Was legen wir eigentlich in die Hunde rein?

  • Der Mensch kann seine Umwelt nur mit "Menschenaugen" sehen (und damit ist der Hund für mich schon automatisch vermenschlicht). Was ist verkehrt daran? Ich sehe meine Hunde nicht als niedere Lebewesen welche nur Instinkt- und Triebgesteuert durch die Gegend laufen, sondern so wie ich es empfinde.

    Viele Zitate haben ihren Sinn. Sie wurden von den betroffenen Personen aufgrund eigener Erfahrungen aufgezeichnet. Und da werden sie sicherlich der Wahrheit entsprechen. Und es gibt halt immer wieder Menschen welche die gleichen Erfahrungen gemacht haben und sich mit diesen Zitaten identifizieren können.

  • Mein verstorbener Hund hat mich immer, wenn mich Albträume plagten, geweckt. Ich habe sie dazu nicht konditioniert. Sie hat gespürt, dass etwas nicht in Ordnung war und mich angestubst, bis ich aufwachte. Warum sie das tat, weiss ich nicht.

    Ich weiss nur eins: Ich war ihr jedesmal sehr dankbar.

  • Ich bin vor zwei Tagen ziemlich schlimm auf unserer Treppe gestürzt. Ich war gerade auf dem Weg nach unten mit Numa. Wir wollten eine große Runde machen. Das wusste sie und sie hat sich schon sehr gefreut.

    Dann bin ich gestürzt und habe die Leine logischerweise fallengelassen.
    Der Schmerz und Schock war so heftig, dass ich ich nur aufstehen konnte und die Stufen wieder hoch bin, die Wohnung noch aufgeschlossen hab und rein bin. Numa ist die ganze Zeit nicht von meiner Seite gewichen.
    Ich bin dann im flur zusammengeklappt, ich konnte nicht mehr stehen. Sie hat ihren Kopf unter meine Achsel getan, als wollte sie mich stützen (das wollte sie sicherlich nicht, sondern einfach nur nah bei mir sein, aber ich sag das mal so, damit ihr versteht was ich meine)

    Sie hätte einfach nach draußen laufen können, wenn sie es gewollt hätte, aber sie hat es vorgezogen bei mir zu bleiben und das rechne ich ihr hoch an.

    Wäre sie nach draußen gelaufen, ich hätte nichts tun können. Ich hätte nicht mal rufen können, denn ich konnte kaum atmen.

    Ich denke, dass zeigt, dass Hunde so sozial veranlagt sind, dass sie wissen, wenn etwas nicht stimmt.

  • Also manche "Probleme" sind für mich einfach keine.

    Der eine Halter meint vielleicht, dem Hund sei nur kalt und er kuschelt sich deswegen an ihn, der andere hält es für einen Tröstungsversuch. Dem Hund ists egal, er liegt halt dort, wo er gerade liegen möchte.
    Und wenn der dritte sein tränennasses Gesicht in den Hundepelz drückt und sich sehr getröstet fühlt, sehe ich darin auch keinen Weltuntergang.

    Und klar gibt es ein emotionales Band zwischen Hund und Halter, ohne dieses hätten wir ausschließlich Zweckhunde, die wachen, hüten, etc. und würden uns außer um ihr leibliches Wohl um nichts kümmern.
    Ob man das nun Liebe oder sonst wie nennen möchte, ist mir egal. Und dass Hunde Stimmungen wie Angst, Trauer, etc. an Faktoren wie Geruch, Körperhaltung, etc. wahrnehmen können ist für mich persönlich auch unstrittig. Warum sollten sie also nicht irgendwie darauf reagieren?

    Solange man dem Hund keine Krawatte umbindet und erwartet, dass er auf dem Platz des verstorbenen Partners beim Essen sitzt ... denke ich können die Hunde mit unseren Vermenschlichungen bestens leben.....

  • Solange Hund Hund bleiben darf, gibt es doch mit solchen Aussagen kein Problem.

    Wenn ich krank bin, dann liegen meine zwei auf dem Bett und dösen vor sich. Kurze Spaziergänge werden akzeptiert und wenn´s mir ganz schlecht geht, werde ich getröstet und sie kommen ganz nah zu mir.

    Meine Hündin die mit Kindern nichts anfangen kann, ist über-vorsichtig und fürsorglich zu einem autistischen Mädchen. Sie fordert die Kleine sogar zum Spielen heraus und das tut sie sehr selten.

    Und ja, ich interpretiere gerne Gesichtsausdrücke und Aktionen meiner Hunde. Sie leben bei und mit mir und da halte ich es für ganz normal.

    Wer sich einen Hund hält, ohne auf diesen als Lebewesen, als Familienmitglied einzugehen, sollte sich erst gar keinen Hund ins Haus holen.
    Und dazu gehören Emotionen und das Vermenschlichen gehört in diese Sparte.

  • Hallo,

    Wir bekommen von unseren Hunden das, was wir unter den Menschen nicht finden werden: Treue und Zuneigung ohne jede Forderung zu stellen und egal in welcher Situation. Ohne die Angst irgendwann enttäuscht oder verlassen zu werden.
    Warum der Hund bei mir ist wenn ich mich schlecht fühle. Warum er mir in jeder Lage zur Seite steht. Warum er mir die Hand leckt wenn ich weine. Darüber kann man streiten. Vielleicht macht er es weil er dadurch einen Vorteil bekommt.
    Aber man sollte nicht vergessen, dass Hunde nicht nur gute Beobachter sind sondern auch hoch soziale Wesen. Und warum wartet ein Hund Tage lang neben seinem toten Herrchen bis er gefunden wird ohne zu fressen und zu trinken? Warum rettet ein Hund seinen Kumpel der mitten auf der Autobahn liegt? Warum manche stürmischen Hunde mit alten hilflosen oder Kindern sehr vorsichtig um? Vielleicht gibt es dafür keine klare Antwort oder logische weltliche Erklärung.
    Aber ich bin überzeugt das mein Hund ein sehr großes Herz für Menschen und besonders für uns hat. Ich verlange nicht von ihm für mich da zu sein oder mich zu unterhalten. Deswegen ist er nicht bei mir. Aber er tut es! Und dafür bin ich sehr dankbar und geniese jede seiner Zuneigungen. Für mich ist die Freundschaft zu diesem Tier ein sehr großes Geschenk das ich nicht erklären kann sondern nur geniesen möchte.

    Liebe Grüße

  • Zitat

    Hallo,

    Wir bekommen von unseren Hunden das, was wir unter den Menschen nicht finden werden: Treue und Zuneigung ohne jede Forderung zu stellen und egal in welcher Situation.

    :hust: ...genau solche Saetze haben diesen Strang ins Leben gerufen.

  • Naja, jeder empfindet das eben anders.
    Ich denke auch nicht, daß sich jemand dafür rechtfertigen muss, was seine Hunde schon für ihn getan haben, oder??
    Es sind halt einzigartige Lebewesen, die der Mensch in sein Haus gelassen hat und mit ihnen und für sie lebt. Manche Dinge lassen sich einfach nicht erklären!! =)

  • Zitat

    ...genau solche Saetze haben diesen Strang ins Leben gerufen.

    Genau deswegen hab ich ihn geschrieben ;) Das ist die Sichtweise vieler warum sie so sehr an ihren Hunden hängen. Und vielleicht ist es auch bei vielen so, dass sie so enttäuscht wurden. Das sie sich nur auf ihren Hund verlassen können?!?
    Aber bedeutet es gleichzeitig dass ich meinen Hund vermenschliche oder zuviel von ihm erwarte? Es ist doch das was viele Menschen so erleben? Bedeutet es denn gleichzeitig das es dem Hund schadet?
    Wie gesagt ICH für mich erwarte es nicht von meinem Hund. Aber es gibt nur mal viele Beispiel die belegen, dass ein Hund dazu fähig ist.

    Liebe Grüße

  • Zitat

    Naja, jeder empfindet das eben anders.
    Ich denke auch nicht, daß sich jemand dafür rechtfertigen muss, was seine Hunde schon für ihn getan haben, oder??

    Deswegen hatte ich ja auch in meinem ersten Beitrag zu diesem Thema extra geschrieben das es fuer mich voellig ok ist was jemand in seine Hunde hereinliesst.....auch mach' ich mich nicht darueber lustig und fordere erst Recht keine Rechtfertigung.

    Aber da dieser Strang speziell diesem Thema gewidmet ist finde ich's ok darueber zu diskutieren.

    Und "Wir bekommen von unseren Hunden das, was wir unter den Menschen nicht finden werden: Treue und Zuneigung ohne jede Forderung zu stellen und egal in welcher Situation. " ist Romantik pur und entspricht eben nicht den bekannten wissenschaftlichen Fakten :)

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