Frükastration oder nicht?

  • Zitat

    Also nochmal: WAS für Einschränkungen habe ich, nur weil ich meine Hündin nicht kastrieren lasse und sie daher 2x im Jahr für kurze Zeit heiß wird?

    Gut, vielleicht generalisiere ich zu stark.
    Ich stütze mich hier auf meine eigenen Erfahrungen und auf meine ganz persönlichen (und sicher nicht beliebig übertragbaren) Haltungs-und Wohnbedingungen.

    Ich hab eine Firma wo jeden Tag zig Kunden ein und ausgehen, die Tür ist die ganze Zeit offen, ich hab meine Hunde dahingehend erzogen, dass sie die Räumlichkeiten nicht verlassen.
    Bei meiner Hündin klappt das 100%, bei der Dackeldame meines Ex auch- es sei denn sie war läufig.
    Das war stress pur-
    1.standen hier (wir wohnen ländlich) div.Herren vor der Tür (besser gesagt im Raume, und dazu haben sie sicher einige Straßen überquert, könnt ich mir vorstellen...)
    2.wollte sie ständig ausbüxen
    Haben sie dann hier angeleint, aber sie machte Theater ohne Ende und das war alles andere als entspannt.
    Wir mussten sie letztlich einsperren. Und zwar zu hause - allein! Ins Büro sperren ging aus baulichen gründen, die hier zu weit führen auch nicht, abgesehen davon dass da auch Durchgangsverkehr herrscht.
    Das war weder für denm Hund noch für uns schön, da sie es gar nicht gewohnt war allein zu bleiben, jedenfalls nicht länger.
    Zudem wurde die kleine dreimal pro Jahr läufig und es zog sich ewig hin, danach jedesmal ewig und drei Tage scheinschwanger,
    ihre Mutter verstarb tragisch und qualvoll an einer nicht erkannten Gebärmutter-Entzündung (vorrausgehend ebenfalls Zyklusanomalien).

    ICH höchstpersönlich will das einfach nicht nochmal.

  • Ich frage mich auch gerade was für gefahren für die Umwelt eine Hündin darstellt? :???: (wenn sie läufig is)

    Und wenn man das so denkt, warum holt man sich dann ne "Gefahr" und nicht nen Rüden :???:

  • Diese Diskussionen sind doch müßig.
    Wer zu der ein oder anderen Fraktion gehört ist doch ohnehin von der unumstößlichen Richtigkeit seiner Einstellung überzeugt,
    und wenn der andere Lkw-weise Gegenargumente (sinnig oder nicht, objektiv oder durchaus schon ins persönliche gehend) auffährt.

    Und wer unetschlossen ist, bilde sich bitte seine eigene Meinung aus diesem immensen Haufen ;)

  • So, ich habe eine Tierheim-Frühkastrierte Hündin (Tierheim betreibt Rudelhaltung).

    3 Hunde, mit denen Lena regelmässig draußen spielt sind ein Rüde (kastriert damit er besser händelbar wird - völlig fehlgeschlagen da ein reines Erziehungsproblem was er jetzt mit 3 Jahren langsam in den Griff bekommt), eine Hündin, bewusst frühkastriert aus Bequemlichkeit des Halters und eine Hündin, die noch nicht kastriert ist.

    Die nicht kastrierte Hündin war vor kurzem läufig, der Halter hat mir 2 relativ problemlose Wochen bestätigt, und keine bemerkbare Scheinschwangerschaft. Und er ist der Meinung, dass die Hündin einen riesen Schritt in der Entwicklung gemacht hat.

    Meine Hündin ist hier mit die älteste, die anderen sind ein gutes halbes Jahr jünger (Lena ist 1 3/4 Jahre) und ich merke davon nichts. Zwischen den beiden kastrierten Hündinnen sind laufend Rangordnungsrangeleien im Gange (die ich meist durch weggehen unterbinden muss weil das echt Stress wird für die Hunde) während die nicht kastrierte zuschaut. Die nicht kastrierte wird weder von dem 7 Monate alten Rüden noch von unseren Hündinnen bestiegen, wärend die 3 das untereinander laufend machen.

    Wenn ich es entscheiden könnte, hätte ich Lena den Entwicklungsschub durch die Läufigkeite gegönnt. Hätte erst mal mir angesehen, wie die Läufigkeit abläuft. Wenn sie so problemlos ist, wie sie bei der angesprochenen Hündin ist, wäre sie nie kastriert worden. 2 Wochen Leinenzwang sind nichts gegen die laufende Schlepppflicht in wildreichem Gebiet für meinen kleinen Jäger.

    Und wenn hier schon Statistiken für eine Kastration gepostet werden, dann setzt doch auch den Link zu Tagakm's Diplomarbeit(?) rein, die diesen geringen Vorteilen mal die erheblichen Risiken entgegensetzt.

    Ach ja, mir fällt noch ein, dass ich bereits 4 Halter frühkastrierter Hunde getroffen habe (in der Größenordnung meines Hundes), die alle inkontinent waren - eine sogar sehr massiv. So viel zum Thema dass Inkontinenz nur ein Gerücht ist (wie mir hier in meinem Umfeld immer wieder versucht wird zu erzählen).

  • Fakt ist, das mit dem ewigen Gestreite um Pro und Contra der TS nicht geholfen ist.

    Hier ist der Link zur Kastration allgemein, dort gibt es weitere Threads zum Thema Kastration.
    https://www.dogforum.de/ftopic6605.html

    Ließ Dir das alles in Ruhe durch und wäge ab, warum dein Hund kastriert werden soll und ob, wenn unbedingt, eine Sterilisation nicht besser wäre.

    Ich habe gestern eine Info-Broschüre beim TA gesehen, eine Alternative zur Kastration. Aber vor lauter Gegagger habe ich diese Broschüre liegen lassen :headbash:

  • Hallo
    Wir hatten auch unsere Labradorhündin vor der ersten Läufigkeit kastrieren lassen. Muss sagen es war überhaupt kein Problem. Sie hat die OP super überstanden. Habe auch keine Veränderung seit dem bemerkt.
    Gruß

  • Zitat

    Und wenn hier schon Statistiken für eine Kastration gepostet werden, dann setzt doch auch den Link zu Tagakm's Diplomarbeit(?) rein, die diesen geringen Vorteilen mal die erheblichen Risiken entgegensetzt.

    oh ja! Narkoserisiko bsp. Meine eigene Hündin ist so ein Narkoserisikopatient. Die wäre beinahe schon bei der Narkose zum HD-Röntgen auf dem Tisch liegengeblieben.
    Und erst vergangene Woche ist eine junge 16 Monate alte Hündin aus unserem Verein bei der Kastration gestorben. Gesunde Hündin, sehr guter Tierarzt, der selbst schwierigste Magendrehungs-OPs durchgebracht hat - also kein "Stümper". Trotzdem hat die Hündin die Narkose nicht vertragen - tot. 16 Monate, tolle Hündin, lebhaft, verspielt, arbeitseifrig ..... tot, einfach deshalb "weil man ja seine Hündin kastrieren lässt".

  • Zitat

    Und die knapp vierjährige Hündin meines Ex?
    TOT- einfach, weil man sie nicht kastrieren ließ.
    Vorher monatelange, jämmerlich mit anzusehende Scheinschwangerschaften. Kein glückliches Leben,
    wenn du mich fragst....

    Und beides kein echtes Argument, da sie sich gegenseitig außer Kraft setzen.

  • Mal von den Risiken und Nebenwirkungen mal ganz abgesehen. Was kann alles passieren:
    - die Hündin kann inkontinent werden
    - die Hündin kann aggressiv werden
    - die Hündin kann auf dem Status eines infantilen Hundes bleiben und niemals richtig erwachsen werden
    - die Hündin kann überängstlich werden
    - die Hündin kann trotzdem an besagtem Gesäugetumor erkranken
    - die Hündin kann Gewichtsprobleme bekommen, das man dieses immer im Auge behalten muss
    - die Hündin kann ein Problem mit dem Fell bekommen, das es immer im Bereich des "Babyfelles" bleibt
    - die Hündin kann bei der Narkose sterben oder gesundheitlich geschädigt werden.

    Was steht dort gegenüber, das alles nicht auftreten braucht.
    Ich habe nur Jungs, aber unser kleiner ist mit 7 Monaten kastriert worden und ich habe mir diese Entscheidung nicht leicht gemacht und habe es einige Zeit vor mich hergeschoben und was soll ich sagen, der Zwerg ist ein toller Hund, aber her hat gewichtsprobleme und ich muss dieses immer im Auge behalten und er wird immer etwas infantiler bleiben und damit so manchen Hund in den Wahnsinn treiben.

    Die Entscheidung liegt bei jedem selber, aber man sollte wirklich sehr genau abwiegen, welchen Risiko - Nutzen - Faktor man hat und ob es das überhaupt wert ist.

  • Snuggles

    eine Hündin, die derart massive Scheinschwangerschaften durchlebt, wie es dein Kommentar "monatelange, jämmerlich mit anzusehende Scheinschwangerschaften" impliziert, ist krank. Daher wäre hier eine medizinische Indikation zur Kastration gerechtfertigt.

    Aber die Hündin, die vergangene Woche gestorben ist, hatte keine Probleme mit Scheinschwangerschaften bei der ersten Läufigkeit. Sie war rein äusserlich völlig gesund, fit, keine Probleme. Also nix medizinische Indikation, sondern einfach "weil man's halt macht".

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