Frükastration oder nicht?

  • Unser Woody wurde mit Sicherheit vor dem 1. LJ kastriert, da wir ihn mit 8 Monaten von der Tierschutzorga übernommen haben und er bereits kastriert war.
    Ich würde niemals eine frühe Kastration befürworten und lehne diesen "Kastrationswahn" generell ab! Ich habe inzwischen den Eindruck gewonnen, daß viele Hundebesitzer, die Erziehungsprobleme nicht in den Griff bekommen können ( ...oder wollen ) , die Kastration als Allheilmittel sehen. Aggressive Hunde werden angeblich verträglicher, dominante Hunde unterwürfiger etc. pp.
    Woody hatte anfangs große Probleme im Umgang mit intakten Rüden. Er wurde regelrecht gemobbt und extrem bedrängt. In seiner Unsicherheit half ihm dann nur noch die Flucht, er ist dann wirklich weggelaufen. Inzwischen geht er mit diesen Situationen souveräner um, knurrt erstmal und schnappt dann auch schon mal zu, wenn es ganz arg wird.
    Große Hundeansammlungen meiden wir immer noch, ist einfach zu stressig für ihn und für uns. Es passiert uns häufig, daß sich gleich mehrere Rüden auf Woody stürzen und er in echte Bedrängnis kommt.
    Ich kann also Kastrationen nur empfehlen, wenn gesundheitliche Gründe dafür sprechen oder ein stark sexualisiertes Verhalten vorliegt.
    LG...Karin

  • Zitat

    Es passiert uns häufig, daß sich gleich mehrere Rüden auf Woody stürzen und er in echte Bedrängnis kommt.


    Und die Frage ist, was kann man wirklich dagegen machen?!

    Natürlich kann ich einem intakten Rüden verbieten einen Kastraten zu bedrängen (und natürlich tu ich das auch!), aber ich kann meinen Rüden nicht "zwingen" einen Kastraten als Rüden zu erkennen. Er tut es einfach nicht und dementsprechend behandelt er diese Hunde meist wie gut riechende Hündinnen. Und dann frage ich mich, was soll der Kastrat lernen, wenn er sich auf diese Art von anderen Rüden behandeln lassen muss.
    Diese Kontakte sind einfach nicht "richtig" (versteht ihr was ich meine? :?). Ich weiß nicht, wie man aus einem solchen Kontakt einen für beide Seiten befriedigenden Kontakt machen könnte. Der Kontakt ist jedesmal wieder für beide Seiten mehr als unbefriedigend und frustrierend.
    Und das Schlimme ist, auch Übung ändert an dem Grundproblem eben nichts. Die Hunde können nur vom Menschen gelenkt lernen, wie sie sich verhalten sollten, können, dürfen. "Natürlich" ist an einer solchen Begegnung nichts mehr. :sad2:

  • Also ich habe einen kastrierten Rüden. Er ist mit 3 Jahren kastriert worden, weil er zum Teil nur noch Hormongesteuert war. Er war schon immer sehr lieb und verträglich, hat super auf mich gehört und war in keinster Weise dominant. Er hat sich mit allem und jedem super verstanden. Durch die Kastration hat er sich dann natürlich auch noch etwas verändert. Und ich muss sagen er ist dadurch noch anhänglicher (also nicht wie eine Klette) geworden und hat sich soooo positiv verändert. Probleme bei Hundebegegnungen gibt es bei mir keine, egal ob Rüde oder Hündinnen. Klar schnüffeln die Rüden etwas intensiver an seinem Po, aber da steht er drüber. Das interessiert ihn gar nicht!!! Wenn er mit denen spielen möchte, dann tut er das. Und wenn nicht, dann geht er halt weiter! Bei uns gibt es da gar kein Problem!!!!

    Meine Hündinn wird auch bald kastriert. Ich werde jedoch warten bis sie ausgewachsen ist. Nach Möglichkeit wird es jedoch noch vor der ersten Läufigkeit passieren.

    Dieses Thema ist eine endlose Diskussion! Jeder hat Gründe dafür oder dagegen. Schlussentlich muss jeder für sich selbst entscheiden, ob er es machen lässt oder nicht und wann der beste Zeitpunkt ist.

  • Ich habe die Erfahrung gemacht, daß bei Woody mehrere Faktoren zusammenkamen. Er war sowieso ein eher unsicherer und ängstlicher Hund und wurde leider zwei Mal von einem Nachbarshund heftig gebissen. Dazu kam die unangenehme "Anziehungskraft" als kastrierter Hund.
    Heute, wie gesagt, hat er enorm an Selbssicherheit gewonnen und lässt sich diese Bedrängung nicht mehr gefallen. Zu einer Beisserei ist es dabei noch nie gekommen.
    Idealerweise achten bei der Begenung von kastrierten und unkastrierten Hunden die Besitzer darauf, daß ein Kastrat nicht zu stark bedrängt wird. Ich tue mein Übrigens, indem ich große Hundegruppen meide und im Zweifelsfall, wenn es unangenehm werden könnte ( dafür habe ich inzwischen ein gutes Gespür) meinen Hund nehme und die Situation auflöse. Es ist allerdings immer eine gewisse Achtsamkeit angebracht. Ich setze aber voraus, daß man freilaufende Hunde generell im Auge behält.

  • Das ganze betrifft mich irgendwie auch.

    zuerst mal:
    @Capalady: Wenn es nicht sein muss, lass Deinen Rüden Rüden sein. Meiner ist 7 Jahre alt, wir haben 3 Hündinnen in der Nachbarschaft. Ja er ist während der heißen Zeit anstrengend, aber das rechtfertig für mich nicht eine Kastration. Gesundheitlich geht es ihm prächtig.

    Aber jetzt ist eine Hündin bei uns eingezogen. Da muss ich wohl leider, obwohl mir der Gedanke nicht behagt. Meine Maus unterm Messer. :sad2:
    Nachdem ich hier viele Meinung und Erfahrungen lesen durfte, steht zumindest fest, dass es kein Frühkastration wird. Ich möchte meinen Hund nicht in seiner Entwicklung beeinflussen und unterbrechen.
    Hoffe bekomme einen der beiden Hunde während der 1. Läufigkeit, bei den Schwiegereltern unter.

  • Zitat

    Das ganze betrifft mich irgendwie auch.

    zuerst mal:
    @Capalady: Wenn es nicht sein muss, lass Deinen Rüden Rüden sein. Meiner ist 7 Jahre alt, wir haben 3 Hündinnen in der Nachbarschaft. Ja er ist während der heißen Zeit anstrengend, aber das rechtfertig für mich nicht eine Kastration. Gesundheitlich geht es ihm prächtig.

    Aber jetzt ist eine Hündin bei uns eingezogen. Da muss ich wohl leider, obwohl mir der Gedanke nicht behagt. Meine Maus unterm Messer. :sad2:
    Nachdem ich hier viele Meinung und Erfahrungen lesen durfte, steht zumindest fest, dass es kein Frühkastration wird. Ich möchte meinen Hund nicht in seiner Entwicklung beeinflussen und unterbrechen.
    Hoffe bekomme einen der beiden Hunde während der 1. Läufigkeit, bei den Schwiegereltern unter.

    Warum lässt du dann nicht den Rüden kastrieren? Weil da ist es ja ein wesentlich kleinerer Eingriff und er ist dann auch wirklich erwachsen.

    Ist kein Angriff, nur eine Frage :)

  • Zitat

    Ist kein Angriff, nur eine Frage lachen

    Da hab ich drüber nachgedacht. Aber bisher konnte ich mich nicht damit abfinden, meinen Großen das anzutun. Ich hab Angst das sich Wesen ändert. Ich weiß das es weniger Streß wäre. Kann ihn mir "ohne" garnicht vorstellen. :ops: [/url]

  • Zitat

    Da hab ich drüber nachgedacht. Aber bisher konnte ich mich nicht damit abfinden, meinen Großen das anzutun. Ich hab Angst das sich Wesen ändert. Ich weiß das es weniger Streß wäre. Kann ihn mir "ohne" garnicht vorstellen. :ops: [/url]


    Die OP ist kleiner, der dauerhafte Eingriff in den Hormonhaushalt ist beim Rüden allerdings größer als bei der Hündin. Daher würde ich den Rüden nicht kastrieren lassen.

    Eine Alternative zur Kastration der Hündin wäre sonst noch die Sterilisation des Rüden, wenn du damit leben kannst, dass die Hunde den Akt unter Umständen ausführen (Was allerdings auch bei der Kombi, intakte Hündin und kastrierter Rüde passieren könnte).

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