Konsequenz und manchmal eben auch eine -angemessene- Strafe. Eine Erziehung ganz ohne wäre sehr wünschenswert, funktioniert aber leider nicht. Wobei "Strafe" für mich in keinem Fall ein körperlicher Übergriff ist, der ist tatsächlich kontraproduktiv, doch sollte man sich auch hier hüten andere zu verteufeln bevor man nicht selbst die Erfahrung gemacht hat an welche Grenzen einen die eigenen Kinder bringen können.


      Liebe Grüße


      Ella

    • Zitat

      Auch wenn es wohl Einigen noch nicht klar ist, aber eine körperliche Züchtigung und sei es nur ein kleiner Klaps!!!, ist nach neueren gesetzlichen Änderungen eine Verletzung der Fürsorge- und Erziehungspflicht und somit unter Strafe gestellt! Man darf es also nicht mehr!!!


      Und nun? Was schlägst Du vor? Jeden der mal Kinder haben will ein Studium der Psychologie und der Soziobilogie aufzwingen oder zum lesen und zur Verinnerlichung aktueller Bundesgesetzblätter zwingen?
      Durchsetzbar ist das nicht. Wie sollte es funktionieren und welche Konsequenzen sollte es haben?
      "Guten Tag liebes Jugendamt. Meinen Namen weiß ich noch nicht, meine Adresse auch nicht. Ich bin gekommen um Strafanzeige gegen meine Eltern deren Namen und Adresse ich auch nicht weiß, zu erstatten. Meine Eltern haben gegen geltendes Jugendschutzrecht verstoßen in dem sie Grundsätze ignorierten, die schon seit den Veröffentlichungen von Piagt betreffend des kindlichen Eogozentrismus, Einzug in die aktuelle Lehrmeinung gehalten haben".


      Fachlich hast Du unbedingt Recht Björn, die Umsetzung und auch nur Kenntnis und Berücksichtigung dieser Erkenntnisse anzunehmen, ist utopisch.

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